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Veröffentlicht am 10.10.2020

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The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
2

"Es gibt schon genug Probleme im Leben, du musst dir nicht noch zusätzlich welche machen."

"The Brooklyn Years - Was von uns bleibt" - Auftakt der Spin-Off Reihe von "The Ivy Years" von Sarina Bowen dreht ...

"Es gibt schon genug Probleme im Leben, du musst dir nicht noch zusätzlich welche machen."

"The Brooklyn Years - Was von uns bleibt" - Auftakt der Spin-Off Reihe von "The Ivy Years" von Sarina Bowen dreht sich um die Geschichte der Trainertochter Georgia Worthington und ihrem Exfreund Leo Trevi.

Leo Trevi bekommt die Chance seines Lebens: die Brooklyn Bruisers, ein New Yorker Eishockeyteam kauft den Minor-League-Spieler und holt ihn in die NHL.
Doch er wird überrascht: seine Exfreundin Georgia Worthington arbeitet für dieses Team als Pressesprecherin und ihr Vater ist der neue Coach des Teams, scheint mit seinem neuen Spieler aber alles andere als zufrieden zu sein. Leo muss also zittern und bangen, denn das Fenster der Transferperiode ist noch eine Weile offen und er könnte jeden Tag verkauft werden.
Hinzu kommen seine immer noch präsenten Gefühle für Georgia und das neue Verlangen, sie zurückzuerobern. Georgia hingegen durchläuft ab den Tag, an dem sie Leo wiedersieht eine Achterbahn der Gefühle: von Verleugnung über Verdrängung zu unerwünschten Erinnerungen und einem seltsamen Prickeln im Bauch, das sich nach Heimkehr anfühlt.

Die Handlung wird abwechselnd aus Georgias und aus Leos Sicht in der dritten Person erzählt und spielt sechs Jahre nach der Trennung der beiden. Der Handlungsverlauf ist größtenteils spannend gestaltet und lässt die Seiten nur so dahin fliegen.
Es gibt schon zum Anfang einige Enthüllungen und offen gelassene Fragen, die den Leser dazu veranlassen, Detektiv zu spielen, spannt ihn aber nicht unnötig lang und schleppend auf die Folter.
Das Buch zu lesen fühlte sich tatsächlich wie "Nach Hause kommen" an. Dazu tragen die Charaktere wie auch die Atmosphäre, die zwischen ihnen herrscht, bei. Es gibt keine überzogenen Dramen, dafür einige realistische Geschehnisse, was dieses heimelige Gefühl in mir hat aufleben lassen.
Vergewaltigung spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, jedoch nicht so, wie viele andere Romane oder das erste Drittel des Buches vermuten lassen. Weiterhin gibt es, neben kleinen Wendepunkten und Enthüllungen, auch einen großen Fokus-Wechsel, der für mich als großer Wendepunkt und Überraschungsmoment fungierte.
Der Epilog ist etwas schnulzig, passt aber hervorragend zu den Charakteren und ihrer Geschichte - das ist aber auch das einzige, womit die Autorin in ihrem Buch mal nicht vom Standard in diesem Genre abweicht. Das Thema "Glücklichsein" spielt eine tragende Rolle.

Die Hauptcharaktere wurden von der Autorin super und liebevoll herausgearbeitet. Von Zeile eins an waren sie mir sehr sympathisch und wuchsen mir von Seite zu Seite enger ans Herz.
Leo Trevi ist ein optimistischer, verantwortungsbewusster und vor allem humorvoller Charakter, der mit voller Leidenschaft liebt und mit genau so viel Leidenschaft auf dem Eis steht. Er ist ein absoluter Teamplayer und denen, die die "The Ivy Years"-Reihe gelesen haben, schon bekannt.
Dazu kommt sein hinreißend beschriebenes, attraktives Äußeres und eine lockere, sehr umgängliche Art. Dieser Protagonist hat hohes Boyfriendpotenzial, Ladies!
Ihm gegenüber steht Georgia Worthington. Sie liebt ihren Job mehr als alles andere, ist absolut engagiert und unterstützt das Team, wo sie nur kann. Sie hat in ihrer Vergangenheit etwas sehr schlimmes erleben müssen, fühlt sich sechs Jahre später aber wie ein neuer, vollkommener Mensch. Bis Leo auftaucht. Sie arbeitet hart, um ihren Job als vorübergehende Presseabteilungsleiterin auch auf Dauer behalten zu können, wird aber oft durch die Anwesenheit eines gewissen Bekannten abgelenkt. Gigi ist leidenschaftliche Tennisspielerin und knallharte Kampfsportlerin, deren zugängliche Art und Leidenschaft mich sehr berührt haben.

