Hörbuch - Rezi: Bewegende Geschichte die auch zum Nachdenken anregt
Was in unseren Sternen stehtWas in unseren Sternen steht von Catherine Isaac
gelesen von Svenja Pages
Zum Inhalt:
Jess reist mit ihrem 10 jährigen Sohn in die Dordogne um dort den Sommer bei Adam zu verbringen. Jess erfüllt somit ...
Was in unseren Sternen steht von Catherine Isaac
gelesen von Svenja Pages
Zum Inhalt:
Jess reist mit ihrem 10 jährigen Sohn in die Dordogne um dort den Sommer bei Adam zu verbringen. Jess erfüllt somit den letzten Wunsch ihrer todkranken Mutter und das eigentliche Ziel der Reise ist das Adam und William in dieser Zeit eine Beziehung zueinander aufbauen. Für Jess ist das ganz wichtig, den sie weiß was die Sterne für sie vorausgesagt haben.
Meine Meinung zum Hörbuch:
Die Geschichte fängt gleich sehr bewegend an. Jess wie sie da im Krankenhaus liegt und alleine ihren Sohn auf die Welt bringen muss weil ihr Freund mal wieder die Zeit vergessen hat und nicht ans Telefon geht. Anschließend gibt sie ihm den Laufpass und zieht ihren kleinen Sohn alleine groß.
10 Jahre vergehen, inzwischen ist Jess Mutter, die ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, todkrank und ihr letzter Wunsch ist es das William seinen Vater kennenlernt. Dieser Wunsch kommt nicht von ungefähr und Jess weiß das mehrere Gründe für die Reise sprechen. Also packen die beiden ihre Koffer und verbringen den Sommer bei Adam der in der Dordogne ein Ferienresort aufgebaut hat. Jess möchte das Vater und Sohn sich in diesem Sommer näher kommen, eine Beziehung zueinander aufbauen. Ob alles wie geplant läuft?
Jess hat mir sehr gut gefallen, ich mochte sie von Anfang an. Ihren Sohn betreffend benimmt sie sich wie eine Glucke, aber je mehr ich gehört habe umso mehr konnte ich es nachvollziehen. Sie hat Ecken, Kanten und Macken aber genau das machte sie mir sympathisch. Ich konnte mich in sie rein versetzen, mit ihr fühlen, auch wenn ich manches nicht so ganz verstanden habe. Sie brachte mich zum Nachdenken und ich überlegte oftmals wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte.
Adam hat mir auch auf Anhieb gefallen. Er war teilweise noch genauso wie man ihn aus Jess Beschreibungen 10 Jahre zuvor kannte, aber man spürte auch das die Zeit nicht spurlos an ihm vorüber gegangen ist und er sich doch verändert hat. Anfangs war ihm nicht klar was Jess mit dieser Reise bezweckt, er dachte die beiden wollten einfach nur einen schönen Sommer bei ihm im Resort verbringen. Man merkt am Anfang auch gut das er seinen Sohn so gut wie gar nicht kennt und das er sich noch nie Gedanken darüber gemacht hat was einem 10 jährigen gefallen könnte und was man mit ihm für Unternehmungen/Ausflüge machen kann. Aber, je mehr Zeit er mit seinem Sohn verbringt umso besser lernt er ihn kennen, umso mehr erkennt er was ihm gefehlt hat und es ist schön zu hören wie die beiden sich immer mehr anfreunden.
Jess und Adam, sehen sich wieder und erkennen das sie immer noch mehr wie der gemeinsame Sohn verbindet, aber alles ist nicht so einfach und Jess möchte sich, aus mehreren Gründen, nicht mehr auf Adam einlassen. Für sie ist am wichtigsten das Adam und William miteinander klarkommen und das sie auf Adam zählen kann wenn es nötig ist.
Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen, auch die parallel verlaufenden Handlungsstränge bei denen man dann immer wieder Bruchstücke aus der Vergangenheit gehört hat und somit ein genaues Bild aus der Zeit vor Augen hatte als die Adam und Jess sich kennenlernten und wie es dann zum endgültigen Bruch kam. Eine sehr bewegende Geschichte, mit vielen schönen aber auch genauso vielen traurigen Momenten. Ich habe gelacht und geweint, es gab Überraschungen und Wendungen mit denen ich im Vorfeld nicht gerechnet hätte, besonders Adam sehe ich rückblickend mit anderen Augen.
Gut dargestellt wurde auch die Bindung von Jess zu ihren Eltern. Die Angst die sie um ihre Mutter hat, aber auch die Angst das all dies auch einmal auf sie zukommen könnte. Gut gefallen hat mir auch das man auf die Vergangenheit der Eltern eingegangen ist, das es auch bei den Eltern nicht immer rosig gelaufen ist und das ein jeder von uns Fehler macht, aber das man auch daraus lernen kann. Das Vertrauen genauso wichtig ist, wie das Verzeihen.
Es gab Momente in denen ich mit Jess nicht klar gekommen bin. Ich konnte zwar immer besser nachvollziehen warum sie wie eine Glucke um William tanzte, konnte verstehen das sie, die Mutter vor Augen, an ihre eigene Zukunft dachte, nicht aber das sie jetzt schon ihr Leben komplett aufgegeben hat und sich stattdessen nicht an die schönen Momente im Leben klammert, das Leben genießt so lange sie kann. Diese Momente haben mich dann immer wieder zum Nachdenken, aber auch zum Grübeln gebracht. Man überlegt wie man wohl selbst handeln wird wenn einem die Sterne die Zukunft vorher sagen und man versteht das es gar nicht so leicht ist die richtige Entscheidung zu treffen.
Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gut gelungen, es war schön zu wissen das Jess so tolle Freunde um sich rum hat, aber nicht alles was Gold ist glänzt und so hatten auch diese ihre kleinen Problemchen die ihnen zu schaffen machten. Schön war aber das sie alle füreinander da waren.
Meine Meinung zur Hörbuch-Sprecherin:
Svenja Pages Stimme konnte mich von Anfang an fesseln und ich hörte ihr gebannt zu. Ab und dann hätte ich mir gewünscht das sie mehr Kraft in die einzelnen Emotionen legen würde. Es gab Momente da hörte sich ihre Stimme monoton an und die Gefühle kamen nicht richtig rüber. Das war nicht ständig so, aber es ist mir irgendwann aufgefallen das es Momente gab in denen alles nur traurig klang obwohl es eigentlich fröhlich klingen hätte müssen.
Mein Fazit:
„Was in unseren Sternen steht“ ist eine sehr gefühlvolle und bewegende Liebesgeschichte die mich zum Lachen und Weinen brachte, bei der die Gefühle Achterbahn fuhren und die mich sehr fesselte. Eine Geschichte die mich auch nachhaltig bewegt hat und die mich zum Nachdenken brachte.
Von mir gibt es eine Hörempfehlung und vier Sterne