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Veröffentlicht am 01.03.2021

Leonard&Marianne auf Hydra

Sommer der Träumer
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In Polly Samsons Roman "Sommer der Träumer" führt uns die fiktive in der Ich-Form erzählende Protagonistin Erica ("Ricky") Hart auf die zu den Saronischen Inseln zählende und etwa 65 km südwestlich von ...

In Polly Samsons Roman "Sommer der Träumer" führt uns die fiktive in der Ich-Form erzählende Protagonistin Erica ("Ricky") Hart auf die zu den Saronischen Inseln zählende und etwa 65 km südwestlich von Athen gelegene Insel Hydra. Das Buch ist mit einem zur Landschaft passenden Cover versehen, heißt im Original "A Theatre for Dreamers" ("Ein Theater für Träumer") und wurde von Bernhard Robben übersetzt.

Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter verlässt Ricky 1960 auf Einladung von deren Freundin, der realen Schriftstellerin Charmain Clift-Johnston (30. 08.1923 in Kiama/Australien, + 08. 07. 1969 in Sydney), mit Bruder Bobby und Freund Jimmy ihren Vater in London und reist nach Hydra, wo sie mehrere Monate in einer weitgehend authentisch besetzten Künstlerkolonie (Autoren, Komponisten, Maler...) verbringt.
Namhaftester unter ihnen ist der Singer-Songwriter, Schriftsteller, Dichter und Maler Leonard Cohen, (
21. 09. 1934 in Montreal/CAN, + 07. 11. 2016 in Los Angeles/USA).
Eigentlich ist dies ein Roman über Cohens Leben und Werk von 1960 bis zu seinem Tod 2016.
Marianne Ihlen-Jensen (* 18. 05. 1935 in Larkollen/NOR, + 28. 07. 2016 in Oslo), der er u. a. seine Songs "So long, Marianne" und "Bird on a wire" widmete, spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle.

Bereits die ersten Seiten faszinierten mich wegen der bildhaft beschriebenen Gefühle der nicht mehr jungen Ricky und des überzeugend vermittelten griechischen Flairs.
Etwas später verwirrten mich allerdings die verschiedenen Zeitebenen, hier hätten Datumsangaben helfen können.

Wer sich entweder noch an die 60er Jahre erinnern kann oder sich zumindest für sie interessiert, dürfte an dieser Lektüre Freude haben.
Andere Lesende könnten das Buch als leicht langatmige Milieustudie voller unbekannter Namen empfinden.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Durchwachsenes Trauma 1

Trauma – Kein Entkommen
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"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" ...

"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" zurück.
Nach einem namensfreien grausam brutalen Vorspann treffen wir auf eine eigentlich recht sympathische Ermittlerin, deren private Probleme - ein in ihrer Vergangenheit liegendes düsteres Geheimnis, ein seit dem Tod ihres Vaters gestörtes Verhältnis zu ihrer Mutter und eine ebenso gestörte Beziehung zu ihrer flügge werdenden Tochter - den aktuellen Fall oft unschön in den Hintergrund treten lassen. Dieser ist im Milieu der deutschen Marine angesiedelt und erinnert unschön an einige Jahre zurück liegende Berichte nicht unbedingt der Yellow Press zuzurechnender Medien.
Die eigentliche "Auflösung" enttäuschte mich etwas, denn sie erschien mir zu vorhersehbar. Eine andere Problematik hingegen wurde leider auch nicht ansatzweise aufgelöst, obwohl sie ständig den anderen Spannungsaufbau unschön überlagerte und somit künstlich unterbrach bzw. verlängerte.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Kindgerechte Ermutigung zum Träumen/Träumeverwirklichen

Maya Angelou
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Seit ich aus der Serie ""Little People, Big Dreams" Maria Isabel Sánchez Vegaras Buch "Jane Austen" mit Begeisterung gelesen habe, behalte ich diese Reihe im Auge und konnte mich jetzt über "Maya Angelou" ...

Seit ich aus der Serie ""Little People, Big Dreams" Maria Isabel Sánchez Vegaras Buch "Jane Austen" mit Begeisterung gelesen habe, behalte ich diese Reihe im Auge und konnte mich jetzt über "Maya Angelou" von . Lisbeth Kaiser (altersgerecht illustriert von Leire Salaberria und aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetzt von Svenja Becker) mindestens genauso freuen.. Die Autorin, die in dieser Sammlung bereits neben den beiden genannten auch Bücher über Rosa Parks und Emmeline Pankhurst veröffentlichte, versteht es , den Kindern ohne den berühmten Zeigefinger zu vermitteln, dass es sich durchaus lohnen kann, sich für seine Träume einzusetzen.
Maya Angelou, eigentlich Marguerite Annie Johnson, wurde 1928 in St. Louis/USA geboren, hatte nach schlimmen Geschehnissen in ihrer Kindheit (Missbrauch) ihr Sprachvermögen verloren, fand dies durch eine verständnisvolle ältere Freundin der Familie, die sie zum Lesen animierte, wieder, arbeitete als Köchin, Straßenbahnschaffnerin, Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin.
Aufgewachsen zur Zeit der Rassenunruhen, setzte sie sich zunehmend für die Rechte von Farbigen und Frauen, insbesondere von farbigen Frauen ein.
Sie reiste viel und begann, sich auch als Autorin für die Gleichberechtigung einzutreten.
Zur Inauguration Bill Clintons trug sie ein Gedicht vor, von Präsident Obama erhielt sie die "Medal of freedom"..
Sie starb 2014.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Big Story!

