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Veröffentlicht am 09.04.2018

Das Leben, das uns bleibt

Das Leben, das uns bleibt (Die letzten Überlebenden 3)
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Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, nachdem der Mond durch einen Asteroiden aus seiner Laufbahn näher an die Erde geschoben wurde. Dies blieb nicht ohne Folgen, Vulkane brachen aus, gewaltige Flutwellen ...

Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, nachdem der Mond durch einen Asteroiden aus seiner Laufbahn näher an die Erde geschoben wurde. Dies blieb nicht ohne Folgen, Vulkane brachen aus, gewaltige Flutwellen begruben ganze Städte unter sich und brachten den Menschen Tod und Elend. Jene die all dies überlebten, kämpfen gegen Krankheiten und Hunger.


Auch Miranda und ihre Familie haben all dies überlebt. In ihrem Haus in Howell Leben sie seither ein karges Leben, geprägt vom stetigen Kampf ums nackte Überleben. Viele Verluste mussten sie hinnehmen, viele Ängste haben sie durchlitten, aber am Schlimmsten ist der triste und eintönige Alltag, in welchem eines der aufregendsten Ereignisse noch immer die unregelmäßigen Momente sind, in denen die Familie für ein paar Augenblicke Strom hat. Als eines Tages plötzlich Mirandas Vater mit seiner Frau Lisa, ihrem gemeinsamen Sohn Gabriel und ihr völlig Fremden vor der Tür steht, ahnt sie noch nicht, welche Veränderungen diese mit sich bringen. Keiner von ihnen ahnt, dass Freud und Leid manchmal dicht beieinander liegen und, dass ein einziger Moment reicht, um alles, was je existierte, in Frage zu stellen. Werden Miranda und die anderen es schaffen, in einer Welt wie dieser zu Überleben?


Nachdem ich bereits die ersten Bände dieser Buchreihe verschlungen hatte, kam ich an diesem Buch nicht mehr vorbei. Die detaillierten Beschreibungen der einzelnen Personen, aber auch die Erzählweise in Tagebuchform, aus der Sicht von Miranda, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem werden lassen. Auch hat mir sehr gut gefallen, dass es in seiner Handlung nahtlos an die vorherigen zwei Bände dieser Buchreihe angeknüpft hat. Zwar gab es zwischendurch ein paar Längen, welche die Geschichte für mich jedoch nicht in ihrer Spannung schmälerten. Besonders zum Schluss des Buches gab es einige emotionale Momente, die stark an meiner Fassung gerüttelt haben, weshalb "Das Leben, das uns bleibt", noch realistischer und fesselnder war, als ich mir zunächst erdacht habe. Allerdings enthielt die Geschichte auch ein paar Stellen, die eher weniger für zartbesaitete Gemüter geeignet sind, was meine Begeisterung für dieses Buch aber nicht minderte. Meiner Meinung nach ist "Das Leben, das uns bleibt", kein reines Jugendbuch und daher auch sehr gut für junggebliebene Erwachsene jeden Alters geeignet.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Dumplin'

DUMPLIN'
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Will, eigentlich Willowdean, lebt zusammen mit ihrer Mutter in einer kleinen Stadt in Texas. Dort gibt es eigentlich nicht viel, was Aufregung in das Leben der Bewohner bringen könnte. Die örtliche Footballmannschaft ...

Will, eigentlich Willowdean, lebt zusammen mit ihrer Mutter in einer kleinen Stadt in Texas. Dort gibt es eigentlich nicht viel, was Aufregung in das Leben der Bewohner bringen könnte. Die örtliche Footballmannschaft spielt eher mäßig und auch sonst hat Clover City nicht viel zu bieten, gäbe es da nicht die alljährliche Misswahl zur Miss Teen Blue Bonnet. Auch Wills Mutter hat die Wahl in ihrer Jugend mal gewonnen, seitdem kümmert sie sich jedes Jahr um alles, was mit der Wahl zu tun hat. Will hingegen, macht sich nichts aus diesem Rummel, rund um die Misswahl. Allgemein ist sie nicht so, wie man sich zukünftige eine Miss Teen Blue Bonnet normalerweise vorstellen würde. Sie ist sechszehn, hat Übergewicht und teilt, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Ellen, eine große Leidenschaft für großes Idol Dolly Parton. Zudem hat sie neben der Schule, einen äußerst langweiligen Job in einem der Imbisse der Kleinstadt. Dort lernt sie den überaus attraktiven Bo kennen, der ihr sofort den Kopf verdreht. Als er sie eines Tages aus heiterem Himmel küsst, ist Will, welche von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt wird, im siebten Himmel, aber auch plötzlich zutiefst verunsichert, was ihr Körpergewicht betrifft. Meint jemand wie Bo es wirklich ernst mit ihr? Warum sollte er sich ausgerechnet in sie verlieben, wo sie doch so dick ist? Als wären ihre Zweifel nicht schon genug, beschließt sie, über sich hinaus zu wachsen, indem sie sich bei der diesjährigen Wahl zur Miss Teen Blue Bonnet anmeldet. Wird es Will gelingen zuzulassen, dass nicht nur sie selbst, sondern auch andere, sie so lieben können, wie sie ist? Wird Will allen und vor allem sich selbst beweisen können, dass das große Glück keine Kleidergrößen kennt?

