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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2020

Fokusiere dich neu und kämpfe...

Breakaway
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Mit „Breakaway“ dem 1. Band der neuen New-Adult-Trilogie AWAY-Reihe durfte ich das wunderbare Debüt von Anabelle Stehl kennenlernen. Nach diesem gelungenen Start freue ich mich auf die weiteren Bände Fadeaway ...

Mit „Breakaway“ dem 1. Band der neuen New-Adult-Trilogie AWAY-Reihe durfte ich das wunderbare Debüt von Anabelle Stehl kennenlernen. Nach diesem gelungenen Start freue ich mich auf die weiteren Bände Fadeaway und Runaway.
Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in einer Leserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Zunächst ist mir dieses wunderschöne Cover ins Auge gefallen, welches sich über ein zartes lila, zu rosa bis hin zu hellblauen Pastelltönen erstreckt. Wenn man das Taschenbuch dann in der Hand hält, sieht es so aus, als wenn sich ein Straßennetz oder ähnliches einer Stadt herüber schlängelt. Im inneren befindet sich auch eine sehr schöne Playlist.
Als ich das Buch dann bei der Lesejury entdeckt habe, war ich auch sofort von der Leseprobe angetan.

Es geht direkt in die Handlung und man begleitet Lia auf ihrer Reise nach Berlin. Übrigens fand ich es ganz toll, dass es mal wieder eine Geschichte in diesem Genre aus Deutschland gibt und Berlin finde ich einfach perfekt dafür gewählt und die verschiedenen Orte kamen auch sehr lebendig herüber.
Ja, wie soll man sagen, Lia brauchte eine Pause, Auszeit und verbringt die Semesterferien außerhalb ihrer gewohnten Umgebung, vielmehr ist sie sogar geflüchtet und Berlin war das nächstliegende, dass ihr angezeigt wurde. Warum sie das getan hat, ja das müsst ihr selbst herausfinden. Jedenfalls trifft sie in Berlin auf Phuong, die ihr schnell ans Herz wächst und gleichzeitig auf Noah, den sie so schnell auch nicht wieder los wird. Es beginnen aufregende Tage durch die Stadt, Noah nimmt sie mit an seinen Lieblingsplatz, es zeigt ihr alles etwas Abseits des Tourismus und hat schnell gefallen an ihr gefunden. Doch Lia zu knacken ist nicht so einfach, sie versteckt sich vor der Außenwelt, öffnet sich nur zögerlich und sie gibt nicht viel persönliches von ihr Preis, dennoch entsteht zwischen den beiden eine ganz besondere Verbindung und diese nicht zu verlieren, ist gar nicht so schwer. Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort, denn in Noahs Leben läuft gerade alles etwas andere Bahnen, die seine Familie stark betrifft und droht auseinanderzubrechen, genauso wie das unausgesprochene von Lia, dass ihr schneller wieder vor die Füße läuft, wie erhofft.
Es endet mit einem Epilog aus einer ganz anderen Sicht und mit dieser Dame geht es dann im nächsten Roman weiter.

Um die Ereignisse, die in der Vergangenheit im Roman geschehen sind, hat man so seine eigene Vermutungen und dennoch wird man an gewissen Punkten wieder überrascht und fesselnd vom Fortgang eingenommen. Es ist eine sehr einnehmende Handlung, die zunächst langsam beginnt und dann wahrlich Schlag auf Schlag überschäumt, ohne jedoch zu übertreiben. Im einzelnen geht es um das Leben, soziale Netzwerke, Familienprobleme, Beziehungen in verschiedenen Lagen, nachhaltige vergangene Ereignisse und den daraus resultierenden Schicksalen, die Hürden des Lebens, Freundschaften, Hoffnung, Selbstfindung, Vertrauen und Liebe und die Hürde über alles Hinauszuwachsen und wieder mit den Füßen festen Boden zu erlangen.

