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Veröffentlicht am 08.10.2018

Weniger aufregend als Band 2, aber ein schönes Wiedersehen in Cimmeria

Night School 3
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Inhalt

Allie kann keine Ruhe mehr finden - die schrecklichen Ereignisse auf Cimmeria bestimmen ihre Träume und nach wie vor weiß niemand, wer der Verräter ist, der heimlich mit Nathaniel zusammenarbeitet. ...

Inhalt

Allie kann keine Ruhe mehr finden - die schrecklichen Ereignisse auf Cimmeria bestimmen ihre Träume und nach wie vor weiß niemand, wer der Verräter ist, der heimlich mit Nathaniel zusammenarbeitet. Hinzu kommt Allies Gefühlswirrwarr in Bezug auf Sylvain und Carter, den sie nicht vergessen kann, obwohl er mit Jules zusammen ist.
Endlich erfährt Allie, was es mit der Night School in Wahrheit auf sich hat und muss darum fürchten, dass Nathaniel ihre Schwachstelle ausnutzt: die Nähe zu ihren Freunden.

Meine Meinung

Die Night-School-Reihe ist für mich ein Auf und Ab, bei dem ich mir nicht sicher bin, worauf es endgültig hinauslaufen wird.
Nachdem ich beim ersten Band eine Weile brauchte, um in die Geschichte hineinzukommen, ist mein Night-School-Lesetempo seitdem konstant gestiegen und unabhängig von Inhalt und Spannung haben die Bücher für mich einen Sog entwickelt, der mich auf jeden Fall bis zum Ende wird dranbleiben lassen.
Band 2 hat mir im Vergleich mit dem Auftakt der Serie erheblich besser gefallen, wobei ich bei Band 3 nun eher das Gefühl habe, dass er wieder etwas schwächer war.

"Denn Wahrheit musst du suchen" habe ich als sehr handlungsarm empfunden bzw. hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte einfach nicht vom Fleck kommt / sich im Kreis bewegt.
Die Folge der Ereignisse und ihre Konsequenzen erschienen mir nicht immer logisch.
In Bezug auf Allies Romanzen mit Sylvain und Cater hat sich auch nicht viel getan.
Die Hauptfunktion dieses Bandes ist es wohl, dass die Leser endlich mehr Informationen bekommen und die Lage sich merklich zuspitzt.

Wie sich das Misstrauen zwischen allen Cimmerianern ausbreitet, weil prinzipiell jeder der Verräter sein könnte, ist so gut gestaltet, dass auch ich selbst zwischenzeitlich anfangen musste, selbst an den vertrauenswürdigsten Charakteren zu zweifeln. Es ist absolut nicht vorhersehbar, wer es denn nun wirklich ist.

Auch wenn ich mich mit Allie als Protagonistin nicht besonders gut identifizieren kann, bin ich doch gespannt, wie es für sie weitergehen wird. Nach insgesamt nun schon über 1000 Seiten erscheint sie mir schon fast wie eine alte Freundin, mit der ich zwar öfters aneinander geraten könnte, die mir aber doch am Herzen liegt.

Fazit

Für Fans der Reihe ein unersetzbares Wiedersehen in Cimmeria, das, auch wenn im Vergleich zu Band 2 eher wenig passiert, gut zu unterhalten weiß.
Am Ende bleibt alles offen und die Fortsetzung kann gar nicht schnell genug kommen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Der schleppendste und schwächste Band bisher

Night School 4
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Inhalt

Nach Monaten des ruhelosen von Ort zu Ort Fliehens kehrt Allie endlich nach Cimmeria zurück. Doch schnell muss sie feststellen, dass dies nicht mehr das Internat ist, das sie als ihr Zuhause betrachtet ...

Inhalt

Nach Monaten des ruhelosen von Ort zu Ort Fliehens kehrt Allie endlich nach Cimmeria zurück. Doch schnell muss sie feststellen, dass dies nicht mehr das Internat ist, das sie als ihr Zuhause betrachtet hat. Nur noch wenige Schüler sind geblieben und die Bedrohung durch Nathaniel und seine Anhänger ist deutlich spürbar.
Während sie ihre Energie in das Night School Training steckt und sich darüber klar zu werden versucht, was sie nun wirklich für Sylvain und Carter empfindet, schmiedet ihr größter Feind bereits einen neuen Plan, der ganz anders ausgehen wird, als er und alle Beteiligten jemals zu fürchten gewagt hätten...