Vor allem auch auf die Nebencharaktere ist zu achten. Da ist nicht nur der grummelige Coach Worthington, der die Story das ein ums andere mal etwas anheizt, sondern auch die lebensfrohe und amüsante Becca, der gut gelaunte Silas und noch viele andere liebenswürdige Mitspieler und Charaktere, die man als Leser einfach in sein Herz schließen muss! Zumal einige von ihnen in den Folgebänden eine sicherlich große Rolle spielen werden.

Kommen wir nun zum Schreibstil der Autorin:
Sarina Bowen schreibt locker, fluffig und einfach realistisch, wie ich es gern habe. Sie verwendet Zeitangaben in den Kapiteln, um die Spannung etwas höher zu halten und dem Leser eine Art tickende Uhr vor Augen zu führen.
Sie schreibt unglaublich authentisch und gefühlsnah. Man fühlt sich direkt heimisch, wenn man den Umgang beider Protagonisten miteinander mitliest. Hier gibt es ein starkes Prickeln zwischen den Charakteren, hier gibt es Erotik - jedoch nicht zu sehr ausgeschmückt und detailliert, damit dem Leser viel Raum für seine eigene Fantasie bleibt.
Es sind auch Kleinigkeiten, die sie in die Struktur der Kapitel einbaut, die für humorvolle und lustige Minuten sorgen:
Auf der einen Seite sind es die Vergleiche, die vor allem in Leos Gedanken eine große Rolle spielen - Vergleiche zwischen "tu ich gerade" (normale Tätigkeit) und "würde ich gerne tun" (Tätigkeit sexueller Natur). Dazu kommen sehr amüsante, kurze Kommentare, die alles auflockern und realistischer gestalten, den Leser aber auf besondere Art einbinden.
Allgemein die Dialoge zwischen den Charakteren sind prima. Sie sind nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Es werden Dinge besprochen, die etwas zur Handlung beitragen und diese weiter voranbringen, anstatt sinnlos die Zeit des Lesers "zu verschwenden".
Was Bowen perfekt trifft, ist die Balance zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ziemlich clever, wie die Flashbacks in Dialoge und Gedanken eingewoben werden - man fühlt sich nicht zu viel bezüglich des einen und zu wenig bezogen auf das andere informiert.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, eine tolle Geschichte, super Schreibstil, umwerfende Charaktere und ganz viel Liebe.
Für mich ist dieses Buch eine totale Leseempfehlung und ich freu mich schon auf Band zwei und drei!

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Bindung.

Game on - Chancenlos
4

"Unverbindlich kann ich nicht, mein Herz hängt schon mit drin." (S.212)

"Game on - Chancenlos" ist der zweite Teil der "Game on"- Reihe von Bestsellerautorin Kristen Callihan.

Es geht hierbei um die ...

"Unverbindlich kann ich nicht, mein Herz hängt schon mit drin." (S.212)

"Game on - Chancenlos" ist der zweite Teil der "Game on"- Reihe von Bestsellerautorin Kristen Callihan.

Es geht hierbei um die 22-Jährige Ivy Mackanzie und dem aus Band eins der Reihe bekannten Gray Grayson - Starspieler und super Tight End der Red Dogs, einem College-Footballteam.
Ivy hat zwar einen Zukunftsplan, ist sich mit diesem aber noch unsicher und Gray ist der Partyboy, der Beziehungen scheinbar nichts abgewinnen kann. Per Textnachrichten zwischen England und den USA bauen die beiden Kontakt zueinander auf und werden schnell für den anderen zu einem unverzichtbaren Menschen. Sie scheinen quasi auf einer Wellenlänge zu senden. Als die beiden in der Realität aufeinander treffen, kommt es zu Spannungen und neuen Träumen. Vor allem aber zur Aufarbeitung der Vergangenheit.