Ich durfte dieses tolle Buch im Rahmen einer Leserunde, des Fischer Leseclubs lesen und bin noch immer ganz begeistert von dem Buch. Zwar hat mich der Verlauf der Geschichte einige Male ziemlich überrascht, aber genau diese Tatsache, hat dieses Buch für mich noch besser werden lassen. Die Geschichte nahm einige Male ziemlich unerwartete Wendungen, welche mich immer wieder erneut an sie fesselten. Auch gelang es Julie Murphy dem Leser mit "Dumplin'" zu zeigen, dass Willensstärke und Selbstliebe, nichts mit Kleidergrößen zu tun haben. Sie hat mich mit ihrem Buch zu mehr Selbstakzeptanz inspirieren können und mir gezeigt, dass es keine Rolle spielt, welche Größe in meiner Kleidung steht, solange ich mich selbst so akzeptieren und lieben kann, wie ich bin. Auch hat sie sich mit Will eine großartige Buchheldin ausgedacht, welche mir mit ihren direkten Gedanken oft ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern konnte. Aber auch die Nebenfiguren wurden sehr warmherzig und realistisch beschrieben, was den Leser noch tiefer in Dumplin's Welt eintauchen lässt. Julie Murphy zeigt mit ihrem Werk, dass jeder etwas in seinem Leben erreichen kann, wenn man es denn auch will, sie verdeutlicht dem Leser, dass es sich lohnt, im Leben auch mal ein Wagnis einzugehen und so über sich selbst hinauszuwachsen.
Mir gefiel sehr der leichte und flüssige Schreibstil, auch die Länge der einzelnen Kapitel war gut gewählt, was den Lesefluss und das Verfolgen der Handlung, äußerst angenehm gestaltete. Zudem war es mir aufgrund der schönen Geschichte rund um Will und ihr Leben, nicht mehr möglich, dieses Buch länger als nötig, aus der Hand zu legen. Das schöne aber schlichte Cover überlässt dem Leser genug Fantasie, sich den Verlauf der Geschichte zu erträumen, zudem ist es durch seine gezielte Farbwahl ein echtes Schmuckstück in jedem Bücherregal. "Dumplin'" ist nicht nur ein reines Jugendbuch, es eignet sich durch seinen erfrischenden Schreibstil, auch sehr gut, beispielsweise als Geschenk, für erwachsene Leser.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Wie Wölfe im Winter

Wie Wölfe im Winter
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Nach verheerenden Bombenkriegen und einer weltweiten Grippepandemie steht die Menschheit vor dem Aus. Nur die Stärksten überleben, denn jeder kleine Fehler kann in einer Welt wie dieser, ihr Ende bedeuten. ...

Nach verheerenden Bombenkriegen und einer weltweiten Grippepandemie steht die Menschheit vor dem Aus. Nur die Stärksten überleben, denn jeder kleine Fehler kann in einer Welt wie dieser, ihr Ende bedeuten. Vertraue dem Falschen und du wirst qualvoll sterben...

