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Veröffentlicht am 28.06.2020

"Wir waren Fehler und Perfektion, reißende Ströme und Wirbelstürme."

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Gestern Vormittag habe ich mit diesem Buch begonnen und es noch am selben Tag beendet, weil ich einfach nicht aufhören konnte, zu lesen. Dieser Fakt allein spricht für sich.
"Wie die Ruhe vor dem Sturm" ...

Gestern Vormittag habe ich mit diesem Buch begonnen und es noch am selben Tag beendet, weil ich einfach nicht aufhören konnte, zu lesen. Dieser Fakt allein spricht für sich.
"Wie die Ruhe vor dem Sturm" ist kein klassischer New Adult Roman und es setzt sich auf sehr authentische Art damit auseinander, wie man den Tod eines geliebten Menschen bewältigt.
Dabei ist es Brittainy C. Cherry gelungen sehr facettenreich zu zeigen, wie unterschiedlich jeder Mensch mit dem Tod und seiner eigenen Trauer umgeht. Manche flüchten sich in schöne Erinnerungen, andere sind wütend auf die ganze Welt und wieder andere ziehen sich zurück. Die Gefühle jedes Charakters waren so greifbar, dass es mir immer wieder einen Stich versetzte, weil sie so sehr litten. Brittainy C. Cherry konnte also auch in diesem Buch durch ihren emotionalen Schreibstil glänzen.
Die Charaktere in diesem Buch waren wundervoll. An den jungen Greyson East habe ich in den ersten hundert Seiten chancenlos mein Herz verloren. Welcher Bücherwurm würde sich nicht in jemanden verlieben, der für uns unsere Lieblingsbücher lesen würde? Greyson ist einfach wundervoll und nicht einen Teil seines Herzens an ihn zu verlieren, scheint mir unmöglich.
Mit Beginn des zweiten Teiles und somit einige Jahre später lernt man dann einen Greyson kennen, der droht an seiner Trauer zu ersticken. Ihn und seine Familie hat ein schweres Schicksal getroffen und die Familie droht auseinanderzubrechen.
Bis Ellie, Eleanor Gable, wieder in Greysons Leben und das seiner Kinder tritt. Ellie ist der Lichtstrahl in seinem Leben, der Greyson für sie war, als sie die schwerste Zeit ihres Lebens durchgestanden hat. Dabei ist es toll, wie Ellie diese zerbrochene Familie Stück für Stück wieder zusammensetzt und sich dabei keinesfalls von Greysons abweisenden Verhalten trügen lässt. Sie erkennt in seinen Augen den Schmerz, der auch sie so lange begleitet hat. Ellie ist ein Charakter, der mit einer solchen Hingabe liebt, dass man sie dafür nur bewundern kann. Abgesehen davon kann sich wahrscheinlich jeder Bücherwurm hervorragend mit ihr identifizieren.
Wenn ich beim Lesen nicht gerade mit den Tränen gekämpft habe, habe ich ein Lächeln auf den Lippen getragen.
Diese Geschichte war berührend und auf seine herzzerreißende Art wunderschön. Dabei wird sehr authentisch dem Leser gezeigt, wie unterschiedlich Menschen trauern und dass wir trotz unserer Verluste wieder glücklich sein dürfen. Die Charaktere lassen sich perfekt mit dem Zitat beschreiben: "Unsere Herzen waren noch immer gebrochen, wir waren verletzt, mussten noch wachsen und lernen. Wir waren Fehler und Perfektion, reißende Ströme und Wirbelstürme." Ein Buch voller kleiner Botschaften und Hoffnungsschimmer.
Es gibt eigentlich nichts, dass ich bemängeln oder kritisieren könnte. Nichts, dass ich an diesem Buch nicht gut fand.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Eine Kennenlerngeschichte zum Schmunzeln und Entspannen

Truly
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"Truly" von Ava Reed ist ein New Adult Roman, erschienen im LYX - Verlag, der 383 Seiten umfasst und von dem grimmigen Cooper und der Ordnungsliebenden Andie handelt.

Die Geschichte rund um Andie und ...

"Truly" von Ava Reed ist ein New Adult Roman, erschienen im LYX - Verlag, der 383 Seiten umfasst und von dem grimmigen Cooper und der Ordnungsliebenden Andie handelt.