Lia, 20, ist eine junge, hübsche und kreative junge Frau, die sich bis vor kurzem frei und lebendig fühlte. Ein einziger unbewusster Fehler wird ihr zum Verhängnis und das Leben zur Hölle gemacht. Wie schnell man einen Menschen zerstören kann, zeigt sich hier sehr gut und Lia muss einfach mal raus aus allem, sich wieder selbst fühlen und wieder ein gewisses Feeling für sich selbst zu finden. Doch die Entfernung lässt vielleicht kurz verdrängen, doch es holt sie schneller wieder ein als ihr lieb ist. Ich mochte Lia ihre Art sofort, egal ob sie vorsichtig und zurückhaltend ist oder aber die kecke und herausfordernde Lia, die sich nicht so schnell etwas sagen lässt und immer einer Spruch zur Gegenwehr aufgelegt hat. Besonders wenn sie mit Noah zusammen ist, zeigt sich ihre Lockerheit, ihr Drang zur Leichtigkeit, aber auch genauso die ganz schnell verschließende Seite, die sofort blockiert, wenn etwas umzubrechen droht. Noah gibt ihr das Gefühl geerdet zu sein und sich wieder so zu geben, wie sie auch wirklich ist, die Lia mit den tollen Ideen für ihre Projekte und die sich nicht so schnell verunsichern lässt und klein fühlt.

Noah, 21, ist ein beeindruckender junger Mann. Er ist nett, humorvoll, liebevoll, umsichtig, achtet auf Kleinigkeiten, man hat ihn gerne um sich, er sorgt sich um seine Familie, ist immer zur Stelle, ist ein guter Freund und er ist lebensfroh. Doch auch er hat Phasen in denen er sich nicht genug fühlt, immer mehr geben muss, als er vielleicht müsste und das Gefühl hat sich beweisen zu müssen. Lia, ist die erste die ihn anders berührt, neugierig macht, diejenige die er schützen möchte. Noah macht niemanden Vorwürfe, er geht den Sachen auf den Grund. Natürlich bricht er auch mal aus, aber ein gesundes Ventil muss auch mal Luft ablassen können. Dafür ist er nicht nachtragend und verzeiht schnell.

Auch bei den Nebencharakteren waren echt liebevolle Charaktere mit dabei, interessante, auch noch sehr schweigsame und auch welche, die man lieber nicht wieder begegnet, aber sie alle beleben den Roman und bei einigen freue ich mich darauf von ihnen wieder zu lesen.

Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und an den richtigen Stellen spritzig und an anderen sehr emotional und gefühlvoll. Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen. Die Dialoge, Erzählungen und einzelnen Gedankengänge sind sehr unterhaltsam, erfrischend, aber auch unheimlich herzerwärmend und auch sehr ernst, tiefsinnig und emotional sowie erschreckend. Die Handlung wird hier abwechselnd aus beiden Sichten in der jeweiligen Ich-Perspektive wiedergegeben. Das hat mir sehr gut gefallen, um jeweils von Lia und Noah einen guten Einblick zu bekommen. Die gesamte Geschichte fühlte sich für mich sehr authentisch, ergreifend, ehrlich und einfach echt an. Es hat mich einfach berührt in den liebevollen Momenten, genauso wie in den überraschenden und aufdeckenden Augenblicken. Der bildgewandte Schreibstil hat dich die Location drum herum förmlich miterleben lassen.

Mein Fazit: Für mich war es ein wunderbarer Debütroman, der mich mit einem Wow-Effekt zurück lies und den ich erstmal sacken lassen musste. Ich habe eine Schwäche dafür, wenn deutsche Autorinnen mich so berühren können und mich mit einer runden, ungezwungenen, echten und liebevollen Story im Herzen zum Lächeln bringen, aber auch zu Tränen rühren können.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.12.2020

Wenn dir flüsternde Wahrheiten zur Last werden...

Flüsternde Wahrheit
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„Wie ein Hauch durch die Stille“ ist der Beginn der Flüsternden Wahrheit Fantasy-Reihe von der Autorin Maron Fuchs und gleichzeitig mein erstes literarisches Werk von ihr.

Die Geschichte setzt direkt ...

„Wie ein Hauch durch die Stille“ ist der Beginn der Flüsternden Wahrheit Fantasy-Reihe von der Autorin Maron Fuchs und gleichzeitig mein erstes literarisches Werk von ihr.

