Profilbild von Lesebienchen

Lesebienchen

Lesejury Star
offline

Lesebienchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesebienchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2019

Eine emotionale Familiengeschichte, die mich berührt hat

Das Weihnachtslied
0

Inhaltsangabe:

Mit großer Begeisterung proben Mia und ihr Schulchor für das alljährliche Schulfest, dass an Weihnachten stattfindet. Was der Direktorin allerdings ein Dorn im Auge ist und um Mia schnellstmöglich ...

Inhaltsangabe:

Mit großer Begeisterung proben Mia und ihr Schulchor für das alljährliche Schulfest, dass an Weihnachten stattfindet. Was der Direktorin allerdings ein Dorn im Auge ist und um Mia schnellstmöglich los zu werden, stellt sie kurzerhand einen neuen Musiklehrer namens Daniel ein. Dieser soll nun den Job von Mia machen. So einfach will Mia aber ihren Platz nicht räumen und fängt deshalb eine hitzige Debatte mit der Direktorin an. Allerdings geht dieser Schuss nach hinten los. Anstatt die Chorproben behalten zu dürfen, hat Mia stattdessen die fristlose Kündigung in der Tasche. Na toll und als ob dies nicht schon genug wäre, stirbt auch noch völlig unerwartet ihr über alles geliebter Vater. Nicht nur, dass Mia jetzt die Beerdigung planen muss, sie muss auch noch ihrer Zwillingsschwester Valerie, die in den Vereinigten Statten von Amerika lebt, Bescheid geben. Ein unangenehmer Anruf steht bevor, denn die Schwester haben seit Jahren gar keinen Kontakt mehr. Wie wird Valerie auf diese Nachricht reagieren? Wird sie zur Beerdigung kommen und wie wird das erste Aufeinandertreffen der beiden Schwestern sein?


Das Weihnachtslied ist der neue Roman von Angelika Schwarzhuber. Da ich winterliche bzw. weihnachtliche Romane sehr gerne lese, hat mich der Buchtitel sofort angesprochen und meine Neugierde geweckt. Der Klapptext tat auch noch sein Übriges dazu und ich wusste, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch kein Buch von dieser Autorin gelesen habe und so war ich doppelt gespannt darauf, ob meine Erwartungen erfüllt werden.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin konnte mich von Anfang an überzeugen. Während des Lesens merkte ich recht schnell, dass Angelika Schwarzhuber ihr Handwerk versteht, denn dieser Roman zog mich sofort in seinen Bann. Hier tauchte ich sehr gerne in Mias Geschichte ein und ab. Was mir natürlich bei diesen Charakteren nicht besonders schwer fiel. Ich fand sie allesamt authentisch und sehr gut dargestellt. Jede einzelne Figur bereicherte die Geschichte auf ihre eigene Art und Weise. Für mich ist es immer sehr wichtig, dass ich mich in die Personen hineinversetzen kann, um ihre Handlung nachvollziehen zu können und das war hier der Fall.

Die Handlung ist eine gefühlvolle Geschichte über eine Familie, die durch Streitigkeiten auseinandergerissen worden ist. Jedes Elternteil wohnt mit einer Tochter zusammen und nach all den Jahren verliert sich der Kontakt. Nach dem Tod des Vaters wird der Kontakt wiederhergestellt, aber die vergangenen Jahre zogen nicht spurlos an den Familienmitgliedern vorbei. Zuviel ungesagte Worte und zu viele Missverständnisse die ihnen den gemeinsamen Weg versperrten. Werden sie einen Weg finden, den sie gemeinsam gehen können? Ich fand sehr gut, dass Angelika Schwarzhuber den Roman aus zwei Erzählebenen geschrieben hat. Zum einen aus Mias und zum anderen Valeries Sicht und dadurch wurden ihre jeweiligen Gefühle brillant dargestellt. Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die von Familie, Freundschaft, Trauer, Wut, Liebe und Enttäuschung handelt. Was mich ein bisschen irritiert, ist der Buchtitel: Das Weihnachtslied. Das Lied hat zwar seinen Platz bekommen, aber meiner Meinung nach spielt es eine etwas untergeordnete Rolle. Was mich allerdings nicht im Geringsten stört, denn dieser Roman lebt von den emotionalen Tönen, die das Leben schreibt. Die Autorin hat hier eine sehr emotionale Geschichte kreiert, die von Anfang bis Ende sehr stimmig war. Ich könnte mir eine Fortsetzung sehr gut vorstellen.
Wer jetzt Lust auf die Spezialitäten dieser Geschichte bekommen haben sollte, der kann sie sehr gerne nachkochen bzw. nachbacken, Einige Rezepte befinden sich am Ende dieses Buches.

