Platzhalter für Profilbild

Leser79

Lesejury-Mitglied
offline

Leser79 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leser79 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2020

Ein kritischer Wegweiser durch den Dschungel der Erziehungsmethoden

Mein Familienkompass
0

Die Autorin Nora Imlau greift zunächst den Gedanken auf, der viele Eltern umtreibt, verunsichert und zur Suche nach der idealen Erziehungsmethode antreibt: der Wunsch, perfekte Eltern zu sein. Anhand einiger ...

Die Autorin Nora Imlau greift zunächst den Gedanken auf, der viele Eltern umtreibt, verunsichert und zur Suche nach der idealen Erziehungsmethode antreibt: der Wunsch, perfekte Eltern zu sein. Anhand einiger Beispiele beleuchtet Imlau zunächst, welche tief verwurzelten Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Einstellungen aus der frühen Kindheit den Menschen weit bis ins Erwachsenenalter prägen und dessen Sicht auf Erziehung unbewusst beeinflussen. Mit der Konsequenz hieraus - dem Wandel der Erziehungsstile vor dem geschichtlichen Hintergrund zum heute vorherrschenden Dschungel an Methoden - begründet die Autorin die Ratlosigkeit vieler junger Eltern, die alles richtig machen wollen. Imlau möchte ihren Leserinnen und Lesern helfen, die Prägungen aus der eigenen Kindheit zu erkennen, um diese kritisch beleuchten und gegebenenfalls ersetzen zu können durch selbst erarbeitete Werte. Vor allem möchte sie jedoch Eltern beruhigen, die den Anspruch der Perfektion an sich selbst stellen und betont, dass Eltern bei dem Abenteuer Erziehung auch Fehler machen und weiterhin sie selbst bleiben dürfen. Vor dem Hintergrund, dass sich alle in der Familie wohlfühlen können sollen, stellt die Autorin verschiedene aktuell diskutierte Erziehungsmethoden vor und setzt sich kritisch mit diesen auseinander.
Durch die vielen anekdotenhaften Beispiele und den einfühlsamen Schreibstil wirkt das Buch informativ und unterhaltsam zugleich, aufgrund des erzählenden Aufbaus eignet es sich jedoch weniger zum Nachschlagen und Querlesen. Einerseits ist es spannend, den verschiedenen Erziehungsmodellen so intensiv auf den Grund gehen zu können, andererseits werden insbesondere die geschichtlichen Hintergründe zum Teil so ausschweifend beleuchtet, dass ich mir an dieser Stelle mehr Anregungen für das Hier und Jetzt erhofft hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Selbsterkenntnis durch viele Übungen

Das Think Like a Monk-Prinzip
0

„Think like a monk“ von Jay Shetty sticht aus der Vielzahl der Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung heraus. Mit seinen über vierhundert Seiten ist es ein dicker Wälzer, jedoch fehlen die oft verwendeten ...

„Think like a monk“ von Jay Shetty sticht aus der Vielzahl der Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung heraus. Mit seinen über vierhundert Seiten ist es ein dicker Wälzer, jedoch fehlen die oft verwendeten Füllseiten, die in vielen monothematischen Sachbüchern zu finden sind. Vielmehr gibt es auf (fast) jeder Seite etwas Neues zu entdecken. Der Autor hat wirklich etwas mitzuteilen und nimmt uns mit auf die Reise zu einem besseren Selbstverständnis und einem gelasseneren Leben.
In vielen Übungen wird dem Leser die Gelegenheit gegeben, das Gelesene auf seine Person und Situation anzuwenden. Wenn man diesen Leitfaden gründlich durcharbeiten möchte, wird man sicherlich viele Monate brauchen und am Ende des Weges ein anderer, reflektierterer Mensch sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Künstliche Intelligenz gut erklärt

Keine Panik, ist nur Technik
0

Die Autorin Kenza Ait Si Abbou schafft es mit ihrem tiefen Verständnis der modernen Anwendung von Computern und Netzwerken dem Leser in die für den Laien oft nur oberflächlich bekannte Welt der Digitalisierung, ...

Die Autorin Kenza Ait Si Abbou schafft es mit ihrem tiefen Verständnis der modernen Anwendung von Computern und Netzwerken dem Leser in die für den Laien oft nur oberflächlich bekannte Welt der Digitalisierung, von Big Data, Apps und Suchmaschinen zu erklären. Es ist schön zu sehen, dass sich eine Frau diese Themas annimmt. Leider ist das immer noch erwähnenswert, aber zum Glück durchmischen sich die typischen Frauen- und Männerberufe immer mehr.
Das Cover verspricht schon einen frischen, lebendigen Zugang zu dem Thema. Das Buch entspricht dieser Erwartung vollkommen. Wer ein langweiliges Theoriebuch erwartet, wird hier enttäuscht. (Aber wer erwartet das schon von einem Buch?)
Bereits vor Jahren führten Datensammlungen und von der Öffentlichkeit unkontrollierte Auswertungen wie zum Beispiel bei der Schufa dazu, dass manche Menschen benachteiligt wurden, weil aus den ihnen zugeschriebenen Parameter eine unvorteilhafte Wahrscheinlichkeit für z.B. einen Kreditausfall berechnet worden waren. In unserer digitalisierten Welt liefern wir vielen privaten Unternehmen unsere Daten frei Haus. Was dann damit geschieht, entzieht sich unserer Kontrolle. Dieses Buch leistet einen Beitrag zu einem informierteren Umgang mit Smartphone und Computer, der uns aufzeigt in wie weit wir noch weiterhin die Herrschaft über unsere eigenen Daten haben.
Die Autorin tritt an, dem Leser die Angst vor der Künstlichen Intelligenz zu nehmen. Dieses Ziel erreicht sie meiner Meinung nach auch sehr gut. Sie schafft es, ihre Begeisterung für das Thema spüren zu lassen und den Leser damit anzustecken. Fachbegriffe erklärt sie wenn notwendig mit einfachen Worten und anschaulich. Damit richtet sie sich natürlich eher an den interessierten Laien als an die Fachfrau oder den Fachmann.
Mein Fazit:
Die Autorin Kenza Ait Si Abbou hat hier ein gelungenes Buch abgeliefert, das für jede(n) Smartphone- und Computernutzer(in) lesenswert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2020

