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Veröffentlicht am 02.06.2020

Leider nicht meins

Thirty
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Vom Schicksal gebeutelt beschließt Bella ihr Leben selbst in die richtigen Bahnen zu lenken. Nachdem sie völlig überstürzt gekündigt hat und anschließend Rat bei einer eher fragwürdigen Wahrsagerin mit ...

Vom Schicksal gebeutelt beschließt Bella ihr Leben selbst in die richtigen Bahnen zu lenken. Nachdem sie völlig überstürzt gekündigt hat und anschließend Rat bei einer eher fragwürdigen Wahrsagerin mit Hang zum Alkoholismus gesucht hat, weiß Bella mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit eines ganz bestimmt. Sie will nicht als einsame Jungfer mit ausgeprägtem Glauben und in Alkohol konservierter Leber sterben. Spontan reist sie daher zu ihrer Freundin Esther in die USA, wo sie nicht nur ein Date nach dem nächsten hat, sondern auch die eine oder andere Katastrophe nicht lange auf sich warten lässt. Doch wird es Bella auch gelingen, bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag den einen Mann fürs Leben zu finden oder wird sich die unheilbringende Weissagung der zweifelhaften Wahrsagerin doch noch erfüllen? Was braucht es um glücklich zu sein? 


Was für mich zunächst vielversprechend klang, entpuppte sich dann leider zunehmend als Enttäuschung. Bella wirkt nicht nur irgendwie unreif, sondern auch stellenweise ein wenig gekünstelt. Irgendwie hatte ich massive Probleme mit ihr warm zu werden und auch ihr übermäßiger Gebrauch von Kraftausdrücken konnte mich leider nicht überzeugen. Schade ist, dass viel Potential verschenkt wurde und die Handlung an sich ziemlich oberflächlich und schnelllebig bleibt. Auch Bellas zahlreiche Dates sind stellenweise einfach zu klischeehaft, was wirklich schade ist. Der Schreibstil der Autorin war in Ordnung, manchmal jedoch ein wenig holprig. Auch der Aufbau der einzelnen Abschnitte war ein wenig schwierig, störte dieser manchmal leider meinen Lesefluss. Die Covergestaltung war sehr farbenfroh und zugleich doch passend zum Inhalt. Für warme Sommertage ist dieses Buch sicher sehr gut geeignet, da es nicht allzu tiefgründig und schwer in seiner Thematik ist. Wer jedoch eine Geschichte mit Tiefgang und realistischen Protagonisten ist, der wird hier möglicherweise enttäuscht.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Als der Wolf den Wald verließ

Als der Wolf den Wald verließ
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Wunderschön illustriert und gefühlvoll erzählt, ist die Geschichte des jungen Flink, der von seinem Rudel getrennt wird und sich auf eine abenteuerliche Reise begibt, nicht nur ein absolutes Highlight. ...

Wunderschön illustriert und gefühlvoll erzählt, ist die Geschichte des jungen Flink, der von seinem Rudel getrennt wird und sich auf eine abenteuerliche Reise begibt, nicht nur ein absolutes Highlight. Die Geschichte beinhaltet zudem auch kindgerecht verpackte Informationen, welche den Wolf in einem ganz anderen Bild erscheinen lassen, als es viele Märchenbücher tun. Einfühlsam und dennoch realistisch ist es auch dem jungen Leser möglich, Flink auf seiner stellenweise beschwerlichen Reise zu begleiten. Die jeweiligen Illustrationen, welche nicht nur sehr detailliert erscheinen, werten die Geschichte nicht nur zusätzlich auf, sie tragen stellenweise auch zum besseren Verständnis der Handlung bei. Toll ist auch, dass trotz der kindgerechten Schreibweise der Autorin die Handlung in keiner Weise verniedlicht wird, was ihr zusätzlich Authentizität verleiht. Insgesamt konnte mich nicht nur die liebevolle Gestaltung sondern auch der Inhalt überzeugen. Zudem eignet sich das Buch hervorragend für erwachsene Leser.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Ich bleibe hier

Ich bleibe hier
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Trina lebt schon ihr ganzes Leben in dem idyllischen kleinen Tal in Südtirol. Von dem Terror der Faschisten, erst unter Mussolini später unter Hitler führt sie gemeinsam mit ihrer Familie ein einfaches ...

