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Veröffentlicht am 02.05.2017

Ein brummtastisches Leseabenteuer für Jung und Alt

Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul
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Auf Friedrich Löwenmauls Schultern lastet eine schwere Bürde: Er ist der letzte Spross der berühmtesten Hummelreiter-Familie. Die unzähligen Pokale und Auszeichnungen seiner Verwandten erinnern Friedrich ...

Auf Friedrich Löwenmauls Schultern lastet eine schwere Bürde: Er ist der letzte Spross der berühmtesten Hummelreiter-Familie. Die unzähligen Pokale und Auszeichnungen seiner Verwandten erinnern Friedrich tagtäglich daran, dass er selbst nicht das Talent seiner Familie geerbt hat und dem bekannten Namen Löwenmaul nicht gerecht wird. Doch als eines Tages die goldene Hummel Hieronymus Brumsel auf seinem Balkon sitzt und mit ihm spricht – ja, wirklich spricht! – lässt sich Friedrich von ihr überreden, etwas zu wagen. So schnell er auf Brumsels Rücken sitzt, so schnell bereut Friedrich jedoch seinen Übermut, denn die Hummel hat ihn unter Vortäuschung falscher Tatsachen auf ihren Rücken gelockt! Hieronymus reiste im Auftrag von Königin Ophrys an, die Friedrich als Spion in den Norden des Landes schicken will. Im weit entfernten Skarnland, das ebenso sonderbar wie kurios ist, brodelt es und es liegt allein in Friedrich Löwenmauls Händen, einen gewaltigen Krieg zu verhindern. Worauf hat er sich da nur eingelassen?

„Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul“ von Verena Reinhardt ist ein wundervoller, sonderbarer und einzigartiger Roman aus deutscher Feder, der mich mit seinen originellen Ideen überrascht und begeistert hat. Reinhardt hat herrlich skurrile und facettenreiche Charaktere geschaffen, die in einer ungewöhnlichen Welt ein noch viel außergewöhnlicheres Abenteuer erleben. Sie nimmt ihre Leser mit auf eine fantastische Reise, bunt, speziell und ungewöhnlich, und schafft mit ihrem tollen Schreibstil ein Leseerlebnis, das mit viel Spannung, Mut und Freundschaft glänzt. „Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul“ ist ein Must-Read für jeden, der ein Herz für zeitlose Geschichten hat. An dieses Buch erinnert man sich auch noch nach Jahren mit einem Lächeln auf den Lippen – da bin ich mir sicher.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle!

All die verdammt perfekten Tage
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Seit sie in einen furchtbaren Autounfall verwickelt war, leidet die 17-jährige Violet Markey unter extremen Schuldgefühlen. Denn während sie ohne körperlichen Folgeschäden davongekommen ist, ist ihre geliebte ...

Seit sie in einen furchtbaren Autounfall verwickelt war, leidet die 17-jährige Violet Markey unter extremen Schuldgefühlen. Denn während sie ohne körperlichen Folgeschäden davongekommen ist, ist ihre geliebte Schwester tödlich verunglückt. Als sie auf dem Dach der Schule an der Brüstung steht und dem lockenden Abgrund von ihren Füßen entgegenblickt, ist es ausgerechnet Theodore Finch, der sie von einem Sprung in die Tiefe abhält. Finch, der Freak der Schule, der mit seiner sonderbaren Art den Ärger stets anzuziehen scheint – und der es sich nun zur Aufgabe gemacht hat, Violet wieder an die Freuden des Lebens zu erinnern. Sie an das Leben zu erinnern. Doch auch Finch stand an jenem Tag nicht ohne Grund an der Brüstung des Daches …

Bedrückend, erfreulich, beklemmend, ermutigend, grausam und wunderschön – „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven ist all das und noch mehr, abwechselnd und zugleich. Zwischen den optisch herrlichen Buchdeckeln steckt eine eindringliche Geschichte, die zwischen Extremen wankt und ihre Leser auf intensive, brutale und ehrliche Weise beschäftigt, noch lange über die letzte Seite hinaus. Violet Markey und Theodore Finch sind ein Protagonistenpärchen, das den Glauben an die Schönheit des Lebens aus ganz unterschiedlichen Gründen verloren hat und nun gemeinsam neuen Mut, neue Kraft und neuen Lebenswillen fassen will. Sie auf diesem Weg zu begleiten, treibt Leser ebenso an persönliche Grenzen wie die Protagonisten selbst. Leichte, fluffige Lektüre erwartet einen in „All die verdammt perfekten Tage“ nicht, im Gegenteil: Es ist ein ergreifender, bewegender Roman, der mich lachen und weinen ließ, der mich zu Boden stieß und mir wieder auf die Beine half. Für mich ein absolutes Lesehighlight!

Veröffentlicht am 04.04.2017

Die perfekte Mischung aus berührender Romantik, unfassbarer Magie und eiskalter Spannung

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Seit ihre Mutter gestorben und ihre Familie verarmt ist, liegt das Schicksal ihrer beiden Schwestern und ihres Vaters in Feyres Händen. Ausgerüstet mit Pfeil und Bogen treibt es die junge Jägerin mit jedem ...

