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Veröffentlicht am 23.07.2021

Morello und die Mafia - Teil 2

Der Tintenfischer
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Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna ...

Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna Klotze sollen die Ausgangssperre überwachen und Ausschau nach Corona-Betrügern halten. Als sich ein junger Nigerianer einen Selbstmordversuch unternimmt, werden sie an ganz andere, schon länger bestehende Probleme erinnert: Mafia und Menschenhandel. Aus unterschiedlichen Gründen machen sie sich auf den Weg Richtung Sizilien...

Meine Meinung

Der erste Band hatte mich begeistert und ich hatte große Hoffnungen in diesen, der zudem auch noch so aktuell die Corona-Pandemie einflechten wollte. Das fand ich auch sehr gut gelungen, auch wenn mir manche Witze wie der Hund, der gar nicht mehr Gassi gehen wollte, mittlerweile recht ausgelutscht erscheinen, aber das ist ja Geschmacksache.

Klasse fand ich das Personenverzeichnis und die Rezepte. Gerade die Quellennachweise zeigen, dass das Buch hochaktuelle und brandgefährliche Themen aufgreift und sich nicht nur einen interessanten Plot zusammenspinnt.

Die Handlung selbst teilt sich in zwei Teile: Einmal in Venedig mit Corona und einmal auf und um Sizilien. Der erste Teil in Venedig hat mir sehr gut gefallen. Claudio, Silvia und die Polizisten wiederzutreffen und mit ihnen die Corona-Betrüger zur Strecke zu bringen, die Machtspielchen innerhalb des Polizeiapparats und auch die Geschichte Davids waren ein verheißungsvoller Auftakt. Doch dann kam die Fahrt nach Sizilien und es ging nur noch um die Mafia und Turteleien zwischen Antonio und Anna. Die Landschaft wurde wunderbar beschrieben, aber es gab bei all den Bedrohungen durch die Mafia unbedachte Äußerungen, die ich den beiden nicht in den Mund gelegt hätte. Die Befreiung dreier Mädchen war mir dann schließlich zu viel der Zufälle - ausgerechnet im ersten Haus treffen sie auf die Gesuchte. Das Ende bot ein paar Überraschungen, die mir wieder besser gefielen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob und wo der sympatische Morello weiter ermittelt - und wünsche ihm viele gute Espressi aus der Bialetti.



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Veröffentlicht am 21.06.2021

Krimi im Reedereibusiness

Schwedensommer
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Die Malmöer Kommissare Niklas Zetterberg und Emma Steen haben einen verzwickten Fall zu lösen. Ein Toter wurde von einer Brücke geworfen und dann angeschwemmt. Gerade als die Identität des Toten festgestellt ...

Die Malmöer Kommissare Niklas Zetterberg und Emma Steen haben einen verzwickten Fall zu lösen. Ein Toter wurde von einer Brücke geworfen und dann angeschwemmt. Gerade als die Identität des Toten festgestellt wird, erreicht die Polizei ein Video von der Entführung des Zwillingsbruders, des zurückgezogen lebenden Reeders Lennart Fogelklou, einer der reichsten Männer Schwedens ist. Schafft die Polizei es, Lennart rechtzeitig zu befreien?

Der Schweden-Krimi spielt in Malmö und stammt aus der Feder von Jesper Lund, das ist das Pseudonym des Krimiautors Jobst Schlennstedt.

Meine Meinung

Als Schwedenfan hat mich das Cover natürlich sehr angesprochen. Die Gegend, in der der Krimi spielt, weist zwar keine Schären auf, aber dennoch spielt das Meer und die Verbindung über den Öresund nach Dänemark eine wichtige Rolle. Man merkt, dass der Autor viel Wissen im Reedereiwesen hat, wobei der eine oder andere kleine Seitenhieb auf die Kreuzfahrtschiffe nicht fehlen darf.

Die Kommissare sind mir im Laufe des Buches sympatisch geworden. Niklas hat mit seiner Ex-Freundin eine psychisch kranke Stalkerin auf den Fersen, aber in Emma eine sowohl privat als auch beruflich verlässliche Partnerin.

Den Plot fand ich gut aufgebaut. Mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet, aber es macht Sinn.

Dieser Schwedenkrimi bietet für mich sehr viel, was Südschweden ausmacht: Die Landschaften Schonens, das Meer und auch Charakterköpfe mit einer Prise Düsterheit bzw. Stimmungsschwankungen a al Wallander.

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und gebe eine Leseempfehlung für Schwedenkrimi-Fans!


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Veröffentlicht am 09.06.2021

Großes Schweigen um Familiengeheimnisse

Perchtoldsdorfer Schweigen
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Charlotte Nöhrer will eigentlich feiern. In Perchtoldsdorf steht das große Weinfest, der sogenannte Hiataeinzug bevor - und ausgerechnet jetzt liegt eine Leiche bei ihr im Vierseithof. Unbd es geht weiter ...

Charlotte Nöhrer will eigentlich feiern. In Perchtoldsdorf steht das große Weinfest, der sogenannte Hiataeinzug bevor - und ausgerechnet jetzt liegt eine Leiche bei ihr im Vierseithof. Unbd es geht weiter mit Toten. Die Winzerin und Ex-Polizistin will zusammen mit ihrem Cousin Leo von der Polizei der Sache auf den Grund gehen. So langsam dringen die beiden in ein Netz aus Schweigen ein, das tief in die Familiengeschichte in der NS-Zeit reicht. Ob Charlotte doch noch zum Feiern kommt?

Meine Meinung

Auch wenn es mittlerweile der zweite Band um Charlotte und ihre Familie ist, konnte ich dieses in sich abgeschlossene Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe beim Lesen ich richtig Lust auf das eine oder andere Viertel bekommen. Dieser Regionalkrimi ist eine sehr gelungene Mischung aus Rätsel, Historie, Familienleben und Humor.

Charlotte ist eine toughe Frau, der so schnell keiner was vormacht. Wenn sie mit ihren Methoden nicht weiterkommt, hat ihre Freundin Andrea eine Lösung. Sehr gut gefallen hat mir auch das überwiegend harmonische Zusammenleben im Umfeld der Familie Nöhrer. Die Protagonisten haben ihre Eigenheiten und zeigen ein Profil.

Die Auflösung des Krimis hat sich für mich angedeutet, aber des Rätsels Auflösung hatte ich dann doch nicht so erwartet. Auf jeden Fall werde ich gerne wieder mal nach Perchtoldsdorf reisen!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Die Perle des Otternkönigs

Sommer der blauen Wünsche
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Das Jugendbuch "Sommer der blauen Wünsche" von Autorin Antje Babendererde wird als Hörbuch von Katinka Kultscher gesprochen, die der Jugendlichen Carlin in eindrucksvoller Weise ihre Stimme leiht.

Carlin ...

Das Jugendbuch "Sommer der blauen Wünsche" von Autorin Antje Babendererde wird als Hörbuch von Katinka Kultscher gesprochen, die der Jugendlichen Carlin in eindrucksvoller Weise ihre Stimme leiht.

Carlin erlebt in Schottland bei ihrer Oma viel Freiheit. In Berlin kümmerte sie sich um ihre psychisch kranke Mutter, was ihr sehr viel Verantwortung und Einschränkungen auferlegt hatte. Sie lernt viele neue junge Leute kennen, unter anderem auch Arran MacKay, einen jungen Adeligen. Arran sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und würde die Ländereien seines Vaters am liebsten verkaufen. Obwohl Carlin damit gar nicht einverstanden ist, fühlt sie sich zu Arran unwiderstehlich hingezogen. Ob ihre Liebe die Kraft hat, sich über die vielen Hindernisse hinwegzusetzen?

Meine Meinung

Dieses Buch ist viel mehr als eine wunderbare Liebesgeschichte zweier Jugendlicher. Die Bewohner und die Gegend Schottlands werden so eindrucksvoll beschrieben, dass ich das Meer rauschen hörte und die Lämmer blöken. Ganz besonders toll fand ich die Verwendung der Farben. Immer wieder kamen die Farben blau, grün oder auch rot zum Einsatz. Die Symbolik der Farben spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Geschichtliche Themen und die Organisation von Gemeinschaften liefern wissenswert Infos, die so ganz nebenbei mitgehört werden.

Die Liebesgeschichte zwischen Arran und Carlin ist für mich so toll erzählt. Es ist sehr spannend zu hören, wie sie mit ihren Schicksalsschlägen umgehen und was sie zu den Menschen gemacht hat, die sie nun sind. Natürlich dürfen auch ein paar Liebesszenen nicht fehlen. Für mich gingen die 4 CDs mit insgesamt 330 Minuten so schnell vorbei und ich würde am liebsten wissen, wie es mit den beiden weitergeht.

Gerne vergebe ich fünf blaue Sterne und eine klare Leseempfehlung


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Veröffentlicht am 18.04.2021

Wer ist der König von Graz?

Der Fall des Grazer Königs
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Armin Trost ist ein österreichischer Kriminalbeamter, der seine bisherigen Fälle mit ungewöhnlichen Methoden löste. Auch in seinem siebten Fall spielt seine Intuition eine entscheidende Rolle.

Armin Trost ...

Armin Trost ist ein österreichischer Kriminalbeamter, der seine bisherigen Fälle mit ungewöhnlichen Methoden löste. Auch in seinem siebten Fall spielt seine Intuition eine entscheidende Rolle.

Armin Trost wollte eigentlich nur Wein kaufen und gerät mitten rein in einen Mordfall an einem ehemaligen Richter. Seine Intuition führt ihn zu zwielichtigen Personen und in undurchdringliche Wälder.

Politische Verstrickungen, eine historische Schlacht zwischen Römer und Germanen, Ausgrabungen, Landleben vs Stadtleben und Sicherung von Ernährung werden in einer guten Mischung zu einem tollen Krimi zusammengeführt. Für die Leser der Reihe ist die weitere persönliche Entwicklung von Armin Trost und auch Annette Lemberg von Interesse, aber auch diese Kenntnisse sind für die Lösung des Falls nicht von Belang.

Der Titel des Buches erfährt im Laufe der Geschichte immer wieder eine neue Bedeutung.

Erst nach einigen Irrungen und Wirrungen wurde ich in den Strudel um die Lösung des Falls hineingezogen, spannender geht es nicht mehr.

Ich hoffe, dass Armin Trost bald wieder einen besonderen Fall lösen darf und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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