Profilbild von Lesereien

Lesereien

Lesejury Star
offline

Lesereien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesereien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Toller Bildband

Architektur des Islam
0

Eins mal vorneweg: Wenn ich ein Buch zur Architektur des Islams empfehle, dann empfehle ich es nicht aus religiösen Gründen. Mich fasziniert vielmehr, wie die Architektur all der unterschiedlichen Zeiten, ...

Eins mal vorneweg: Wenn ich ein Buch zur Architektur des Islams empfehle, dann empfehle ich es nicht aus religiösen Gründen. Mich fasziniert vielmehr, wie die Architektur all der unterschiedlichen Zeiten, Kulturen, Länder und Menschen des islamischen Raumes. Die Religion ist also lediglich das Bindeglied und der rote Faden dieses Bildbands.

Und wie vielfältig, wie faszinierend diese Architektur ist, das merkt man schon nach wenigen Seiten. Alle LeserInnen, die beispielsweise bei Moscheen direkt an große Kuppeln und beeindruckende Mosaike denken, werden bald eines besseren belehrt. Moscheen aus Holz in Bosnien und Polen gleichen beispielsweise eher Kirchen und Waldhütten, die erste Moschee Chinas sieht aus wie ein Leuchtturm, die pinke Moschee in Maguindanao scheint einem Barbie-Film entsprungen und in Bangladesch gibt es eine Moschee mit sage und schreibe 201 Kuppeln!

Aber die Architektur des Islams, auch das zeigt das Buch, beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Moscheen. Bäder, Mosaikzimmer, Paläste usw. gehören ebenso zur architektonischen Vielfalt, die durch diese Religion geprägt wurde.

Im Übrigen ist der Untertitel „eine Weltgeschichte“ absolut zutreffend, denn die Geschichte dieser Architektur umspannend Zeiten und Kulturen auf allen Kontinenten.

Der Bildband erweitert den eigenen Horizont und sollte deshalb in keiner Bibliothek fehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Japan vegan entdecken

JAPAN EASY VEGAN
0

Die ostasiatische Küche hat mich schon immer fasziniert. Wenn man sich vegan ernährt, stößt man jedoch schnell an Grenzen, was Rezepte, Zutaten und Speisekarten anbelangt. Zumindest war das früher so, ...

Die ostasiatische Küche hat mich schon immer fasziniert. Wenn man sich vegan ernährt, stößt man jedoch schnell an Grenzen, was Rezepte, Zutaten und Speisekarten anbelangt. Zumindest war das früher so, denn inzwischen gibt es viel mehr Möglichkeiten und Optionen, um auch die ostasiatischen Küchen auf vegane Weise zu entdecken. Tim Andersons Buch ist der Beleg dafür!

Anderson widmet sich der japanischen Küche auf zweierlei Art: er veganisiert klassische Gerichte und er lässt sich durch sie inspirieren, um eigene moderne Rezepte zu kreieren. Die Basis ist dabei immer das, was man an der japanischen Küche so sehr liebt: Tofu und Sojasauce, Sesamöl und Miso, Algen und grüner Tee. Und dass man zusammen mit weiteren veganen Zutaten unheimlich vielfältige Gerichte zaubern kann, bei denen Fleisch und Fisch in kleinster Weise fehlen, beweist Anderson mit jedem einzelnen Rezept.

Ergänzt werden die Rezepte durch wichtige Infos zu den einzelnen Zutaten und durch Erklärungen zu den traditionellen Gerichten. Nicht zuletzt ist es daher eine Freude, das Buch zwischendurch einfach in die Hand zu nehmen, weil die Fotos so ansprechend und appetitanregend sind!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2024

Ein Buch über das Anderssein

Vom Glück, besonders zu sein
0

Bas Kleinhout hat mit "Vom Glück, besonders zu sein" ein tolles Kinderbuch mit einer wichtigen Message geschrieben. Lilu, die kleine Marienkäfer-Protagonistin, hat keine Punkte. Ganz im Gegensatz zu allen ...

Bas Kleinhout hat mit "Vom Glück, besonders zu sein" ein tolles Kinderbuch mit einer wichtigen Message geschrieben. Lilu, die kleine Marienkäfer-Protagonistin, hat keine Punkte. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Marienkäfern! Etwas scheint mit ihr nicht zu stimmen und Lilu wäre am liebsten wie alle anderen. Doch dann trifft sie auf den Mistkäfer, der auch keine Punkte hat. Und durch das Treffen lernt sie, dass es doch ganz schön ist, anders zu sein.

Die jungen Leser*innen lernen durch die Geschichte, dass Anderssein nichts Schlechtes ist, im Gegenteil. Es kommt nur darauf an, wie man sein Anderssein wahrnimmt. So eine wichtige Message kann man Kindern gar nicht oft genug vermitteln.

Die Geschichte wird von schönen Illustrationen begleitet, die den Figuren liebenswürdige Formen verleihen. Sie haben mich teilweise an die Kinderbücher meiner eigenen Kindheit erinnert.