Seit ihre Mutter gestorben und ihre Familie verarmt ist, liegt das Schicksal ihrer beiden Schwestern und ihres Vaters in Feyres Händen. Ausgerüstet mit Pfeil und Bogen treibt es die junge Jägerin mit jedem Tag tiefer in den düsteren Wald, um Nahrung für ihre Familie zu erlegen. Als sie eines Tages plötzlich einem riesigen Wolf begegnet, kann sie der einmaligen Chance nicht widerstehen: Allein sein Fell wird genügend Geld einbringen, um sie alle durch den eisigen Winter zu bringen. Doch mit dem abgeschossenen Pfeil besiegelt Feyre ein Schicksal, das abscheulicher für sie nicht sein könnte. Der Wolf war in Wahrheit ein Fae, eines jener verhassten magischen Wesen aus den alten Erzählungen. Um ihre Schuld für den Mord an ihm zu begleichen, wird Feyre in ein sagenumwobenes Reich entführt, indem sie bis zu ihrem Lebensende verweilen soll. Feyre weiß: Sie muss fliehen, so schnell sie kann. Doch im Reich der Fae ist nichts so, wie es scheint …

Mit der Geschichte um Feyre und Tamlin hat Sarah J. Maas in den USA einen absoluten Hype ausgelöst. Verdient? Und ob! Obwohl „Das Reich der sieben Höfe“ mit 480 Seiten durchaus schon als Schmöker bezeichnet werden kann, liest sich die Geschichte dank des tollen Schreibstils mitreißend und schnell. Beinahe scheint es, als würden die High Fae ihre Magie durch das bedruckte Papier hindurch wirken und so einen Bannzauber heraufbeschwören, der es unmöglich macht, mit dem Lesen aufzuhören! „Dornen und Rosen“ ist ein fesselnder Auftakt ganz a la Sarah J. Maas: mit großartigen Charakteren, einem abwechslungsreichen Plot und jeder Menge Emotionen, die noch lange nach der letzten Seite nachhallen.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Geht unter die Haut!

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Yara und Noel verbindet nichts – bis auf ihre Liebe zu Phil, dem alten Herrn, der ihr in der schwersten Zeit ihres Lebens Kraft schenkte und der ihn aufgefangen hat, als alles zu zerbrechen drohte. Als ...

Yara und Noel verbindet nichts – bis auf ihre Liebe zu Phil, dem alten Herrn, der ihr in der schwersten Zeit ihres Lebens Kraft schenkte und der ihn aufgefangen hat, als alles zu zerbrechen drohte. Als Phil stirbt, hinterlässt er eine Liste mit zehn Dingen, die Yara und Noel stellvertretend für ihn erleben sollen: einen Baum in einem fremden Land pflanzen, die Nordlichter beobachten, Wölfe streicheln … Widerwillig, nur Phil zuliebe, raufen sich Yara und Noel zusammen und begeben sich auf eine Reise, die sie, ihre Leben und ihre Gefühle für immer verändern wird …

Große Gefühle und Herzflattern pur: „Wir fliegen, wenn wir fallen“ ist ein Buch, das einem den Atem raubt. Mit der Geschichte um Yara und Noel hat mich Ava Reed direkt ins Herz getroffen. Sie ist eine Wortkünstlerin, die es mit ihrer poetischen und offenherzigen Art geschafft hat, dass ich mich in jede einzelne Faser ihres Buches verliebt habe - vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Wundervolle Charaktere, ein großartiger Plot und eine Intensität, die einem Gänsehaut beschert: „Wir fliegen, wenn wir fallen“ hat alles, was ein Lieblingsbuch auszeichnet.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Eine der stärksten All-Age-Reihen, die der Buchmarkt zu bieten hat!

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Worum geht's?
Elias und Laia haben es geschafft: Laia konnte Elias vor seiner Hinrichtung bewahren und zusammen mit ihm aus Schwarzkliff fliehen. Doch ihren Wettlauf gegen die Zeit haben sie noch längst ...

Worum geht's?
Elias und Laia haben es geschafft: Laia konnte Elias vor seiner Hinrichtung bewahren und zusammen mit ihm aus Schwarzkliff fliehen. Doch ihren Wettlauf gegen die Zeit haben sie noch längst nicht gewonnen: Wenn sie Laias Bruder Darin retten wollen, dürfen sie sich keine Verschnaufpause erlauben. Sie müssen einen Ausweg aus der Stadt finden und die Wüste bis nach Kauf durchqueren. Die todbringenden Masken stets auf ihren Fersen, müssen Elias und Laia sich schon bald weiteren Gefahren und Risiken stellen. Der waghalsige Rettungsversuch verlangt ihnen alles ab - und bringt die ehemalige Maske und die Rebellentochter dabei immer näher ...