Big Sky Country
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Callan Winks Bildungsroman "Big Sky Country" ist eine leicht lesbare, leise, aber trotzdem unterhaltsame Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten, schönen Wortbildern und vielen Nebeninformationen ...

Callan Winks Bildungsroman "Big Sky Country" ist eine leicht lesbare, leise, aber trotzdem unterhaltsame Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten, schönen Wortbildern und vielen Nebeninformationen beispielsweise über Gruppen wie die Amish People und die Hutterer und hat mir ausnehmend gut gefallen.
Das mich ansprechende Cover passt sehr gut zum erzählten Geschehen.
Protagonist ist August, den wir zunächst auf der kleinen elterlichen Farm treffen, wo er mit der aus wohlhabendem Hause stammenden Mutter und dem aus ärmlicheren Verhältnissen kommenden Vater lebt. Der "Standesunterschied" war von Anfang der Beziehung an schwierig, die Mutter wohnte auch bereits in einem Nebenhaus, obwohl die äußere Form und der freundlich-höfliche Umgang miteinander gewahrt blieb, so dass "Augie" eine weitgehend unbelastete Jugend verleben konnte. Als der Vater dann jedoch mit der jungen Farmarbeitsaushilfe Lisa ein sexuelles Verhältnis beginnt, kommt es zur Trennung des Ehepaares und die Mutter verlässt mit ihrem Sohn das Haus.
Beide ziehen weit weg und Augie besucht den Vater, der inzwischen fest mit Lisa zusammen lebt, nur selten. Dafür sammelt er mit der neuen Nachbarin erste sexuelle Erfahrungen.
Schließlich begleiten wir ihn auch noch auf eine abgelegene kleine Farm nahe Billings, Montana/USA, wo er gänzlich zum Erwachsenen wird.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Genial!;-)

Mein geniales Leben
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Jenny Jägerfelds für LeserInnen ab 10 Jahren gedachter Roman "Mein geniales Leben" beeindruckte mich sehr! Protagonist ist Sigge, ein sympathischer, intelligenter und sensibler Junge. Leider scheint außerhalb ...

Jenny Jägerfelds für LeserInnen ab 10 Jahren gedachter Roman "Mein geniales Leben" beeindruckte mich sehr! Protagonist ist Sigge, ein sympathischer, intelligenter und sensibler Junge. Leider scheint außerhalb seiner Familie (Oma Charlotte nebst Hausfreund Krille, der Mutter und den jüngeren Halbschwestern Boel und Majken) kaum einer zu bemerken. Er selbst schließt sogar, wenn er sich wieder einmal dem Redeschwall des manchmal etwas anstrengenden Krille ausgesetzt sieht, vor einem leicht hilflosen Augenrollen die Lider, um ihn nicht zu verletzen, wird jedoch in der Schule beleidigt und belacht, ignoriert oder gar gemobbt. Man verhöhnt ihn als schwul, weil er sich für Eiskunstlaufen interessiert und zudem auch noch wegen einer Sehschwäche leicht schielt. Verraten von einem für vertrauenswürdig gehaltenen Mitschüler, der sich dadurch beim brutalen Rädelsführer beliebt machen will, hat er im Stillen Verständnis für den Verräter: ("Ich wäre auch vor mir geflohen. Wenn ich es nur gekonnt hätte.")
Die Mutter ist mit ihren Kindern (und Hund "Einstein", 2 Meerschweinchen und 1 Schildkröte) von Stockholm weg zurück ins Haus ihrer verwitweten Mutter gezogen, was für Sigge und Majken einen Schulwechsel bedeutet. In den Sommerferien, bevor er in die neue 6. Klasse kommen soll, versucht Sigge, zu lernen, wie man es anstellt, beliebt zu werden, kann aber die im Internet gefundenen Tipps kaum umsetzen und kommt auch mit familiären Ratschlägen ("Sei einfach du selbst!") nicht unbedingt weiter.
Nach einigen altersgerecht erzählten Irrungen und Wirrungen, in denen Elvis, eine alte Harpune, eine grüne Perücke und ein reisender Gartenzwerg eine Rolle spielen, zieht Krille Bilanz: "Wenn ihr einen Traum habt, dann folgt ihm. Gebt nicht auf. Auch, wenn es vielleicht einige Zeit dauert, auch, wenn es viel Arbeit bedeutet. Gebt nicht auf!"
Ein tolles Mut-mach-Buch!
Das Cover ist auf die Vorliebe der kapriziösen Oma für ausgestopfte Tiere zurückzuführen - in der Eingangshalle spielt ein ausgestopftes Zebra den "stummen Diener".

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