Die Geschichte setzt direkt in der Handlung ein und man lernt direkt Irina, das 17 jährige Mädchen kennen, dass sich auf den Weg zur Schule befindet und im morgendlichen Trubel ihrer Familie steht. Irina ist ein ganz normales wohlbehütetes Mädchen, eigentlich recht unscheinbar und zurückhaltend, doch der Schein trügt etwas. Denn Irina fühlt sich seit ein paar Jahren etwas anders als die anderen, denn sie hört Stimmen in ihrem Kopf, besser gesagt, die nicht ganz so ehrlichen Ansichten der anderen oder sogar nicht ausgesprochene Gedanken. Sie fühlt sich dadurch, als wenn sie verrückt wird und findet es eher als eine Belastung, als eine besondere Gabe. Das schlimmste daran, niemanden kann sie sich anvertrauen, nicht mal ihren zwei besten Freunden und andere halten sie eher für einen Freak, wenn sie sich dann doch mal komisch äußert.
Alles wird auch nicht leichter, als der neue Mitschüler Darius auftaucht und ihr zunächst furchteinflößend auf die Pelle rückt, aber er wird noch einer ihrer wichtigsten Vertrauten werden. Darius ist auch etwas anders und kann sich für Irina nur als Gewinn herausstellen, aber bis dahin ist der Weg recht steinig.
Irina ist ein ehrliche Person, ein liebevoller Charakter, auf sie ist Verlass als gute Freundin und sie macht ihrer Familie keinen Kummer. Etwas mehr Selbstvertrauen würde ihr nicht schaden, aber daran haben diese flüsternden Wahrheiten einen großen Anteil. Doch Irina lernt damit umzugehen und beweist ihren starken Willen, Mut und ihre Bereitschaft zu Kämpfen.

Mit dem Fortgang der Handlung setzt man auch ganz langsam und behutsam mit der Wahrheit und dem ganzen drumherum mit. Der Aufbau glänzt hier durch Tiefe in den Begebenheiten und den Erklärungen. Gerne hätte es hier für mich, etwas schneller zum Kern vorangehen können und sich etwas weniger auf die Nebensächlichkeiten konzentriert werden können und ich hoffe, dass es einen gewissen Sinn erzeugt, wieso sich gerade für diese langsamere Entwicklung entschieden wurde. Der Fantasypart hingegen ist da anders aufgebaut, viel aufregender, kürzer gefasst, zumindest gefühlsmäßig, immer mit einem actionbeladenen Teil und ganz interessanten Wesen, Flora und Fauna. Und als es so richtig los geht, ist es auch schon wieder vorbei und es endet mit imposanten Abschluss, der natürlich neugierig auf die Fortsetzung macht, denn ich glaube, dass sich nun alles verändern wird und es zum eigentlichen Part der Fantasy-Geschichte umschwingt.


An den Schreibstil musste ich mich kurz gewöhnen, aber sobald man drin ist, erfährt man einen sehr beschreibenden und bildgewandten Stil, der einen umfassend dennoch spannend und abenteuerlich durch die Handlung führt. Er ist zum einen für die jungen Leser fabelhaft ausgelegt und wechselt zwischen einer modernen, uns normalen Umgangssprache und einer längst vergangenen, nicht alltäglichen Sprache.
Der Roman wird aus der Erzählperspektive natürlich aus der Sicht von Irina wiedergegeben, von den anderen fließen natürlich die Gedanken und einzelne Sichtweisen mit ein. Irinas Welt spielt sich in Bayern ab und der reine Fantasypart spielt in einer fantastisches und eindrucksstarken, bunten Welt.

Das Cover ist ein echter Blickfang in wunderschönen Farben, die einen wichtigen Part der Geschichte gekonnt widerspiegeln und gar nicht besser gewählt hätte sein können.

Mein Fazit: Ein sehr schöner Einstieg in eine bunte und fantastische Welt, die jedoch noch ihre Tücken verbirgt und besonders für junge Leser sehr viel zu bieten hat. Da es noch so viel mehr zu entdecken gibt und noch längst nicht alles erzählt ist, freue ich mich auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2020

Wie ein zarter Flügelschlag...