Wird so unsere Zukunft aussehen?

Im nächsten Leben wird alles besser
0

Wie auch die Bücher der „Und Gott sprach…“-Trilogie, so haben wir in unserer Familie auch dieses Buch von Hans Rath förmlich verschlungen. Der Schreibstil liefert wieder viele humorvolle Momente und gleich ...

Wie auch die Bücher der „Und Gott sprach…“-Trilogie, so haben wir in unserer Familie auch dieses Buch von Hans Rath förmlich verschlungen. Der Schreibstil liefert wieder viele humorvolle Momente und gleich auf den ersten Seiten nimmt der Autor den Leser mit in die Welt dieses Buches. Genauso plötzlich erwacht auch der Protagonist in einer für ihn völlig unbekannten Umgebung. An die letzten Jahre kann er sich nicht erinnern. Die futuristische, für ihn unbekannte Welt erschließt sich ihm langsam. Und es werden Fragen zu unserem zukünftigen Leben mit Robotik, Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und Datensammlung aufgeworfen. Die in der Geschichte beschriebenen 25 Jahre Zeitsprung erscheinen etwas kurz, wenn man den beschriebenen Technologiesprung bedenkt. Vielleicht wären hier 40 Jahre realistischer gewesen. Wir werden es erleben, wie weit diese mögliche Zukunft auch so oder so ähnlich eintreten wird. Zum Teil haben wir es selbst in der Hand.
Die 288 Seiten lasen sich für mich flüssig und kurzweilig, so dass ich das Buch jedes Mal nur schwer wieder aus der Hand legen konnte und ich mich auf die Lektüre am nächsten Abend freute. Immer wieder wurde ich angenehm von der sich entfaltenden Geschichte überrascht. Die Charaktere werden plastisch ausgestaltet und für den Leser erlebbar. Durch geschickt platzierte Zeitsprünge erfährt der Leser immer mehr über den Protagonisten. Im gleichen Maße erfährt dieser, was er in den letzten Jahren erlebt aber vergessen hat. Diese Geschichte lädt genauso zum Lachen wir zum Nachdenken ein. Mir sind die Charaktere ans Herz gewachsen.
Anhand des Covers hätte ich mich zwar nicht für dieses Buch entschieden, aber der Autor Hans Rath überzeugt wieder einmal mit dem Inhalt. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von ihm und kann hier bedenkenlos fünf Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2020

Witzige Erinnerungen aus der Schulzeit

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
0

Das Buch des Autorinnenteams Greiner und Padtberg ist witzig und unterhaltsam. Es handelt sich um eine Sammlung von bemerkenswerten Erlebnissen mit Lehrerinnen und Lehrern. Das Material für das Buch stammt ...

Das Buch des Autorinnenteams Greiner und Padtberg ist witzig und unterhaltsam. Es handelt sich um eine Sammlung von bemerkenswerten Erlebnissen mit Lehrerinnen und Lehrern. Das Material für das Buch stammt aus Leserzuschriften, in denen vielfältige Erinnerungen aus der jeweils eigenen Schulzeit festgehalten wurden. Die Autorinnen haben diese Anekdoten nach Themen sortiert und die Kapitel mit eigenen Kommentaren und Überleitungen abgerundet. Die Anekdoten selbst sprechen kindliche Leserinnen und Leser ab der Mittelstufe an, während die Kommentare der Autorinnen sich sprachlich davon abheben und sich eher an eine erwachsene Leserschaft richten. Die verschiedenen Themenbereiche, in welche das Autorinnenteam die Erlebnisse mit Lehrerinnen und Lehrern einteilt, umfassen ungewöhnliche Handlungen, seltsame Aufgaben, allzu anschauliche Unterrichtsmethoden, gehässige Kommentare, Verletzungen des Schulrechts, eigenartige beziehungsweise abstoßende Gewohnheiten, eine Klassifizierung von Lehrertypen mit augenzwinkernden Empfehlungen für Schülerinnen, Schüler und Eltern, missglückte Unterrichtsvorhaben, Erinnerungen an resignierte Pädagoginnen und Pädagogen sowie von Lehrerinnen und Lehrern verfasste Berichte über komische Situationen aus ihrem eigenen Unterricht beziehungsweise mit ihren Kolleginnen und Kollegen.
Aufgrund der sorgsamen Einteilung sowie der spritzigen und sprachlich niveauvollen Aufbereitung durch die Autorinnen klar zu empfehlen für Leserinnen und Leser, die Spaß am Lesen von Witzen und Alltagsanekdoten haben - da ich selbst jedoch Romane oder literarische Anekdoten bevorzuge, gibt es von meiner Seite aus nur vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere