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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Super emotional

Die Schneeschwester
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Für Julian geht ein trauriges Jahr zu Ende, denn es ist das Jahr in dem seine große Schwester starb. Seine Familie ist seit dem in Schockstarre und Julian vermisst die alten Weihnachtstraditionen. Als ...

Für Julian geht ein trauriges Jahr zu Ende, denn es ist das Jahr in dem seine große Schwester starb. Seine Familie ist seit dem in Schockstarre und Julian vermisst die alten Weihnachtstraditionen. Als er eines Tages dem Mädchen Hedvig begegnet, die nur so vor Lebensfreude sprüht, lässt er sich vom Geist der Weihnacht anstecken, doch irgendetwas ist eigenartig an dem Haus, in dem Hedvig lebt...

Ich lese eigentlich nie Weihnachtsgeschichten. Dieses Buch sprach mich allerdings aufgrund seiner schönen Illustrationen absolut an. Diese wurden von Lisa Aisato gezeichnet und erinnern mich in ihrer Ästhetik ein Stück weit an Jim Kays Interpretationen von Harry Potter.

Die Farbigkeit ist wunderschön und auch de Hintergründe sind toll gestaltet. Man findet überall etwas zu entdecken und das rundet den Text perfekt ab.

Auch die Geschichte hat es in sich und war für mich eine sehr emotionale Reise. Wir erfahren schnell, dass Hedvig etwas verbirgt. Doch was es ist, wird erst zum Ende hin klar. Ich konnte mir ein wenig denken, wohin die Reise geht, dennoch war ich super traurig als es offenbart wurde. Hedvig ist so ein süßer Buchcharakter, dessen Esprit man einfach vergöttern muss. Wie sie Julian und seine Familie aus ihrer Trauer holte, war absolut lesenswert.

Auch Julian war ein toller Protagonist, der gerade sehr mit seinen Gefühlen zu kämpfen hat. Sei es die Trauer um seine Schwester oder die Wut, weil seine Familie dadurch in ein tiefes Loch fiel. Die Autorin hat das perfekt herübergebracht und mich mit ihrer (sehr traurigen) Weihnachtsgeschichte unglaublich gut unterhalten.

Ein "Manko" gibt es allerdings. Ich könnte diese traurige, aber schöne Geschichte keinem Kind vorlesen. So viel wie ich geschluchzt habe, würden sie wohl kein Wort verstehen!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Einfach unglaublich

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Es ist eine aufregende neue Zeit, als Phoebe in die Einführungswoche ihres Colleges startet und mit ihrem alten Leben abschließen möchte. Ein Neuanfang mit neuen Freunden und neuen Hoffnungen. Doch dann ...

Es ist eine aufregende neue Zeit, als Phoebe in die Einführungswoche ihres Colleges startet und mit ihrem alten Leben abschließen möchte. Ein Neuanfang mit neuen Freunden und neuen Hoffnungen. Doch dann trifft sie ausgerechnet Luke Taylor auf einer Party. Luke, den sie von der Schule kennt und in den sie seit Jahren verliebt ist. Doch Luke scheint sie nie so richtig bemerkt zu haben.

Ich liebe ja bekanntlich außergewöhnliche Jugendbücher mit ein wenig Tiefgang. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil es die Thematik des Übergangs von Schule zur Uni behandelt und ich weiß, was für eine nervenaufreibende Zeit dies ist. Ich möchte sie nicht noch einmal durchleben müssen. Mir gefiel die Vorstellung, dass "Dance. Love. Learn. Repeat" zwar am College spielt, aber kein New Adult ist. Dabei ist die Geschichte auch nicht typisch für ein Jugendbuch. Sie ist abwechslungsreich und authentisch. Das machte mir vor allem Freude an ihr.

Phoebe ist ein sympathisches Mädchen, dass an der Uni schnell neue Freundinnen findet und das Partyleben sowie neue Freiheiten erst einmal genießt. Als sie ihren Schulschwarm Luke begegnet, gerät ihre Welt aus den Fugen.
Luke ist ein sehr spezieller Protagonist und wird nicht überall Sympathien sammeln können. Denn Luke kifft ab und an, hat nicht nur gute Freunde und vor allem hat Luke noch eine Freundin daheim, mit der er mehr oder weniger am Telefon Schluss macht. Aber eigentlich ist er noch nicht über sie hinweg, als er sich auf Phoebe einlässt.

Die Liebesgeschichte ist speziell und nicht so, wie man sie zu Beginn vielleicht erwarten würde, denn eigentlich merkte ich schon, dass Luke und Phoebe zu dieser Zeit nicht füreinander gemacht sind. Tatsächlich kristallisiert sich heraus, dass auf Phoebe jemand anderes wartet und auch Luke hatte mit seiner Ex das große Los gezogen. Diese lernen wir nämlich auch noch kennen und ich mochte sie sehr. Ich fand ihre und Lukes Geschichte herzzerreißend schön. Sie waren super glücklich in der Schulzeit, doch das Danach trieb sie auseinander. Luke war auch nicht immer so fragwürdig, doch man merkt ihm einfach sehr an, dass er mit sich und der Uni hadert. Ich konnte ihn da definitiv verstehen.

