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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Atemberaubend

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Mailin lebt mit ihrer Mutter und ihrer komatösen Schwestern in Irland. Alles ist nicht so leicht für ihre Familie. Flucht findet sie beim Kampfsporttraining. Und auch dort flieht Mailin auf unerklärliche ...

Mailin lebt mit ihrer Mutter und ihrer komatösen Schwestern in Irland. Alles ist nicht so leicht für ihre Familie. Flucht findet sie beim Kampfsporttraining. Und auch dort flieht Mailin auf unerklärliche Art aus unserer Welt und erwacht in Lyaskye. Lyaskye holt sich junge Mädchen zu sich, um sie zu deren Königin zu machen. Doch das ist ihr Todesurteil, denn keine von ihnen wird alt.

Ich habe bisher noch nichts von Jennifer Benkau gelesen und war daher super gespannt, wie mir ihre Art zu schreiben gefallen würde. Mir lag ihr Stil sehr. Sie hat einen schöne, bildhafte Sprache und vor allem ihre Fantasy tat es mir an.

Lyaskye ist eine fantastische Welt, die so ganz anders ist als unsere. Mailin erwacht in den gierigen Wäldern und dort wimmelt es nur so vor kuriosen Wesen und ungeahnten Gefahren.
Dort trifft sie auch auf Liam, der ihr hilft und sie schließlich in die Hauptstadt begleitet, weil Mailin dort hofft, auf jemanden zu treffen, der sie zurück in unsere Welt schicken kann.

In Rubia wartet eine Überraschung auf Mailin, die für mich das einzig Vorhersehbare an der Geschichte war. Ansonsten hatte mich Jennifer Benkau an vielen Ecken überrascht und somit komplett abgeholt. Das Buch ist seit langem mal wieder eine richtig gute Fantasygeschichte, die mich perfekt unterhalten konnte und mit neuen Ideen daherkam.

Mailin und Liam haben mir Herzklopfen bereitet, was einfach schön war. Dabei ist Liam nicht der glatt gebügelte Loveinterest, sondern eine Figur, von der wir nicht wissen, ob wir ihr trauen können.

Auch der Mix aus unserer Welt und Lyaskye empfand ich als sehr gelungen. Es sorgte für Spannungen, die noch viel Potenzial für die folgenden Bände offen lassen. Wie viele es tatsächlich sein werden, ist noch nicht bekannt. Teil zwei erscheint im Februar und ich freue mich schon sehr darauf, endlich zu Mailin und Liam zurückkehren zu können.

"One true Queen" ist der fulminante Auftakt einer Fantasyreihe, die noch einige Highlightmomente verspricht. Ich freue mich darauf!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Wunderbar aufbereitet

Jane Austen
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Die Little People, Big Dreams Reihe erzählt kindgerecht von außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und darüber hinaus. Dabei wird in einfacher Sprache und mit liebevollen Illustrationen ...

Die Little People, Big Dreams Reihe erzählt kindgerecht von außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und darüber hinaus. Dabei wird in einfacher Sprache und mit liebevollen Illustrationen vom Lebensweg der Personen berichtet. Die Idee stammt von der Spanierin Isabel Sanchez Vegara. Die Illustrationen werden je nach Projekt von anderen KünstlerInnen erstellt.
In Jane Austens Geschichte steuerte Katie Wilson die Zeichnungen bei.

Teilweise erinnern diese selbst an Kinderzeichnungen, sind aber in Aquarelltechnik farbenfroh und mit witzigen Details gemalt wurden.
Auf wenigen Seiten wird die Lebensgeschichte von Jane Austen erzählt. Ich bewundere sie für ihre Werke und bin fasziniert von ihr. Daher kannte ich natürlich bereits ihre Biografie und fand es sehr schön wie diese hier für Kinder ab 4 Jahren aufgearbeitet wurde. Das hat einfach Spaß gemacht zu entdecken.

Die Reihe umfasst viele interessante Biografien, wie die von Rosa Parks, Frieda Kahlo, Coco Chanel oder Stephen Hawking und vielen mehr. Sie erscheint im Insel Verlag. Mal sehen, welche Bücher da noch nachkommen werden. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, wenn ich das Kinderbuch einmal vorlesen darf. Ich kann es für große und kleine Jane Austen Fans nur empfehlen!

Veröffentlicht am 13.10.2019

sehr berührend

Der lange Weg zu dir
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Sonia und Adam sind zwei Kinder, die durch das Meer getrennt voneinander leben. Beide haben eine innige Freundschaft zu ihren Tieren. Doch als Adams alter Hund Rufus stirbt, verlässt ihn sein Lebenswille. ...

Sonia und Adam sind zwei Kinder, die durch das Meer getrennt voneinander leben. Beide haben eine innige Freundschaft zu ihren Tieren. Doch als Adams alter Hund Rufus stirbt, verlässt ihn sein Lebenswille. Zusammen mit ihrer Katze Miezi macht sich Sonia auf den langen Weg zu ihm.

Der Autor und die Illustratorin arbeiten bei diesem Werk nicht zum ersten Mal zusammen. Aus ihrer Feder sind bereits ein paar namhafte, wunderschöne Kinderbücher entstanden. Mit "Der lange Weg zu dir" behandeln sie hier das große Thema Verlust und Liebe zu einem Tier. Dementsprechend düster und traurig ist die Grundstimmung des Buches. Es ist eher zum Vorlesen geeignet. Die stellenweise langen Texte bilden mit der jeweiligen Illustration auf der Seite eine Einheit, die sehr ansprechend und wunderschön erscheint.

Ich habe keine Kinder, daher kann ich nicht einschätzen wie kindgerecht der Inhalt in diesem Fall tatsächlich ist. Ich hatte beim Lesen allerdings einen Kloß im Hals, gerade wenn man selbst Tiere hat, ist die Geschichte natürlich sehr emotional. Auf rund 30 Seiten wird die Geschichte der beiden erzählt. Sonia setzt dabei alles in Gang um zu Adam zu kommen. Das ist sehr schön erzählt wurden. Allein das abrupte Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen.

Die wundervollen Illustrationen sind das Highlight des Buches. Sie haben eine düstere Ästhetik, die einfach einzigartig und künstlerisch ist.
"Der lange Weg zu dir" von Martin Widmark und Emilia Dziubak erzählt eine traurige Geschichte über Verlust und Tierliebe in beeindruckenden Bildern. Besonders für große BuchliebhaberInnen geeignet.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Was für ein Buch!

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Familie Hardcastle lädt zum Ball auf ihrem in die Jahre gekommenen Anwesen Blackheath ein. Doch am Ende des Abends wird die Tochter des Hauses, Evelyn, ermordet. Die Zahl der Verdächtigen ist groß ...

Die Familie Hardcastle lädt zum Ball auf ihrem in die Jahre gekommenen Anwesen Blackheath ein. Doch am Ende des Abends wird die Tochter des Hauses, Evelyn, ermordet. Die Zahl der Verdächtigen ist groß und die Tat nur schwer aufzuklären. Doch der Tag und somit Evelyns Tod wird sich so oft wiederholen bis der Mörder entlarvt wurde.

Bevor ich in die vollen gehe, muss ich ein paar Worte zur Aufmachung des Buches verlieren. Ich habe noch nirgends gesehen, dass vorn auf dem Buch ein Barcode das Cover verschandelte. Tropen-Verlag: Warum nur?
Richtig gelungen finde ich hingegen den Lageplan des Hauses im Inneren. Das half mir, um mich in Blackheath zurechtzufinden und die jeweiligen Figuren zuordnen zu können.

Ich lese immer nur dann einen Krimi, wenn der Klappentext mich sofort anspricht und eine außergewöhnliche Geschichte verspricht. Das wurde hier definitiv erfüllt.
Die Geschichte beginnt total mysteriös, unser Protagonist erwacht in einem Wald und will einen Mord bemerkt haben. Dabei hat er keine Ahnung wo er ist, denn ihm fehlen sämtliche Erinnerungen. Unter gewissen Umständen gelangt er in der heruntergekommene Herrenhaus, wo man ihn erkennt. Er erlebt den Todestag von Evelyn Hardcastle.
Am nächsten Morgen erwacht unser Protagonist in einem anderen Körper und der Tag startet erneut.

