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Veröffentlicht am 16.04.2018

Streckenweise etwas langatmig

Liebe geht immer
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Liebe geht immer von Myriam Klatt

Zum Inhalt:

Charlottes größtes Ziel ist es einmal als Moderatorin vor der Kamera zu stehen. Dafür gibt sie alles und als sie das Ziel endlich vor Augen hat kommt alles ...

Liebe geht immer von Myriam Klatt

Zum Inhalt:

Charlottes größtes Ziel ist es einmal als Moderatorin vor der Kamera zu stehen. Dafür gibt sie alles und als sie das Ziel endlich vor Augen hat kommt alles anders wie gedacht, denn statt mit neuem Job steht sie plötzlich mit nichts in den Händen da. Der Job ging an eine andere Frau, weil ihr Chef meint sie wäre etwas zu moppelig um vor der Kamera zu stehen und statt den begehrten Job zu erhalten, bekommt sie die Kündigung. Charlotte muss kräftig schlucken, zumal ihr Chef gleichzeitig ihr Liebhaber ist und tief gekränkt gibt sie ihm den Laufpass, beschließt aber gleichzeitig ihren Ex zu beweisen das sie es auch ohne ihn schafft. Als erstes nimmt sie den Kampf gegen die Pfunde auf, überwältigt ihren inneren Schweinehund, treibt Sport und lernt dabei viele neue Menschen kennen. Lars tritt in ihr Leben und er mag sie so wie sie ist, aber Charlotte nimmt ihn eigentlich gar nicht so richtig wahr.


Meine Meinung:

Der Schreibstil war frisch, locker, leicht und ich kam gut in die Geschichte rein.

Charlottes Geschichte ist spritzig und witzig, aber es steckt auch eine Portion Ernsthaftigkeit darin. Ich mochte Charlotte, sie war nett und sympathisch. Mir hat gefallen das sie für ihren großen Traum gekämpft hat und dafür ihren inneren Schweinehund überwältigt hat. Allerdings hat sie es, in meinen Augen, teilweise schon übertrieben und dabei auch nicht bemerkt das durch ihr Ziel vieles von der alten Charlotte einfach auf der Strecke blieb. Sie will es ihrem Ex beweisen und kämpft teilweise, in meinen Augen, zu verbissen dafür. In Bezug auf Oliver, ihren Ex, war sie teilweise inkonsequent und da hätte ich ihr dann am liebsten die Nase lang gezogen.

Auch die Nebencharaktere waren mir sympathisch, besonders Frau Mai (Nachbarin von Charlotte) und Lars (Koch und Restaurantbesitzer), aber auch eine kleine Katze hat mein Herz im Sturm erobert. Von Lars hätte ich gerne mehr gelesen, den er war ein richtig toller Typ. Toll fand ich das man spürte wie sehr sich die Freunde um Charlotte sorgten und ihr das auch zeigten. Sie standen alle hinter ihr, aber es gefiel ihnen nicht das sie sich dabei nicht nur körperlich veränderte sondern auch vieles das sie vorher ausmachte dabei auf der Strecke blieb.

Es gab viele Schlagabtausche und Wortgefechte welche die Geschichte bereicherte und mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten, aber es gab auch immer wieder „Strecken“ die sich zogen und mir zu ausschweifend waren. Die einzelnen Kapitel begannen immer mit „Selbsthilfetipps“ - mir persönlich haben diese gar nicht zugesagt und ich habe sie auch nur einmal gelesen weil es, bei mir, den Lesefluss stoppte.

Gelungen fand ich das man auch die Schattenseiten des Abnehmens vor Augen gehalten bekam und gezeigt wurde das weniger, manchmal mehr ist.

Mein Fazit:

Beim Lesen verspürte ich Höhen und Tiefen. Es war eine tolle Geschichte, streckenweise aber auch langatmig. Ich habe lange hin und her überlegt wie ich die Geschichte bewerte und letztendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen ihr 3,5 Sterne zu geben.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Vier Pfoten am Strand - eine Geschichte die mitten ins Herz trifft

Vier Pfoten am Strand
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Vier Pfoten am Strand von Petra Schier

Inhaltsangabe/Klappentext:

Ein Sommer Auszeit, um an seinen Skulpturen zu arbeiten, mehr sucht Ben eigentlich nicht in dem kleinen Ort am Meer! Aber dann stolpert ...