Das Weihnachtslied von Angelika Schwarzhuber war mein Debütroman, aber nach diesem gefühlvollen Einstieg wird es nicht der letzte sein. Nach diesem Buch habe ich eine neue Autorin gefunden, die mich begeistern konnte und in Zukunft werde ich sie und ihre Werke weiterhin im Auge behalten.

Dieses Buch gehört definitiv in die Weihnachtszeit, aber man kann es auch durchaus immer lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung oben drauf.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Loretta Luchs und der Tante Emma Fall

Darf`s ein bisschen Mord sein?
0

Inhaltsangabe:
Mit Leib und Seele betreibt Gitti Scheffer ihren Tante - Emma - Laden und um keinen Preis der Welt würde sie ihn hergeben. Sie liebt ihre Arbeit, aber am meisten den persönlichen Kontakt ...

Inhaltsangabe:
Mit Leib und Seele betreibt Gitti Scheffer ihren Tante - Emma - Laden und um keinen Preis der Welt würde sie ihn hergeben. Sie liebt ihre Arbeit, aber am meisten den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden. Eines Tages bricht sie sich das Schlüsselbein, die sie zu einer Pause zwingt. Doch was wird auch ihrer Kundschaft? Was Gitti nicht weiß, ist, dass die Hilfe schon naht. Ihre neue Kundin Loretta Luchs erfährt von ihrem Unfall und bietet Gitti an, den Laden für sie weiterzuführen. Natürlich nur unter der Mithilfe von Gitti. Doch wer Loretta kennt, weiß, dass hier nicht alles wie am Schnürchen läuft und so kommt es dann auch. Eines Tages liegt der Lieferant Manni tot in Gittis Hof und kurz darauf stellt sich heraus, dass Gittis Unfall gar kein Unfall war. Was ist hier los? Warum musste Manni sterben und wer hat Gitti so übel zugerichtet? Lorettas Neugierde ist geweckt und geht auf Spurensuche….

Darf´s ein bisschen Mord sein? von Lotta Minck ist bereits der 11 Fall von Loretta Luchs. Seit dem 3 Fall „Wenn der Postmann nicht mehr klingelt“ bin ich ein großer Fan dieser Reihe und so freute ich mich auf den allerneusten Fall.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer flüssig und leicht, so dass der Leser sofort in die Geschichte ein und abtauchen kann. Wer die vorherigen Bände schon kennt, weiß, dass diese nicht mehr ohne den geliebten Ruhrpott-Dialekt und Wortwitz auskommt und das ist auch gut so. Gerade dies macht den typischen Loretta Luchs Krimi aus. In dem neusten Krimi geht es um den guten alten Tante – Emma - Laden, der in den vergangenen Jahren, dank des Supermarktes, leider ausgestorben ist. Dank Lotta Minck fühlte ich mich in diese Zeit zurückversetzt und konnte mir Gittis Laden genau vorstellen. Was habe ich diese Läden geliebt. Aber nicht nur die detaillierte Kulisse spielt eine Rolle, sondern auch die liebevoll gestalteten Charaktere. Wer den einen oder anderen Luchs Krimi gelesen hat, wird auf alte Bekannte wiedertreffen wie z.B. Frank, Doris, Erwin oder Frau Küpper. Was für ein schönes Wiedersehen und hier weiß man sofort, dass Freundschaft verdammt großgeschrieben wird
Die Handlung ist einfach erzählt: Wo Loretta Luchs auftaucht, ist die Leiche nicht mehr allzu fern! Auch wenn sie eigentlich in einer Sexhotline arbeitet, zieht es Loretta immer wieder in die kriminalistische Branche, allerdings zum Leidwesen von Frau Küpper. Macht aber nicht, denn Loretta weiß wo ihre Hilfe von Nöten ist und da bringt sie sich auch ein.
Wer hier auf Nervenkitzel und Blutlachen setzt, ist bei diesen Krimis total fehl am Platz. Hier geht es zu anderen Krimis relativ ruhig zu, aber das macht überhaupt nicht. Ein guter Krimi kann auch sehr unterhaltsam und zum Lachen sein. Warum auch nicht? Ich liebe diesen Ruhrpott- Krimi!