Die Geschichte rund um Andie und Cooper hat mich - wie manch andere - nicht enttäuscht, aber es hat mich auch nicht überrascht. Allerdings muss das nicht zwingend gut oder schlecht sein.
Truly ist ein Wohlfühlbuch, das von seinen Charakteren und der Atmosphäre getragen wird. Wer allerdings eine abwechslungsreiche Handlung, unerwartete Plottwists oder einen besonderen Spannungsbogen sucht, wird das in meinen Augen bei Truly nicht finden. Ob das gut oder schlecht ist, hängt auch hier vom Leser, seinen Erwartungen und der Situation ab, in der man das Buch liest.
Ich persönlich habe es genau zum richtigen Zeitpunkt gelesen. Denn zwischen all dem Stress habe ich in den Seiten von Truly einen Ort gefunden, an dem ich durchatmen und entspannen konnte. Die Atmosphäre des Buches lädt dazu ein, die Füße hochzulegen und einen Tee - oder an den heißen Tagen einen Eistee - zu schlürfen. Die Charaktere gewinnen einem immer wieder auf ihre eigene Art ein Lächeln ab. Vor allem Mason - Coopers Mitbewohner und der Besitzer der Bar, sowie der Protagonist von Madly - habe ich während des Lesens sehr ins Herz geschlossen. Er ist auf eine unverschämte Art charmant, besitzt einen tollen Sinn für Humor und ist sehr loyal seinen Freunden gegenüber.
Allerdings habe ich rückblickend das Gefühl, mehr über Mason zu wissen als über Cooper.
Cooper ist ein rauer Charakter mit Ecken und Kanten, auf die man im Buch nur einen flüchtigen Blick werfen kann. Ich halte ihn dennoch für einen interessanten Charakter, der im Buch einfach zu wenig Raum bekommen hat, um sich gänzlich zu entfalten. Das könnte mit meinem zweiten Kritikpunkt zusammenhängen, denn ich hätte mir mehr Dialog zwischen Andie und Cooper gewünscht, um deren Verbindung, die von Anfang an bestand, mehr Tiefe zu verleihen.

Truly ist ausnahmsweise kein Buch, indem man wie bei vielen New Adult Romanen die anfänglichen Höhen und Tiefen einer Beziehung durchlebt. Stattdessen wird der Fokus auf die Kennenlerngeschichte und die stetig zunehmende Spannung zwischen den beiden gelegt. Eine erfrischende Abwechselung. Trotz der einen oder anderen Kritikpunkte, habe ich es sehr genossen Truly zu lesen und bin schon sehr gespannt auf Madly.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Wie Schicksalsschläge uns die Bedeutung von Glück beibringen

Light Up the Sky
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Das "Beautiful Hearts" - Duett würde ich jedem ans Herz legen. Einerseits weil Emma Scott mit ihrem gefühlvollen Schreibstill immer eine gute Wahl ist. Zum anderen bietet sie starke Charaktere (besonders ...

Das "Beautiful Hearts" - Duett würde ich jedem ans Herz legen. Einerseits weil Emma Scott mit ihrem gefühlvollen Schreibstill immer eine gute Wahl ist. Zum anderen bietet sie starke Charaktere (besonders Westons poetische Seele hat es mir angetan), die wachsen und ein wunderschönes Setting, verpackt in einer bewegenden Geschichte über Freundschaft, Liebe und darüber sein Glück zu finden, auch wenn es Augenblicke gibt, in denen einem das unmöglich erscheint.

Die Geschichte zwischen Weston, Autumn und Conner ist alles andere als das typische Love-Triangle, das einem sonst in diesem Genre begegnet. Von der ersten Seite an spürt man in jedem Wort, dass diese Geschichte besonders ist. Aber ich möchte gar nicht so sehr darauf eingehen, sondern mehr auf die schlussendliche Message der Geschichte.

Die Wendung im zweiten Band sieht man nicht kommen und als einem klar wird, mit welchem Schicksal die Charaktere leben müssen, gefriert einem zunächst das Blut in den Adern.
Doch letztlich ist dieses Buch genau deshalb eine Bereicherung. Zusammen lernt man mit dem Charakter mit diesem Schicksal zu leben und erkennt, dass es nicht darüber entscheidet, ob man glücklich wird oder nicht. Sondern nur man selbst und was man daraus macht.
Durch das, was der Charakter verliert, gewinnt er letztlich so viel mehr. Auch wenn es seine Zeit braucht, um das zu erkennen.
Auch zeigt einem Emma Scott, dass dieses Schicksal keinen Menschen definiert, selbst wenn wir in der Gesellschaft dazu neigen, im ersten Augenblick nur das zu sehen und nicht den Menschen. Gleichzeitig schafft sie es, dass die Liebesgeschichte nicht von diesem Schicksal dominiert wird. Weston und Autumn verbindet ein ganz besonderes Band, das durch die Wendung des zweiten Bands noch stärker wird. Sie wachsen und lernen aneinander. Sowohl über das Leben als auch über sich selbst. Beide unterstützen sich dabei, ihren Weg zu finden.

Emma Scott erreicht etwas, woran wir in unserer Gesellschaft seit Jahrzehnten arbeiten Nämlich den Menschen zu sehen und nicht das Offensichtliche, das vermeintlich schwere Schicksal. Dass man einen Menschen nicht dafür bemitleiden muss, weil es nicht bedeutet, dass er deswegen nicht glücklich ist oder es werden kann. Auch wenn das für viele unvorstellbar ist.

Für mich ist diese Dilogie eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht. Eine wunderschöne, bewegende Geschichte über eine Liebe, die alles meistert und leichter erscheinen lässt. Eine Geschichte in der man lernt, dass egal wie unmöglich es nach einem schwerem Schicksalsschlag scheint, der das Leben völlig verändert, man glücklich werden kann. In diesem Fall sogar glücklicher als zuvor.


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