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Veröffentlicht am 04.01.2024

Der Wolf

Brennende Narben
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„Es gibt einen Gegner, der ist größer als wir alle. Und irgendwann kriegt er jeden von uns. Dieser Gegner ist die Angst.“

„Brennende Narben“ ist der dritte Band der Mara-Billinsky-Thriller von Leo Born. ...

„Es gibt einen Gegner, der ist größer als wir alle. Und irgendwann kriegt er jeden von uns. Dieser Gegner ist die Angst.“

„Brennende Narben“ ist der dritte Band der Mara-Billinsky-Thriller von Leo Born. Er erschien im August 2019 im Bastei Lübbe Verlag. Ein unabhängiges Lesen ist möglich, ich würde es aber nicht empfehlen.
Mara möchte endlich herausfinden, wer für den Tod ihrer Mutter vor 20 Jahren verantwortlich ist. Sie trifft bei ihren Recherchen jedoch auf eine Mauer des Schweigens und zudem muss sie sich auch um ihre eigenen Fälle kümmern - eine Bombe ist in Frankfurt hochgegangen und eine Prostituierte wurde grausam ermordet…

Der dritte Fall für Mara Billinsky. Oder soll ich lieber sagen „die nächsten Fälle“ für Mara? Erneut geht es in „Brennende Narben“ hoch her. Mara und ihre Kollegen haben alle Hände voll zu tun um herauszufinden, was es mit der Bombe und der ermordeten Prostituierten auf sich hat. Außerdem ist da noch der anonyme Anrufer, der Mara Hinweise gibt und sie außerdem davor warnt, dass der Wolf wieder in der Stadt ist.
Langeweile kommt also keinesfalls auf und tatsächlich fliegen die Buchseiten nur so dahin. Leo Borns Schreibstil bleibt, ebenso wie seine Kommissarin, etwas eigenwillig. Er ist zum Teil etwas abgehackt, dabei aber präzise und schnörkellos. Atmosphäre und Stimmungen werden geschickt übertragen und die häufigen Cliffhanger an den Kapitelenden machen die Handlung zusätzlich spannend. Die starke Betonung mancher Begriffe - wie die „Jacke im Armeelook“ - von Kommissar Rosen ist mir ein Rätsel, aber ich habe es dann großzügig überlesen. ;)
Mara selbst ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig, aber ich mag sie. Sie ist eben, wie sie ist und definitiv ein Unikat! In diesem Band der Reihe möchte sie endlich das Rätsel um ihre ermordete Mutter lösen und ihre Hartnäckigkeit wird schließlich auch Erfolg haben. Die Auflösung der Frage, wer Katharina Billinsky ermordet hat, bildet das Finale des Buches. Für mich war sie allerdings nicht wirklich überraschend, ich hatte schon deutlich eher eine Ahnung, die sich dann auch bestätigte.
Gefallen hat mir, dass diesmal auch Jan Rosen, „der Spatz“, eine deutlich größere Position im Roman bekommt. Er entwickelt sich deutlich weiter und ist nicht mehr so unscheinbar wie zuvor. Er spielt mehrfach eine zentrale Rolle und führt entscheidet zur Lösung der Fälle bei. Zeitgleich ist er diesmal eindeutig Maras Rettung und auch ihn habe ich wirklich ins Herz geschlossen.
Auch Maras Entwicklung ist in diesem Band wieder gut erkennbar. Sie lässt die Menschen in ihrer Umgebung Stück für Stück dichter an sich heran, bleibt aber dennoch auf der Hut und vertraut am meisten sich selber. Ich bin aber sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Schließlich kann sie nun einen großen Teil der Vergangenheit hinter sich lassen und vielleicht auch abschließen.

