Ein erstklassiger Debü-Thriller - da passt alles
Die Bestimmung des BösenDie Bestimmung des Bösen von Julia Corbin
Inhaltsangabe / Klappentext:
Alexis Hal„Schließ die Augen und zähl bis hundert.“ Dies sind die letzten Worte, die Alexis von ihrem Vater hört. Kurz darauf sind ...
Die Bestimmung des Bösen von Julia Corbin
Inhaltsangabe / Klappentext:
Alexis Hal„Schließ die Augen und zähl bis hundert.“ Dies sind die letzten Worte, die Alexis von ihrem Vater hört. Kurz darauf sind ihre Eltern tot, und das kleine Mädchen bleibt als Waise zurück, verfolgt von traumatischen Erinnerungen.
Dreiundzwanzig Jahre später ist Alexis Hall Kommissarin bei der Mannheimer Kripo. Die wahren Gründe, warum sie zur Polizei ging, kennt niemand. Als mehrere brutal entstellte Frauenleichen in einem Wald entdeckt werden und sie die Ermittlungen leiten soll, holt sie ihre Vergangenheit ein. Denn die weißen Anemonen, mit denen die Toten geschmückt sind, kennt Alexis nur zu gut - aus ihrer Kindheit …
Meine Meinung:
Julia Corbins Debüt-Thriller hat mich total von den Socken gehauen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war flüssig, fließend und sehr fesselnd.
Das Buch fing mit einem bewegenden Prolog an, einem Prolog der mir nicht mehr aus dem Kopf ging und der mich immerzu beschäftigte.
Jahre vergehen, das Kind aus dem Prolog ist inzwischen erwachsen und arbeitet als Polizistin. Ihre Vergangenheit ist dennoch allgegenwärtig, sie leidet nach wie vor unter Alpträumen. Als zwei Frauenleichen gefunden werden wird eine SOKO gegründet die von Alexis geleitet wird. Ihr Team wird von der Kriminalbiologin Karen unterstützt die gleichzeitig eine enge Freundin von Alexis ist. Der Fall hat es in sich, die Zeit drängt und man darf gespannt sein ob die Frauen den Täter rechtzeitig finden? Aber nicht nur dieser kranke Mörder hält Alexis auf Trab, irgendwie scheint ihre Vergangenheit wieder hochzukommen. Ihre Alpträume häufen sich, unerklärliche Sachen passieren in ihrem Umkreis und mit der Zeit weiß sie nicht mehr wie sie das alles einordnen soll. Schon bald stellt sich die Frage ob es eine Verbindung zu Alexis Vergangenheit gibt, aber auch wer ihr schaden will. Die große Frage nach dem WARUM ist allgegenwärtig.
Ein tolles Buch und so ganz anders wie die Thriller die ich bislang gelesen habe. Er war spannend, fesselnd aber auch sehr informativ. Ich war echt erstaunt was eine Kriminalbiologin anhand von Krabbeltierchen über den Zustand einer Leiche aussagen kann. Dieser Teil mit den wissenschaftlichen und biologischen Aspekten hat mir richtig gut gefallen auch wenn die Beschreibung der Leichen und ihrer neuen Bewohner teilweise richtig eklig war. Vieles war für mich neu, aber gerade deshalb hat mir das Ganze auch richtig gut gefallen - der Thriller war so erfrischend anders.
Auch die Charaktere sind der Autorin gut gelungen. Alexis war mir vom ersten Moment an sympathisch, man spürte bei ihr das sie ihre Arbeit liebt, aber auch das sie ganz viel Ballast mit sich rum trägt. Sie hat Ecken und Kanten, aber das brachte sie mir nur näher und ich konnte sie verstehen und mit ihr fühlen. Ich hatte bei Alexis immer das kleine, traurige Mädchen vor Augen das ihren liebevollen Vater auf so grausame Art und Weise verloren hat. Ihr Leben nahm eine Wendung, sie fand eine neue Familie aber auch hier spürt man das etwas im Argen liegt. Immer wieder stellt sich die Frage nach der Verbindung und ob diese Morde an den Frauen etwas mit Alexis zu tun haben.
Aber auch die Nebencharaktere sind Julia Corbin gut gelungen. Besonders Karen die mit Alexis zusammen ermittelt, aber auch ihr Kollege Oliver sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Die unterschiedlichen Charaktere haben mir richtig gut gefallen, viele von ihnen konnte man nicht von Anfang an einschätzen.
Der Aufbau des Thrillers war genial und der Spannungsbogen zog sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es gab Verwicklungen und Wendungen mit denen man so nicht gerechnet hat und die mich immer wieder überrascht haben. Von Anfang an hatte ich viele Fragezeichen im Kopf und mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Ich fand es toll das man Alexis auch als Privatperson kennenlernen durfte, man lernt sie so viel intensiver kennen und schätzen. Ein weiterer Pluspunkt war das die Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählt wurde, es gab immer wieder Rückblicke aus der Kinderzeit von Alexis und so konnte man kleine Puzzlestückchen zu einem Ganzen zusammensetzen. Wobei auch hier manchmal ein Puzzlestück am falschen Platz landete.
Passend zum Inhalt des Buches wurde der Titel und das aussagekräftige Cover gewählt. Es passt perfekt!
Mein Fazit:
Die Autorin hat es geschafft mich mit ihrem Thriller-Debüt von der ersten Seite an in den Bann zu ziehen und mich so zu fesseln das ich das Buch in Rekordzeit ausgelesen habe. Bei dem Buch hat wirklich alles gepasst und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall mit dem Alexis und Karen zu tun haben werden.
Von mir gibt es für „Die Bestimmung des Bösen“ eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.