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Veröffentlicht am 14.12.2024

Ein hartes Leben in Ostfriesland

Die Spur der Sehnsucht
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Im ersten Band der Ostfriesland Saga nimmt uns die Autorin mit auf die Insel Borkum im 18.Jahrhundert.Die Protagonistin Sventje,ist eine liebenswerte junge Frau, die gerade ihr viertes Kind erwartet, während ...

Im ersten Band der Ostfriesland Saga nimmt uns die Autorin mit auf die Insel Borkum im 18.Jahrhundert.Die Protagonistin Sventje,ist eine liebenswerte junge Frau, die gerade ihr viertes Kind erwartet, während ihr Mann Lian wieder einmal auf hoher See ist, er ist Walfänger.Die Beiden vereint eine tiefe Liebe,die schon in frühester Jugend begann.Nach außen hin ist Lian ein harter Kerl,doch unter seiner rauen Schale schlummert eine poetische Ader,welche in seinen Logbucheinträgen,die Liebesbriefe an seine Frau sind,zum Ausdruck kommt.

Dann gibt es noch Valentin,einen jungen Gutsbesitzer,der Sventje ebenfalls liebt,eine Liebe ,die nicht sein darf.Auf eine außergewöhnlich selbstlose Weise hilft er ,teilweise aus dem Hintergrund,wo immer Hilfe erforderlich ist.Auch Sventje hat Gefühle für ihn und träumt manchmal von einem besseren Leben an seiner Seite. Dennoch hält sie unverbrüchlich an der Ehe fest, weil sie Lian auch liebt.

Die Autorin nimmt ihre Leser: innen auf eine sehr emotionale Weise, mit auf eine beeindruckende Zeitreise. Die Menschen der damaligen Zeit, führten ein sehr beschwerliches, teilweise von Hunger und Armut, geprägtes Leben,was sie aber auf bewundernswerte Weise meisterten. Mir waren fast alle Protagonisten sehr sympathisch, und durch die bildhafte Beschreibung kam ich Ihnen sehr nahe.Man erfährt viel über das menschliche Miteinander und den starken Zusammenhalt.Das Wenige,was die Menschen besitzen, wird in einer Notlage noch mit den Anderen geteilt.

Ebenso wird die Insel Borkum in allen Facetten thematisiert, ihre schöne, aber auch grausame Seite (durch die Wettereinflüsse)findet genügend Raum.

Da es zum Schluss einige offene Fäden und vor allen Dingen ein Geheimnis gibt, bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.Von mir fünf Sterne für eine beeindruckende Zeitreise.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Die Familiengeschichte geht weiter

Café Alba
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Ich habe gerade Bd. 1 dieser tollen Familiengeschichte beendet und mich voll Elan auf die Fortsetzung gestürzt.
Einige Jahre sind ins Land gegangen, Francescas Tochter Isabella ist erwachsen geworden,hat ...

Ich habe gerade Bd. 1 dieser tollen Familiengeschichte beendet und mich voll Elan auf die Fortsetzung gestürzt.
Einige Jahre sind ins Land gegangen, Francescas Tochter Isabella ist erwachsen geworden,hat gerade ihren Abschluss in Betriebswissenschaften an der Uni Pisa als Jahrgangsbeste absolviert und möchte nun in das elterliche Unternehmen einsteigen.Ihre Großmutter Carla und ihre Mutter begrüßen sie mit einer tollen Überraschungsparty.

Während Francesca an Altbewährtem festhalten möchte ,steckt Isabella voller Tatendrang und neuen Ideen,welche auch eine starke Expansion beinhalten.Mitten in die Annäherungsphase platzt ein angeblich altes Dokument,was alle Zukunftspläne erst einmal ausbremst und sogar den Ruin des Cafés bedeuten könnte.Steckt ihr alter Widersacher dahinter?Nun ist Frauenpower und Solidarität nötig,um einen guten Ausgang zu erreichen.

Meine Meinung:

Während im ersten Buch Francesca und Carla dominierten,steht nun mit Isabella die nächste Generation etwas mehr im Fokus.Jedoch zeigt sich ,dass bei all den Schwierigkeiten,welche ihnen noch bevorstehen,eine Lösung nur durch starken Zusammenhalt möglich ist und so haben auch Francesca und Carla weiterhin großen Anteil am Geschehen.

Erneut hat die Autorin mit viel Liebe fürs Detail und Emotionalität eine gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte geschaffen.Es gab viel Freude ,aber auch einige Intrigen,die manchmal die Haare zu Berge stehen ließen,aufgrund der Ungeheuerlichkeit mancher Aktionen.

Erneut steigerten die vielen Köstlichkeiten, beim Lesen den Hunger auf etwas Süßes enorm.

Ich vergebe fünf Sterne und würde mich freuen, wenn es einen weiteren Band rund um das tolle Café geben würde.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Mit kleinen Einschränkungen,ein tolles Finale

Die Melodie des Aufbruchs
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Nachdem ich die vorhergehenden Bücher mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Abschluss Band.Mit den beiden starken Persönlichkeiten Emma und Kurt ,ist der Autorin der große ...

Nachdem ich die vorhergehenden Bücher mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Abschluss Band.Mit den beiden starken Persönlichkeiten Emma und Kurt ,ist der Autorin der große Wurf gelungen,jedoch wird auch den anderen Mitwirkenden genügend Beachtung geschenkt.Der Zeitrahmen umfaßt die Jahre 1946-1947 ,die Bevölkerung erholt sich von den Kriegsfolgen, Hunger ,Kälte und große Armut sind an der Tagesordnung.Emma und Kurt kämpfen um ihr Glück,allen Widerständen zum Trotz.

Wie in den vorhergehenden Bänden, ist es der Autorin gut gelungen,ein authentisches Bild der damaligen Zeit zu zeichnen.Auch wenn man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen kann, weil einige Ereignisse wieder erläutert wurden,empfehle ich die chronologische Reihenfolge,zur besseren Vertiefung.

Auch wenn ich es gerne mag,wenn ein Buch mit einem Happyend schließt,war es mir hier ein bisschen zuviel und zu plötzlich.Deshalb musste ich etwas länger überlegen, wie viel Sterne ich vergebe. Letztendlich habe ich mich aber für fünf Sterne entschieden, weil es dem Gesamtbild der Reihe entspricht.

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Die 70 er Jahre- eine bewegte Zeit

Das Fräulein muss sterben
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Klappentext:

Bonn, 1972: In ihrem Penthouse feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks, dass Willy Brandt das Misstrauensvotum überstanden hat. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben ...

Klappentext:

Bonn, 1972: In ihrem Penthouse feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks, dass Willy Brandt das Misstrauensvotum überstanden hat. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben einigen Damen der Nacht vor allem Spione und Politiker. Hat einer von ihnen die Finger im Spiel, als Nelie in den Tod stürzt?

Kommissarin Clara Frings darf untergeordnet ermitteln, stößt in der Männerwelt der kleinen Hauptstadt am Rhein jedoch schnell an ihre Grenzen. Clara macht Fehler und muss dafür bezahlen. Die Emanzipation der Frauen hat gerade erst begonnen, und das gesellschaftliche Leben wird bestimmt vom Paragraph 218, Studentenprotesten, RAF-Bomben und Radikalenerlass. Erst am Tag von Willy Brandts Rücktritt wird Clara endlich Antworten finden …



Die Autorinnen haben sowohl die Kriminalgeschichte,als auch die ereignisreiche Zeit ,als die deutsche Politik noch von Bonn aus gesteuert wurde,geschickt miteinander kombiniert,wobei der Kriminalfall manchmal etwas in den Hintergrund rückte.

Die Protagonistin versucht sich in dem von Männern dominierten Arbeitsalltag zu behaupten,ein äußerst schwieriges Unterfangen,da die Frau eigentlich lieber als Heimchen am Herd gesehen wurde,welches der Männerwelt den Tag so angenehm wie möglich machen sollte,Frauenrechte- Fehlanzeige.

Da ich diese Zeit aus eigener Anschauung kenne, war es für mich eine äußerst interessante Zeitreise. Viele Ereignisse waren noch deutlich in meiner Erinnerung vorhanden, bei anderen gab es dieses gewisse Aha Erlebnis.Wenn man es mit der heutigen Zeit vergleicht,fällt besonders ins Gewicht,was die Frauenbewegung inzwischen erreicht hat,auch wenn noch viel Luft nach oben ist.Was mir auch stark auffiel ,war,welche Anerkennung das Rauchen in der damaligen Zeit,hatte,Nichtraucherschutz, was ist das?Zum Glück hat sich da sehr viel getan .

Ich habe das Buch ,was ein breites Themenspektrum hatte,sehr gerne gelesen und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Gut recherchierter Krimi der Extraklasse

Zürcher Verrat
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Es sollte ein musikalisches Highlight zum Mittsommer auf dem Sechseläutenplatz werden.Als es einen Toten im Orchestergraben gibt, findet die Vorstellung ein jähes Ende. Werner Meier, der zufällig im Publikum ...

Es sollte ein musikalisches Highlight zum Mittsommer auf dem Sechseläutenplatz werden.Als es einen Toten im Orchestergraben gibt, findet die Vorstellung ein jähes Ende. Werner Meier, der zufällig im Publikum sitzt, nimmt sofort die Ermittlungen auf. Schnell deutet alles auf die Chorleiterin Lou Müller als Täterin hin.Als diese flüchtet ,beginnt für Werner Meier und seine Partnerin Zita Schnyder eine Verfolgungsjagd,die weit in Untiefen der Geschichte führt,Dreh - und Angelpunkt ist die Schweiz.

Die Autorin breitet eine vielschichtige, äußerst gut recherchierte Kriminalgeschichte,die stetig zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt ,aus, was der Geschichte einen besonderen Reiz verleiht.War es zuerst die Gegenwart,welche mich von Beginn an fesselte,rückte die Vergangenheit mit all ihrer Grausamkeit ,immer mehr in meinen Fokus.Die äußerst präzise beschriebenen Personen ließen klare Bilder in meinem Kopf entstehen,wodurch sich eine große Nähe entwickelte.

Die ständigen Wechsel erforderten, konzentriertes Lesen, es gab ständig neue Fragen und viele lose Fäden, welche zum Schluss logisch zusammen gefügt wurden.Neben der Krimihandlung,deren Gründe weit in die Vergangenheit reichten,fand auch das Privatleben des ungleichen Ermittlerduos genügend Raum.

Obwohl ich schon viele Bücher gelesen habe, in denen das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, thematisiert wurde, gab es wiederum neue Informationen für mich.

Ich zolle der Autorin großen Respekt für die hervorragende Recherchearbeit und vergebe wohlverdiente fünf Sterne.

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