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Veröffentlicht am 25.02.2023

Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten – eher durchschnittlich

Blankenese - Zwei Familien
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Hamburg 1919: Nachdem die Verlobte von John Casparius die Verlobung gelöst hat, hat er den ganzen Lebensmut verloren. Die Erlebnisse vom Krieg verfolgen ihn immer noch, die Reederei der Familie Casparius ...

Hamburg 1919: Nachdem die Verlobte von John Casparius die Verlobung gelöst hat, hat er den ganzen Lebensmut verloren. Die Erlebnisse vom Krieg verfolgen ihn immer noch, die Reederei der Familie Casparius steht gerade auch nicht im Guten. Am liebsten würde er seinem Leben ein Ende setzen. Im Morgengrauen trifft er am Elbufer auf die quirlige Leni Hansen, die ihn sofort verzaubert und er beginnt um Leni zu werben. Leni weiß allerdings nicht, dass die Familien Casparius und Hansen durch den Tod ihres Vaters miteinander verbunden sind.

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„Blankenese – Zwei Familien: Licht und Schatten ist der erste Teil eines Zweiteilers. Im Buch werde zwanzig Jahr (1919 – 1939 abgehandelt. Gerade im letzten Drittel handelt jedes Kapitel von einem anderen Jahr. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. John ist Halbjude und schon in den dreißiger Jahren erfährt er deshalb einige Nachteile. Die Lage spitzt sich ja von Jahr zu Jahr zu. Allerdings handelt Johns Patenonkel Max Wehrmann mit so einer Weitsicht, die in Mensch zu dieser Zeit nicht haben konnte. Nur mit dem heutigen Wissen würde ein Mensch so handeln. Johns Onkel Veit Casparius ist der Bösewicht der Geschichte, der Intrigen spinnt und meiste nur zu seinem Vorteil handelt. Auf den letzten Seiten hat er mich überrascht. Am Anfang des Buches ist ein Inhaltsverzeichnis zu finden. So kann man sich einen guten Überblick über beide Familien verschaffen. Da ich noch kein Buch von Michela Grünig gelesen habe (ich kenne die „Palais Heiligendamm Trilogie“ nur vom Titel) kann ich keine Vergleiche ziehen, aber ich kann sagen, dass ich schon bessere Bücher zu diesem Thema gelesen habe. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher ob ich die Fortsetzung lesen werde, die wohl mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges oder kurz davor starten wird. Wenigstens gab es am Ende des Buches keinen fiesen Cliffhänger. Ich vergebe drei Sterne als Bewertung.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Die Wiege der Hoffnung – interessante Geschichte über eine jüdische Familie vor dem zweiten Weltkrieg

Die Wiege der Hoffnung
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Berlin 1935: Seit Generation führt die Familie Rosenbaum eine Apotheke in der Hauptstadt des deutschen Reiches. Luises Papa hat sogar im ersten Weltkrieg für das deutsche Reich gekämpft. Doch plötzlich ...

Berlin 1935: Seit Generation führt die Familie Rosenbaum eine Apotheke in der Hauptstadt des deutschen Reiches. Luises Papa hat sogar im ersten Weltkrieg für das deutsche Reich gekämpft. Doch plötzlich ändert sich alles. Luise muss eine andere Schule besuchen und für ein Studium in Pharmazie würde sie nicht zugelassen werden. Als sich Luise in den jungen Italiener Emilio verliebt möchte sie ohnehin nicht die Apotheke übernehmen. Ihr Herz schlägt für die Kunst.



Luise möchte Werke entarteter Künstler retten und ihren jüdischen Landsleuten zur Flucht verhelfen. Dabei lebt sie in ständiger Angst aufzufliegen. Als sie schlussendlich doch flüchten muss, schlägt sie sich zusammen mit Emilio in seine Heimat Apulien durch.

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Die Geschichte um Luise und der Familie Rosenbaum in Berlin der vierziger Jahre hat mir sehr gut gefallen. Ich habe schon viele Bücher über Juden zu dieser Zeit gelesen und bin immer wieder entsetzt was damals alles vorgefallen ist. Wie nur dieser Hass entstehen konnte, aber ich befürchte fast, dass sich Geschichte wiederholt…..Am Schluss hat ja niemand die Nazis gewählt. Einfach nur traurig das alles. Soviel Leid und so viele Leben, die einfach ausgelöscht wurden.



