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Veröffentlicht am 11.01.2020

Ein kurioses Gespann

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Die Fowl-Zwillinge 1)
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Myles und Beckett sind besondere 11-Jährige. Nicht nur weil sie Zwillinge sind, sondern weil sie den Nachnamen Fowl tragen und damit in eine Familie voller Genies hineingeboren wurden. Ihr Bruder Artemis ...

Myles und Beckett sind besondere 11-Jährige. Nicht nur weil sie Zwillinge sind, sondern weil sie den Nachnamen Fowl tragen und damit in eine Familie voller Genies hineingeboren wurden. Ihr Bruder Artemis befindet sich gerade auf dem Weg zum Mars und das mit einem Raumschiff, dass er im Schuppen zusammenbaute. Daher müssen die Zwillinge allein Stellung halten und begegnen auf ihrer Insel einem Zwergtroll. Doof nur, dass der Bösewicht Lord Teddy Bleedham-Drye ein Auge auf den Troll geworfen hat, denn dieser könnte die Quelle des ewigen Lebens sein, von dem Lord Teddy so sehr besessen ist.

Mir war der Name Artemis Fowl zuvor schon ein Begriff. Allerdings habe ich keine seiner Geschichten gelesen. Das tat diesem Hörvergnügen aber keinen Abbruch. Dies ist der Start einer neuen Reihe, an die man ohne große Vorkenntnisse herangehen kann.

Was mich an der Geschichte sofort faszinierte, war die Art, wie sie erzählt wurde. Sehr clever gibt der Autor Ausblicke in die unmittelbare Zukunft, streut Anekdoten ein und besticht vor allem mit seinem Einfallsreichtum und Wortwitz. Das Buch strotzt vor tollen Figuren und großartigen Ideen, dass es einfach Spaß machte, der Handlung zu folgen.

Beckett und Myles waren geniale Protagonisten, die, obwohl sie Zwillinge sind, total unterschiedlich waren. Beide sind Genies für sich und dabei sehr gut ausgearbeitet. Ich kann nicht sagen, wen von beiden ich lieber mochte.

Ihnen gegenüber wurde der Bösewicht Lord Teddy aufgestellt. Mit seinem absurden Namen verfolgt er das Ziel ewig zu leben und hat dafür schon abstruse Mittel ausprobiert. Es passiert so viel in dem Buch, dass die Aktion niemals ausging und zu keiner Zeit Langeweile aufkam. Das Ganze gepaart mit Fantasywesen wie Trollen, Elfen und Hybriden daraus, macht das Jugendbuch zu etwas ganz besonderem.

Robert Frank las das Hörbuch ein und machte dabei einen soliden Job. Schließlich muss er mit seiner Stimme 11-Jährige darstellen, aber auch Feen, eine Nonne, die ihren Job verfehlte und einen alterslosen Bösewicht. Dieser klang stellenweise sehr nach Udo Lindenberg, was ich ein wenig irritierend fand.

Eoin Colfers "Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger" ist der Start einer atemberaubenden Reihe, die gerade als Hörbuch sehr viel Spaß machte. Wer außergewöhnliche und abenteuerliche Geschichten mag, wird hier absolut auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Wenn der Verlag spoilert

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Arianas Familie brach auseinander als ihre Eltern bei einem Unfall starben. Die Schülerin verlässt ihre geliebte Heimat New York, um bei ihrer Tante auf einer Pferderanch in Texas zu leben. Als wäre das ...

Arianas Familie brach auseinander als ihre Eltern bei einem Unfall starben. Die Schülerin verlässt ihre geliebte Heimat New York, um bei ihrer Tante auf einer Pferderanch in Texas zu leben. Als wäre das nicht schon genug Kulturschock, scheint dort auch gerade die Apokalypse loszubrechen. Tiere verenden elendig und das Wetter spielt komplett verrückt. Als Ariana dann eines morgens mit weißen Haaren aufwacht, weiß sie, dass irgendetwas auch mit ihr nicht stimmt.

Ich war gespannt, was sich die Autorin hier hat einfallen lassen, denn ich war von ihrer Kreativität bei der Götter-Reihe absolut beeindruckt.
Der Einstieg in die Geschichte bildet vor allem den Umstand aus, dass Ariana nach Texas kommt und dort erstmal mit ihrer neuen Lebenssituation klar kommen muss. Ihre Eltern sind gerade erst tödlich verunglückt und die 16-Jährige trauert natürlich. Zeitgleich versucht sie in ihrer neuen Highschool Anschluss zu finden, doch dort hat niemand auf sie gewartet und das bekommt sie auch zu spüren.

Mir tat Ariana sehr leid. Ihre Situation ist wirklich der absolute Horror. Doch gleichzeitig ließ sie sich nicht unterkriegen und das war wirklich beneidenswert. Sie ist eine sehr starke Protagonistin und das gefiel mir richtig gut.