Die Geschichte von Gray und Ivy gleicht keiner typischen College-Liebesgeschichte, weshalb ich diesen Roman wirklich toll finde - er übertrifft seinen Vorgänger "Game on - mein Herz will dich" inhaltlich um einiges.
Die Handlung dieses Buches ist abwechslungsreich und die Autorin hat sich wirklich gute Wendungen überlegt, die die Spannung oben halten, falls es für den ein oder anderen an einigen Stellen möglicherweise etwas zu langatmig ist. Nicht nur die Erwartungen von Schnulzenliebhabern, sondern auch die der Erotikfanatiker werden abgedeckt, wenngleich auf den erotischen Teil erst einmal etwas hin gefiebert werden muss. Mir persönlich war das etwas zu viel geballter Sex auf einmal.
Der Prolog ist für mich schon ein totales Buch-Highlight, denn er ist super geschrieben und die Aufmachung und Idee dieser Einleitung passt perfekt zu der Story und ist für mich wirklich sehr einfallsreich gestaltet!
Der Epilog hingegen - der eine mag es, der andere nicht - war mir etwas zu langweilig. Die Autorin hat hier zu weit in die Zukunft vorgegriffen und den Standard der Romanzenepiloge bedient.
Leider hat das ganze weniger von einer College-Romanze, denn von Gray als Student bekommt man leider nur sehr sehr wenig zu lesen - das Collegefeeling fehlt. Umso mehr wird der Leser in die Welt des Footballs entführt.

Die Figuren, vor allem Ivy und Gray wurden perfekt herausgearbeitet. Der Leser bekommt Einblick in beider Gefühlswelten, in ihre Gedanken und in ihre Vergangenheiten.
Gray Grayson alias Gray-Gray oder auch Cupcake, Abkömmling einer Footballdynastie, ist nicht nur ein Footballspieler aus Leidenschaft, sondern kocht auch für sein leben gern. Da er sich in seiner Jugend um seine krebskranke Mutter hat kümmern müssen, ist er ein sehr fürsorglicher Charakter. Er ist bekannt als Typ für eine Nacht, ein Aufreißer mit heißen Muskelbergen. Aber - á la harte Schale weicher Kern - steckt in ihm ein Junge, der nichts lieber will als Liebe zu verschenken und Liebe zu empfangen, der sich um andere kümmern will, selbst aber auch Zuwendung braucht. Er ist nicht nur ein fantastischer Athlet, sondern auch ein hervorragender Liebhaber und ein noch besserer Freund.

Ivy Mackanzie, bekannt als Iv oder Mac ist ebenfalls ein individueller Charakter. Sie liebt es zu backen und - trotz der Abwesenheit jeglichen Rhythmusgefühls - zu tanzen. Sie gleicht Gray hinsichtlich ihrer Passion für Flachwitze und ist sonst auch wirklich footballbegeistert, wenngleich sie es ablehnt, selbst Sport zu treiben. Mac ist direkt, zieht aber gerne mal den Kopf ein, wenn es um klärende Gespräche geht und drückt sich ebenso gern vor ihren Problemen. Das alles macht sie zu einen ungemein sympathischen Charakter, der herausfindet, was er wirklich will und andere auf den Zug der Selbstfindung mitnimmt.
Gemeinsam haben die beiden so einige harte Pillen zu schlucken und kreieren sich ihre Zukunft so, wie sie es wollen.

Kristen Callihans Schreibstil ist locker flockig quirlig, humorvoll und geradeheraus leicht verständlich geschrieben. Ich mag ihren Stil wirklich sehr, denn das Innenleben der Figure kommt nicht zu kurz. Die Seiten fliegen beim Lesen nur dahin und die Reise von Ivy und Gray ist es auf jeden Fall wert erlebt zu werden!