Mein Fazit: Ich habe auch den dritten Band der Mara-Billinsky-Reihe gern gelesen. Die Handlung ist absolut spannend und mitreißend, die Figuren authentisch, eigenwillig und daher mit einem ganz besonderen Charme. Ich denke, man muss sie mögen, denn jeder hat so seine Ecken und Kanten. Ich mag Mara und ihre Kollegen definitiv und vergebe für diesen Band der Reihe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Liebe in der Fremde

Weihnachtsliebe in den schottischen Highlands
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„Ich möchte einmal im Leben so ein Glück haben wie diese Pärchen in den Büchern. Das gibt es doch nicht wirklich, oder?“

„Weihnachtsliebe in den schottischen Highlands“ ist ein weihnachtlicher Liebesroman ...

„Ich möchte einmal im Leben so ein Glück haben wie diese Pärchen in den Büchern. Das gibt es doch nicht wirklich, oder?“

„Weihnachtsliebe in den schottischen Highlands“ ist ein weihnachtlicher Liebesroman von Sandra Pulletz. Er erschien im Oktober 2023 im Empire-Verlag und gehört zur „Magic Christmas“-Buchreihe. Alle Bücher der Reihe sind unabhängig voneinander lesbar.
Laurella ist geschockt: Ihr langjähriger Freund Erik möchte eine Dreierbeziehung mit ihr und einer Puppe führen. Für Laurella kommt dies natürlich überhaupt nicht in Frage und kurzerhand reist sie mit ihrer Mutter nach Schottland, um auf andere Gedanken zu kommen und sich vom Liebeskummer abzulenken…

Meine Erwartungen an den Roman von Sandra Pulletz waren vor dem Lesen klar: Leichter, unkomplizierter Liebesroman mit vorhersehbarem Plot. Laurella verliebt sich in den Whiskeyladenbesitzer Callan, jemand im Dorf hat etwas dagegen, es kriselt ein bisschen und am schließlich dann „Ende gut, alles gut“…
Und ja, ein bisschen wurden diese Erwartungen auch erfüllt, aber tatsächlich nur ein bisschen, denn „Weihnachtsliebe in den schottischen Highlands“ hat mich wirklich begeistert und überrascht! Von der ersten Seite an hat der Schreibstil der Autorin mich komplett fasziniert und die Geschichte hineingesogen und auch die Handlung verbirgt mehr Überraschungen als gedacht.
Laurellas Teilzeitjob als virtuelle Assistentin erlaubt ihr eine flexible Tagesgestaltung, sodass sie spontan mit ihrer Mutter zusammen die Schottlandreise antreten kann. Warum es im Dezember ausgerechnet Schottland und dann auch noch ein winziges Dorf auf der Insel Skye sein muss, ist Laurella allerdings unklar. Ihr wären Wellness und Sonne definitiv lieber gewesen, aber sie wollte den Wunsch ihrer Mutter nicht ausschlagen. In Schottland angekommen merkt Laurella aber schnell, dass ihre Mutter irgendwie mehr verbirgt, als ihre Tochter weiß und dass es scheinbar einen Grund gibt, der sie auf die Insel verschlagen hat. Kurzerhand begeben sie sich also mit dem sympathischen Whiskeyladenbesitzer Callan und der charmanten B&B-Besitzerin Bree auf die Suche nach der Vergangenheit. Gleichzeitig entwickeln Laurella und Callan irgendwie Gefühle füreinander, die aber nicht von jedem im Dorf gern gesehen werden. Wer ihnen allerdings schaden will, können sie sich nicht recht erklären und so gelingt es dem Unbekannten fast, sie auseinanderzubringen…
Die Plotentwicklung entspricht natürlich ganz grob schon meinen Erwartungen, ich wurde aber definitiv von der Komplexität der Handlung überrascht und hatte mir die meisten Twists so vorher nicht vorgestellt. Der Roman ist für mich damit weit weg von einem eher klassisch kitschigen Weihnachtsroman, wobei natürlich genug romantische Szenen vorhanden sind. Der Fokus liegt aber eben nicht nur auf Laurella und Callan, sondern auf der Entwicklung aller Figuren und so entwickelt sich nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern es entwickeln sich mehrere parallele Geschichten, die zu einem Ende zusammenführen und dabei die ganze Zeit verbunden sind.
Ich hatte daher unglaublich viel Freude beim Lesen und die Seiten flogen tatsächlich einfach nur so dahin.
Dazu beigetragen haben natürlich auch die gut charakterisierten und authentischen Figuren, die ich unglaublich gern mochte. Gerade Laurella sowie ihren Lebensstil mochte ich sehr und konnte mich so gut mit mir identifizieren. Durch die personale Erzählperspektive, die zwischen Laurella und Callan wechselt, werden auch Gedanken und Gefühle sehr gut transportiert. Die Entwicklung der beiden ist zudem gut dargestellt. Callan wird im Laufe der Handlung deutlich selbstsicherer, traut sich wieder in die Öffentlichkeit und wird kontaktfreudiger. Laurella verarbeitet eigene Unsicherheiten und Zweifel und lernt wieder, auf sich selbst zu vertrauen…
Insgesamt ist die Atmosphäre im Roman sehr weihnachtlich, emotional und gemütlich. Es herrscht keine Spur von Hektik oder Überdramatisierung und gerade dies hat mir unglaublich gut gefallen. Denn obwohl es nur wenig dramatische Szenen gibt, ist die notwendige Spannung auf den Punkt getroffen und das Auflösen der Konflikte gelingt ebenfalls mühelos. Natürlich ist auch das weihnachtliche Setting sowie die Insel Skye als Handlungsort wunderschön und obwohl ich Laurella verstehen kann, dass Wärme und Strand manchmal definitiv besser zu ertragen sind als Kälte und Regen, stelle ich mir Skye landschaftlich einfach unglaublich vor!