Darf´s auch ein bisschen Mord sein? hat mir wieder einmal mehr als nur unterhaltsame Stunden beschert. Für mich sind diese Krimis immer das Highlight eines Jahres und ich freue mich schon jetzt auf den 12. Fall von und mit Loretta Luchs und Co.
5 von 5 Sternen und ein Muss für alle Krimifans, die gut unterhalten werden wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2019

eine Frau, die nei den Lebensmut verloren hat

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
0

Als vor 10 Jahren Gaby Köster von der Bildfläche verschwand hat sich fast jeder gefragt, was mit ihr los sei. Knapp 3 Jahre später kam die Pressemitteilung, dass sie einen schweren Schlaganfall erlitten ...

Als vor 10 Jahren Gaby Köster von der Bildfläche verschwand hat sich fast jeder gefragt, was mit ihr los sei. Knapp 3 Jahre später kam die Pressemitteilung, dass sie einen schweren Schlaganfall erlitten hätte und sich ins Leben zurück gekämpft hat. Ein paar Jahre später hat sie zusammen mit Till Hohender das Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ über diese Zeit geschrieben. In diesem Roman hat Gaby Köster in erster Linie erzählt, wie es ihr und der Familie mit dieser Diagnose erging. Darüber hinaus erzählte sie, wie sie den langen und mühsamen Kampf auf sich nahm, um wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Jetzt erschien ihr zweites Buch mit dem Titel „Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede". Auch wenn schon 10 Jahre nach diesem Schlaganfall vergangen sind, muss Gaby Köster sich immer wieder neuen Herausforderungen im Alltag stellen. Auch wenn diese noch so schwierig sind, aufgeben ist nicht ihr Lebensmotto. Ganz im Gegenteil, denn sie meistert ihr Leben immer selbständiger und genau über diese Themen geht es auch in ihrem neuen Werk. In Gaby Köster Manier, mal nachdenklich, mal humorvoll oder selbstkritisch erzählt von ihrer kleinen, aber starken Familie, wo jeder seinen Weg zwar geht, aber wenn es darauf ankommt, zusammenhält. Ihre Erfahrungen, wie sie einen neuen Mann kennenlernen wollte. Die Karriere, die jetzt zwar anders verläuft, aber genauso wichtig ist wie damals. Ihre Freude am Leben, Lachen und Reisen. Und natürlich über ihre Freunde, die das wichtigste überhaupt sind. Was wäre Gaby Köster ohne ihre Unterstützung. Es macht Freude und Spaß ihren Lebensweg ein wenig begleiten und darüber lesen zu dürfen, wie sie das Leben die Stirn bietet. Es gibt fast nichts was Gaby Köster umhauen kann. Ich weiß, dass sie das nicht zu gerne lesen will, aber dennoch: ich bewundere ihre Lebenseinstellung. Sich von nichts und niemanden unterkriegen lassen, möge kommen was wolle. Ich mag ihre kölsche Frohnatur, auch wenn einige sagen, sie wäre zu laut, aber genau das ist es doch, was sie ausmacht: sie hat das Herz am richtigen Fleck, trägt es auch mal auf der Zunge und sagt was sie meint und damit sie gehört wird, darf und muss sie auch ein weniger lauter sein. Ist ebenso. Punkt!

Für mich war dieses Buch wieder eine Bestätigung, warum ich Gaby Köster so gerne mag: sie ist eine bodenständige Frau, die mit einer Herzlichkeit und sozialen Ader ausgestattet ist, von der wir, gerade in der heutigen Zeit, einfach mehr bräuchten. Danke Gaby Köster und Till Hohender, dass ihr dieses Buch geschrieben habt, dass ich mit einem lachenden und weinenden Auge gelesen habe.

5 von 5 Sternen und nicht nur für Gaby Köster Fans geeignet!!!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Die wunderbare Zeiten der Familie Thalheim

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
0

Inhaltsangabe:

Berlin 1952:
Mittlerweile hat sich das Modehaus Thalheim einen großen Namen gemacht und ist DAS Kaufhaus für die modebewusste Frau geworden. Dank des unermüdlichen Fleißes von Riekes und ...

Inhaltsangabe:

Berlin 1952:
Mittlerweile hat sich das Modehaus Thalheim einen großen Namen gemacht und ist DAS Kaufhaus für die modebewusste Frau geworden. Dank des unermüdlichen Fleißes von Riekes und eigentlich hätte sie den Job als Geschäftsführerin verdient. Leider sieht ihr Vater Friedrich das ganz anders. Sein Sohn Oskar soll die Geschäfte führen, der kann allerdings so gar nichts mit der Modewelt anfangen. Ob das gut gehen kann? Riekes Schwester Silvie hat währenddessen Karriere beim Radiosender RIAS gemacht und moderiert ihre eigene Sendung namens Stimmen. Jetzt soll sie aber sich mehr und mehr ins familiäre Modehaus einbringen, was ihr ein wenig missfällt. Lieber möchte sie ihr Leben ein wenig mehr genießen und endlich einen Mann fürs Leben finden. Wird Silvies Wunsch in Erfüllung gehen?