Etwas schade fand ich, dass die Zeit in Apulien zu kurz kam. Ich hatte die Vorstellung, dass im Buch mehr über diese Zeit erzählt wird. Anstatt dessen wurde mehr über die Städte und Sehenswürdigkeiten (z. B. das Trulli Dorf Alberobello oder die Städte Bari und Lecce) erzählt und nur die letzten zwei Kapitel dafür verwendet. Anscheinend war es Tara Haigh wichtig diese Dinge zu erwähnen. Aber das erinnert eher an einen Reisebericht als an die Erlebnisse geflüchteter Personen, die dort versuchten eine neue Heimat zu finden.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der letzte Tanz der Debütantin – ein Buch mit einem kleinen Familiengeheimnis

Der letzte Tanz der Debütantin
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1958 werden das letzte Mal Damen bei Hofe eingeführt und dabei Queen Elizabeth vorgestellt. Offiziell sind sie nun im heiratsfähigen Alter und somit Debütantinnen. Die 18jährige Lily hat nun auch dieses ...

1958 werden das letzte Mal Damen bei Hofe eingeführt und dabei Queen Elizabeth vorgestellt. Offiziell sind sie nun im heiratsfähigen Alter und somit Debütantinnen. Die 18jährige Lily hat nun auch dieses Privileg. Ihre Mutter und ebenfalls ihre Großmutter setzen alles daran, dass Lily einer dieser begehrten Plätze bekommt. Lily wird nach Paris geschickt und muss sofort ihre Schule abbrechen. Ab jetzt dreht sich alles nur noch um die Einladung bei der Queen und den bevorstehenden Bällen. Lily wird Freundinnen kennenlernen und nicht mehr ewig eine Einzelgängerin sein und vielleicht nebenbei auch noch einen feschen und jungen Mann kennenlernen – das Ziel jeder Debütantin.

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„Der letzte Tanz der Debütantin“ ist mein erstes Buch, das ich von Julia Kelly gelesen habe. Am Anfang fand ich das Buch nicht so spannend. Alles drehte sich nur um Kleider, Cocktailpartys, Freundinnen, auch neidischen Freundinnen und tanzen bis in die frühen Morgenstunden. Natürlich durfte auch das männliche Geschlecht nicht fehlen. Aber diese blieben sehr anständig. Erst das letzte Drittel des Buches war sehr spannend und nahm richtig Fahrt auf. Lily habe ich Anfangs total falsch eingeschätzt. War ich doch der Meinung sie würde in ihrer Rolle als Debütantin Gefallen finden und der Höhepunkt dieser Saison sei einen wohlhabenden jungen Mann zu ergattern. Stattdessen hätte Lily liebend gern darauf verzichtet und lieber ihren Schulabschluss gemacht. Allerdings ist die Macht ihrer Großmutter so groß, dass Lily nichts anderes übrigbleibt als sich zu fügen. Ich gebe diesem Buch drei Sterne, da es Anfangs etwas vor sich hinplätschert, aber gewiss seinen Charme hat. Am Ende zu gibt es noch einige Überraschungen und Lily wird ihren Weg finden.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Unter dem Schnee - ein sehr spannender Familienroman

Unter dem Schnee
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Das Leben verläuft nie auf einem geraden Weg. Es nimmt Umwege, verästelt sich und gerät in Sackgassen. Und trotzdem geht es weiter. Irgendwie.

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Schloss ...

Das Leben verläuft nie auf einem geraden Weg. Es nimmt Umwege, verästelt sich und gerät in Sackgassen. Und trotzdem geht es weiter. Irgendwie.

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Schloss Schwanenholz in Schleswig-Holstein, Ende Dezember 1978: Luise, Gräfin von Schwan, hat fünfzig Jahre die Baumschule auf Gut Schwanenholz geführt. Heute, am 28. Dezember 1978, soll sie beerdigt werden. Doch als die Trauerfeier beginnt, zieht ein heftiger Schneesturm über das Land. Die Beerdigung muss abgebrochen werden und die Trauergäste ziehen sich auf dem Gut zurück. Am Abend kündigt sich ein Gast aus Frankreich an, der behauptet Luises Tochter zu sein. Während des zweiten Weltkrieges wurden auf dem Gut tatsächlich französische Zwangsarbeiter beschäftigt. Die Familie wird in den folgenden Tagen mit Familiengeheimnissen konfrontiert.

