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Veröffentlicht am 24.08.2022

Wahre Liebe ist so stark, dass sie allen Stürmen standhält

Your Song
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Statt ihren Feierabend in Ruhe auf der Couch zu genießen, lässt Sophia sich von ihrer Kollegin zum Konzert der Rock Legends überreden. Noch bevor es eigentlich losgeht, passiert etwas, das ihr Leben komplett ...

Statt ihren Feierabend in Ruhe auf der Couch zu genießen, lässt Sophia sich von ihrer Kollegin zum Konzert der Rock Legends überreden. Noch bevor es eigentlich losgeht, passiert etwas, das ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Sie stößt äußerst unglücklich mit Alexander Weidner von den Rock Legends zusammen. Ohne zu ahnen, dass er ein Bandmitglied ist, kümmert sie sich um seine Verletzung. Schließlich war das Unglück ihre Schuld. Als sich ihre Blicke zum ersten Mal treffen baut sich mehr zwischen ihnen auf als ein einfaches Kribbeln. Doch Sophia sieht die Sache realistisch. Eine Beziehung zu einem Rockstar ist unmöglich und bringt mehr als ein gebrochenes Herz. Als Alex sie also näher kennenlernen möchte, lehnt sie direkt ab. Wer hätte zu dem Zeitpunkt gedacht, dass sie sich ein weiteres Mal über den Weg laufen? Doch das Schicksal hat andere Pläne. Ausgerechnet ihre damalige beste Freundin Greta stellt Sophia schließlich den Rockstar als ihren Freund vor. Und wieder entsteht eine besondere Energie zwischen ihnen. Sofort wird deutlich, dass Alex mehr Augen für Sophia als für seine Freundin hat. Dabei geht es Sophia nicht anders, auch sie wird in Alexanders Nähe schwach und kann gar nicht genug von ihm bekommen.
Ich bin perfekt in Claudia Fischers Debütroman gestartet. Ihr Schreibstil ist lebhaft, locker und leicht. So als würde ich mich mit einer Freundin unterhalten. Die Protagonistin Sophia, sowie Rockstar Alexander waren mir dank ihrer tollen Charakterzüge vom ersten Augenblick an sympathisch. Ich habe von Anfang an jede einzelne Seite genossen und jedes Zusammentreffen zwischen Sophia und Alexander herbeigesehnt. Ich finde in dieser Geschichte passt alles perfekt zusammen. Es herrscht die gesamte Geschichte über eine unglaublich entspannte Harmonie. Es tut einfach gut im Buch zu versinken. Das Knistern zwischen Sophia und Alexander ist deutlich zu spüren und trotzdem scheint eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich. Denn Sophia hat den Glauben an die Liebe längst aufgegeben. Außerdem hat ihre beste Freundin Greta ihr Herz ebenfalls an diesen Mann verschenkt und lebt mit ihm bereits in einer Beziehung. Diese Tatsache hält sowohl Sophia als auch Alexander auf Abstand. Der Rockstar Alex mag seine Freundin Greta, doch die intensiven Gefühle spürt er nur bei Sophia. Nach und nach entdeckt er aber Seiten an Greta, die ihrer Attraktivität einen schweren Dämpfer geben. Bei Sophie dagegen empfindet Alex genau andersherum. Denn sie entwickelt sich für ihn zu einer perfekten Gesprächspartnerin und echten Freundin. Beide verbringen nur zu gern Zeit miteinander und vermissen sich, sobald sie sich den Rücken kehren. Die vielen wertvollen Gespräche unter ihnen verdeutlichten ihre tiefe Verbundenheit und bewiesen, wie gut die Zwei zusammenpassen. Es war so schön ihre zarten Annäherungen zu beobachten.
Selbst als ich zum Ende hin dachte die Story sei längst erzählt, hielt sie immer weitere spannende Ereignisse und Überraschungen bereit.
Weil die Geschichte im Wechsel von Sophia und Alexander erzählt wird, konnte ich mich wunderbar in ihre Gefühle hineinversetzen. Ich habe aber nicht nur die Beiden sehr liebgewonnen, sondern mich auch sehr an Sophias Familie, Freunde und Alexanders Band gewöhnt.
Ich bin zutiefst beeindruckt und dermaßen positiv überrascht von dieser Rockstar Romance, die voller berührender und herzzerreißender Momente steckt, dass ich es kaum erwarten kann, eine Fortsetzung dieser Reihe zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Die Liebe kennt den Weg

Auszeit am Meer
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Vincent ist überarbeitet. Er spürt, dass er etwas ändern muss, bevor es zu spät ist. Kurzerhand entscheidet er sich, seine Anteile an der Firma zu verkaufen. Dieses Leben will er so nicht weiterführen. ...