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Zwischen Asche und Eis.

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
1

"Möglicherweise hat es etwas mit Jenny zutun?"

Um das herauszufinden, machen sich Hatcher und Alice auf den Weg. Sie lassen die Stadt hinter sich und sind nun auf den Weg ins Unbekannte, um Hatchers Tochter ...

"Möglicherweise hat es etwas mit Jenny zutun?"

Um das herauszufinden, machen sich Hatcher und Alice auf den Weg. Sie lassen die Stadt hinter sich und sind nun auf den Weg ins Unbekannte, um Hatchers Tochter Jenny zu finden. vor ihnen liegt ein Kräfte zehrender Marsch, neue Bekanntschaften und vor allem große Gefahren.
Wird Hatcher seine Tochter wiedersehen? Wird Alice lernen ihre Kraft als Zauberin zu gebrauchen? Und was wird eigentlich aus Hatcher und Alice?

Mit "Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin" veröffentlicht Autorin Christina Henry den zweiten Teil der "Chroniken von Alice und dichtet das bekannte Märchen Alice im Wunderland von Lewis Caroll weiter um. Und wieder ist es ihr, meiner Meinung nach, wirklich gut gelungen! Teil eins war grausam, sadistisch und blutrünstig, und auch in diesem Band fließt nicht weniger Blut, werden ebenfalls Grausamkeiten angetan. Jedoch kommt hier noch mehr Magie und Illusion zum Vorschein, was beide Teile voneinander abgrenzt. Die Welt, die Alice und Hatcher jetzt entdecken, die Fronten, zwischen denen die beiden wandern sind nun näher am Wunderland, als das Setting in der Stadt.
Auch in diesem Buch greift Henry Problematiken und Grausamkeiten aus Band eins und vor allem dieser Zeit auf: neben Versklaverei und grenzenlosen Machtspielen kommt vor allem der Menschen- beziehungsweise Kinderhandel als umfassendes Leitmotiv der Schauergeschichte zum Tragen.
Jedoch lassen sich auch versteckte Botschaften sehr gut erkennen: Akzeptiere die Konsequenzen deines Handelns, denn daran kannst du nun nichts mehr ändern; Schau nach vorn und nicht zurück; Kämpfe um das, was du liebst.
Der Inhalt wird konsequent spannend gehalten. Man sollte (!! Achtung, möglicher Spoiler!!) keine ausgeprägten Kämpfe erwarten, denn im Wunderland - Original oder in der Version von Christina Henry - geht es um Verwirrung und Trickserei. Genau das vermittelt die Autorin, indem sie die Handlung bewusst verschachtelt und manipuliert. Sie baut viele Wandlungen, unerwartete Wendepunkte, Enthüllungen und Irrführungen. Sowohl Protagonist als auch Leser werden oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt.
Geschickt verbindet sie Werken, indem sie beide Bücher mit kurzen Sätzen oder Gedankenfragmenten spickt, die an das Original oder Teil 1 erinnern.
Leider kommt mir es in diesem Band leider so vor, als hätte hier und da ein wenig mehr Erklärung oder Einbindung angesprochener Figuren in die Handlung gefehlt. So kam das Motiv der schwarzen Königin leider nicht richtig zum Tragen. Wirklich schade! Wobei Erklärung und Detailbeschreibung weniger zum Schreibstil der Autorin passen.

Alice ist nun dabei sich selbst zu finden, sucht nach der Alice, die sie künftig sein will und findet heraus, was oder wie sie für Hatcher empfindet. Sie tritt hier nun entgültig selbstbewusst auf und spielt die perfekte Rolle einer Protagonistin.

Hatcher hat noch immer mit seinen Aussetzern zu kämpfen, lernt aber auch seinen inneren Wolf kennen. Er wird vor eine neue Herausforderung gestellt und muss erkennen, dass er Alice nicht immer vor allem beschützen kann, es aber auch nicht muss. Schlussendlich muss er sich auf eine seltsame Weise Entscheiden: seine Tochter jenny oder seine Alice?