Maris und Kalea
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„Maris & Kalea: Die Sehnsucht in mir“ ist ein New Adult Roman, der ein wenig melancholisch ist und mit leichten Thriller-Elementen gespickt wurde. Er passt perfekt zum Herbst und zum Winter. Zudem ist ...

„Maris & Kalea: Die Sehnsucht in mir“ ist ein New Adult Roman, der ein wenig melancholisch ist und mit leichten Thriller-Elementen gespickt wurde. Er passt perfekt zum Herbst und zum Winter. Zudem ist es mein erster Roman der Autorin und gewiss nicht mein letzter.

Was ich ja sehr mag, wenn der Leser direkt in die Handlung geworfen wird. Zunächst dachte ich, ok mit dem Beginn, klingt wie ähnliche Geschichten in dem Genre, aber schnell wurde ich eines besseren belehrt. Kalea, übrigens die Namen der Protagonisten sind echt zauberhaft und kennt man mal nicht, steht kurz vor dem Abi, ist gut in der Schule und möchte danach studieren. Sie lebt mit ihrem Bruder zusammen und beide schlagen sich so gut es geht alleine durchs Leben. Kalea wird auch von anderen als bezaubernde junge Dame gesehen, aber ihr Herz schlägt schon länger nur für Maris, jedoch eine Beziehung scheint undenkbar. Maris macht es ihr auch nicht gerade leicht mit seinem Frauenverschleiß und seinen fragwürdigen Aktionen. Zudem fuscht ihr auch noch Debbie ins Handwerk, so dass die Bindung ganz mit Maris abzubrechen droht. Doch Kalea ist es leid sich dumm kommen zu lassen, besonders von Debbie und übt sich in Rache.

Die Handlung ist sehr schnelllebig, zieht sich aber über einige Monate hinweg. Es spielt in Würzburg, wobei man nicht unbedingt zunächst an Deutschland denkt. Durch die Art und Weise der Kommunikation zwischen allen, den Dialogen und Ereignissen gab es so einiges zum schmunzeln, aber auch zum nachdenken, bis hin zu emotionalen Momenten und daneben gibt es so einige fesselnde sowie spannende Ereignisse, die manchmal schon recht abenteuerlich waren, aber die Story so von einem anderen Licht zeigten. Dazu dann noch spontane Wendungen und man musste einfach weiterlesen.
Nebenbei werden so auch auf verschiedene gesellschaftliche Tabuthemen behandelt wie Liebe entgegen die Moralvorstellungen, Mobbing, Stalking und Erpressung verschiedenster Art. Zudem geht es um verschiedenste Familienbeziehungen, Freundschaft, Liebe, Verluste, Zukunftsängste, Selbstwahrnehmung, Vertrauen, Eifersucht, Verzerrung der Wahrnehmung, Neid und Missgunst.

Kalea, kam mir nach ihrer Personenvorstellung wie eine moderne Merida vor, mit der wilden Mähne, ein wenig irischer Einschlag, unbeschreiblich schön, ohne es selbst wahrzunehmen, einen unbändigen Mut, frei, wild und ungestüm, aber auch so zerbrechlich. Für ihr junges Alter ist sie zum einen unheimlich selbstständig und erwachsen, aber auch wieder einfach ihrem Alter dann entsprechend, aber immer noch reifer als ihre Altersgenossen.

Maris, habe ich ehrlich gesagt nicht immer verstanden. Zum Glück gab es Kapitel aus seiner Sicht, sonst würde ihn man als Leser ständig missverstehen. Er agiert immer wieder anders als erwartet, aber das tut er aus einem ganz bestimmten Grund. Er hat nämlich das Gefühl, dass es falsch ist, die Frau zu lieben, die ihm soviel bedeutet und zeigen tut er ihr es schon gar nicht. Er hält sich stark zurück und macht eher alles, um ihr das Gegenteil zu beweisen, was ihm auch sehr gut gelingt.