Vincent ist überarbeitet. Er spürt, dass er etwas ändern muss, bevor es zu spät ist. Kurzerhand entscheidet er sich, seine Anteile an der Firma zu verkaufen. Dieses Leben will er so nicht weiterführen. Er setzt sich in sein Auto und fährt einfach drauf los. Ohne Ziel und ohne Plan. Schließlich landet er auf der Insel Sylt.
Am Strand trifft er auf Amina. Sie geht auf Vince zu und lädt ihn zu sich nach Hause ein. Sie lernen sich kennen und entwickeln Gefühle füreinander. Doch auch wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen, gibt es Menschen in Aminas Umfeld, die Vince nicht akzeptieren. Hat ihre Liebe trotzdem eine Chance?

Mit dem gewohnten leichten Schreibstil von Marina fand ich wieder schnell in die Geschichte hinein. Einzig mit Aminas unüberlegter Entscheidung haderte ich etwas. Sie nahm Vince, dem sie zufällig am Strand begegnete, ohne ihn zu kennen, einfach mit nach Hause. Womöglich wäre ohne ihren gewagten Schritt niemals etwas zwischen ihnen passiert, also wartete ich erst einmal ab und ließ die Geschichte auf mich wirken. Wie ich es schon von der Autorin kenne, wurde auch in diesem Roman hauptsächlich aus der Perspektive des Mannes erzählt. Später kam Amina aber ebenfalls zu Wort.
Ich war noch nie auf Sylt, konnte die schöne Landschaft aber dank der bildhaften Beschreibungen sehr real erleben. Aminas Lieblingsorte waren für mich gut vorstellbar. Weil sie sich intensiv mit der Insel und ihren Problemen auseinandersetzte, verstand ich, warum die Einheimischen Fremden gegenüber sehr zurückhaltend reagieren. Ich habe bisher von der Problematik nichts gehört, kann mir aber gut vorstellen, dass es so auch in der Realität aussieht.
Die Liebe, die sich äußerst schnell zwischen Amina und Vince entwickelt, ist heiß und hingebungsvoll. Wer schon einmal ein Buch der Autorin gelesen hat, weiß, wovon ich spreche. Marina Ocean nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt ihre Protagonisten leidenschaftlich und heiß miteinander spielen.
Was mich, wie oben schon erwähnt, ein wenig gestört hat, ist, dass sich sowohl Amina als auch Vince ziemlich schnell und mit voller Kraft voraus in eine feste Beziehung, zu einem praktisch fremden Gegenüber stürzten. Ihre Handlungen wirkten auf mich manchmal zu voreilig und sehr gewagt. Vielleicht haben sie aber auch viel zu lange auf den Richtigen warten müssen, dass sie einige Kennenlernschritte einfach übersprangen. Ein wenig mehr Tiefe und etwas mehr über ihre eigene Person, gerade beim Kennenlernen, hätte ich mir gewünscht. Aber ich denke, dafür ist die Geschichte einfach zu kurz, um lang und intensiv auszuschweifen. Außerdem bekommt Amina am Ende der Story dafür noch einen Denkzettel. Dann wird es nämlich richtig spannend. Die letzten Seiten verflogen regelrecht. Der Abschluss hat mir sehr gefallen.
Das Buch ist schnell gelesen. Es ist eine perfekte kurzweilige Lovestory mit einem heißen Abenteuer, Urlaubsfeeling und einem ordentlich spannenden Abschluss. Perfekt für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Zu viele Dates für einen Mann

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Nicht die Wohlfühlstory, die ich von der Autorin gewohnt bin. Ich habe lange gebraucht, um den Sinn der Geschichte zu verstehen.

Siobhan die Karrierefrau für eine Nacht, Miranda der Kumpeltyp für die ...

Nicht die Wohlfühlstory, die ich von der Autorin gewohnt bin. Ich habe lange gebraucht, um den Sinn der Geschichte zu verstehen.