Lynn und ihre Familie haben Glück. Sie haben es rechtzeitig geschafft, vor den Bomben zu fliehen, jedoch leben sie in stetiger Angst vor Fremden oder der gefürchteten, todbringenden Grippe. Geprägt von Einsamkeit und Ödnis fristen sie ein trostloses Dasein im Yukon. Die einzige Abwechslung bieten da gemeinsame Kartenspiele oder die Jagd nach Wild, um ihr Überleben zu sichern. Als Lynn eines Tages auf einem ihrer Streifzüge durch die einsame Wildnis wandert, traut sie ihren Augen nicht. Dort ist ein Fremder mit seinem Hund. Nach kurzem Zögern fasst sie sich ein Herz und geht auf ihn zu, die Neugier und der Zweifel an ihrem Verstand ist einfach zu groß, zu lange hat sie niemand Fremden mehr gesehen. Jax, wie der Unbekannte vorgibt zu heißen, kann ihr leider keine Informationen über den Rest der Welt liefern. Enttäuscht davon, lässt sich Lynn jedoch nicht entmutigen und lockt Jax zur Siedlung, wo sie gemeinsam mit ihrer Familie lebt. Dort sind zunächst alle skeptisch, fassen jedoch langsam Vertrauen zu dem Fremden, jedoch ahnen sie noch nicht, welche Geheimnisse er hütet und wie sehr ihr aller Leben sich ändern wird. Wird es Lynn und ihrer Familie weiterhin gelingen, in einer Welt, wie dieser, zu überleben? Wer ist Jax und wieso ist er alleine unterwegs? Wie viele Menschen haben überhaupt überlebt? Wem kann man noch trauen und um wen sollte man lieber einen großen Bogen machen?

Die Handlung und die Atmosphäre der Geschichte haben mich bereits ab den ersten paar Seiten gefesselt, nicht nur die detailreiche Beschreibung der einzelnen Personen, auch die Ausführungen zur Landschaft und den Lebensumständen von Lynn und ihrer Familie, empfand ich als sehr realistisch und zeitweise sehr beklemmend. Dem Autoren ist mit "Wie Wölfe im Winter" ein sehr authentischer und packender Roman, welcher mich als Leserin nachdenklich zurücklässt, da die Darstellung eines weltweiten Krieges und einer Pandemie erschreckend nah an den Möglichkeiten der Realität sind. Der Schreibstil war sehr flüssig, weshalb die Seiten nur so dahinflogen. Aufgrund der stetigen Spannung war es mir zeitweise nur sehr schwer möglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Auch gefielen mir die Gedanken von Lynn, die mir zeitweilig sogar einige Lacher entlocken konnten. Oft gelang es mir gut, mich in sie hineinzuversetzen, weshalb mir die Handlung der Geschichte noch realistischer erschien. Wer sich vor Blut oder Jagdszenen ekelt, sollte vielleicht lieber von diesem Buch Abstand nehmen, da es im täglichen Überlebenskampf unvermeidbar ist, etwas oder jemanden zu erlegen bzw. zu töten. Auch durchgehende Actionhandlungen sind eher weniger zu erwarten, die Spannung baut sich auf ihre ganz eigene Art und Weise auf, welche dieses Buch zu etwas Besonderem macht. Die schlichte Covergestaltung passt sehr gut zum Buch und verrät nicht zu viel über dessen Inhalt, dennoch ist es vielleicht genau deshalb ein Hingucker.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Die Weisheit der Wölfe

Die Weisheit der Wölfe
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Ich habe dieses Buch zufällig beim Stöbern im Buchhandel entdeckt und war sogleich gefangen von dem kraftvollen und anmutigen Blick des Wolfes, welcher das Buchcover ziert.
Nicht nur, dass dieses sehr ...