Zum Schreibstil kann ich nur wieder lobende Worte aussprechen. Deshalb zitiere ich mich hier am besten selbst aus meiner Rezension zu "Die Chroniken von Alice - Die schwarze Königin" (http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/362650/User) :
Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur bewundernswert schön. Mit wenigen Worten kreiert sie detaillierte Szenarien und ihre Beschreibungen malen ohne irgendein "too much" Bilder vor dem inneren Auge. Die Seiten lassen sich fließend lesen, hier und da versteckt sich Humor zwischen Blut und Grausamkeit.

Für alle Leserherzen, die für diesen Schreibstil schlagen: das hier muss gelesen werden!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Vom Jäger und Gejagten.

Wolfes of Wall Street - Ian
5

"Alt genug, um zu wissen, was ich will, und schlau genug, um zu wissen, wie ich es kriege."

In ihren Büchern schreibt die Autorin Lauren Layne über Dinge, die sie selbst gern sieht: heiße Anzüge an noch ...

"Alt genug, um zu wissen, was ich will, und schlau genug, um zu wissen, wie ich es kriege."

In ihren Büchern schreibt die Autorin Lauren Layne über Dinge, die sie selbst gern sieht: heiße Anzüge an noch heißeren Männern. "Komplexe Charaktere, die nicht nur durch das Verhältnis zu den Frauen, die ihre Herzen erobert haben, sondern auch durch ihre Freundschaft miteinander lebendig geworden sind."
Mit "Wolfes of Wall Street - Ian" kommt gleichzeitig auch der Auftakt zur "Wolfes of Wall Street"-Reihe unter die Leserschaft. Im Mittelpunkt dieser Reihe stehen die drei Investmentbanker und langjährige Freunde Ian Bradley, Matt Cannon und Kennedy Dawson.

Band eins beschäftigt sich mit Broker Ian, der sich sein hohes Einkommen, Designeranzüge und sein Eckbüro mit Fensterfront bei Wolfe Investments hart erarbeitet hat. Von ganz unten, dem Trailerpark in Philadelphia über ein Studium in Yale bis nach ganz oben: in die Führungsebene einer Investmentfirma in New York.
Doch jetzt steht alles das, was er sich so hart erkämpft hat auf der Kippe, denn Ian Bradley wird des Insiderhandels beschuldigt und landet deshalb auf dem Radar der SEC. Die "Securities and Exchange Commission" schickt eine ihrer treusten und begabtesten Ermittlerinnen: Lara McKanzie.
Diese Blondine lässt nicht nur wilde Fantasien in Ians Gedanken aufblühen, sondern bringt ihn mit ihren Ermittlungen und den Befehlen ihres Vorgesetzten richtig ins Schwitzen.

Lauren Layne hat sich da eine wirklich schöne Handlung ausgedacht, in der man als Leser vor allem die Entwicklung der Protagonisten Ian und Lara, aus deren Sicht das Geschehen abwechselnd beschrieben wird, miterleben kann. Es gibt vielversprechende Dialoge, Einblicke in die Arbeits- und Partywelt erfolgreicher New Yorker Broker, Vorwürfe, Enthüllungen und erotische Momente.
Wenngleich die einzelnen Handlungspunkte leider nicht so ausgeführt sind, wie sie hätten sein können und das Buch ein klein wenig wie "durchgespult" wirkt, ist die Story für mich gut gelungen.
Von mir aus hätte sich die Autorin statt 267 Seiten auch gerne 350 Seiten zur Ausführung der Geschichte um Lara und Ian hernehmen können.

Die Charakter sind jedoch genau so, wie Lauren Layne sie gerne entwickeln wollte: komplex, individuell und eigenständig.