Trina lebt schon ihr ganzes Leben in dem idyllischen kleinen Tal in Südtirol. Von dem Terror der Faschisten, erst unter Mussolini später unter Hitler führt sie gemeinsam mit ihrer Familie ein einfaches und stellenweise beschwerliche Leben, auf das sie dennoch mit einem großen Herzen zurückblickt. Hat sie während der Herrschaft der Faschisten gemeinsam mit ihrem Mann um ihr Leben fürchten müssen, so macht ihr nach dem Ende derer Schreckensherrschaft ein Energiekonzern das Leben schwer, welcher sie nicht nur enteignen will, sondern zugleich die Wurzeln ihrer Existenz und der ihrer Familie zu Gunsten des Fortschritts und des Kommerz mit Wasser fluten will. Wird Trina dennoch schützen können, was sie liebt? Was braucht es, um mit Erfüllung auf ein langes Leben rückblicken zu können und was wurde aus dem idyllischen Bergdorf in Südtirol dessen ganze Existenz bedroht zu sein schien?  


Marco Bolzano ist mit seinen Werk "Ich bleibe hier" eine fesselnde und zugleich äußerst beeindruckende Geschichte gelungen, welche aus der Sicht Trinas erzählt wird. Eindrücklich und ohne viel Schnickschnack erzählt er aus Trinas Leben, den harten Momenten voller Trauer, Angst und Hass ohne dabei den Blick auf all das Schöne zu verlieren. Beinahe poetisch schildert er die Umstände des einfachen Lebens, welches die Leute in dem idyllischen Bergdorf nicht nur ihren Lebensraum sondern zugleich ihre Heimat sehen. Auch ließ er mich dabei nachdenklich zurück. Was ist Heimat und was braucht ein Mensch um Glück zu empfinden? Der Schreibstil Bolzanos konnte mich durch seine Authentizität sowie durch seine schnörkellose Erzählweise für sich gewinnen. Auch die Unterteilug der einzelnen Abschnitte sowie der Kapitel habe ich als angenehm empfunden. Insgesamt ist es dem Autoren gelungen auf 280 Seiten unaufgeregt und dennoch mit viel Gefühl die Geschichte einer starken Frau zu erzählen, welche mich sehr beeindruckt hat. Auch die schlichte Covergestaltung wirkt passend zum Inhalt, was mir zusätzlich gut gefallen hat. 

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Vater und Sohn auf der Suche nach dem Glück

Pandatage
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Nach dem tragischen Tod seiner Frau sind Danny und Dresden gemeinsamer Sohn auf sich gestellt. Zwangsweise alleinerziehend, kämpft sich Danny durch den stellenweise doch recht problematischen Alltag mit ...

Nach dem tragischen Tod seiner Frau sind Danny und Dresden gemeinsamer Sohn auf sich gestellt. Zwangsweise alleinerziehend, kämpft sich Danny durch den stellenweise doch recht problematischen Alltag mit Will, der seit dem tödlichen Unfall seiner Mutter nicht mehr spricht. Als wäre dies nicht schon schwer genug, verliert Danny eines Tages seinen Job auf dem Bau und beinahe zeitgleich steht der tyrannische Vermieter auf der Matte, der nicht nur laufend die Miete erhöht, sondern zugleich auch noch die ausstehenden Mietschulden eintreiben will, egal mit welchen Mitteln. So schreckt selbiger auch nicht davor zurück, Danny unter Androhung körperlicher Verstümmelung seinen persönlichen Leibwächter in den Nacken zu setzen, sollte Danny es nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen, die ausstehenden Mietschulden zu begleichen. Doch wie soll Danny den Spagat zwischen Job und Familie meistern, wenn die Trauer um seine Frau Liz noch immer an ihm nagt und sein Sohn nicht ein Wort für seinen Vater übrig hat? Zunächst verzweifelt, fast Danny einen Entschluss, welcher ihm nicht nur viel abverlangen wird, sondern zugleich auch das Leben von Will und ihm für immer verändern wird. 


Emotional und mit gleichermaßen viel Humor erzählt James Gould-Bourn die Geschichte des jungen Will und dessen Vater Danny. Neben zahlreichen komischen und zugleich auch skurrilen Momenten, welche vorwiegend Danny betreffen, begleitet der Leser auch Will immer wieder ein Stück in seinem Alltag. So bekommt der Leser schnell ein Gespür für die jeweiligen Emotionen der Protagonisten, sowie für deren Handlungsweisen. Auch lässt dieser zeitweilige Wechsel einiges klarer und somit authentischer erscheinen. Gut gefallen hat mir, wie der Autor immer wieder tragische Momente mit einer kleinen Prise Humor aufhellen konnte, was die Handlung im allgemeinen nicht zu tiefgründig und schwer erscheinen ließ. Auch der flüssige und zugleich sehr angenehme Schreibstil konnten mich überzeugen. Unnötige Längen oder Langeweile konnte ich keine feststellen und auch die Länge der einzelnen Kapitel wirkte auf mich angemessen. Die Covergestaltung wirkt einerseits schlicht, andererseits überzeugt sie durch ihren Bezug zur Handlung, was mich persönlich sehr ansprechen könnte. Insgesamt ist "Pandatage" von James Gould-Bourn eine sensible und zugleich urkomische Geschichte eines Vaters, der nicht nur um die Liebe seines Sohnes kämpft, sondern zugleich dabei auch kein Auge trocken lässt, ob aus Humor oder Herzschmerz. 

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Emotional und fesselnd

Lips Don't Lie
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Als Riley wieder einmal mit ihrem Vater umziehen muss, ahnt sie noch nicht, dass dieser Umzug ihr Leben grundlegend verändern wird. Angetrieben von ihrer großen Leidenschaft dem Basketball und  dem Traum ...

Als Riley wieder einmal mit ihrem Vater umziehen muss, ahnt sie noch nicht, dass dieser Umzug ihr Leben grundlegend verändern wird. Angetrieben von ihrer großen Leidenschaft dem Basketball und  dem Traum von einem Stipendium an der Ohio State, begibt sie sich unwissend auf gefährliches Terrain. Doch nicht nur die Gegend stellt sie vor eine große Herausforderung, auch als sie auf den ebenso gut aussehenden wie geheimnisvollen Tristan trifft, muss sie schnell feststellen, dass ihr neues Leben alles andere als unkompliziert wird. Schon bald findet sie sich in einem engen Geflecht aus Bandenkriminalität wieder, in denen die tiefen Gefühle, welche sie und Tristan schon bald füreinander empfinden zur tödlichen Gefahr werden. Wie entscheidet sich der Kopf, wenn das Herz die Richtung vorgibt? Der Traum von einer gemeinsamen Zukunft und einem besseren Leben lässt sie gegen alle Vernunft Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen keiner absehen konnte. Wird es ihnen dennoch gelingen, über gegen alle Widrigkeiten hinwegzusetzen oder muss am Ende doch jemand mit dem Leben bezahlen?


Ginger Scott ist mit ihrem Werk "Lips don't lie" nicht nur eine fesselnde Liebesgeschichte gelungen, sie konnte mich zugleich auch mit deren schonungsloser Authentizität sowie deren Tragik überzeugen. Ihr Schreibstil sowie der sprachliche Ausdruck waren stets flüssig und zugleich ausdrucksstark, was mich sehr angesprochen hat. Auch die stetigen Perspektivwechsel zwischen Tristan und Riley sowie deren Vielschichtigkeit haben mir gut gefallen. Ihre Handlungsweisen wirkten auf mich stets nachvollziehbar und zu keinem Zeitpunkt übertrieben oder gar unrealistisch. Besonders hervorzuheben ist auch die hochwertige, äußere Gestaltung, welche nicht nur ein toller Hingucker ist, sondern zugleich auch durch die effektvolle Gestaltung des Titels punkten kann. Insgesamt ist "Lips dont lie" ein tolles Buch, dessen Handlung nicht nur mit einer Menge Gefühl aufwarten kann, sondern zugleich auch die richtige Menge Tragik und Spannung beinhaltet, ohne übertrieben zu wirken.

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