Meine Meinung

Nach sehnsüchtigem Warten ist nun endlich Band 4 der "Night School"-Reihe auf den Markt gekommen - und ich hatte sogar das unfassbare Glück, eine signierte Ausgabe zu gewinnen!
Von außen sieht das Buch - auch unter dem Umschlag - mal wieder toll aus. Was den Inhalt betrifft, sieht es meiner Meinung nach leider etwas anders aus...

Von Anfang an war diese Reihe für mich ein ewiges Auf und Ab. Während Teil 1 mich nicht wirklich überzeugen konnte, übertraf Teil 2 meine Erwartungen um Längen. Teil 3 erschien mir dagegen zwar gut konzipiert, aber sehr handlungsarm.
"Um der Hoffnung willen" hätte demnach ja wieder ein Auf sein müssen, knüpft aber leider genau an meine Eindrücke seines direkten Vorgängers an.

Während die ersten Seite noch vielversprechend waren, rutscht die Geschichte, sobald der Schauplatz wieder zu Cimmeria wechselt, in Langatmigkeit und Geplänkel ab. Erst gegen Ende wird es wieder spannend - doch nicht genug, um für den langen Mittelteil des Buches zu entschädigen.

Dass die Reihe auf Jugendliche zugeschnitten ist, ist klar, aber teilweise musste ich bei der Sprache echt schlucken. Für etwas übertrieben halte ich Formulierungen wie "Ich meine, der Typ ist einfach voll der Grusel. (...) Jedes Mal denke ich, jetzt pack ich's, jetzt bin ich ihm gewachsen, doch wenn er mir dann gegenübersteht (...) dann kack ich total ab." (S. 292) dann doch. Ich kann jetzt allerdings nicht beurteilen, ob das schon aus dem Original so übernommen oder vom Übersetzer verschuldet wurde.

Was mich mehr als je zuvor gestört hat, ist Allies endloses Hin- und Herschwanken zwischen Sylvain und Carter. Ich gestehe, ich mag Dreiecksgeschichten. Was ich aber nicht mag, ist, wenn die Protagonistin glaubt, die gleichen Gefühle für zwei Jungen zu haben, und sich zudem noch aufführt, als wäre sie das Zentrum der Welt und könnte ihre Entscheidung ruhig immer weiter aufschieben, ohne dass es Konsequenzen für irgendjemanden haben würde.
Allie ist mir von Beginn an nie besonders nah gewesen, aber in diesem Band war sie mehr selbstbezogenes und impulsives Kind als je zuvor.

Fazit

Für mich steht fest, dass ich den letzten Band der Reihe lesen werde, um die ganze Geschichte zu kennen - wo ich jetzt schon mal so weit gekommen bin. Ich schließe auch nicht aus, dass mich das Finale positiv überraschen könnte.
"Um der Hoffnung willen" empfinde ich allerdings leider als den vielleicht schleppendsten und schwächsten Band bisher. Die Handlung wurde kaum vorangetrieben und Allie war als Hauptperson teilweise einfach anstrengend.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Einfallsreich & spannend

Du oder ich
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Inhalt:

"Aber das ist der Grund, warum Kersh so stark ist. Weil man die Schwachen eliminiert."
"Es ist stark in Bezug auf Kämpfer und Krieg. Doch was ist mit den Dingen, die mehr aus uns machen als Maschinen, ...

Inhalt:

"Aber das ist der Grund, warum Kersh so stark ist. Weil man die Schwachen eliminiert."
"Es ist stark in Bezug auf Kämpfer und Krieg. Doch was ist mit den Dingen, die mehr aus uns machen als Maschinen, die uns menschlich bleiben lassen?" (S.85)


Die fünfzehnjährige West ist in Kersh aufgewachsen, der letzten kriegsfreien Zone der Welt. Doch die Stadt steht unter einer großen Bedrohung von außen. Die Lösung: Schon die Kinder werden zu Soldaten herangezogen.
Jeder Mensch hat einen Doppelgänger mit identischem Erbmaterial. Zwischen dem zehnten und zwanzigsten Lebensjahr erhält man den Auftrag, Jagd auf ihn zu machen. Ihn zu töten. Denn das ist der einzige Weg, um zu überleben.


Meine Meinung:

zum Cover:

Bei diesem Buch, gab es für mich eine Art Premiere: Mir gefällt sowohl das englische Original- als auch das deutsche Cover sehr.
Ersteres hat zwar einen stärkeren Bezug zur Geschichte und man kann sich sehr gut vorstellen, dass das Mädchen West ist, die durch eine Straße ihres Bezirks läuft. Letzteres spiegelt dafür mit dem starken Schwarz-Rot-Kontrast und den beiden gleichen Gesichtern meiner Meinung nach noch intensiver die düstere Stimme wider.

