Nach den ersten Seiten dieses Buches, habe ich mich das tatsächlich gefragt.
Wir betrachten eine zukünftige Welt mit Samson Freitag, im Jahr 2052. Samson ist Lebensberater, er legt den zu Beratenden Verträge vor, wenn sie diese Unterschreiben, kann eigentlich nichts mehr an der eigenen Zukunft geändert werden. Wenn Samson denkt, man wäre nicht wichtig für die Gesellschaft, dann ist dass eben so und man kann sich, von einem bedingungslosen Grundeinkommen, ein "schönes" Leben machen. Wenn Samson denkt man sollte Politiker werden, dann wird man eben das.
Erschreckend fand ich schon die Begrüßungen im Buch, Hallo oder Guten Tag gibt es nicht, es heißt Jeder an seinem Platz. Im Grunde ist genau damit schon alles gesagt. Abweichler werden vom Sozialpunktekonto Punkte abgezogen, bis sie in ein Internat müssen und quasi umerzogen werden.
Jeder wird zu jeder Zeit beobachtet, sei es durch Kameras, Roboter oder durch Kommunikationslinsen. Mit denen kann zu jeder Zeit kommuniziert werden und nebenbei zeichnen sie auch auf was der Träger macht, selbst die intimsten Momente. "Wildes" Träumen ist unmöglich, da die meisten eine Schlafmaske tragen, die davor warnt das man gerade träumt, die Schlafmasken können aber auch für Erzieherische Maßnahmen genutzt werden.
Nun zu Samson Freitag, er führt eine anständiges Leben, er schreibt regelmäßig Korrekturvermerke, hat eine Beziehung, ein sehr gut gefülltes Sozialpunktekonto und hofft bald befördert zu werden. Wir steigen ein, als er eine Beratung durchführt, er entscheidet, dass seine Kundin nicht von der Gesellschaft gebraucht wird und lebt sein Leben weiter.
Er besucht seine Eltern, die sich dadurch straffällig machen, das sie echtes Fleisch essen wollen, sie werden dafür natürlich betraft, auch Samson bekommt dadurch Sozialpunkte aberkannt und muss sich vor seinem Chef rechtfertigen, dass er davon nichts wusste und auch nichts gegessen hat. Etwas später erreicht Samson die Nachricht, dass sich seine Kundin umgebracht hat und ihm wird das zur Last gelegt. Wieder werden ihm massiv Sozialpunkte abgezogen und er soll einen Psychiater aufsuchen. Das Punktekonto von Samson ist nun so niedrig, dass er als Piretist eingestuft ist. Letztlich wird er wie ein Aussätziger betrachtet, da jeder durch die Kontaktlinse, alle Daten über Samson abrufen kann, wird er dementsprechend angeschaut und behandelt.
Samson wird immer verzweifelter, da er letztlich für den Ausgangspunkt des Strudels in dem er sich nun befindet nichts kann, aber den Blockwart interessiert es nicht. Das System greift und droht Samson ins Internat zu stecken, dies wird vom Psychiater entschieden, der sich als Roboter entpuppt.
Die Optimierer kann sich locker einreihen von Büchern wie The Circle von Dave Eggers und Schöne neue Welt von Aldous Huxley.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, ich lese eine weiterentwickelte Version von The Circle, darin beginnt die freiwillige total Überwachung und alle finden es toll und wehe es macht jemand nicht mit.
In diesem Buch wird unser heutiges System als sehr schlecht empfunden und alle sind froh, dass man sich weiterentwickelt hat.
Die Autorin geht kurz auf den neu gegründeten Staat ein und auf die Grenzsituation an dessen Mauern, ich denke das ist ein Wink auf die heutige Situation, die sich nur unwesentlich unterscheidet. Leider fehlen mir zu den äußeren Umständen noch mehr Infos, es gibt Begrifflichkeiten die sehr ungenau oder gar nicht erklärt werden, das fand ich schade.
Bücher wie dieses oder The Circle gruseln mich auf eine ganz spezielle Art, da wir im Grunde auf eine ganz ähnliche Situation zusteuern ohne es zu merken. Die digitalen Medien haben uns schon jetzt so fest in der Hand ohne dass wir uns dem so richtig im klaren sind.
Die Optimierer regt definitiv zum nachdenken an, ich denke das letztlich keiner von uns in solch einer Fremdbestimmten Welt leben möchte. In der Entscheidungen für einen getroffen werden und sich niemand dagegen wehren kann oder dazu überhaupt angehört wird. Am Ende ist dies eine Utopie, die so in dieser Form hoffentlich nie zu Stande kommt.