Mein Fazit: Für mich ist „Weihnachtsliebe in den schottischen Highlands“ bisher mein Weihnachtsbuchhighlight in diesem Jahr. Der Roman hat mich sehr positiv überrascht. Ich habe Handlung, Setting und Figuren sehr geliebt und freue mich auf weitere Geschichten der Autorin! Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Der König von Foxgirth

Sturmjahre
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„Er war ein Kämpfer, doch vielleicht war die Art, wie er Dinge anpackte, zu extrem.“

„Sturmjahre - Das Versprechen einer neuen Zeit“ ist der zweite Band der Sturmjahre-Reihe von Lia Scott. Er erschien ...

„Er war ein Kämpfer, doch vielleicht war die Art, wie er Dinge anpackte, zu extrem.“

„Sturmjahre - Das Versprechen einer neuen Zeit“ ist der zweite Band der Sturmjahre-Reihe von Lia Scott. Er erschien im August 2023 im Fischerverlag.
Schottland, 1919: Archie ist aus dem ersten Weltkrieg nach Hause zurückgekehrt, doch er ist nicht mehr derselbe wie zuvor. Der Krieg hat ihn verändert und seine Gefühle für Vika möchte er sich nicht eingestehen. Als etwas Unvorhergesehenes passiert entschließt Vika sich, das Dorf zu verlassen und Archie erkennt, dass es nun zu spät für ein gemeinsames Leben ist…