Vier Pfoten am Strand von Petra Schier

Inhaltsangabe/Klappentext:

Ein Sommer Auszeit, um an seinen Skulpturen zu arbeiten, mehr sucht Ben eigentlich nicht in dem kleinen Ort am Meer! Aber dann stolpert ihm der junge Rüde Boss über den Weg, und Ben beschließt, ihn bei sich aufzunehmen. Der Hund stellt Bens Leben auf den Kopf und seine Geduld auf eine harte Probe. Niemals wird er es allein schaffen, ihn zu bändigen. Zum Glück ist da noch Christina. Sie leidet die Hundeschule und scheint genau die Richtige für Boss zu sein. Und vielleicht auch für sein neues Herrchen.

Meine Meinung:

Obwohl ich den Vorgänger zu „Vier Pfoten am Strand“ nicht gelesen habe konnte ich dem Buch gut folgen. Es gab immer wieder kurze Rückblicke, so dass man als Neueinsteiger alle nötigen Infos parat hatte ohne sich ständig den Kopf zerbrechen zu müssen was vorher so alles passiert ist. Mich haben diese Infos neugierig auf Band eins gemacht und ich werde ihn mir demnächst holen.

Die Geschichte rund um Ben, Christina und den Vierbeiner Boss hat mir richtig gut gefallen und ich muss gestehen es hat meine Erwartungen letztendlich dann sogar übertroffen. Denüber 400 Seiten dicken Wälzer hatte ich recht schnell durch. Ab etwa der Hälfte dachte ich dann „puh das kann ja nun nur noch langatmig werden“ - weil, man weiß ja meist im Voraus wie solche Bücher ausgehen, aber da wurde ich dann echt überrascht denn Petra Schier hat tolle Überraschungen und Wendungen eingebaut mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Statt „Langatmigkeit“ packte mich das Buch nun noch mehr und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war locker, flockig und passte gut zu der Geschichte.

Mein absoluter Lieblingscharakter war der Vierbeiner Boss – seine Gedanken zu lesen war einfach göttlich, aber teilweise auch sehr bewegend und traurig. Seine Kommentare zu den jeweiligen Situationen waren in kursiv abgedruckt und er spielt in dieser Geschichte keine untergeordnete Rolle. Es gab immer wieder Szenen aus dem Hundeleben die mich sehr berührten und auch seine Gedankengänge waren verständlich und nachvollziehbar.

Christina ist mir auf Anhieb sympathisch, Ben auch, obwohl er es dem Leser nicht so leicht macht wie die anderen beiden. Ich konnte mit allen dreien fühlen und mich in sie reinversetzen. Man spürt bei beiden das die Vergangenheit in die Gegenwart übergreift und das sie einfach für sich Konsequenzen gezogen haben, damit voll und ganz zufrieden sind. Es ist als haben beide eine Schutzmauer aufgezogen und als sie sich dann begegnen, sich anfreunden und sich näher kommen spürt man das die Mauer zu bröckeln beginnt, das aber beide das nicht so einfach hinnehmen können weil der Kopf was anderes sagt wie das Herz.

Christina und Ben gehen beide in ihrer Arbeit auf, sind mit Herz und Seele dabei. Mit ein Grund das beide noch Singles sind, beide haben noch keinen Partner gefunden der sie so nimmt wie sie sind und akzeptiert das die Arbeit in ihrem Leben einen hohen Stellenwert hat. Aufgrund dieser Erfahrungen haben beide beschlossen das Beziehungen nichts für sie sind und das ist in beiden Köpfen fest verankert. Das Leben hat jedoch seine eigenen Vorstellungen und so kommt es das die beiden aufeinander treffen was zu ganz vielen köstlichen und lustigen Szenen führt. Nicht zu vergessen Boss, ein junger American Bulldog der in seinem Leben schon einiges mitgemacht hat und daher beschlossen hat von nun an sein eigener Herr zu sein. Was soll ich sagen – er trägt seinen Namen zu recht und macht seinem Herrchen das Leben recht schwer. Hier geht nicht das Herrchen mit dem Hund spazieren, sondern umgekehrt.............! Drei tolle Charaktere die eines gemeinsam haben – alle wollen keine Beziehungen eingehen, dann treffen sie aufeinander und alles kommt ganz anders wie sie denken.