Die Geschichte spielt in England und so finden wir an allen Ecken und Enden Harry Potter Anspielungen, die ich klasse fand. Lucy Ivison und Tom Ellen bringen ihren ganz eigenen Humor in die Geschichte und ich war überrascht, über all die kuriosen und witzigen Momente. (Ich möchte an dieser Stelle nur an den Kondomzwischenfall erinnern.)

Die Geschichte lebt auch von ihren Nebenfiguren und deren Freundschaften. Vor allem Frankie ist so kurios und liebenswert, dass es ziemlich schade ist, dass sie nur auf dem Papier existiert. Eigentlich braucht jeder eine Frankie!

"Dance. Love. Learn. Repeat" von Lucy Ivison und Tom Ellen hat mir viel Freude bereitet und mich bestens unterhalten. Die Geschichte ist wahnsinnig authentisch und zeigt, dass der Start in das Unileben nicht immer so verläuft wie in einem kitschigen New Adult Roman.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Umfangreich und informativ

Queen Victoria
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Kaum eine Monarchin prägte ihr Land, gar einen ganzen Kontinent so sehr wie Victoria. Die meisten werden von ihr die Fotografien einer alten, matronenhaften Frau kennen, die bieder und verbittert erscheint. ...

Kaum eine Monarchin prägte ihr Land, gar einen ganzen Kontinent so sehr wie Victoria. Die meisten werden von ihr die Fotografien einer alten, matronenhaften Frau kennen, die bieder und verbittert erscheint. Doch nur dieses Bild würde dieser außergewöhnlichen Frau und Herrscherin nicht gerecht werden.
Mit 18 wurde sie Königin, unverheiratet. Erst später arrangierte man eine Ehe mit dem Deutschen Albert. Was niemand ahnen konnte, war, dass daraus eine große Liebe werden sollte, die mit 9 Kindern gekrönt wurde. Kurioserweise trugen alle die Vornamen ihrer Eltern.
Deutlich früher als Victoria starb Albert. Die Queen sollte nie darüber hinwegkommen. Ihre letzten Lebensjahre waren geprägt von Fettlaibigkeit, Krankheit und Verlustängsten. Victoria war eine starke und schwierige Frau, aber eine Königin, die ihre Zeit prägte, wie keine andere.

All das und so viel mehr gibt Biografin Julia Baird auf über 600 Seiten in 5 Abschnitten wieder. Dabei schafft sie es mit ihrem lebendigen Schreibstil ein kurzweiliges und informatives Leseerlebnis zu gestalten. Eigentlich lese ich keine Biografin, doch diese hat mir Spaß bereitet und eine interessante Ära näher gebracht.
Aufgelockert werden die Texte dank Fotos und Illustrationen. Hilfreich war auch der Stammbaum auf den ersten Seiten.
Julia Bairds Biografie zu Queen Victoria ist fundiert, informativ und unterhaltsam. Mehr kann man sich nicht wünschen

Veröffentlicht am 25.11.2018

Für Schottlandfans

Die Melodie der Schatten
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Schottland, anno 1837 - es sind raue Zeiten als Fiona mit ihrer Tante verreist. Doch leider kommt die junge Frau nicht heil an ihrem Ziel an. Die Kutsche wird ausgeraubt und allein Fiona kommt gerade so ...

Schottland, anno 1837 - es sind raue Zeiten als Fiona mit ihrer Tante verreist. Doch leider kommt die junge Frau nicht heil an ihrem Ziel an. Die Kutsche wird ausgeraubt und allein Fiona kommt gerade so mit dem Leben davon. Ein nahe gelegenes Herrenhaus bietet ihr Unterschlupf, doch der Hausherr ist kein angenehmer Zeitgenosse und auch die unheimlichen Ereignisse häufen sich dort.

Ab und an lese ich wahnsinnig gerne eine historische Liebesgeschichte. Welche besseres Fleckchen gibt es für diese als Schottland? Raue Winde vor atemberaubenden Landschaften und unheimlichen Gemäuern. Die Highlands waren ein würdiges Setting für diese Geschichte und Maria W. Peter schaffte es perfekt diese Atmosphäre einzufangen. Die Autorin hat einen sehr ausladenden Schreibstil, mit dem die Landschaften und Gemäuer sehr verbildlicht wurden. Das muss man mögen, aber es hat gut zu diesem Roman gepasst und das Kopfkino angekurbelt.