Der zweite Band der Buchreihe ist grundsätzlich unabhängig vom ersten Teil lesbar, empfehlen würde ich es aber nicht.
Für mich fühlte sich das Lesen an wie Heimkommen. Heimkommen zur Familie Dennon und ins schottische Dorf Foxgirth. Ich habe die Familie mit den besonderen Charakteren sehr in mein Herz geschlossen. Jedes Familienmitglied ist auf seine Art einzigartig und die Darstellung von ihnen ist unglaublich authentisch. Obwohl es in diesem Band natürlich hauptsächlich um Archie geht und die personale Erzählperspektive zwischen ihm und Vika wechselt, geht auch die Geschichte von Bonnie und Connor weiter und Keillan, als Hauptfigur des dritten Bandes, wird in die Handlung eingeführt.
Sehr gefallen hat mir wieder die historische Einordnung der Handlung anhand einer kurzen Einführung zu Beginn des Romans. Sie erläutert die Schwierigkeiten der Zeit und stellt zusammengefasst dar, in welcher Situation sich die Menschen befanden. Dadurch gelingt direkt ein unglaublich atmosphärischer Einstieg in die Handlung. Von Anfang an hat Lia Scott mich also mit ihrem wunderbar leichtem und flüssigem Schreibstil gefesselt.
Archie ist mittlerweile ein eher mürrischer Mann, der im Krieg viel durchgemacht hat und diese Erlebnisse nun mit sich herumschleppt - er vertraut niemandem, außer sich selbst. Zeitgleich liegen ihm die Menschen aber am Herzen und die Entwicklung von Foxgirth ist im sehr wichtig. Vika kennt er nun schon einige Jahre, zusammen mit ihrer Schwester lebt sie bei ihm oberhalb des Pubs und ist im Grunde für anfallende Haushaltstätigkeiten sowie das Essen für den Pub zuständig. Knistern tut es zwischen den beiden ebenfalls schon lange, doch Archie verleugnet seine Gefühle und obwohl seine harte Schale zu bröckeln scheint, kann er nicht über seinen Schatten springen. Letztlich vertreibt er Vika durch sein herrisches Verhalten aus Foxgirth und muss erkennen, dass er ohne sie eigentlich nicht leben will.
Ich bewundere Vika für ihren Mut, diesen Weg für sich und ihren Sohn einzuschlagen. Ihr Sohn bedeutet für sie alles und um jeden Preis möchte sie ihm eine gute Zukunft bieten. Dass es in ihrer Heimatstadt nicht leicht werden würde, hatte sie geahnt, doch was tatsächlich auf sie zukommen würde, hatte sie nicht erwartet.
Ruhig und ohne zu viel Drama lässt Lia Scott Archie und Vika ihren eigenen Weg finden. Beide müssen sich weiterentwickeln, um schließlich vielleicht doch noch eine zweite Chance zu bekommen. Diese Entwicklung gelingt dabei mühelos und ist, wie ich finde, sehr gut dargestellt.
Auch der historische Kontext und die Thematisierung der Nachkriegszeit mitsamt ihrer Probleme gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
Ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen und den Roman als einen absoluten Wohlfühlroman empfunden. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung! Ich kann es kaum erwarten, dass Band 3 erscheint und ich endlich weiterlesen kann!

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Fairer Umgang mit jagdlich motivierten Hunden

Leben mit Jagdhund
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„Striktes Unterbinden sämtlicher Elemente des Jagdverhaltens führt hingegen zu Frust, und dieser macht unansprechbar.“

„Leben mit Jagdhund“ ist ein Sachbuch von Ines Scheuer-Dinger. Es erschien im April ...

„Striktes Unterbinden sämtlicher Elemente des Jagdverhaltens führt hingegen zu Frust, und dieser macht unansprechbar.“

„Leben mit Jagdhund“ ist ein Sachbuch von Ines Scheuer-Dinger. Es erschien im April 2018 im Cadmos Verlag und ist absolut zu empfehlen für jeden, der mit seinem Jagdhund oder jagdlich ambitionierten Hund fair und positiv am Jagdverhalten arbeiten möchte!