Während der kurze Text auf dem Buchrücken neugierig macht und viel Spannung verspricht, verrät die Zusammenfassung auf der Innenklappe für meinen Geschmack mal wieder ein bisschen zu viel.


zur Geschichte:

Obwohl auf dem Schutzumschlag "Thriller" zu lesen ist, wird schon nach wenigen Seiten klar, dass es sich bei dem Buch um eine waschechte Dystopie handelt. Nach meiner Beurteilung ist es beides und in jedem Fall außergewöhnlich.

Der Schauplatz ist eine Stadt inmitten einer Zukunftswelt, die von Kriegen zerrüttet ist. Doch Kersh ist keineswegs die Oase in der Wüste. Innerhalb ihrer Grenzen herrschen Gewalt und Misstrauen, besonders unter den Unvollendeten, jenen Bürgern, die ihren Auftrag noch nicht erhalten haben.
Im Laufe des Buches nimmt West den Leser in alle vier Bezirke mit: Jethro, Gaslight, Calden und Leyton. Jedes Viertel ist eine Welt für sich und der Autorin ist es gelungen, sie alle in ihrer Einzigartigkeit zu zeigen.
Die Hintergründe der Geschichte fand ich stimmig und ausreichend erklärt. Im Vordergrund stand jedoch mehr die Entwicklung der Protagonistin.

Der Plot besteht aus einem einzigen Strang, der zielstrebig auf das Ende zusteuert. Auch wenn ich selten das Gefühl hatte, unbedingt erfahren zu müssen, was auf der nächsten Seite geschehen wird, brannte ich doch darauf zu erfahren, worauf alles hinauslaufen würde.

Die Idee mit den Substituten (Doppelgängern), die sich gegenseitig jagen müssen, was eine Art natürliche Selektion herbeiführen soll, fand ich sehr originell und interessant. Wie sich das auf die Gesellschaft und das Leben der Individuen auswirkt, war überzeugend dargestellt.
Was mich ein wenig verwirrt hat, ist, dass die für Dystopien sonst so typische Erkenntnis der Protagonistin ausbleibt. Sie ergibt sich in das System, auch wenn sie damit alles andere als glücklich ist. Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Ich habe aber gehört, dass es eine Fortsetzung geben soll. Vielleicht ist da ja noch etwas Rebellionsmäßiges in Aussicht.

Der Schreibstil zeichnet sich vor allem durch ungewöhnliche Bilder aus (z.B. werden alte Autos in einer Gasse als "ganz orange vom Rost, ausladende, städtische Sonnenuntergänge im Betondschungel" (S.134) beschrieben).
Zudem fand ich die Dialoge, vor allem zwischen West und Chord, sehr gelungen.

zur Protagonistin:

"Ich dachte, es wäre, als würde ich in einen Spiegel blicken und mich selbst ansehen, aber so ist es nicht. Nicht ganz. Der Unterschied ist so gering wie der zwischen dem eigenen Spiegelbild, das man betrachtet, und der Art, wie andere einen sehen. Es ist, als wären beide Gesichtshälften verkehrt zusammengesetzt, so dass kein Anblick der richtige ist. Als ich sie entdecke, denke ich: So also sehen mich die anderen." (S. 173)


Die Ich-Erzählerin West habe ich als sehr starken Charakter empfunden. Ihre Kaltblütigkeit zeugt von den Verlusten, die sie verkraften musste, und ihrer insgesamt schweren Vergangenheit sowie den Missständen der Gesellschaft. Ihre Bindungsängste wirkten sehr realistisch und die eher im Hintergrund stehende Liebesgeschichte authentisch.
Allerdings verstehe ich nicht, warum ihr das Töten so leicht fällt und sie nur vor ihrer eigenen Doppelgängerin zurückschreckt.
Außerdem hätte ich sie ohne die Altersangabe auf jeden Fall älter als fünfzehn eingeschätzt.

Fazit:

"Du oder ich" überzeugt durch Spannung, Einfallsreichtum, eine starke Protagonistin und einen schönen Schreibstil.
Auch wenn es sich zwischendurch ein kleines bisschen zieht, hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen.
Ich weiß nicht genau, ob es eine Fortsetzung geben wird, aber falls nicht, wäre die Botschaft eher kritisch zu betrachten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.10.2018

Gute Unterhaltung mit einigen inhaltlichen und spannungstechnischen Schwächen

Kirschroter Sommer
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Inhalt

Emely ist 23, studiert Literaturwissenschaften und endlich passiert in ihrem Leben auch mal etwas Erfreuliches: Ihre beste Freundin Alex zieht zu ihr nach Berlin! Blöd nur, dass Emely dadurch auch ...