Die Schwestern vom Ku´damm „Wunderbare Zeiten“ ist der zweite Teil der Ku´damm Trilogie von Brigitte Riebe. Eins vorweg möchte ich erwähnen: dieses Buch ist nichts für Quereinsteiger. Die Geschichte geht dort nahtlos weiter, wo der erste Teil aufgehört hat.
Mit großer Begeisterung habe ich vor etwa einem Jahr den ersten Band dieser Reihe lesen dürfen und mit großer Spannung habe ich dem zweiten Teil entgegengefiebert. Endlich geht die Geschichte um die Familie Thalheim weiter und meine Neugierde wurde gestillt.


Wie schon im ersten Band wird auch hier die Geschichte der Familie Thalheim auf einfühlsame Art und Weise von der Autorin erzählt. Zudem merkte ich wieder, mit wieviel Leidenschaft sie diese Geschichte schrieb. Akribisch und detailliert hat sie Fakten zusammengetragen, um sie in eine fiktive Handlung einzuweben und entsteht der Gedanke, dass diese Familie wirklich existiert hätte. Allein schon die Charaktere, die so authentisch ein- und wieder gespiegelt worden sind.

Rieke, die im familieneigenen Modehaus arbeitet und sich nebenbei um ihre kleine Familie kümmern muss.

Silvie, die erfolgreich als Moderatorin beim Radiosender RIAS arbeitet und jetzt sogar ihre eigene Sendung namens Stimmen bekommen hat. Jetzt kommt noch der Job im familieneigenen Modehaus dazu.

Oskar, der Zwillingsbruder von Silvie ist seit er aus der russischen Gefangenschaft gekommen ist, verändert. Sein Leben findet in der Überholspur statt. Alles was für ihn zählt sind Frauen, schnelle Autos, Alkohol und das Leben genießen.

Flori, die Schwester von Rieke, Oskar und Silvie, die immer noch unstetig durch Leben läuft. Ihr größter Traum wäre ein Kunststudium.

Miriam, Miri die beste Freundin von Rieke, ist wieder ins Modehaus Thalheim zurückgekehrt. Jetzt arbeitet sie wieder als Schneiderin und näht was die Nadel hergibt.

Die Handlung spielt sich in den Jahren 1952 bis 1957 ab und auch hier hat Brigitte Riebe ihr ganzes Können eingebracht. Obwohl der Krieg schon seit sieben Jahren vorbei ist und Berlin und Umgebung mitten im Wiederaufbau steckt, gibt es immer noch unzählige Gebäude, die an den schrecklichen Kriegsjahren erinnern und das wurde perfekt wiedergespiegelt. Aber nicht nur politische, sondern auch die gesellschaftlichen Themen, wie z.B. Mode, Musik oder Filme wurden aufgegriffen. All das und noch viel mehr wurde in die fiktive Geschichte von Familie Thalheim eingearbeitet. Wo im ersten Teil Rieke Thalheim noch eine große Rolle spielte, nahm nun ihre Schwester Silvie diese ein. Ich erlebte eine junge Frau, die karrieremäßig ihren Weg fand, aber privat ihr Glück suchte. Ob sie die große Liebe bei dem Schauspielre Wanja Krahl oder Peter von Ackern fand, wird natürlich nicht verraten. Emotional wird es allemal. Aber auch die anderen Mitglieder der Familie kamen nicht zu kurz und durften ihre emotionalen und bewegenden Geschichten erzählen. Es machte mir sehr viel Spaß diese Zeit mit den Thalheims mitzuerleben.
Wie auch schon beim ersten Band befindet sich am Ende dieses Romans eine chronologische Zeittafel, wo man die allerwichtigsten politischen und gesellschaftlichen Fakten nachlesen kann. Vielen Dank dafür!