Jeder von uns, der mit einem Jagdhund oder einem Hund mit jagdlichen Ambitionen zusammen lebt, weiß, dass diese Hunde Spezialeffekte mit sich bringen. Sie sind oft schnell und impulsiv, sehr interessiert an Außenreizen und unglaublich fokussiert auf die Umwelt.
Das alles sind Verhaltensweisen, die ihnen in ihrem eigentlichen Job, der Jagd, helfen und uns als Menschen leider oft anstrengen und manchmal sogar nerven. Nämlich immer dann, wenn der Hund mit wehenden Ohren im Wald verschwindet, nicht mehr ansprechbar ist oder mit gefühlten 100 Kilogramm in der Leine hängt. Ja, ich spreche da aus Erfahrung und natürlich ist man irgendwie verzweifelt und vergisst, dass der Hund einen nicht ärgern will, sondern sein Verhalten für in tatsächlich einen Sinn macht… Immer wieder stellt man sich die Frage, wie man am besten mit seinem Hund am besten umgeht und wie man ihn zu einem zuverlässigen Begleiter ausbildet. Dabei ist es fast egal, ob der Hund ein Familienhund oder tatsächlich ein Jagdhund sein soll.
Ines Scheuer-Dinger zeigt in ihrem Buch, welche Bedürfnisse Jagdhunde und jagdlich motivierte Hunde haben, räumt mit Vorurteilen auf, erklärt Jagdverhalten und zeigt einen freundlichen und fairen Weg zu einem entspannten Miteinander von Mensch und Hund.
Dabei bleibt sie dennoch ehrlich und stellt klar, dass es keine Garantie dafür gibt, dass jeder und überall frei laufen kann und vielleicht auch gar nicht muss?!
Es gibt eine Vorstellung verschiedener Jagdhunderassen, Hinweise für das Verhalten in Wald und Feld sowie Trainingsansätze für den Alltag mit dem vierbeinigen Begleiter. Die Methoden sind dabei durchgehend bedürfnisorientiert und fair. Gleichzeitig wird aber auch erklärt, warum das Training mit aversiven Methoden häufig sogar das Gegenteil des Gewünschten auslöst.
Nebenbei gibt es kleine Einschübe von anderen Hundetrainern, die jeweils nochmal einen anderen Trainingsaspekt darstellen. Diese haben mir an sich sehr gut gefallen, die Anordnung im Buch war jedoch manchmal etwas unglücklich, da der eigentliche Text durch die Zusatztexte unterbrochen wird (auch mitten im Satz) und man dadurch hin und her blättern muss. Beschrieben werden außerdem Fallbeispiele, in denen das Hundeverhalten in den genetischen Kontext gesetzt und entsprechend erklärt wird. Durch diese Erklärungen bekommt man nochmal einen anderen Einblick in die Dinge, die der Hund tut und versteht vieles deutlich besser!
Hinzu kommen natürlich Trainingsmöglichkeiten für den Alltag mit Jagdhund. Die beschrieben Trainingsansätze sind dabei absolut nachvollziehbar beschrieben und werden durch viel Fachwissen untermauert. Man bekommt unglaublich viel Input, viel Motivation und lernt viel über den eigenen Hund mit Special Effects. Ich habe nach der Lektüre einen ganz anderen Blick auf das Verhalten meines Rauhhaardackels und bin froh, dass ich hier so viel dazulernen konnte!
Außerdem gibt es am Ende einen kurzen Einblick in das jagdliche Training mit hund, aus dem man als Jäger sicherlich auch einiges mitnehmen kann.
Ja, das Training geht auch mit dem Jagdhund positiv und ohne Gewalt! Man muss einiges bedenken und Verstärker sowie Belohnungen verstehen, außerdem lohnt sich dranbleiben und ein verständnisvoller Umgang mit den „Macken“ des Hundes ist absolut angebracht! Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet, schaut unbedingt ins Buch hinein!

Mein Fazit: Das Buch von Ines Scheuer-Dinger zeigt einen fairen und bedürfnisorientierten Weg im Umgang mit einem jagdlich motivierten Hund. Ich finde Erklärungen und Trainigsansätze absolut verständlich und nachvollziehbar. Gefallen haben mir besonders die anschaulichen Trainingswege, die sich gut in den eigenen Alltag einbauen lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für Besitzer von jagdlich motivierten Hunden - dabei ist nie zu spät zu trainieren, denn „Hunde können immer lernen“!

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Märchenhaft

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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„Märchen - und damit unsere Vergangenheit - sind voller Blut, Dunkelheit und Gewalt.“

„Ever&After - Der schlafende Prinz“ ist der erste Band der „Ever&After“-Fantasydilogie von Stella Tack. Er erschien ...