Inhalt

Emely ist 23, studiert Literaturwissenschaften und endlich passiert in ihrem Leben auch mal etwas Erfreuliches: Ihre beste Freundin Alex zieht zu ihr nach Berlin! Blöd nur, dass Emely dadurch auch ihrem Bruder Elyas wiederbegegnet, dessen Existenz sie in den letzten Jahren mehr oder weniger erfolgreich verdrängen konnte. Offenbar will er sie unbedingt rumkriegen, doch da spielt Emely natürlich nicht mit... oder?
Als sie dann auch noch E-Mails von einem mysteriösen Verehrer bekommt, der ihr sehr schnell ans Herz wächst, ist das Gefühlschaos perfekt...

Wie ich auf das Buch kam

In diesem Fall ist die Geschichte, wie das Buch in mein Regal wanderte, ganz interessant :) Irgendwann im letzten Jahr hatte es begonnen, sich mir quasi aufzudrängen, da ich überall auf begeisterte Bewertungen stieß und meine Neugier war geweckt.
Ich hatte ein Verzeichnis entdeckt, das versprach, "Kirschroter Sommer" würde auch auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein. Da habe ich es dann schließlich auch gefunden - da es ein Ausstellungsstück war, musste ich zwar gut drei Stunden warten, bis ich es mitnehmen durfte, dafür bekam ich es aber zum halben Preis.
Da wusste ich natürlich noch nicht, dass es wenige Monate später als Taschenbuch bei Rowohlt erscheinen würde. Aber so spielt das Leben eben... :D

Meine Meinung

Wenn ich jetzt nach dem Lesen auf das Buch blicke, fühle ich mich ein wenig zwiegespalten. Für mich hat es auf der einen Seite einen sehr positiven Eindruck gemacht, konnte mich auf der anderen aber auch nicht vollkommen überzeugen.

zur Umsetzung:
Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Ich habe selten ein Buch in Händen gehalten, das mit so viel Wortwitz, Raffinesse und Humor aufwarten konnte.
Hinzu kommen eine köstliche Situationskomik sowie Dialoge, die an Schlagfertigkeit und Unterhaltungswert kaum zu überbieten sind.
Abgesehen davon, dass Elyas mir zu häufig als "arroganter Fatzke" betitelt wurde, bin ich von der authentischen Sprache des Buches wirklich begeistert.

zur Handlung und zu den Charakteren:
In Bezug auf den Handlungsverlauf habe ich da weitaus mehr zu kritisieren. Die Geschichte plätschert vor sich hin und kreist prinzipiell nur um die Begegnungen zwischen Emely und Elyas. Darauf läuft alles hinaus und der Rest ist eher Beiwerk. Da ihre Schlagabtäusche allerdings immer wieder herrlich mitzuverfolgen sind, ist das nicht unbedingt als Nachteil zu sehen.

Sehr geschickt fand ich, dass man als Leser recht lange darüber nachgrübelt, was in der Vergangenheit zwischen Emely und Elyas vorgefallen ist und die Auflösung erst spät und unerwartet kommt.
In Bezug auf die E-Mails, die Emely von einem gewissen Luca bekommt, stellt sich sehr schnell ein Verdacht ein, der auch durch mehrere Anspielungen verstärkt wird. Da in diesem Teil nicht aufgelöst wird, was es mit dieser Sache auf sich hat, möchte ich kein vorschnelles Urteil fällen, aber wenn sich mein Verdacht bestätigen sollte, wäre mir dieser Aspekt doch deutlich zu vorhersehbar.

Die Entwicklungen zwischen Emely und Elyas sind überzeugend dargestellt und unterhaltsam zu lesen. Dennoch ging es meiner Meinung nach zu schleichend voran und nach der Hälfte des Buches gingen mir Emelys Starrköpfigkeit und ihre Art, voreilige Schlüsse zu ziehen und jedes Gefühl im Keim zu ersticken, doch ein bisschen auf die Nerven.
Elyas hingegen habe ich als Charakter sehr gemocht mit seinem (gespielt) großen Selbstbewusstsein und seinem Durchhaltevermögen.

Alle anderen Figuren spielten zwar eher Nebenrollen - selbst Alex -, sind in meinem Kopf aber dennoch sehr lebendig geworden.

