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Veröffentlicht am 17.05.2021

Schwarz und Weiß, rot und blau, Mann und Frau

In Aufruhr
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In dem Debütroman von Inga Vesper geht es um ein Thema, das die USA seit vielen Jahren nicht nur seit Black Lives Matter beschäftigt: Die Umgang mit Menschen anderer Hautfarben.
Kalifornien, 1959. Als ...

In dem Debütroman von Inga Vesper geht es um ein Thema, das die USA seit vielen Jahren nicht nur seit Black Lives Matter beschäftigt: Die Umgang mit Menschen anderer Hautfarben.
Kalifornien, 1959. Als die Putzfrau Ruby Wright in einem idyllischen Vorort von Santa Monica statt ihrer Arbeitgeberin nur die schreienden Kinder und eine Blutlache auffindet, wird sie verhaftet. Wer sollte es anders gewesen sein, als die Schwarze, die zuerst am Tatort war - so denken es die Polizisten vor Ort. Nicht so Detective Mick Blanke. Er ist sich nicht nur der Vorurteile seiner Kollegen bewusst, sondern erkennt auch die Möglichkeiten, die sich ihm durch die unauffällige Ruby vor Ort bieten. Er bittet Ruby um Hilfe, ohne zu ahnen, in welche Schwierigkeiten er sie damit bringt....
Meine Meinung
Das Hörbuch von DAV hat mich voll überzeugt. Uve Teschner als Mick Blanke, Denise M'Baye als Ruby Wright und Rike Schmid als Joyce Haney lesen die Geschichte in hervorragender Art und Weise. Ich wurde hineingezogen, ihre Stimmen nahmen mich für die jeweilige Perspektive ein. Gerade Joyce' Erlebnisse waren für die Handlung sehr wichtig, während die Behandlung von Ruby als Frau und als Afro-Amerikanerin durch das gesprochene Wort sehr deutlich wurde. Die Wechsel in der Perspektive sind sehr geschickt gewählt. Begeistert hat mich auch die Wahl der Farben. Blau und Rot, Grün und Gelb, Schwarz und Weiß. Sie werden geschickt eingesetzt und geben wichtige Hinweise.
Die Geschichte ist sehr spannend und bietet immer wieder neue Wendungen eingebunden in eine große Portion Gesellschaftskritik. Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass Frauen nur als schmückendes Beiwerk für ihre Ehemänner angesehen wurden und jede, die davon abweichen wollte/musste, aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wurde. Die Idylle, die hinter den weißen Zäunen herrschte, war nur nach außen schön. Inga Vespers Geschichte hat mich sehr berührt und dennoch gibt es noch Frauen/Schwarze, deren Lebensstil mehr Freiheiten haben könnte.
Von mir bekommt dieses absolut hörenswerte Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

3. Band für Farner und Terranostra

Der Baron
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Zum Inhalt: Als der Firmeninhaber Berthold Warstein bei der Geburtstagsfeier seiner Tochter verspätet ankommt und tödlich verletzt zusammenbricht, wird die Polizei um Lukas Farner aktiv. Zusammen mit ...


Zum Inhalt: Als der Firmeninhaber Berthold Warstein bei der Geburtstagsfeier seiner Tochter verspätet ankommt und tödlich verletzt zusammenbricht, wird die Polizei um Lukas Farner aktiv. Zusammen mit seinem ehemaligen Intimfeind Giovanni Terranostra von den Carabinieri ermitteln sie in vielen Richtungen, hatte doch der "Baron" seine Finger in vielen Dingen im Spiel, nicht nur im Pferderennsport.

Meine Meinung
Da ich schon die anderen beiden Krimis aus der Farner/Terranostra Reihe von Siegfried Schneiders Meran-Krimi kenne, wollte ich hier gerne weiterlesen. Das Cover mit den beiden Pferden und ihren Jockeys passt gut zum Inhalt. Meran als Handlungsort hat mich wieder voll überzeugt, die Auflösung des Krimis auch, aber die vielen Personen und die Dialoge fand ich recht anstrengend. Das Personenverzeichnis am Anfang war dabei sehr hilfreich. Aber es kommen insgesamt sehr viele Personen vor und da muss man echt aufpassen.

Die Lösung des Falles hat mich überrascht, war dennoch schlüssig und bot mal ein etwas anderes Motiv. Dennoch hätte ich mir ein paar Seiten mehr am Ende gewünscht, aber gut, man muss das nicht ausdehnen. Dafür hätte ich mir mehr Straffung in der Mitte oder bei Dialogen gewünscht. Von den Personen war Lukas Farner gut angelegt. Dass er mit Terranostra mittlerweile eine Art Nicht-Angriffs-Pakt eingegangen ist, war nachvollziehbar, dennoch hätte ich mir die eine oder andere Frotzelei zwischen den beiden gewünscht.

Alles in allem gebe ich gerne 3 Sterne für den Regiokrimi aus Meran.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Fulminantes Ende

Verraten. Der zehnte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
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Jussi Adler-Olsens Reihe um Carl Mørck und sein Team im Sonderdezernat Q habe ich seit Jahren verfolgt. Als nun der zehnte Fall angekündigt wurde, musste ich natürlich wieder mit nach Kopenhagen - zumindest ...

Jussi Adler-Olsens Reihe um Carl Mørck und sein Team im Sonderdezernat Q habe ich seit Jahren verfolgt. Als nun der zehnte Fall angekündigt wurde, musste ich natürlich wieder mit nach Kopenhagen - zumindest in Gedanken. Wolfram Koch als Hörbuch-Sprecher hat mich auch in diesem letzten Band der Reihe hervorragend durch die Geschehnisse begleitet.

Worum geht es in diesem letzten Fall? Eigentlich um den ersten Fall. Diesen Fall sollte man wirklich nicht ohne Vorkenntnisse lesen. Der Druckluftnaglerfall wirft seine langen Schatten. Nachdem im 9. Teil "Natriumchlorid" der Koffer seines ermordeten Kollegen Anker Hojer auf Carls Dachboden entdeckt wurde, befindet sich Carl in Untersuchungshaft. Dort ist es alles andere als einfach für ihn. Von vielen Seiten bedroht, gejagt und verraten, können ihm Rose, Assad und Gordon nur aus der Entfernung helfen, aber sie tun alles, um Carls Unschuld zu beweisen.

Dass die Reihe jetzt nach so vielen Jahren zu Ende geht, hat mich schon traurig gestimmt. Als ich las, dass Adler-Olsen diese Reihe von Anfang an so konzipiert, hat mich begeistert. Manche Reihe laufen sich ja im Laufe der Zeit tot, aber hier war das nicht so. Auch wenn es dieses Mal eine räumliche Distanz zwischen den Dezernatsmitgliedern gibt, gefiel mir ihre Verbundenheit und der Wille, Carl von den falschen Verdächtigungen zu befreien. Der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen lässt uns als Leser wieder unmittelbar am Geschehen teilhaben. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Gerade der letzte Teil ist extrem spannend und hochemotional. Besonders hat mir gefallen, dass auch Protagonisten aus anderen Bänden mit von der Partie waren. So wurden am Ende die einzelnen Bücher zu einem großen ganzen gebunden. Von mir gibt es für alle Carl Mørck Fans eine unbedingte Leseempfehlung - und wer ihn noch nicht kannte, sollte mit "Erbarmen", dem Druckluftnaglerfall, anfangen. Ich denke, ich starte nochmal...

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Rosa Moll im Malkurs

Faule Fische fängt man nicht
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Als ein Bekannter einen Malkurs in Neuharlingersiel anbietet, meldet sich Rosa Moll an und ist mit Feuereifer dabei. Als eine Teilnehmerin ein Gemälde mitbringt, das möglicherweise van Gogh gemalt hat, ...