Meine Meinung:
Mit "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" ist sie endlich da: Die lang ersehnte Fortsetzung zur "Elias & Laia"-Reihe von Sabaa Tahir. Nach dem nervenaufreibenden Cliffhanger von "Die Herrschaft der Masken" setzt der zweite Band nun genau dort an, wo der Vorgänger seine Leser im Stich gelassen hat: Elias und Laia fliehen aus Schwarzkliff, die Masken sind ihnen dicht auf den Fersen. Sabaa Tahir hält sich nicht mit Rückblenden auf, stattdessen wirft sie ihre Leser gnadenlos in eine spannende Verfolgungsjagd durch das Imperium.

Dank des raschen Erzähltempos wird man umgehend in einen Lesefluss gesogen, der allerdings mit einigen Stolpersteinen daherkommt: Sabaa Tahir baut äußerst wenige Erinnerungshilfen in die ersten Kapitel ein. Wer "Die Herrschaft der Masken" nicht unmittelbar vorher gelesen oder sich zumindest ausgiebig mit dessen Inhalt beschäftigt hat, wird nur mühsam wieder in die Geschichte hineinfinden. Hat man diese Hürde aber erst überwunden, kommt man wieder in den vollen Genuss von Sabaa Tahirs Fähigkeiten als Kehanni und wird beim Lesen die Zeit vergessen!

"Eine Fackel im Dunkel der Nacht" steht dem ersten Band in Nichts nach. Die Geschichte bleibt so spannend, dass sie einem den Atem raubt, so emotionsgeladen, dass man sich ihr nicht entziehen kann, und so schonungslos, brutal und authentisch, dass es einem die Sprache verschlägt. Sabaa Tahir weiß, wie sie nicht nur ihre Charaktere, sondern auch ihre Leser an ihre Grenzen treiben kann, und nutzt dies erbarmungslos aus. Man darf sich auf Überraschungen und Wendungen einstellen, die die Geschichte einmalig und besonders machen, doch der Preis dafür ist hoch: Nicht selten lässt die Autorin ihre Figuren mit Blut zahlen.

In diesem Band arbeitet Sabaa Tahir viele Facetten ihrer Welt und ihrer Charaktere aus, die vorher nur angeschnitten wurden, ohne dabei ihre aufgebauten Stärken zurückzusetzen. Vor allem bleibt sie als Autorin nicht stehen: Elias und Laia mögen in "Die Herrschaft der Masken" bereits eine beachtliche Entwicklung vollzogen haben, darauf ausruhen dürfen sie sich aber nicht. Sabaa Tahir fordert sie aufs Neue heraus, legt ihnen weitere Steine in den Weg, die es zu bezwingen gilt. Atmosphärisch wird es nun auch mystischer, magischer, was wiederum neue Seiten aus den verschiedenen Figuren hervorruft. Tahir bleibt sich und ihrer Geschichte treu und erfindet sie zugleich trotzdem neu - ein Widerspruch, den sie auf begeisternde Weise löst.

Neben den Kapiteln aus Elias' und Laias Sicht kommt in "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" noch eine weitere Erzählperspektive hinzu: Auch Helena Aquilla, Elias' ehemalige beste Freundin und nun Blutgreif des Imperators, darf in diesem Band ihren Teil der Geschichte selbst erzählen. Da sich die Maskenträgerin für mich schon im ersten Band eindeutig als Lieblingscharakter bewiesen hat, konnte Sabaa Tahir hiermit deutlich bei mir punkten. Durch Helena, die nun als rechte Hand des Imperators agieren muss, erhält man weiterhin Einblicke in die Grausamkeiten des Imperiums. Sie muss außerdem die schlimmsten Herausforderungen meistern und die größte Entwicklung vollziehen. Damit hat sich Helena den Platz als dritte Hauptfigur der Reihe mehr als verdient.

Ursprünglich als Einzelband angekündigt, sind zu "Elias & Laia" mittlerweile insgesamt vier Bände geplant. Im Gegensatz zu "Die Herrschaft der Masken" endet die Handlung von "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" zwar nicht mitten im Geschehen, dennoch bleiben viele Fragen offen, die einen nach mehr Lesestoff lechzen lassen. Wir dürfen gespannt sein, welche Opfer Sabaa Tahir ihren Figuren noch abverlangen wird.

Fazit:
Lange und sehnsüchtig haben wir auf dieses Buch gewartet, aber die Geduld hat sich ausgezahlt: "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" von Sabaa Tahir ist ein würdiger zweiter Band der Reihe um Elias und Laia. Es geht atemberaubend, nervenaufreibend, zeitvergessend weiter! Elias und Laia bekommen mit Helena eine weitere Erzählstimme zur Seite gestellt, die dem Leser einen intensiveren Blick auf den durchdachten Handlungsverlauf ermöglicht und zugleich Helena als Charakter verdient mehr Aufmerksamkeit zugesteht. In diesem Band wird es mystischer, magischer, aber nicht weniger brutal und blutig. Im Gegenteil: Sabaa Tahir bleibt schonungslos und authentisch und verlangt ihren Figuren wie ihren Lesern alles ab. Die Autorin versteht es, ihrer Geschichte treu zu bleiben, ihren Stärken auszubauen und dennoch nicht stehen zu bleiben. Für mich ist "Elias & Laia" definitiv eine der stärksten Reihen, die der Buchmarkt zu bieten hat. Für "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" vergebe ich 5 Lurche.