Fazit

Vielleicht liegt es daran, dass ich das Genre nicht gewohnt bin, aber die große Begeisterung für "Kirschroter Sommer" kann ich nicht vollkommen nachvollziehen.
Es ist durchaus lesenswert und besticht vor allem durch seine Umsetzung, auf der Handlungsebene passiert allerdings nichts Weltbewegendes. Die Liebesgeschichte entwickelt sich eher schleppend bzw. wird durch die Protagonistin, die als Ich-Erzählerin schließlich großen Einfluss auf das Leseerlebnis nimmt, geleugnet.
Unerwartete Wendungen hat es für mich nicht wirklich gegeben und ich befürchte, dass das "Hauptgeheimnis" der Geschichte sehr simpel zu lösen ist - das kann jedoch nur das Lesen der Fortsetzung bestätigen. Ich wäre auf jeden Fall bereit, "Türkisgrüner Winter" eine Chance zu geben.

Kurz: Ich verstehe, warum das Buch gut ankommt, bin aber auch der Meinung, dass es einige (inhaltliche und spannungstechnische) Schwächen hat. Zugute halten muss man ihm jedenfalls, dass es sich gut lesen lässt.
Mit den Noten tu ich mich in diesem Fall etwas schwer. Sagen wir 2- mit leichter Tendenz zur 3+

Veröffentlicht am 08.10.2018

Facettenreiche Geschichte über das Leben und die Liebe

Türkisgrüner Winter
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Inhalt

Emely kann es nicht glauben. Auf einmal scheint Elyas nichts mehr von ihr wissen zu wollen. Scheinbar grundlos hat er damit aufgehört, ständig dort aufzutauchen, wo sie ist, und ihr auf die Nerven ...

Inhalt

Emely kann es nicht glauben. Auf einmal scheint Elyas nichts mehr von ihr wissen zu wollen. Scheinbar grundlos hat er damit aufgehört, ständig dort aufzutauchen, wo sie ist, und ihr auf die Nerven zu gehen. Zeit um sich zu fragen: Ist er ihr überhaupt je auf die Nerven gegangen?
Egal, wie sie es dreht und wendet - vor einem erneuten Gefühlswirrwarr wird sie sich nicht in Sicherheit bringen können.


Meine Meinung

In meiner ersten Zeit auf Lovelybooks.de war Carina Bartschs "Kirschroter Sommer" - damals nur im Eigenverlag erschienen - eine Art Geheimtipp und landete auch auf meiner Wunschliste.
Das Buch war dann schließlich für mich kein Reinfall, aber auch kein absolutes Highlight. Mit Emely tat ich mich an manchen Stellen recht schwer und eine bestimmte Sache, die jedoch im ersten Teil noch nicht aufgelöst wurde, war mir viel zu vorhersehbar.
Band 2 kam in den Warenkorb, weil ich meine Bestellung portofrei haben wollte.
Allerdings übertraf er alles, was ich erwartet hätte, wenn ich sehr optimistisch gewesen wäre.
Und daran lag es:

Die Fortsetzung knüpft nahtlos an Band 1 an. Obwohl es schon eine Weile her war, dass ich "Kirschroter Sommer" gelesen hatte, war ich sofort wieder in der Geschichte drin und konnte mich schnell an die Einzelheiten erinnern.

Zu meiner Erleichterung wurde das Rätsel, das sich durch den ganzen ersten Teil gezogen hatte, sehr schnell aufgelöst - zwar war es genau so, wie ich vermutet hatte, doch da Emely nun nicht mehr im Dunkeln tappte, besserte sich die Lage enorm und die Handlung konnte sich auf andere Dinge konzentrieren.

In Band 1 hin und wieder eine ziemliche Nervensäge und Kratzbürste konnte ich mich nun auch endlich mit Emely anfreunden. Durch all die komischen, tragischen und komischtragischen Ereignisse hindurch konnte ich durch ihre Augen sehen und war diesmal wirklich bei ihr.

Wie schon der erste Teil zeichnet sich auch "Türkisgrüner Winter" durch einen tollen Schreibstil und einen guten Humor aus, der einen immer wieder zum Schmunzeln bringt.
Auf der emotionalen Ebene hat Carina Bartsch mich diesmal definitiv erreicht und ich bin froh, dem Buch eine Chance gegeben zu haben.

Fazit

Obwohl ich in dem Genre eher selten unterwegs bin und von Band 1 nicht vollkommen überzeugt war, hat es sich für mich wirklich gelohnt, "Türkisgrüner Winter" zu lesen. Eine facettenreiche Geschichte über das Leben und die Liebe, die man kaum aus der Hand legen kann.