Ich habe dieses Buch zufällig beim Stöbern im Buchhandel entdeckt und war sogleich gefangen von dem kraftvollen und anmutigen Blick des Wolfes, welcher das Buchcover ziert.
Nicht nur, dass dieses sehr schön geschriebene Buch sehr viel Wissen über den Wolf und seine Lebensweise vermittelt, man lernt auch wieder ein kleines Stückchen über sich selbst. Gefesselt den Geschichten der Autorin über ihre Erfahrungen mit Wölfen, vorwiegend im Yellowstone-Nationalpark, flogen die Seiten so dahin. Von witzigen bis rührenden Szenen aus dem Alltag des Wolfes, findet man allerdings auch die ein oder andere Stelle, die mir als Leserin des Buches, das Herz brechen ließen und obwohl ich nicht dabei war und selbige Szenen in der Vergangenheit liegen, hat es mich bestürzt und traurig gemacht. Trotzdem gab es aber auch immer wieder Stellen im Buch, welche mich überraschten, da sie viele Informationen über den Wolf enthielten, von denen ich selbst noch nie etwas gehört habe. Schön empfand ich, dass die Autorin mehrfach darauf verwiesen hat, dass der Mensch nicht als einziges Lebewesen der Erde, ein Recht darauf hat, Emotionen wie Liebe, Trauer, Kummer, Schmerz, Freude oder Überschwänglichkeit zu empfinden. Ich kann mich dieser Denkweise und den dazugehörigen Gedankengängen der Autorin nur anschließen und empfinde ganz genauso. Wölfe sind in meinen Augen, wie eigentlich jedes andere Tier auf dieser Welt, wunderschöne Tiere, welche ebenso wie der Mensch, ein Recht haben, ein artgerechtes und ruhiges Leben zu führen. Dieses Buch ist nicht nur für absolute Liebhaber dieses Beutegreifers ein tolles Leseerlebnis, sondern auch für all jene, die bisweilen eher weniger Gedanken an ihn verschwendet haben oder sich nicht so für die Thematik interessiert haben. Wie die Autorin in ihrem Buch treffend bemerkt, wird der Wolf zu unrecht verteufelt und es ist unsere Aufgabe als Mensch, mit ihm zu leben und ihm seinen Lebensraum zu lassen. Es ist die Aufgabe des Menschen, sich zu informieren und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz der Viehbestände zu treffen. Ich bin ein großer Fan dieses Buches und werde es sicherlich in naher Zukunft erneut lesen. Ich kann dieses Buch nur jedem nahelegen, denn tatsächlich haben der Wolf und der Mensch viele Gemeinsamkeiten, die durch dieses Buch erst richtig offensichtlich werden. Auch räumt es mit vielen Vorurteilen über den Wolf auf und rückt den Wolf endlich in das Licht, welches er auch verdient hat. Die Schilderungen der Autorin waren für mich sehr anschaulich und haben mir das Gefühl gegeben, als stünde ich direkt daneben und könnte den Wölfen beim Spielen zuschauen. Insgesamt war es durch seinen angenehmen und sehr lebhaften Schreibstil, sehr gut zu lesen und blieb somit auch gut im Gedächtnis. Toll waren auch die verschiedenen Wolfsbilder im Buch, welche die Geschichten, unterteilt in einzelne Kapitel, noch lebendiger werden ließen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ich wollt ich wär ein Kaktus

Kaktus-Serie 1: Ich wollt, ich wär ein Kaktus
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Lucinda hat es nicht leicht. Nicht nur ihre Eltern haben sich getrennt, sie muss, zu allem Übel, auch noch mit ihrer geliebten Kakteensammlung zu ihrer merkwürdigen Oma Käthe aufs Land ziehen. Nicht nur ...

Lucinda hat es nicht leicht. Nicht nur ihre Eltern haben sich getrennt, sie muss, zu allem Übel, auch noch mit ihrer geliebten Kakteensammlung zu ihrer merkwürdigen Oma Käthe aufs Land ziehen. Nicht nur die Tatsache, dass für sie dort alles neu ist, beunruhigt Lucinda, auch der vermeintlich blöde Bauer Jo, gleichzeitig der neue Freund und Partner ihrer Mutter, wird nun ständig anwesend oder in unmittelbarer Nähe sein. Wie soll Lu das nur aushalten? Auch in ihrer neuen Schule gibt es das eine oder andere Problem und so manches Mal wünscht sich Lu, ein Kaktus zu sein. Kakteen haben keine Probleme, sie sind stark und pflegeleicht. Keiner kann ihnen zu Nahe kommen, denn ihre Stacheln sorgen für den nötigen Abstand. Abstand, den sich auch Lu so manches Mal wünscht, gäbe es da nicht ihre Freundin Lil und Julian, der nicht so blöd ist, wie die anderen Jungen. Plötzlich merkt Lu, dass das alles vielleicht doch nicht so schlimm ist, wie sie denkt.


Ich durfte dieses witzige und erfrischende Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin ganz begeistert. Nicht nur die Seiten flogen so dahin, auch musste ich einige Male herzhaft Lachen und konnte einige andere Male, nur belustigt den Kopf schütteln. Mina Teichert ist mit "Ich wollt ich wär ein Kaktus" nicht nur ein großartiges Jugendbuch, sondern eine tolle Geschichte für Leser jeden Alters gelungen. Man konnte sich durch den flüssigen und detailreichen Schreibstil der Autorin sehr gut in Lucinda und in die vielen peinlichen Situationen, die sie in der Geschichte durchleben muss, direkt hineinversetzen. Auch verdeutlicht dieses Buch, dass eine Trennung der Eltern, unter welchen Umständen auch immer, nicht immer ein tragisches Ende, für aus der Ehe hervorgehende Kinder, haben muss. Dieses Buch hat mir sehr viel Freude bereitet und ich kann es nur sehr empfehlen. Der Titel, sowie die schöne Gestaltung des Buches, wirken nicht nur sehr treffend auf den Inhalt gewählt, sondern auch sehr hochwertig, weshalb sich dieses Buch auch sehr gut als Geschenk eignet.