Insgesamt ein sehr schönes und empfehlenswertes Kinderbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2024

Gelungener Roman

Das Philosophenschiff
0

Die hundertäjhrige Architektin Anouk Perleman-Jacob lädt einen Schriftsteller zu sich ein, um ihm von ihrem Leben zu erzählen: "Was niemand weiß, das sollen Sie schreiben."

Und dann beginnt sie zu erzählen, ...

Die hundertäjhrige Architektin Anouk Perleman-Jacob lädt einen Schriftsteller zu sich ein, um ihm von ihrem Leben zu erzählen: "Was niemand weiß, das sollen Sie schreiben."

Und dann beginnt sie zu erzählen, von einer Kindheit in Sankt Petersburg unter den Bolschewiki. Gemeinsam mit ihren Eltern wird sie auf eines der sogenannten Philosophenschiffe gebracht. Zusammen mit anderen Künstlern und Intellektuellen, die den Bolschwiken zweifelhaft oder potentiell gefährlich erscheinen, fahren sie aufs Meer hinaus. Als ein anderer Passagier an Bord gebracht wird, von dem niemand weiß, wer er ist, erkundet Anouk das Schiff und macht die Bekanntschaft von Lenin.

Der Roman ist eine Reise in eine ereignisreiche und politisch sehr interessante Zeit. Köhlmeier stellt dabei mit den Philosophenschiffen ein Ereignis in den Vordergrund, das vielen LeserInnen vorher sicher nicht bekannt war. Zusätzliche Recherchen lohnen sich in diesem Fall, da es die Schiffe wirklich gab. Sie symbolisieren die Angst der Herrschenden vor Künstlern und Wissenschaftlern in unterdrückerischen politischen Systemen. So hat die Geheimpolizei sogar eine extra Abteilung, die nur damit beschäftigt ist, Lyrik zu deuten und in ihr versteckte politische Aussagen zu finden.

Für mich wieder ein gelungener Roman von Köhlmeier.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2023

Vom langen und gesunden Leben

OUTLIVE
0

Vor einigen Jahren habe ich das Buch „Lifespan“ des Langlebigkeitsforschers David A. Sinclair gelesen. Die Tipps, die Sinclair gibt, waren nicht besonders überraschend: Um möglichst lange gesund und fit ...

Vor einigen Jahren habe ich das Buch „Lifespan“ des Langlebigkeitsforschers David A. Sinclair gelesen. Die Tipps, die Sinclair gibt, waren nicht besonders überraschend: Um möglichst lange gesund und fit zu bleiben, rät er beispielsweise dazu, wenig zu essen, regelmäßig zu fasten und viel Sport zu treiben. Alles Dinge, von denen man weiß, dass sie zur Gesundheit beitragen. Daneben erzählt er aber auch von Experimenten und wissenschaftlichen Fortschritten, die ich besonders spannend fand und die auch der Grund dafür waren, warum ich „Outlive“ lesen wollte.

Peter Attia hat in vielerlei Hinsicht ein ganz anderes Buch geschrieben. Zunächst plädiert er als ehemaliger Chirurg in „Outlive“ dafür, dass wir eine neue Art der Medizin brauchen. Nämlich eine, die nicht erst Symptome der großen Zivilisationskrankheiten (Krebs, Herzerkrankungen, Alzheimer, Diabetes II) behandelt, die bereits in einem unheilbaren Stadium sind, sondern die viel früher beginnt. Die versucht, Krankheiten zu verhindern, die also präventiv denkt. Er ist insgesamt der Meinung, dass wir früh ansetzen müssen, um unsere Körper fit und gesund zu halten, durch die richtige Ernährung, den richtigen Lebensstil und das richtige Mindset. Langlebigkeit heißt für Attia nicht, 150 Jahre alt werden. Es heißt, möglichst lange gesund zu bleiben und Krankheiten, die uns im Alter scheinbar alle ereilen, hinauszuzögern. Die Experimente und die Fortschritte in der künstlichen Verlängerung des menschlichen Lebens, von denen Sinclair berichtet, spielen hei Attia also kaum eine Rolle.

Seine Idee einer neuen Medizin beinhaltet vielmehr, dass individuell auf jeden Patienten eingegangen wird. Auf welche erblichen und genetischen Gegebenheiten muss geachtet werden und wie kann gegen sie angesteuert werden? Wie also, lassen sich die Gene austricksen?

„Outlive“ ist ein spannendes Buch, das mir in Hinsicht auf gesunden Lebensstil usw. zwar nicht viel Neues erzählt hat (natürlich sollte man Fettleibigkeit, Diabetes II, usw. versuchen zu vermeiden!), das in den Details aber schon einiges an interessanten Infos liefert. Ich persönlich fand zum Beispiel die Ausführungen zum Forschungsstand der großen Krankheiten lesenswert. Und auch die Idee einer neuen Medizin, einer Medizin, die dem 21. Jahrhundert angemessen ist, hat eine Daseinsberechtigung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere