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Veröffentlicht am 01.11.2021

Starke Frauen in den 20ziger Jahren

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Inhalt:
Berlin 1922, Magda Fuchs ist endlich in Berlin angekommen und fühlt sich langsam heimisch. Als Polizeiärztin wird Magda zu einem furchtbaren Verbrechen gerufen. Sie und ihr Lebenspartner Kommissar ...

Inhalt:
Berlin 1922, Magda Fuchs ist endlich in Berlin angekommen und fühlt sich langsam heimisch. Als Polizeiärztin wird Magda zu einem furchtbaren Verbrechen gerufen. Sie und ihr Lebenspartner Kommissar Kuno Mehring ermitteln in einem Fall sinnloser Angriffe auf Prostituierte. Ein unbekannter Täter verletzt die Frauen mit einem Messer im Bauchraum schwer. Die Polizei samt Magda und Kuno steht vor einem Rätsel. Auch die Medizinstudentin Celina und die junge Schauspielerin Doris stehen vor schweren Entscheidungen. Die rasch voranschreitende Inflation frisst das Geld für das tägliche Leben auf. Magda kann von ihrer Arbeit als Polizeiärztin nicht leben. Da kommt es sehr gelegen, dass sie die Möglichkeit erhält, bei ihrer Pensionswirtin in den Praxisräumen ihres verstorbenen Mannes, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Mein Leseeindruck:
Nach dem fiesen Cliffhanger, schließt der zweite Band nahtlos an das Geschehen an. Es geht spannend weiter und ich war nach wenigen Seiten mit Magda in Berlin unterwegs. Das Buch umfasst die Zeit 1922-1924. Dem Autorenduo Helene Sommerfeld gelingt es gekonnt tiefgreifende und interessante Einblicke in die damalige Zeit, kurz nach dem 1. Weltkrieg einzufangen. Eine fesselnde Kombination aus gut recherchierten historischen Gegebenheiten und authentischen starken, mutigen Frauen. Ich habe Magda unheimlich gerne bei ihrer nervenaufreibenden Arbeit bei der Polizei und ihrer Tätigkeit in der Praxis als Frauenärztin begleitet. Eine starke Frau mit viel Empathie und das Herz auf dem rechten Fleck ❤. Sie steht im Mittelpunkt der Geschichte. Das zentrale Thema Schwangerschaft, Unkenntnisse über Verhütung, Verbote von Abtreibungen und die illegalen "Engelmacher" haben mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Standesunterschiede werden großartig beschrieben. Trotz der nicht einfachen Zeit, strahlen die weiblichen Protagonisten ein neues Selbstbewusstsein aus und zeigen ein harmonisches Zusammenspiel.
5/5 ⭐ tolle Fortsetzung

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Ergreifend und Erschütternd

Franz
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Der Autor Jürgen Pettinger erzählt auf eine packende, ungeschönte Weise, dass tragische Schicksal des Homosexuellen Franz Doms während des NS-Regimes. In flüssiger, intensiver und bildgewaltiger Sprache ...

Der Autor Jürgen Pettinger erzählt auf eine packende, ungeschönte Weise, dass tragische Schicksal des Homosexuellen Franz Doms während des NS-Regimes. In flüssiger, intensiver und bildgewaltiger Sprache berichtet und rekonstruiert er den unfassbare Leidensweg eines jungen Mannes, OPFER DER NS-JUSTIZ. Franz Doms wurde wie tausende schwule Männer verfolgt, erniedrigt, aussortiert, inhaftiert und schlussendlich zum Tode verurteilt. Franz starb am 07. Februar 1944 im Alter von nur 21 Jahren im Hinrichtungsraum des Landgerichts Wien. "Ermordet, weil er nicht der Norm entsprach!" Ist Liebe ein Verbrechen?
Obwohl das Buch nur knapp 200 Seiten hat, konnte ich es nur häppchenweise lesen., um das Gelesene zu verarbeiten. Jürgen Pettinger hat sich anhand von Gerichts- und Vernehmungsprotokollen orientiert und die Geschichte gekonnt und spannend aufgebaut. Seite 18 " Wie war es möglich zu überleben, wenn man auf den eigenen Tod wartet?" Die Verfolgung Homosexueller während des NS-Regimes geht unter die Haut. Dieses Buch fühlt und spürt man beim Lesen. Ein so wichtiges, trauriges Thema, welches nicht vergessen werden darf! Jürgen Pettinger möchte mit seiner Geschichte gleichzeitig mahnen und das Bewusstsein dafür schärfen, dass Diskriminierung nach wie vor stattfindet!
Fazit:
5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐ Von Herzen empfehle ich diese gelungene wichtige Geschichte ❤

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein großartiges emotionales Werk

Die vier Winde
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Inhalt:
Texas 1921, Elsa wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Allerdings wird ihr jegliche Freiheit auf ein normales Leben verwehrt. Schon früh, wird ihr von ihren Eltern eingeredet, dass ...

Inhalt:
Texas 1921, Elsa wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Allerdings wird ihr jegliche Freiheit auf ein normales Leben verwehrt. Schon früh, wird ihr von ihren Eltern eingeredet, dass sie kränklich, hässlich und wertlos ist, anders als ihre Schwestern. Mit 25 Jahren lernt sie den jüngeren Raffaello Martinelli kennen und lieben. Als Elsa schwanger wird, wird sie von ihren Eltern verstoßen. Die Familie von Raf nimmt sie zu sich auf die Farm auf. Texas 1934, Anhaltende Dürre und die Weltwirtschaftskrise lassen die Menschen tief verzweifeln und fürchten. Schwere Black Blizzards wirbeln durch das Land und verursachen zusätzlich zur Armut und Hunger Krankheiten. Elsa liebt ihr Land, aber sie hat keine Wahl und denkt an das Wohl ihrer Kinder. Sie beschließt nach Kalifornien zu flüchten und hofft auf ein besseres Leben. Ein harter Weg beginnt...
Mein Leseeindruck:
WOW ❤️ Jahreshighlight ❤
Als ich die ersten 70 Seiten gelesen hatte, dachte ich "Ganz nett, aber mehr auch nicht!" Was danach gekommen ist, hat mich regelrecht umgehauen. Kristin Hannah ist es gelungen die verheerende Dürre, den Dust Bowl, die damalige Wirtschaftskrise, sowie den Umgang mit den Umweltflüchtlingen so beeindruckend emotional aufzubereiten, dass mir beim Lesen die Tränen geflossen sind. Was Elsa ❤ erlebt hat, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Die vier Winde ist eine faszinierende Geschichte, voller detailgetreuer, hochinteressanter, historischer Geschehnisse in den 20er und 30er Jahren. Eindrucksvoll und schonungslos erzählt die Autorin vom Kampf ums Überleben. Ich hatte von den Naturgewalten furchtbare Bilder vor Augen. Elsa's Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit ist so stark spürbar, dass ich gar nicht wusste, wohin mit meinen Gefühlen.
Fazit: Verzweiflung, Hoffnung, Mut einer beeindruckenden Frau ❤ HIGHLIGHT und riesen Leseempfehlung. ⭐⭐⭐⭐⭐+/5 Sternen

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Zwei beeindruckende Schwestern gehen ihren Weg

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Berlin 1918: Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium erfolgreich beendet. Sie ist in der Kinderklinik Weißensee zurück und absolviert dort ihr einjähriges Praktikum. Ihr Verlobter Maximilian ist unverletzt ...

Berlin 1918: Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium erfolgreich beendet. Sie ist in der Kinderklinik Weißensee zurück und absolviert dort ihr einjähriges Praktikum. Ihr Verlobter Maximilian ist unverletzt aus dem Krieg zurück. Allerdings ist er ein anderer Mensch geworden. Ihre Beziehung leidet sehr darunter. Ihre Schwester Emma konnte glücklicherweise, nachdem ihr unehelicher Sohn Theo zur Welt kam, weiter in der Klinik als Kinderkrankenschwester arbeiten.

Mein Leseeindruck:
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich die Kinderklinik Weißensee samt Marlene und Emma wieder vollkommen in den Bann gezogen. Obwohl ich den ersten Band vor einem Jahr gelesen habe, füllte sich nichts fremd an. Dank dem hervorragenden, lebendigen und flüssigen Schreibstil von Antonia Blum fliegt man regelrecht durch die Seiten. Die zwei Schwestern Lene und Emma haben sich enorm weiterentwickelt. Die Handlung und Geschehnisse sind flott und sehr spannend. Die Autorin thematisiert posttraumatische Belastungsstörungen, die Spanische Grippe, Typhus und ganz großartig die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Die medizinischen Aspekte fand ich sehr gekonnt und gelungen, ohne das es zu überladen wirkte, in die Geschichte eingebunden. Auch dieser Roman zeigt, wie stark Frauen damals sein mussten. Ich hatte eine wunderbare, unbeschwerte Lesezeit. Leider war das Vergnügen viel zu schnell vorbei. Das Buch endet erneut, wie Band 1, mit einem fiesen Cliffhanger. Absolute Vorfreude auf den dritten Band, der im September 2022 erscheint.
Fazit:
Ein richtig toller Schmöker ❤
⭐⭐⭐⭐⭐/5 Sternen

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Die Dichterfamilie

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Inhalt:
Berlin 1878: Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Sie wächst wohl behütet in einer liebevollen Familie in Berlin auf. Nach ihrem Schulabschluss erhält Paula die Möglichkeit, ...

Inhalt:
Berlin 1878: Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Sie wächst wohl behütet in einer liebevollen Familie in Berlin auf. Nach ihrem Schulabschluss erhält Paula die Möglichkeit, bei ihrer Tante Auguste als Gesellschafterin einzuziehen. Auguste ist um einiges finanziell besser gestellt und kann Paula vieles ermöglichen und sie in Kunst und Kultur fördern. Durch ihren Bruder Franz lernt die junge Frau den Dichter Richard Dehmel kennen. Er fasziniert und verzaubert sie. Sie verliebt sich in Richard und wird zu seiner Muse. Ihre Eltern haben große Bedenken und sind gegen diese Verbindung. Wird Paula glücklich werden?
Mein Leseeindruck:
Die Familiengeschichte beruht auf wahre Begebenheiten von Paula Dehmel durch die Jahre 1878 bis 1896. Der Schreibstil der Autorin hat mir von der ersten Seite an gut gefallen. Den Beginn der Geschichte mit der 15-jährigen Paula, wie sie zu einer jungen Frau wird und dessen Lebensraum Ende des 19. Jahrhunderts fand ich sehr spannend und konnte mich fesseln. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Paula. Sie ist authentisch und wundervoll gezeichnet. Paula stehen mit dem Einzug bei ihrer Tante plötzlich alle Türen offen und dies gefällt ihr sehr. Mir plätscherten die Ereignisse, ab dem Zeitpunkt, so vor sich hin. Auf mich wirkte die Geschichte sehr zähflüssig. Als die junge Frau Richard kennen und lieben lernt, nehmen im Roman Gedichte und Briefe einen großen Raum ein. Die beiden tauschen sich auf sehr poetische Weise aus. Mich hat es leider oftmals gelangweilt. Paula ist mir mit ihrer ruhigen Art sehr ans Herz gewachsen. Auf vielen Seiten hätte ich sie gerne geschüttelt, damit sie die Augen öffnete und begreift, was für ein riesen Egoist ihr Richard ist. Wirklichkeit und Fiktion hat die Autorin hervorragend miteinander verflochten.
Fazit:
Wer es gerne poetisch mag, wird dieses Buch lieben.
3/5 ⭐⭐⭐

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