Fiona ist ein wenig speziell und ich war nicht von der ersten Seite an mit ihr warm geworden. Fiona sieht Dinge und kann sich nicht erklären, warum manches um sie herum passiert. Das macht sie auch für mich als Leserin ein wenig unnahbar. Was mich zu Beginn jedoch störte, war Fionas Opferrolle, die sie sich selbst auflegte. Erst nach und nach macht sie eine positive Entwicklung durch, was schön zu verfolgen war.
Doch noch mysteriöser war unser Protagonist Aidan. Man merkt sofort, dass er die Last seiner Vergangenheit auf den Schulter trägt. Doch lange ist unklar, was diese auslöste. Er ist eigenbrödlerisch und lange Zeit nicht sehr nett zu Fiona.
Beide brauchen sehr viel Zeit um miteinander warm zu werden. Viel Zeit brauchte daher auch ich, um mich mit ihrer Liebesgeschichte zu erwärmen.

Die Handlung erstreckt sich auf über 600 Seiten und besitzt ein paar Längen. Allerdings empfand ich diese als nicht sonderlich schlimm, da ich viel neues über Schottland zu dieser Zeit erfahren konnte. Die Autorin hat eine unglaubliche Rechercheleistung für dieses Buch erbracht, die auch im Nachwort eindrucksvoll deutlich wird. Dies gemischt mit ein paar Elementen aus den Schauerromanen dieser Zeit, macht "Die Melodie der Schatten" zu einem außergewöhnlichen, historischen Roman, der mich leider nicht immer komplett abholen konnte. Dennoch werden LiebhaberInnen des Genres und Schottlands viel Freude an der Geschichte haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 04.11.2018

Einzigartig und geheimnisvoll

Mörderische Renovierung
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Niamh und A. erbten ein altes Anwesen in den Südstaaten der USA. Neben weiten Ländern, alten Gemäuern und verstaubten Büchern befinden sich auch Geheimnisse und Geister in der Erbmasse! In Axton House ...

Niamh und A. erbten ein altes Anwesen in den Südstaaten der USA. Neben weiten Ländern, alten Gemäuern und verstaubten Büchern befinden sich auch Geheimnisse und Geister in der Erbmasse! In Axton House spukt es, doch das ist noch das geringste Übel für unsere Protagonisten, denn der vorherige Besitzer gehörte einem Geheimbund an, dessen nächstes Treffen unmittelbar bevorsteht...

Ich finde den Buchtitel "Mörderische Renovierung" ein wenig unbeholfen und irgendwie passt er auch gar nicht zum Buch. Dafür ist das Cover und die ganze Aufmachung des Buches, umso fantastischer und aufregender gestaltet.

Als ich die ersten Seiten des Buches sah, stand für mich sofort fest, dass ich es lesen musste, denn die Geschichte wird nicht herkömmlich in Kapiteln erzählt, sondern in Tagebucheinträgen, Video-und Audiomitschnitten oder Briefen. Coolerweise sind auch Werbeanzeigen, Artikel und Rätsel abgedruckt. Ich liebe so etwas! Das machte das ganze Leseerlebnis auf über 400 Seiten wunderbar kurzweilig und spannend.

Doch dies ist nicht die einzige Besonderheit an diesem Buch. Unser Protagonist hat kurioserweise keinen Vornamen. Er wird immer als A. abgekürzt, was mich immer an Pretty little Liars denken ließ, dessen letzte Staffel ich gerade beendete. Wir wissen nur sehr wenig von unserem Protagonisten. Er kommt aus Europa, ist 23 Jahre alt und erbte ein Anwesen und Vermögen von seinem Cousin dritten Grades, der sich aus dem Fenster Schlafgemachs stürzte. Seine Begleiterin Niamh (Nief gesprochen) ist ein Punkgirl aus Irland, das zwar stumm ist, aber dafür Ohren wie ein Luchs hat. Dabei blieben die beiden aber keineswegs blass. Edgar Cantero schaffte es, ohne umfänglichen Lebenslauf seiner Charaktere lebendige und interessante Figuren zu erwecken, die mit Humor und Einzigartigkeit punkten konnten.

Gemeinsam versuchen sie das Geheimnis der Geistersichtungen um Axton House aufzudecken und installieren überall Kameras und Aufzeichnungsgeräte. Dabei wird A. immer wieder von üblen Träumen geplagt und außerdem steht auch noch das jährliche Treffen des Geheimbundes an, dessen Vorsitzender der vorherige Besitzer des Anwesens war. Zu Beginn wissen wir noch nicht, wohin sich die Handlung entfalten wird. Umso überraschter und faszinierter war ich im Laufe der Geschichte. Zum Ende wird es sogar noch richtig brisant und ein wenig brutal, nur um dann mit einer Pointe zu enden, die mir sehr gut gefiel.

Autor Edgar Cantero hat mit "Mörderische Renovierung" ein absolut interessantes und unterhaltsames Werk abgeliefert, dass mich in allen Bereichen überrascht und perfekt unterhalten hat.