Kira Licht hat auch ein paar spannende Nebenfiguren kreiert. Allerdings zählt Arianas neuer Freund Simon nicht dazu. Der perfekte Sunnyboy war für mich kein Sympathieträger und auch ein wenig langweilig. Mit Dean gab es da auch noch einen zweiten Kandidaten, der mir besser gefiel. Ich bin gespannt, wie das ganze im zweiten und letzten Teil aufgelöst werden wird.
Noemi ist eigentlich die Zicke der Schule, die Ariana das Leben so richtig schwer macht. Allerdings bekommt ihre Figur eine 180 Grad Drehung und mehr Tiefe verliehen. Auf dem nächsten Cover wird dann übrigens sie zu sehen sein.

Leider hatte die Geschichte einige Längen. Was vor allem zu diesem Eindruck beitrug, war der Umstand, dass der Inhalt des kompletten Buches im Klappentext zusammengefasst wurde! Ich blieb in meiner Zusammenfassung extra ein wenig schwammiger, damit ich nicht zu viel verrate. Das was vom Verlag im Klappentext vorweg genommen wurde, finden die Protagonisten erst auf den letzten 60 Seiten heraus. Während des Lesens wartete ich also darauf, wann wir zu dem Teil kommen würden und das dies erst so spät der Fall war, war ziemlich frustrierend. Warum nur Ravensburger, warum?

So richtig spannend und interessant wurde es also erst zum Schluss, was das Buch für mich auch ein wenig rettete, sodass ich wissen möchte, wie es im März weitergehen wird.

"Lovely Curse. Erbin der Finsternis" von Kira Licht ist ein Jugendbuch mit einer etwas anderen Thematik. Was richtig spannend hätte werden können, wurde komplett vom Verlag im Klappentext gespoilert. Schade um das ansonsten runde Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 28.11.2019

Tom Saller hat es einfach drauf

Ein neues Blau
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Anja ist nicht gerade begeistert, als sie ihren Job bei der älteren Dame Lili antritt. Anja ist eine junge Frau, noch Schülerin, und soll Lili Gesellschaft leisten. Was wie eine Zweckgemeinschaft beginnt, ...

Anja ist nicht gerade begeistert, als sie ihren Job bei der älteren Dame Lili antritt. Anja ist eine junge Frau, noch Schülerin, und soll Lili Gesellschaft leisten. Was wie eine Zweckgemeinschaft beginnt, wird zu einer wundervollen Verbindung, in der Anja viel über das Leben lernt und Lili von ihrer Zeit bei der königlich preußischen Porzellanmanufaktur erzählt.

Die ist mein zweiter gelesener Roman von Tom Saller. Im letzten Jahr konnte er mich mit "Wenn Martha tanzt" absolut begeistern und dabei zählen beide Bücher nicht zu meinen bevorzugten Genre.

Ich schätze den Erzählstil des Autors sehr. Er schafft es scheinbar mit Leichtigkeit uns in längst vergangene Zeiten mitzunehmen, hier die Weimarer Republik, und diese sehr gut recherchiert, wieder aufleben zu lassen. Die Thematik mit dem wertvollen Stück Porzellan fand ich dabei besonders spannend.

Doch auch Anjas Entwicklung war immens. Beide Frauenfiguren sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Das Hörbuch wurde von zwei Sprecherinnen eingelesen, um den sehr unterschiedlichen Frauen ihre eigene charakteristische Stimme zu verleihen. Eva Meckbach und Nina Lilith Völsch machten dabei einen außergewöhnlich gut Job. Es machte mir einfach viel Freude ihnen zu lauschen.

"Ein neues Blau" ist wieder mal ein grandioser Roman von Tom Saller und ich freue mich schon auf alles, was da von ihm noch kommen mag.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Happy End in der Warteschleife

Everything I Didn't Say
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Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für ...

Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für einen aufdringlichen Fan hält. Natürlich ist dies nur der Start von ganz viel Schmetterlingen, doch beiden ist es vertraglich verboten etwas miteinander anzufangen. Das kann doch nicht gut gehen, oder?

"Everything I didn't say" ist die erste Reihe, die von der Autorin bei LYX auch als Printausgaben erscheinen werden. Ihre vorherige New York Reihe war nur als Ebook only erhältlich. Scheinbar sieht LYX in dieser Reihe ein größeres Potenzial und somit war ich sehr gespannt, was es mit der Geschichte von Jamie und Carter auf sich haben würde.

Jamie musste bisher für alles hart kämpfen. Zusammen mit ihrem Bruder wuchs sie bei ihrem Vater auf. Ihre Mutter starb früh. Das Geld ist knapp bei der Familie und auch Jamie muss sich neben Studium und Praktikum noch mit einigen Nebenjobs herumschlagen. Dabei verfolgt sie zielstrebig ihren Traum: Sie möchte Dramaturgin am Theater werden.
Ich fand unsere Protagonistin sehr interessant und sympathisch. Sie hat es nicht leicht, stämmt aber alles allein und selbstständig. Das finde ich sehr beeindruckend.

Carter ist da das Gegenteil. Er kommt aus einem reichen, aber lieblosen Haus und darf bereits seinen Traum leben. Er will allerdings kein kleiner Dailysoap-Darsteller bleiben, sondern es auf die große Leinwand schaffen. Weibliche Fans sind dabei eine gern gesehene Begleiterscheinung. Dass Jamie so gar nicht auf seine Flirtversuche anspringt, wurmt ihn. Umso mehr strengt Carter sich an und das obwohl beide die Hände voneinander lassen sollten.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Wir erleben wie die beiden sich kennenlernen und in eingestreuten Abschnitten, die vier Jahre später spielen, erfahren wir das etwas passierte, das beide entzweite.
Das fand ich sehr interessant gemacht, denn irgendwann holt die Vergangenheit die Gegenwart ein und Jamie und Carter treffen erneut aufeinander. Die ganze Thematik dahinter fand ich super, da sie nicht schon tausendmal im New Adult Genre dagewesen ist.
Das möchte ich dem Buch überhaupt hoch anrechnen. Kim Nina Ocker hat sich auch mit der Filmthematik mal auf neues Gebiet gewagt und das machte das Buch so interessant. Überhaupt kann die Autorin wunderbar schreiben, ihr Prolog wird mir noch lange in Erinnerung sein.

Was mich ab und an ein wenig störte, waren ein paar Ungereimtheiten, auf die ich ohne zu spoilern nicht eingehen kann. Allerdings war es nichts Gravierendes, sondern nur auffällig.

Das Finale der Geschichte war wunderschön und sehr berührend. Kim Nina Ocker hat mit "Everything I didn't say" eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, deren Charaktere erkennen mussten, dass es auch ein Leben nach dem vermeintlichen Happy End gibt und das dieses nicht immer leicht ist.

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Veröffentlicht am 03.11.2019

Süße Lovestory mit viel Humor

Just One Kiss: Böse Mädchen haben mehr Spaß...
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Lydia startet ihren ersten Vollzeitjob. Am Abend vor ihrem ersten Arbeitstag küsst seinen einen Fremden in einer Bar, nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er ihr neuer Chef ist. Lydia ist fasziniert ...

Lydia startet ihren ersten Vollzeitjob. Am Abend vor ihrem ersten Arbeitstag küsst seinen einen Fremden in einer Bar, nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er ihr neuer Chef ist. Lydia ist fasziniert von der Chemie ihres Kusses und möchte mehr von Rhys. Allerdings geht dieser auf Abstand und so entschließt sich Lydia ihre Jungfräulichkeit zu versteigern, um Rhys zu ködern. Doch dieser ist von diesem Vorgehen nicht gerade begeistert.

Dies ist der mittlerweile zweite Teil einer Reihe, die allerdings auch unabhängig voneinander gelesen werden kann. Ich würde empfehlen, unbedingt die Klappentexte auf der Verlagswebsite zu lesen, denn die sind einfach nur grandios und hatten mich sofort an der Angel.

Die Autorin Jana Aston hat einen sehr humorvollen Schreibstil und schafft es ihren Figuren einen kuriosen Zug mitzugeben. Lydia hat ein paar eigenartige Hobbies. So schneidert sie sich aus Second Hand Bettwäsche Pyjamas und liebt die TV-Show House Hunters, welche sie ausgiebig diskutiert. Dadurch wird sie total lebendig, was mich ihr sehr nahe brachte.

Auch Lydias Freundin Payton hat ihre witzigen Momente. Ihr wird das nächste Buch gewidmet, worauf ich mich schon sehr freue.

Lydias Beschluss ihre Jungfräulichkeit zu versteigern, erscheint ziemlich drastisch. Doch sie tut dies nur, damit Rhys sie "erkauft", denn sie glaubt damit seinen "Sex für Geld"-Fetisch bedienen zu können. Das Ganze nimmt dann natürlich seinen Lauf. Ich muss sagen, dass danach ein paar Längen in der Handlung auftauchten. Dabei hat die Geschichte keine 250 Seiten.
Der Einstieg war super unterhaltsam und fesselnd geschrieben, doch im Mittelteil verlor mich die Autorin ein wenig.

Das Ende machte die Sache wieder rund und ließ mich zufrieden zurück. Ich bin total gespannt auf Paytons und Vinces Geschichte, die 2020 erscheinen wird.

"Just one kiss" von Jana Aston ist eine Empfehlung für alle, die sexy Lovestories mit einer richtigen Prise Humor und außergewöhnlichen Ideen mögen.