Bei diesem Buch kann man oft herzhaft lachen und schmunzeln, aber auch wunderbar entspannen. Die Mischung ist einfach genial, den es gibt viele bewegende, schöne aber auch traurige Momente. Besonders gut gefallen hat mir, auch wenn ich sie bislang nicht kannte, das man die Charaktere aus den vorherigen Bänden wieder trifft und sieht was aus ihnen geworden ist. Die Bewohner des kleinen Touristenort Lichterhaven fand ich auch prima. Alle kennen sich, jeder hilft wenn es nötig ist und alle sind füreinander da. Eine große Gemeinschaft halt. Gleiches gilt auch für Christinas Familie, alle herzlich, unvoreingenommen und stets füreinander da.

Das Setting der Geschichte war auch traumhaft, ich hatte immerzu Bilder vor Augen und ich hoffe das ich bald wieder nach Lichterhaven reisen kann.

Gefallen haben mir auch die Einblicke in Bens und Christinas Arbeitsalltag. Erstaunlich was die beiden schon alles auf die Beine gestellt haben und wie ihre Arbeit ankommt. Alles wurde so toll beschrieben das man auch hier Bilder vor Augen hatte.

Die Geschichte selbst war gut ausgearbeitet und von vorne bis hinten rund. Das Ende war schön, hat mich zufrieden zurückgelassen und jedes Ende ist ein neuer Anfang – ich freue mich auf die Fortsetzung. Inzwischen werde ich den Vorgänger lesen, denn ich muss wissen wie alles angefangen hat und möchte gerne genaueres über Mels Vergangenheit erfahren.

Das Cover ist auch gut gelungen, es macht neugierig auf die Rolle des Vierbeiners der so treuherzig guckt und bei dem man meint er kommt gleich aus dem Cover in deine Arme gelaufen. Der Hintergrund mit dem Horizont und dem Meer bringt Urlaubsfeeling und gerne würde man mit dem Hund den Platz tauschen oder noch besser, am liebsten würde man jetzt neben ihm sitzen und gemeinsam mit ihm die tolle Geschichte erleben.

Mein Fazit:

Unterhalb der Inhaltsangabe, auf der Rückseite des Buches, steht:

„Ein Liebesroman, so erfrischend und mitreißend wie eine Meeresbrise im Sommer“

genau meine Meinung und daher gibt’s von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Eine tolle Geschichte die mir tolle Hörstunden bereitet hat

Ein zauberhafter Sommer
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Ein zauberhafter Sommer von Corina Bomann
gelesen von Elena Wilms

Zum Inhalt:


Die 23-jährige Wiebke muss nach einem quälend langen Winter, einer verhauenen Prüfung und einem zähen Beziehungskampf einfach ...

Ein zauberhafter Sommer von Corina Bomann
gelesen von Elena Wilms

Zum Inhalt:


Die 23-jährige Wiebke muss nach einem quälend langen Winter, einer verhauenen Prüfung und einem zähen Beziehungskampf einfach mal raus. Die Urlaubskasse gibt nicht viel her, und ihre beste Freundin macht Pärchenurlaub, doch Wiebke hat eine wunderbare Alternative: Sie besucht ihre Tante Larissa an der Müritz. Larissa ist genau so, wie Wiebke gern wäre – unabhängig, stark, eine Lebenskünstlerin. Doch Wiebke merkt, dass auch Larissa ihre Zweifel, Schwächen und Sehnsüchte hat. Als die Liebe bei beiden einschlägt, wird ihre sommerliche Schicksalsgemeinschaft zu einer emotionalen Achterbahnfahrt.


Meine Meinung zum Hörbuch:


Ich mag Corina Bomanns Geschichten einfach und „Ein zauberhafter Sommer“ hat mich auch gleich wieder eingefangen. Der Prolog war sehr bewegend und ich hatte ihn dann immerzu im Kopf als die Geschichte rund 12 Jahre später weiter erzählt wird. Es wird gleich klar das damals etwas entscheidendes passiert sein muss und das es danach zum Bruch mit der Schwester gekommen ist und sich Larissas Leben daraufhin grundlegend geändert hat.