Die einzelnen mitwirkenden Charaktere sind wirklich sehr gut, ausreichend, geheimnisvoll und facettenreich herausgearbeitet.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich mag die sarkastischen und ironischen Züge in der Sprache. Ansonsten liest man sich sehr locker, leicht, fesselnd und spannungsgeladen durch die Handlung, die wunderbar mit akzentuierten Humor ergänzt wird und die Gefühle der Charaktere gut zu spüren ist. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus den beiden Sichtweisen von Kalea und Maris im sichtbaren Wechsel wiedergegeben. Die einzelnen gleichbleibend kurzen Kapitellängen fliegen nur so dahin.

Das Cover lässt nichts von der Handlung oder dem direkten Genre erahnen. Ich mag es sehr und es ist in verschiedenen Lilatönen gehalten. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, könnte man den Wirbelsturm der Gefühle und die Zerrissenheit der Charaktere daraus schließen.

Mein Fazit: Ein sehr überraschender New-Adult-Roman, der durch seine Thematik sowie spannungsgeladene Handlung überzeugt und somit für Abwechslung im Genre sorgt, jedoch noch genug Zeit und Raum für Gefühl und Emotionen lässt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2020

Die perfekte Mischung für einen richtig guten Roman

Tief wie das Meer
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»Tief wie das Meer« ist der 2. Band der Liebesroman-Reihe »Northern Love« die in dem charmanten Örtchen Lillehamn am Fjord spielt. In der Arztpraxis der Geschwister Alva, Krister und Espen Solberg laufen ...

»Tief wie das Meer« ist der 2. Band der Liebesroman-Reihe »Northern Love« die in dem charmanten Örtchen Lillehamn am Fjord spielt. In der Arztpraxis der Geschwister Alva, Krister und Espen Solberg laufen die Geschicke aller Bewohner Lillehamns zusammen. Julie Birkland erzählt mit viel Gefühl und wunderbar romantisch von Menschen, die gegen alle Hindernisse doch noch eine Chance von der Liebe bekommen. Der 3. Liebesroman der Reihe »Northern Love - Wild wie der Wind«, erzählt Alvas Geschichte und erscheint 2021.

Direkt setzt es wieder mit der Handlung nach dem 1. Band ein, so das man auch schon alle Charaktere einmal begegnet ist, nur es sich diesmal um Espen und Svea in den Hauptrollen dreht. Espen mochte ich ja schon zuvor, doch nun lernt man ihn auch von einer ganz anderen Seite kennen. Es geht viel tiefer in ihn hinein, man erkennt wieviel Angst und Zweifel in ihn schlummern, aber auch wieviel Liebe es für einen Menschen haben kann.
Und Svea, die in Band 1 noch etwas zweifelhaft und sprunghaft rüberkam, kann man endlich hinter der Fassade blicken, denn sie ist eine sehr gute Schauspielerin in punkto Vertuschung. Beide führen schon längerer eine lockere Affäre, doch beide machen sich im Grunde etwas vor und könnten sich doch schon mehr vorstellen. So kommt eins ins andere und das Chaos hat einen neuen Namen, doch wenn es nur so einfach wäre, wie es sich anhört.

Die Geschichte der drei Geschwister geht weiter und man blickt noch viel tiefer in deren Vergangenheit. Es bleibt leidenschaftlich, es ist gewiss über Hürden zu springen und Ängste zu besiegen sowie das Leben so zu nehmen, wie es einem offen gelegt wird. Nichts ist planbar, nichts wo vor man sich verstecken kann. Es ist ein stetiges über sich Hinauswachsen, dem Schicksal einen Denkzettel zu verpassen und sich für das zu öffnen, was einem gut tut und am Herzen liegt.
Im Gegensatz zu Band 1, ist diese Story Chaos pur, denn es geht Schlag auf Schlag und sie ist bei weitem nicht so ruhig. Die Protagonisten sind impulsiver, stur, perfekt für einander, doch die Wege sind steinig und scheinen unmöglich. Daneben gibt es wieder amüsante Momente, viele Gefühle, sehr emotionale und ehrliche Augenblicke, authentische sowie zerbrechliche Charaktere und das alles wieder in der zauberhaften Norwegischen Kulisse mit ganz viel Schnee. Diese Geschichte nimmt einem definitiv in seine Gefühlswelt mit und meine Augen sind dabei nicht trocken geblieben.