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es sehr gerne gelesen. Besonders schön fand ich, dass das Buch im Jahr 1978 erzählt wird. Das Ende des zweiten Weltkrieges liegt erst 33 Jahre zurück und ist in den Köpfen vieler noch sehr präsent. Man erfährt Dinge, die einem 40 Jahre später gar nicht mehr bewusst sind. Die Zwangsarbeit während des zweiten Weltkrieges wurde so gut wie totgeschwiegen und viele deutsche Firmen wollen sich nicht damit bekennen, dass sie damit Profit erwirtschaftet haben. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven, wie von Johann und Carl, die Neffen von Luise, ihrer Schwester Klementine oder zum Beispiel der Haushälterin Isa erzählt. Jeder hat aus Kriegszeiten ein Päckchen zu tragen und man nimmt gar nicht wahr, dass nur die Zeit von fünf Tagen erzählt wird. Bemerkenswert ist, dass wichtige Informationen zur Geschichte erst am Ende des Buches zu finden sind. So wird nicht zu viel verraten. Auch die Anmerkungen der Autorin (wie die Idee zum Buch entstand, dass es diesen Schneesturm wirklich gab, die Zwangsarbeit in Deutschland während des zweiten Weltkrieges) sind sehr interessant.

Maikäfer flieg,

der Vater ist im Krieg,

die Mutter ist in Pommerland,

Pommerland ist abgebrannt,

Maikäfer flieg!

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Die Frauen von Schönbrunn - Wien im ersten Weltkrieg

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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"Alle Geschöpfe Gottes haben ein Recht auf ein würdevolles Dasein. Es liegt an uns Menschen, darauf zu achten, dass die Würde nicht verloren geht."

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Sommer 1914 ...

"Alle Geschöpfe Gottes haben ein Recht auf ein würdevolles Dasein. Es liegt an uns Menschen, darauf zu achten, dass die Würde nicht verloren geht."

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Sommer 1914 in Wien. Emma hegt schon seit ihrer Kindheit den Traum Pflegerin im Tiergaren Schönbrunn zu werden. Als der erste Weltkrieg ausbricht und ihr Vater einberufen wird muss Emma für sich und ihre schwangere Schwester Greta Verantwortung übernehmen. Voller Leidenschaft widmet sich Emma ihren tierischen Schützlingen. Besonders die Orang-Utan Dame Fanny ist ihr ans Herz gewachsen. Im Tiergarten lernt sie den Tierarzt Julius Winter kennen, der verletzt aus er Front zurückgekehrt ist. Emma fühlt sich in seiner Nähe wohl. Hat Julius doch zu den Tieren die gleiche Einstellung wie Emma. Doch der Zoo kämpft in den harten Jahres des Krieges ums Überleben und es ist eine Frage der Zeit um man ihn bald schließen muss.

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Als ich gelesen habe, dass es von Beate Maly ein neues Buch gibt, dass auch noch zur Zeit des ersten Weltkrieges und auch noch im Tiergarten Schönbrunn handelt musst ich dieses Buch sofort lesen. Tiere liebe ich über alles und habe diesen tollen Tierpark auch schon vor Ort besucht. Außerdem sauge ich jedes Buch, das zu Zeiten der beiden Weltkriege handelt auf wie ein Schwamm. Der Schreibstil von Beate Maly war mir schon geläufig. Schließlich war das nicht mein erstes Buch, das ich von ihr gelesen habe. Und so war ich überzeugt, dass mir auch "Die Frauen von Schönbrunn" gut gefallen wird. So war es auch. Es hat soviel Spaß gemacht mit Emma die Arbeiten im Zoo kennenzulernen. Während des Krieges wurde auch das Futter der Tiere rationiert und einige Tiere mussten geschlachtet werden um als Futter für andere Tiere zu dienen. Das ist einem gar nicht bewusst was zur damaligen Zeit alles geschah. Auch gab es Neid von manchen Menschen der Bevölkerung, weil die Tiere noch was zu essen hatten und sie selbst nichts mehr. Emma und Greta sind beide sehr sympathische Frauen. Ich habe mit ihnen sehr mitgelitten, weil sie zwischen Hoffen und Bangen lebten, da ihr Vater und Gretas Ehemann ja zur Front berufen wurden. Wie viele anderen hatten auch Emma und Greta Angst beide nie wieder zu sehen. Auch Julius ist eine angenehme Person und Emma findet ihn aus nachvollziehbaren Gründen interessant. Wie ich gelesen haben soll es ja eine Fortsetzung des Buches geben, die dann wohl Gretas Geschichte erzählt. Darauf freue ich mich schon sehr. Es ist wirklich ein ganz tolles Buch.

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