Auch wenn Ian Bradley einen ersten Eindruck wie "das klassische Äquivalent eines Wall-Street-Brokers -- teurer Haarschnitt, teure Zähne, teurer Anzug teure Bräune" macht, steckt hinter der Fassade eines leicht arroganten, sehr erfolgreichen und selbstsicheren Mannes ein gönnerhafter Charakter, der mit seinem Lohn auch Pflegekinder in Philly bei einer Collegeausbildung unterstützt, wenn sie bereit sind, dafür zu arbeiten. Ein Charakter, der anderen gerne hilft, sich aber tief im Inneren nach einer Familie sehnt.
Ian ist ein sehr sympathischer Protagonist, den ich von Zeile eins an in seinen Bann zog. Er hat eine humorvolle Art, weiß aber auch seinen Charme und sein Aussehen, sowie sämtliche andere positiven Eigenschaften ,die er mitbringt, für seinen Nutzen einzusetzen.

Lara McKanzie hingegen hat ihr Ziel noch nicht erreicht: sie möchte unbedingt FBI-Agentin für Wirtschaftskriminalität werden und nimmt dafür den Umweg als Ermittlerin der Börsenaufsicht in Kauf, um auch ohne den Einfluss ihrer FBI-Eltern ein Ticket nach Quantico zu lösen. Sie lebt ihren Beruf, nimmt ihren Job sehr ernst, folgt immer den Regeln und arbeitet hart, um voran zukommen. Im Gegensatz zum Leben des reichen Ian Bradley "scheint das Leben als SEC-Agentin an der romantischen Front nicht besonders viel Sprengkraft zu haben." Weshalb die Begegnung mit ihrem Verdächtigen Ian ihr Leben ein wenig aus der Bahn wirft.
Auch Lara ist ein Charakter, der mir direkt ans Herz gewachsen ist. Ich konnte mit ihr sehr gut mitfühlen und mich schön in sie hinein versetzen. Sie ist in vielerlei Hinsicht eine starke Persönlichkeit, vor allem aber weiß sie genau, wie sie Leute dazu bringt sie Ernst zu nehmen.

Die Nebenfiguren, die in den Folgebänden zu Protagonisten werden, sind in diesem Buch sehr gut eingeführt worden. Der Leser bekommt schon einmal einen Einblick in die Charaktere von Matt und Kennedy, lernt auch die liebevolle Stränge von Kate und die bestimmende Art Sabrinas kennen. Alle handelnden Personen sind schön ausgearbeitet und unabhängig.

Der Schreibstil Lauren Laynes führt dazu, dass die Seiten während des Lesens nur so dahinfliegen. Sie schreibt auf eine amüsante aber doch realistische Art und Weise. Es lässt sich fließend Lesen und gibt super Einblick in die Gefühlslage und vor allem die Gedankenwelt der Figuren.
Für Erotik- und Schnulzenfans ist gesorgt, genauso für die, die auf Humor und ein bisschen Fachjargon stehen.
Ich bin schon ziemlich gespannt, wie es bei Matt und Kennedy im Liebesleben weitergeht und freue mich auf Band 2 und 3 der Wolfes.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Lang lebe die Königin...?

Silver Crown - Forbidden Royals
5

"Gib einem König eine Krone, und er wird die Menschen wie einfache Bürger behandeln. Gib einem einfachen Mann eine Krone, und er wird die Menschen wie Könige behandeln."

Ein Mädchen führt ein Leben als ...

"Gib einem König eine Krone, und er wird die Menschen wie einfache Bürger behandeln. Gib einem einfachen Mann eine Krone, und er wird die Menschen wie Könige behandeln."

Ein Mädchen führt ein Leben als Studentin, sich ihrer sonst unbekannten Verbindung zum Königshaus des Landes jedoch gänzlich bewusst.
Sie führt ein normales Leben, aber dieses normale Leben ist schon bald nicht mehr Realität. Denn die Königsfamilie fällt einem Feuer im Palast zum Opfer, ändert die Thronfolge und das Land fragt sich -Unfall oder Brandstiftung?
Traurige Nachrichten, die Emilia Lancaster ihr normales Leben kosten und sie in ein Leben zwischen intriganten machthungrigen Adligen katapultiert, dass sie nicht leben will. Aber, hat sie eine Wahl? Wird sie Kronprinzessin - kann und will sie das gewaltige Vermächtnis tragen?
Problematisch steht es schon bald auch um ihre Gedanken, in die sich ein gewisser Lord Carter Thorne hineinzuschleichen weiß…

Mit "Silver Crown" veröffentlicht Julie Johnson den ersten Band ihrer "Forbidden Royals"-Reihe und hat mich damit schon gleich als neuen Fan dieser Trilogie dazu gewonnen.
Sie entführt den Leser in das Land Caerleon, dass als Regierungsform eine Monarchie stellt, die dem Volk sehr viel bedeutet. Das Buch ist trotz ausgedachtem Staat in der jetzigen Zeit geschrieben und gibt einen möglichen Einblick in das Leben des Adels - in das Leben der Thronfolger.