Larissa ist mit ihrem Leben dennoch zufrieden, sie lebt auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf, hegt und pflegt ihre Brombeeren und geht in ihrer Arbeit, dem bemalen von Brautschuhen richtig auf. Man spürt das sie mit sich selbst im Reinen ist und ihr eigentlich gar nichts fehlt. Das ändert sich als eines Tages ihre Nichte Wiebke vor der Türe steht. Wiebke steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Sie weiß nicht wie es beruflich weitergehen soll, erinnert sich an die Tante und beschließt sie, nach Jahren, zu besuchen. Larissa ist anfangs alles anderes als begeistert, aber Wiebke darf bleiben und die beiden kommen sich wieder näher. Beide helfen sich gegenseitig ihr Leben wieder auf die richtige Spur zu bringen, aber auch zu erkennen was ihnen wirklich wichtig ist und wohin die Reise für den jeweiligen gehen soll. Keine Frage, die Liebe spielt auch in dieser Geschichte keine untergeordnete Rolle, aber sie steht nicht im Vordergrund was ich persönlich ganz toll fand.


Mir hat die bewegende Geschichte von Anfang bis Ende gefallen. Es gab viele tolle Hörmomente - spannende, traurige, bewegende aber auch ganz viele schöne. Die Mischung hat für mich einfach gepasst und ich konnte einfach nicht aufhören der Sprecherin zu lauschen.


Meine Meinung zur Hörbuch-Sprecherin:


Elena Wilms hat den Charakteren, mit ihrer warmen und einfühlsamen Stimme, Leben eingehaucht. Ihre Stimme konnte mich wieder einmal einfangen und fesseln.


Mein Fazit:


Eine tolle Geschichte bei denen die Charaktere Ecken und Kanten haben und so mit authentisch rüber kommen. Corina Bomann und Elena Wilms haben mir tolle Hörstunden beschert, mich Raum und Zeit vergessen lassen und dafür gibt es von mir eine absolute Hörempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Tolle Geschichte allerdings hatte sie für mich einen Haken

Das Jahr der Delfine
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Das Jahr der Delfine von Sarah Lark
Gelesen von Katrin Föhlich

Zum Inhalt:

Köln, Gegenwart: Wie soll mein Leben weitergehen?, fragt sich Laura. Jetzt, da ihre beiden Kinder zunehmend selbstständig werden ...

Das Jahr der Delfine von Sarah Lark
Gelesen von Katrin Föhlich

Zum Inhalt:

Köln, Gegenwart: Wie soll mein Leben weitergehen?, fragt sich Laura. Jetzt, da ihre beiden Kinder zunehmend selbstständig werden und sich ihr Mann immer weiter von ihr entfernt, denkt Laura an ihren einstigen Traum zurück, Meeresbiologin zu werden. Als sich die Chance beitet, für einige Zeit im Bereich der Wal- und Delfinbeobachtung in Neuseeland zu arbeiten, ergreift sie diese mit gemischten Gefühlen. In Neuseeland eröffnet sich für Laura eine ganz andere Welt, und sie findet völlig überraschend eine neue Liebe. Doch kann diese von Dauer sein?

Meine Meinung zur Geschichte:

Die Geschichte hat mich unglaublich in den Bann gezogen und ich konnte mich nicht mehr von dem Hörbuch trennen. Es war richtig toll mit Laura auf Wal bzw. Delfinbeobachtung zu gehen und ich nahm viel für mich viele verschiedene Eindrücke aus der Geschichte mit. Ich bekam Einblicke in die Arbeit derer die Touristen mit auf "Walwatchingtouren" nahmen, aber ich bekam auch einiges zu hören was die Gegner dieser Touristentouren darüber dachten.