Wir erfahren erst nach und nach mehr von der wahren Identität des Protagonisten. Er ist natürlich verwirrt, was dort vor sich geht und braucht seine Zeit, um sich mit der Situation zu arrangieren. Erst nach und nach nimmt er seine Aufgabe an, den Mord aufzuklären und hat dafür acht verschiedene Anläufe Zeit.

Ich fand das super interessant und clever erzählt, denn nach und nach ergeben die Ereignisse des Tages einen Sinn. Die Zahnrädchen beginnen ineinander zu greifen und das Miträtseln, was dort eigentlich vor sich geht, begleitete mich die ganze Zeit über. Dabei war die Geschichte für mich zu keiner Zeit vorhersehbar. Das ist für einen Krimi wirklich Gold wert!

Das Setting war grandios. Denn Blackheath hat seine besten Zeiten hinter sich. Die Familie hat nicht das Geld übrig, um zu sanieren. Stuart Turton hat dies wunderbar bildhaft beschrieben. Ich eilte mit unserem Protagonisten auch über die weiten Ländereien.

Im Laufe der Geschichte wird auch klar, was es mit der Zeitschleife auf sich hat. Das fand ich super interessant und diese Möglichkeit lässt natürlich auch noch Stoff für weitere Romane in dieser Welt offen.

Das Ende der Geschichte halte noch lange in mir nach. Ich glaube nicht, dass ich "die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" so schnell vergessen werde und das hat Stuart Turton ziemlich gut hinbekommen!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Unglaublich spannend

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Theas Cousine Nathalie starb bei einem Gewaltverbrechen und hinterließ ein tiefes schwarzes Loch in der Familie. Als Thea eines Tages einen geheimnisvollen schwarzen Umschlag erhält, nimmt ihr Leben eine ...

Theas Cousine Nathalie starb bei einem Gewaltverbrechen und hinterließ ein tiefes schwarzes Loch in der Familie. Als Thea eines Tages einen geheimnisvollen schwarzen Umschlag erhält, nimmt ihr Leben eine sinnhafte Wende. Denn sie erhält eine Einladung zur Geheimorganisation der Black Coats, einer Gruppe Frauen, die sich an gewalttätigen Männern rächen. Doch ist Rache die richtige Antwort?

Die Geschichte beginnt mit einem schockierenden Prolog, der erzählt, wie alles seinen Anfang nahm. Ich war daher sofort gefesselt von der Handlung und so flogen die Seiten nur so dahin.
Wir lernen Thea kennen und durchlaufen mit ihr die Aufnahmerieten für die Black Coats.

Die Organisation bildet Mädchen zu Geheimaufträgen aus, die darauf aus sind sich an Menschen zu rächen, die Frauen ein Unrecht taten. Dabei gehen die Black Coats nicht zimperlich vor. Überhaupt gibt es in diesem Jugendbuch sehr viel Gewalt und Brutalität. Es ist also tendenziell nicht für zartbesaitete Seelen geeignet. Ich fand es ungemein spannend und fieberte die ganze Zeit mit. Dabei schaffte es die Autorin ohne Schwierigkeit das Thema Selbstjustiz zu beleuchten und nicht nur in Schwarz-Weiß erscheinen zu lassen. Das war eine sehr interessante und ungewöhnliche Aufmachung für ein Jugendbuch.

Die Mädchen aus Theas Team der Black Coats sind mir außerdem ans Herz gewachsen. Es war toll zu verfolgen, wie aus einem Haufen total unterschiedlicher Charaktere eine Gruppe zusammenwächst, die füreinander einsteht und sich unterstützt.

Dabei ist nicht alles Gold, was bei den Black Coates glänzt und das müssen sie auf die schmerzliche Art erkennen. Außerdem begleiten wir Thea dabei, wie sie mit dem Tod ihrer Cousine, die ihr sehr nahe stand, endlich abschließen kann. Mein Leserinnenherz befriedigte dabei der geniale Epilog!

"The Black Coats. Denn wir vergeben keine Schuld" von Collen Oakes ist ein genialer Einzelband, der ein kontroverses Thema beleuchtet und viel Spannung produziert.