Die Handlung ist in diesem Buch noch nicht sonderlich ausgeprägt, es passiert also nicht allzu viel. In diesem Teil passiert, vor allem zu Beginn recht wenig, jedoch wird man auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Der Leser lernt die Charaktere, vor allem Emilia Lancaster, zu verstehen. Denn es ist unglaublich wichtig, sich beim Lesen immer in die individuellen Figuren hineinzuversetzen, damit es einem leichter fällt, ihre Handlungen bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen zu können.
Das Geschehen wird in diesem Buch lediglich aus der Sicht der Protagonistin Emilia erzählt, was vor allem Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt, die oftmals von vorn bis hinten durchgeschüttelt wird - der Leser erlebt jedes Auf und Ab mit ihr mit, erfährt trotzdem auch von den Gefühlen der anderen.
Sämtliche Handlungspunkte und Zeitraffer sind aus meiner Sicht gut gewählt, kein Ereignis drängt sich als "überflüssig" oder "unnötig" auf oder wurde von der Autorin vernachlässigt.
Hier wurden die Grundlagen für viele Überraschungen und potenzielle Wendepunkte in den darauffolgenden Bänden gelegt, von denen die ein oder der andere auch in diesem Buch schon ihren Platz finden.

Ich bin beeindruckt, auf welche Art und Weise Julie Johnson eine mit recht wenigen Ereignissen gespickte Handlung (vor allem die erste Hälfte des Buches) so interessant und dynamisch zu lesen gestaltet. Sie lässt einige Informationen oder Antworten auf Fragen ungeklärt, damit man sich während des Lesens Gedanken macht, mitdenkt und mögliche Szenarien durchspielt. Genau das macht das ganze nicht nur fesselnder, sondern auch um einiges spannender.
Der Schreibstil ist vollkommen fließend, humorvoll und packend zugleich.

Nun ein paar Worte zu den handelnden Personen:
Die Autorin hat sie wirklich vielfältig und unglaublich detailliert herausgearbeitet. Keiner der Charaktere erscheint mir "08 15" oder nicht individuell.
Persönlich bin ich ein großer Fan von Emilia Lancaster, denn sie ist eine starke Protagonistin, die trotzdem auch negative Gefühle zulässt und weiß, wenn sie um Hilfe bitten oder welche annehmen muss. Sie ist unglaublich tapfer, trotz vieler Tiefschläge und rappelt sich immer wieder auf, lernt daraus und macht weiter. Sie gibt gerne Kontra, weiß aber auch, wann sie ihre Situation akzeptieren sollte.
Carter ist für mich genauso gewinnbringend. Genau so wie bei seiner Schwester Chloe ist es kaum zu überlesen, dass er Geheimnisse birgt und, dass seine Persönlichkeit von noch unbekannten Ereignissen geprägt ist. Wenngleich er sich sehr oft wie ein Vollidiot aufführt, ist er gefühlsvoll und vor allem mysteriös.
Auch die Nebenfiguren wie Owen, Octavia oder Linus sind wichtiger Teil der Story und auf viele Weisen notwendig für die Handlung, auch, wenn man nicht immer bis auch gar nicht mit ihnen sympathisieren kann.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gefallen, wenngleich mir die Liebesgeschichte etwas zu schnell voranschreitet besonders deshalb, dass Carter im mittleren Teil des Buches nur selten auftritt. Ich empfehle es gerne jedem, der es lesen will oder mit ihm liebäugelt. Für diejenigen, die gerne Theorien aufstellen und spekulieren ist das hier gefundenes Fressen!

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