Als ein Bekannter einen Malkurs in Neuharlingersiel anbietet, meldet sich Rosa Moll an und ist mit Feuereifer dabei. Als eine Teilnehmerin ein Gemälde mitbringt, das möglicherweise van Gogh gemalt hat, ist der gesamte Kurs in heller Aufruhr. Doch dann kommt diese Teilnehmerin und später der Kursleiter um Leben. Rosa ermittelt wieder und kann ihrem Kumpel Rudi von der Polizei wertvolle Hinweise geben.

Meine Meinung

Es war nicht mein erster Krimi mit Rosa, Rudi und dem Postboten Henner und wird auch nicht mein letzter sein. Die Atmosphäre, die in dem kleinen Dorf herrscht, ist wie ein Heimkommen, obwohl ich noch nie in Neuharlingersiel war. Gerne würde ich mich auch an die Theke im Dattein setzen oder zu Mudder Steffens in die Küche und eines ihrer leckeren Gerichte verspeisen. Es ist einfach immer was los dort.

Nach einem interessanten Prolog geht es gleich mit dem Malkurs los. Gut, dass es am Ende ein Personenverzeichnis für die vielen Teilnehmerinnen gibt! (Wie übrigens auch ein paar leckere Rezepte.) Dass die erste Tote nicht gerade beliebt war, lässt Raum für Spekulationen über Täter und Motiv, erst recht als dann noch ein zweiter Toter dazukommt. Einige Möglichkeiten kamen mir während des Lesens in den Sinn, wurden verworfen oder abgeändert. Schließlich konnte ich jemanden der Tat verdächtigen, aber der Grund hat mich sehr überrascht, war aber einleuchtend.

Rosa hat mir diesmal ausnehmend gut gefallen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist ihr gut gelungen. Auf Seiten der Polizei hat Schnepel - Rudis Vorgesetzter - wieder schnelle Verdächtigungen ausgesprochen und musste von Rudi gebremst werden. Aber auch Ludwig, der Verleger der online Mitmach-Zeitung war wieder sehr schnell unterwegs und hat einen gravierenden Fehler gemacht. Selbst der ruhige und bedächtige Henner konnte ihn davon nicht abhalten.

Auch dieser Krimi ist dem Autorinnen Duo wieder sehr gut gelungen und ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

Dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen habe, hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Frau Merkel und Banksy

Graffitikatz
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Schon öfter hatte ich das Vergnügen, mit dem Münchner Ermittlerteam um Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel Fälle zu lösen. Auch "Graffitikatz" hat mich nicht enttäusch

Gleich zu Beginn wird ...

Schon öfter hatte ich das Vergnügen, mit dem Münchner Ermittlerteam um Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel Fälle zu lösen. Auch "Graffitikatz" hat mich nicht enttäusch

Gleich zu Beginn wird klar, dass der Tote im Auto keines natürlichen Todes gestorben ist. Doch es geht weiter: Der Sänger einer bekannten Band wird kurz vor einem Konzert erschossen. Als sich dann herausstellt, dass beiden Opfern ein Tattoo von Banksy gestochen wurde, geht die Suche nach potentiellen Opfer los. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Meine Meinung:

Sieht man von den makaberen Morden ab, ist es ein sehr witziger und unterhaltsamer Krimi. Die Unterhaltungen von Steinböck mit seiner Katze, gespickt mit ironischen Bemerkungen, sind Highlights im Buch. Die vietnamesische Verstärkung Huong entwickelt sich auch immer mehr zu einer Sympathieträgerin, auch wenn Frau Merkel bei ihr immer den Kochtopf fürchten muss. Köstlich war auch die Darstellung der Münchner Schickeria und die witzigen Namen der Protagonisten. Am Ende wurde es mir ein bisschen zu turbulent, aber die Auflösung war logisch und ließ keine Frage offen, außer der einen, die die Welt beschäftigt: Wer ist Banksy?

Hilfreich ist das Namensverzeichnis zu Beginn des Romans. Gerne vergebe ich vier Sterne!

Dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen habe, hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.

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