Laura bei ihrem Neuanfang zu begleiten war mega. Ich sog ihre Eindrücke richtiggehend auf, es war als wäre ich mit ihr auf diese Reise aufgebrochen. Mir hat gefallen wie sie sich in das Team eingefügt hat, wie sie an ihre Arbeit rangegangen ist und wie sie immer mehr aufgeblüht ist. Ich gönnte es ihr das sie über einen Umweg ein neues Glück gefunden hat und es war berührend zu lesen wie sie Ben, der nach einem Schickschalsschlag, wieder ins Leben zurück führte. Ich fühlte mich mit der Geschichte wunderbar unterhalten und wollte immer weiter hören. Eigentlich spricht alles für eine 5 Sterne Bewertung, wäre da nicht diese eine Sache die für mich ein absolutes No-Go war und die bei mir zu diesem einen Punkt Abzug führt. Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe bin ich davon ausgegangen da die Kinder von Laura soweit selbstständig sind und ihr eigenes Leben zu leben beginnen. Aus dieser Sicht heraus wäre es eindeutig ein 5 Sterne Buch geworden, denn dann ist es mir verständlich das ich nicht mehr in einer Beziehung leben will die schon lange keine richtige mehr ist und dann kann ich auch nachvollziehen das ich die Träume von damals in die Tat umsetzen möchte. Als ich nun jedoch gehört habe das der Sohn der Protagonistin gerade mal 9 Jahre alt war und das Mädchen nur wenig älter - echt, das war und ist für mich ein NoGo. In dem Alter brauchen die Kinder die Mutter noch und egal wie selbstständig sie sind, sie sind noch Kinder. Es gab dann auch immer wieder Situationen wo die Mutter vor Ort gebraucht worden wäre, aber sie zog ihr Ding durch - ohne Rücksicht auf Verluste. Gerade mal so ein Jahr auf einen anderen Kontinent zu verschwinden - das geht für mich gar nicht. Das ist für mich dann aber auch das einzige was ich an der Geschichte zu bemängeln hatte.

Meine Meinung zu der Hörbuch-Sprecherin Katrin Fröhlich:

Für mich war es das erste Hörbuch welches ich mir von Katrin Fröhlich angehört habe. Sie hat mich mit ihrer Stimme in den Bann gezogen und ich hätte ihr noch ewig lauschen können.

Ganz toll fand ich auch das man am Ende der CDS immer Walgesänge zu hören bekam - das war richtig toll und hat der Geschichte noch einen zusätzlichen Flar gegeben.

Meine Bewertung:

Eine mega tolle und berührende Geschichte bei der ich komplett auf meine Kosten gekommen bin. Lediglich das NO-GO das ich immerzu im Hinterkopf hatte führt dazu das ich dem Buch nur vier Sterne geben kann. Ansonsten kann ich das Hörbuch allen nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Eine Geschichte mit Tiefgang - traurig, emotional aber mit vielen Lichtblicken

Hortensiensommer
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Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza

Inhaltsangabe/Klappentext:

In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln


Ihre Kunden nennen Johanna eine „Blumenflüsterin“ und lassen sich von ihr ...

Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza

Inhaltsangabe/Klappentext:

In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln


Ihre Kunden nennen Johanna eine „Blumenflüsterin“ und lassen sich von ihr im malerischen Sommerhausen die kahlen Gärten in duftende Paradiese verwandeln. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen.


Meine Meinung:


Für mich war „Hortensiensommer“ das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe, mit Sicherheit jedoch nicht das Letzte.


Das Cover des Buches hat mich gleich in den Bann gezogen, es wirkt so schön sommerlich. Nimmt man es in die Hand spürt man das es „geriffelt“ ist und das ist dann direkt nochmals so ein kleines Highlight. Die Farben sind wunderbar aufeinander abgestimmt und es passt auch zur Inhaltsangabe. Beim Lesen der Inhaltsangabe war für mich gleich klar das es nicht nur ein sommerlicher Liebesroman sein würde, dennoch war ich total überrascht wie sehr das Buch in die Tiefe geht.

Der Schreibstil war flüssig und Ulrike Sosnitza hat es nicht nur geschafft mir ein Bild von Johannas Garten vor Augen zu zaubern, sondern auch die Düfte der einzelnen Blumen kamen bei mir auf.


Die Charaktere fand ich durchweg sympathisch, alle hatten ihre Ecken und Kanten und man spürte wie das tragische Ereignis aus der Vergangenheit wie eine dunkle Wolke über Johanna, ihrer Familie aber auch ihrem Freundeskreis schwebte. Man spürt von Anfang an das etwas schreckliches passiert sein muss, etwas das Johanna komplett aus ihren Gedanken verdrängt hat und über das keiner spricht – keine Frage also das die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt und das jeder auf seine Art und Weise noch darunter leidet. Alle haben diesen einen Tag verdrängt, aber nicht einer hat ihn verarbeitet.