Svea, ist die strahlende junge Frau schlechthin. Sie achtet auf ihre Figur, auf ihr äußeres, probiert gerne mal Trends aus, ist selbst eine Ikone für andere Frauen, durch ihren eigenen YouTube-Kanal und lässt sich ungerne hinter die Fassade blicken, denn dass hat sie von jung an gelernt- Egal wie schlecht es dir geht, erhalte den Schein aufrecht. Doch ob das immer so gut ist? Dazu noch schlechte Erfahrungen in der Gefühlswelt und das Leben so fortführen, wie es gerade am besten ist. Doch ist es das was sie wirklich will oder so das schöne Gefühl, dass sie schon länger in sich verspürt nicht auch eine andere Ebene erleben? Aber Svea kann auch gnadenlos ehrlich sein, hartnäckig und sehr kämpferisch.

Espen, ist Arzt mit Herzblut und natürlich möchte er den Menschen helfen, doch leider ist es nicht immer möglich und er nimmt sich das sehr zu Herzen, auch wenn er es im Grunde nach außen abblockt, nur nicht soviel an sich heranlassen. Seine Vergangenheit hat ihn stark geprägt und im Grunde hat er eine Scheiß Angst, das gleiche Schicksal wieder zu erfahren, nur diesmal aus einer anderen Sichtweise. Aus diesem Grunde sucht er auch keine Verbindlichkeiten, doch diese eine Rechnung hat er nicht mit seinem Herz gemacht.
Auch hier steht die besondere Beziehung zwischen den Geschwistern mit im Vordergrund und sie sind einfach ein großartiges Team.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, wundervoll leicht, locker, stilsicher und mit dem nötigen Brise Humor, Dramatik und sarkastischen Zügen versetzt. Die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen sind einfach nur so dahingeflogen. Die einzelnen Charaktere wurden wundervoll herausgearbeitet und bringen sehr viel Glanz, Charme und Chaos durch ihre Individualität hinein. Die Geschichte wird im Erzählstil und durch wechselnde Sichten von Svea und Espen wiedergegeben. Die Dialoge sind sehr ernsthaft, emotional bis hin zu spritzig amüsant. Der Roman strahlt durch seine bildgewaltige Erzählung und stellt sich durch seine Individualität und Thematik in den Vordergrund.

Das Cover ist abermals wunderschön gestaltet. Lässt die Reihe sofort wiedererkennen und zeigt sich diesmal in einem schönen türkis, entlang der norwegischen Kulissen.

Mein Fazit: Es ist diesmal kein Wohlfühlroman, denn er hebt sich ab von seinem Vorgänger und lässt dadurch eine einzigartige und tabulose wunderschöne und sehr emotionale Geschichte entstehen. Wer sich aus seiner Komfortzone bewegen möchte, muss diese Geschichte lesen und lieben lernen. Nun möchte ich auch noch Alvas Solo kennenlernen.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Tödliche Liebe ist einfach nur genial

Private Affairs – Tödliche Liebe
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„Tödliche Liebe“ ist der erste Band der Private-Affairs-Reihe von Nicci Cole alias Nicole Knoblauch: Ein knisterndes Katz-und-Maus-Spiel mit fast unerträglicher Spannung zwischen zwei starken Protagonisten.
Auch ...

„Tödliche Liebe“ ist der erste Band der Private-Affairs-Reihe von Nicci Cole alias Nicole Knoblauch: Ein knisterndes Katz-und-Maus-Spiel mit fast unerträglicher Spannung zwischen zwei starken Protagonisten.
Auch in einem neuen Genre mit Romantic Suspense konnte mich die Autorin wieder voll einnehmen und für sich gewinnen.
Es ist ein sehr schöner Mix aus Spannung, Sexappeal, Humor und keine Zeit Luft zu holen, so dass dich die Handlung einfach abholt und dazu noch sehr informativ ist.

Um in die Handlung einzuführen, erlangt man durch einen Prolog zunächst die wichtigsten Infos und landet direkt bei Maxton in einer misslichen Lage. Danach erleben wir Violets Rückkehr zu ihrem Vater und einem neuen Job als Privatdetektivin. Ihr Vater führt eine eigene Detektei und werden von einer Kundin zu einem Fall beauftragt. So treffen auch unweigerlich Violet und Maxton aufeinander und die gegenseitige Anziehungskraft lässt schnell die Funken sprühen. Doch zwei so starke Charaktere, machen es sich gegenseitig nicht einfach und mit einer wahren Explosion ist zu rechnen. Violet versucht immer mehr über Maxton herauszufinden, doch eigenartige Zwischenfälle zwingt sie dazu sich zu outen und mit offenen Karten zu spielen. Doch Violet hat lediglich nicht sofort alles dargelegt, so dass alles Zwischenmenschliche von beiden Seiten sehr ernst zu nehmen ist.
Die Handlung regt einem zum mit rätseln an und man kombiniert selbst wie in einem guten Krimi. Die Spannung ist stetig aufgeladen, egal ob von den Charakteren her oder aber wegen dem Fortlauf der Handlung und der stattfindenden Ereignissen. Das Ende ist etwas offen gestaltet, aber wir befinden uns hier auch nicht in einem typischen Liebesroman.

Violet Drake, fast 30, Ex-Navy-Seal, hat eine zehnjährige Laufbahn als Soldatin hinter sich und eine Verletzung zwang sie zur Umorientierung. Diese Frau ist nicht nur sehr hübsch, sie ist auch direkt, taff und kann sich auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen. Sie verlässt sich auf ihre antrainierten Urinstinkte und lässt sich nicht so schnell an der Nase herumführen. Sie nimmt sich das wozu sie Lust hat, doch auf Gefühle will sie dabei lieber verzichten. Warum das so ist, müsst ihr selbst herausfinden. Violet kann man einfach nur mögen, sie ist nicht zimperlich, hasst jegliche Form von Romantik, kann aber auch die Handzahme Katze sein. Von ihrem Vater wird sie liebevoll Pumpkin genannt.

Maxton Johnson, macht nicht den Eindruck eines Mistkerls, wie er gerne hingestellt wird. Er hat seine Prioritäten, ist ein Workaholic, lebt für seine Firma, hat seine klaren Prinzipien und ist immer ehrlich und direkt. Er spielt niemanden etwas vor und hat sichtlich seinen Spaß, aber mit klarer Ansage. Sicherlich hat er noch nicht die Liebe seines Lebens gefunden, aber manchmal geht das schneller als man denkt und das die Frau dann so anders als seine anderen Liebschaften ist, zwingt ihn zum umdenken und eigentlich muss er nur er selbst sein. Seine Familie liegt ihm sehr am Herzen.

Der Schreibstil ist sehr locker, witzig, spritzig und dadurch fließt der Text nur so dahin. Dabei hat die Autorin so eine schöne subtile direkte Art und Weise, an die Sache heranzugehen und lässt die Charaktere dadurch noch direkter und stimmiger wirken. In diesem Genre braucht es eine gewisse direkte Sprache, der hier sehr stilsicher und gekonnt hervorsticht. Die Dialoge sind einfach genial, egal in welche Richtung es geht, von direkt, bin bissig, zu leidenschaftlich und wieder zurückkehrend zu ernsteren Themen. Den Emotionen und Gedanken konnte ich jederzeit nachempfinden und dabei stetig mitfiebern. Die Kapitellängen sind ungefähr gleichbleibend und tragen zusätzlich kleine passende Überschriften. Die Handlung wird in der Erzähl-Perspektive aus den beiden Sichtweisen von Violet und Maxton wiedergegeben. Handlungsort ist Los Angeles und führt uns zu einer ganz besonderen Hollywoodtour.

Das Cover stellt seine sexy Seite in den Vordergrund und man weiß in welche Richtung es geht, doch keine Scheu, zu viel davon ist nicht enthalten.

Mein Fazit: Ich würde sagen, genau alles richtig gemacht und sehr gerne möchte ich mehr davon lesen. Ein super kurzweilige Geschichte mit Action, fesselnder Spannung, tollen Charakteren, Witz und Charme sowie explosiver Anziehung.

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