Die Schwestern vom Ku´damm „Wunderbare Zeiten“ von Brigitte Riebe ist wieder eine sehr spannende und bewegende Zeitreise. Leider muss ich wieder einige Monate warten, um den letzten Teil dieser wundervollen Trilogie lesen zu können.
Eine tolle Fortsetzung die von mir 4 von 5 Sterne bekommt und ein Muss für alle Fans von Berlin oder historischen Romanen.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Eine Reise nach Juist

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
0

Inhaltsangabe:
Neu- Single Caro arbeitet als Intensivschwester im Krankenhaus, wo sie Frau Fischermann betreut. Als diese Caro bittet eine Kette zu ihrer großen Liebe nach Juist zu bringen, ist Caro im ...

Inhaltsangabe:
Neu- Single Caro arbeitet als Intensivschwester im Krankenhaus, wo sie Frau Fischermann betreut. Als diese Caro bittet eine Kette zu ihrer großen Liebe nach Juist zu bringen, ist Caro im ersten Moment etwas verwundert, aber dennoch verspricht sie ihrer älteren Patientin, dies für sie zu machen. Einen Tag später verstirbt Frau Fischermann und Caro muss nicht nur den Tod der alten Dame verkraften, sondern sich auch dem Geheimnis der alten Kette widmen. Kurzerhand beschließt sie den Urlaub auf Juist zu verbringen. Auf der Fahrt dorthin trifft sie Max wieder, der vor einigen Jahren seine geliebte Frau verloren hat. Wird Caro die große Liebe von Frau Fischermann wiedersehen und warum will Max einfach nur weg?

Bratapfel am Meer ist der neue Roman von Anna Barns. Ich muss gestehen, dass ich ein großer Fan dieser Meer-Romane bin und auch die Kurzgeschichte, die es dazu gab, habe ich geliebt. Als ich erfuhr, dass der erste Winterroman erscheinen soll, wusste ich sofort: dieses Buch muss ich wieder lesen.

Wie gewohnt ist der Schreibstil der Autorin flüssig und leicht, so dass ich sofort in Caros Geschichte ein- und abtauchen durfte. Wie schon in den vorherigen Romanen merkte ich auch hier wieder, wie groß Anne Barns Liebe zu Juist ist. Detailliert beschreibt sie das Inselleben und auch die dazugehörige Atmosphäre ist so lebendig eingefangen worden, dass ich das Gefühl hatte, ich wäre vor Ort. Das Ganze wird durch die authentisch und sympathisch dargestellten Charaktere sehr gut unterstrichen. Während des Lesens sind sie mir immer mehr ans Herz gewachsen. Caro mit ihrer hilfsbereiten und fürsorglichen Art, Oma Enna, der gute Geist der Familie, Merle, die ihr erstes Kind erwartet oder Caros Freundin Jana, die immer Up to Date sein musste. Wer das Buch Apfelkuchen am Meer kennt, der wird auf alte Bekannte treffen. Keine Angst, man muss die vorherigen Bücher nicht gelesen haben gelesen haben. Sie können auch separat gelesen werden.

Die Handlung dreht sich vor allen Dingen um Caro und ihre Auszeit von dem anstrengenden Job im Krankenhaus. Man kann diesen Urlaub auch als eine Art Selbstfindung bezeichnen. Ihr wird bewusst, was sie in ihrem Leben noch erreichen will. Besonders gut gefiel mir ihre Freundschaft zu Jana. Wow….eine Freundin, so wie man sie sich wünscht. Immer da, aber sie weiß auch, wann sie sich zurückziehen soll. Was ich ein wenig schade fand, dass der eigentliche Grund dieser Reise, die Kette zurück zur besten Freundin von Frau Fischermann zu bringen, ein wenig in den Hintergrund geraten ist.
Wer jetzt meint, dieser Roman kommt ohne die Liebe aus, der irrt. Die eine oder andere Liebesbeziehung hat sich auch hier reingeschlichen und macht den Roman zu dem was er sein sollte: ein Wohlfühlroman, der das Herz ein wenig wärmt.
Was aber in keinem Anne Barns Buch fehlen darf, ist die gute Küche und auch diesmal ist sie wieder ein (Haupt)- Thema. Kulinarisch und verführerisch lecker. Zum Glück ist dies kein Buch, dass die Backdüfte wiedergeben kann. Ich hätte diesen Köstlichkeiten kaum wiederstehen können. Wer jetzt Lust bekommen hat, seine Back- oder Kochkünste unter Beweis zu stellen, der kann dies gerne tun. Am Ende dieses Buches befindet sich das eine oder andere Rezept zum Nachmachen.


Bratapfel am Meer ist wieder ein wunderschöner Roman, der sich bestens eignet, dem Alltag zu entfliehen, die Seele baumeln zu lassen und sich Buch-mäßig verwöhnen zu lassen.
4 von 5 Sterne.