Johanna lebt alleine in einem großen Häuschen mit wundervollem Garten. Man spürt wie sehr sie beides liebt und um weiterhin hier leben zu können muss sie die Einliegerwohnung vermieten. Behutsam schaut sie sich die potentiellen Mieter an, letztendlich entscheidet sie sich für Philipp, einen alleinstehenden Lehrer. Philipp spürt vom ersten Moment an die Traurigkeit die seine Vermieterin umgibt und er schafft es das Vertrauen seiner Vermieterin zu gewinnen. Die beiden freunden sich langsam an und man spürt das Johanna wieder etwas in ihrem Leben hat über das sie sich freuen kann. Es ist wunderschön zu lesen wie die beiden miteinander umgehen und wie sie sich immer näher kommen. Alles könnte so schön sein, bis zu dem Tag an dem Philipps kleine Tochter zum ersten Mal bei ihm sein darf und damit die Vergangenheit bei Johanna und damit der alte Schmerz wieder hochkommt.


Die vierjährige Klara ist ein richtiger Sonnenschein und wie Kinder so sind schafft sie sich Zutritt in Johannas Herzen. Sie erreicht das was andere viele Jahre vergeblich probiert haben und irgendwann dann aufgegeben haben. Durch Klara werden viele Erinnerungen wieder wach, die Vergangenheit wühlt sich nach oben. Für Johanna beginnt eine schmerzvolle Zeit es ist als wäre die Zeit stehen geblieben, aber die Zeit dreht sich weiter dafür sorgt schon Klara mit ihrer kindlichen Art. Sie fügt Johanna Schmerz zu, aber sie sorgt auch dafür das die Wunden zu heilen beginnen. Für Johanna ist die kleine Klara ein Segen, aber das kann sie in dem Moment noch nicht verstehen.


Eine bewegende Geschichte bei der erst so nach und nach klar wird was damals wirklich passiert ist. Eine unendliche Traurigkeit umgibt das Buch, aber immer wieder blinzelt die Sonne durch und die Traurigkeit weicht. Wird Klara das Herz von Johanna erweichen können, wird sie es schaffen das Johanna mit der Vergangenheit abschließt, das sie nicht nur die traurigen sondern auch die schönen Momente zulässt und in ein neues Leben startet. Mir ist Johanna unheimlich ans Herz gewachsen und ich wünschte mir so sehr das sie einen Weg findet um mit der traurigen Vergangenheit abzuschließen damit sie die schönen Seiten des Lebens wieder genießen kann. Es war wahnsinnig berührend zu lesen wie sie sich nach diesem tragischen Ereignis eingeigelt hat, aber auch wie sehr ihre gesamte Familie ebenso darunter gelitten hat. Es wurde nie über diesen einen Tag gesprochen, alle haben geschwiegen weil sie dachten sie helfen Johanna damit.

Ganz toll fand ich auch das man hin und wieder aus Philipps Sicht lesen konnte. Er spürt zwar die Traurigkeit die Johanna umgibt, aber er hat keine Ahnung warum das so ist. Auch ihm hat das Leben übel mitgespielt und es war kein Zufall das er sich eine Wohnung fern der Heimat gesucht hat, nur lagen bei ihm die Dinge etwas anders er konnte um das Wichtigste in seinem Leben kämpfen. Er versuchte sich in Johanna reinzuversetzen, versuchte ihrem Leid auf den Grund zu gehen, aber das war gar nicht so einfach weil alle "Quellen" loyal zu Johanna standen. Mir ging immerzu die Frage durch den Kopf ob er Johannas "Mauern" durchbrechen könnte und sie zum Reden bewegen konnte. Lange Zeit sah es düster aus, mit dem Einzug von Klara veränderte sich einiges - man spürte das Johanna ihm viel bedeutete, das sie den Weg in sein Herz gefunden hat, aber er konnte nicht verstehen warum sie sein Kind nicht liebhaben konnte.

Es ist schwer in Worte zu fassen was mir beim Lesen des Buches durch den Kopf gegangen ist, in jedem Falle hat mich die Geschichte unheimlich bewegt und mich auch nicht mehr losgelassen. Die Traurigkeit kam bei mir an, aber ich spürte auch wie sich mit dem Auftauchen der kleinen Klara etwas bewegte.


Mein Fazit:


Es gab viele traurige Momente in dieser Geschichte, aber auch ganz viele schöne und welche die mir ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten, ich hatte Bilder vor Augen und Düfte in der Nase. Die Mischung war genial und ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen.


Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.