„Märchen - und damit unsere Vergangenheit - sind voller Blut, Dunkelheit und Gewalt.“

„Ever&After - Der schlafende Prinz“ ist der erste Band der „Ever&After“-Fantasydilogie von Stella Tack. Er erschien im September 2023 im Ravensburger Verlag.
Märchen sind Märchen und eben nicht real - so sieht Rain es jedenfalls. Und das, obwohl sie aus einer der bedeutendsten Märchenfamilien stammt… Als tatsächlich sie dann den schlafenden Prinzen aufweckt und die Welt ins Chaos stürzt, ist sie daher mehr als verwirrt!

Wow - so ein spannender, faszinierender und märchenhafter Roman! Und märchenhaft ist in diesem Fall nicht „happily ever after“ - sondern gruselig, brutal und blutig. So, wie die echten Märchen eben…
Ich hatte dieses Szenario gar nicht so richtig im Kopf, als ich mit dem Lesen von „Ever & After“ begonnen habe. Obwohl ich natürlich den Klappentext kannte, bin ich also nicht wirklich von dem recht finsteren Szenario ausgegangen, sondern eher von einer fantastischen Lovestory mit Märchenelementen. Jetzt könnte man denken, dass mir der Roman daher nicht gefällt, aber zum Glück ist das Gegenteil der Fall!
Stella Tack hat mich mit ihrem Roman komplett überrascht, dies aber rein positiv. Ich liebe das Setting, die Figuren und die Handlung und hasse den Cliffhanger, der einen natürlich am Ende des ersten Bands erwartet. Wie soll ich jetzt bloß durchhalten, bis zum Erscheinungstermin von Band 2 im Oktober 2024???

Aber, zurück zum ersten Band. Rain als Protagonistin gefällt mir sehr gut. Obwohl sie zu einer der wichtigsten Märchenfamilien gehört und eine Nachfahrin von Schneewittchen ist, hat sie sich nie viel aus ihrem Erbe gemacht. Im Gegenteil, stets hat sie rebelliert und einen Weg gesucht, aus ihrem Leben auszubrechen. Die alten Geschichten, die vom schlafenden Prinz und der Prophezeiung sowie den sieben Prüfungen erzählen, sind ihr bekannt - aber es sind eben Geschichten. Es gibt keine Magie! Dass ausgerechnet sie selber es sein würde, die den Prinzen aufweckt und die bekannte Welt ins Chaos stürzt, hätte sie niemals gedacht. Nun ist es aber passiert und sie und die anderen Nachfahren müssen sich den kommenden Prüfungen stellen. Rain gelingt das Durchhalten nur durch die Unterstützung ihrer Freunde, welche mir als Charaktere ebenfalls sehr gut gefallen haben. Doch auch die Antagonisten und die auftauchenden magischen Wesen sind unglaublich gut beschrieben und gezeichnet.
Dies trifft ebenso auf das Setting und die Handlungsorte sowie die Ereignisse selbst zu. Ich hatte tatsächlich Bilder vor dem inneren Auge und konnte mich sehr gut in Rain und ihre Mitstreiter hineinfühlen. Die Szenen sind absolut authentisch (also so weit es eben geht) und unglaublich greifbar. Der atmosphärische Schreibstil tut hierzu wohl sein übriges und auch die Gänsehaut blieb bei mir an vielen Stellen nicht aus!
Der Roman ist, bis auf den etwas langsamen Einstieg, unglaublich spannend und schnell. Ich konnte die Ereignisse kaum vorhersehen und bin auch jetzt unschlüssig, ob es ein „happily ever after“ geben wird oder eher nicht…

So oder so freue ich mich riesig, diesen Ausflug ins Fantasygenre gewagt zu haben! Ich bin begeistert von dieser Märchenadaption, die eigentlich keine ist, da die alten Märchen nicht neu geschrieben, sondern weitergesponnen werden!

Mein Fazit also: Ein hervorragender Auftakt zur „Ever&After“-Dilogie, der mit viel Spannung, Magie und Abenteuer daherkommt. Ich habe den Roman mit seiner überraschenden Handlung geliebt und freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und erkläre „Ever&After - Der schlafende Prinz“ zu einem meiner Jahreslesehighlights!

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