Siobhan die Karrierefrau für eine Nacht, Miranda der Kumpeltyp für die Beziehung und Jane die zurückhaltende Wohltäterin mit geheimnisvoller Vergangenheit. Alle drei Frauen sind ein und demselben Mann verfallen, und zwar Joseph Carter.
Ich habe mehr als ein paar Seiten gebraucht, um in den neuen Roman von Beth O’Leary hineinzufinden. Eigentlich habe ich ihn erst am Ende richtig verstanden und da war es schon fast zu spät. Denn diesmal geht es um eine sehr ungewöhnliche Konstellation und Liebesgeschichte. Diese Situation, dass drei Frauen den gleichen Mann begehren, musste ich erst einmal für mich sortieren. Und ganz nebenbei auch die Lebensgeschichte der drei Mädels kennenlernen. Abwechselnd und kapitelweise wurde hier über jeweils eine der Frauen erzählt. Sie sind völlig unterschiedliche Typen und dennoch haben sie alle ein Date mit Joseph Carter. Außer an Valentinstag, denn da hat er sie alle drei versetzt. Was war geschehen? Das wollte ich möglichst schnell herausfinden, also war die Vorfreude auf die nächsten Seiten groß. Ein Mann der drei Frauen an der Stange hält und damit durchkommt, war mir von vornherein erst einmal unsympathisch. Haben die drei Frauen nicht etwas Besseres verdient? Da gab es zum Beispiel Mirandas Arbeitskollegen AJ, der Macho Typ, der direkt vom ersten Moment an einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ und mich darauf hoffen ließ, dass er noch eine Rolle spielen wird.
Ich hoffte also auf eine Veränderung in den mir bevorstehenden Seiten und darauf, dass die Story sich zu dem Wohlfühlroman entwickelt, den ich von der Autorin gewohnt bin. Schließlich war „Up to date“ bereits das vierte Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Jedes Mal überraschte sie mit völlig neuen Themen und interessanten Charakteren. Leider blieb der Wohlfühleffekt dieses Mal aus. Ich lernte zwar die drei Frauen besser kennen und erfuhr, warum sie alle so sehr auf Joseph standen, doch glücklich wurden weder sie noch ich mit der Tatsache, dass Joseph nicht nur eine liebte. Langsam sickerte es auch bei der letzten Frau durch, dass ihr geliebter Joseph eventuell noch eine andere Frau datet. Doch irgendwie war keine bereit, sich von ihm zu trennen. Das Buch war fast gelesen und noch immer fragte ich mich, wohin mich diese Geschichte führen sollte. Das Einzige, was sie mir mit auf den Weg gab, war die Gewissheit, wie wichtig es ist, in einer Beziehung offen und ehrlich zu sich selbst und zum Partner zu sein.
Doch dann gab es plötzlich eine unvorhergesehene Wendung. Für mich war das fast schon zu spät, denn ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass dieses Buch mich enttäuschen wird. Zwar war das Ende, auf das ich absolut nicht vorbereitet war, etwas verwirrend, trotzdem aber kreativ gewählt. Mein erwünschtes Happy End habe ich schließlich bekommen und konnte der Story somit etwas positives abgewinnen. Ich gebe der Geschichte, die von außen so schön wirkt, mich von innen jedoch sehr irritierte, 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Herzzerreißend, spannend und wunderschön

Dort, wo das Meer glitzert
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Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern und einer Kindheit im Heim, landet Emery durch eine überstürzte Ehe in der Wildnis Kanadas. Was sie dort erwartet, zerstört all ihre Träume von einer glücklichen ...

Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern und einer Kindheit im Heim, landet Emery durch eine überstürzte Ehe in der Wildnis Kanadas. Was sie dort erwartet, zerstört all ihre Träume von einer glücklichen Familie. Ihr bleibt keine andere Wahl, sie muss fort. Nur knapp entkommt Emery ihrem gewalttätigen Ehemann Tyrone über den zugefrorenen Yukon River. Ihre einzige Chance, um von diesem Ort und ihrem monströsen Mann loszukommen. Zum Glück hat sie Hilfe und findet in der Kälte schnell Möglichkeiten zur Weiterreise, bis sie schließlich im kleinen Küstenort Pine Cape landet. Nur vorrübergehend. Denn mit einem falschen Namen und der Angst im Nacken, von ihrem Ehemann verfolgt zu werden, möchte sie sich nirgendwo lange aufhalten. Dann aber trifft sie auf Sawyer. Der düstere, schweigsame Surfer rettet ihr nicht nur das Leben, sondern bietet ihr sogar Unterschlupf. Emery spürt sofort eine gewisse Nähe zu ihm, doch erst einmal bleibt sie auf Distanz. Von Männern hat sie vorerst genug und außerdem will sie nicht lange bleiben. Auch Sawyer schleppt einige dunkle Erinnerungen mit sich herum und so finden sie von Tag zu Tag mehr zueinander. Endlich hat Emery einen Menschen gefunden, der ihre Gefühle versteht. Denn Sawyer weiß nur zu gut mit Emerys Verlusten umzugehen.
Ihr neuer Job als Kindermädchen bringt Emery Spaß und auch das nötige Geld ein. Eigentlich könnte es in Pine Cape so schön sein. Aber wie lange dauert es, bis sie auffliegt? Bis rauskommt, dass sie sich nicht nur unter falschem Namen dort auffällt, sondern auch von ihrem Ehemann gesucht wird? Eines ist sicher, nie wieder will Emery zu ihm zurück. Er hat ihr mehr als nur ein unbeschwertes Leben genommen.

An Mila Olsens Bücher gehe ich mit großen Erwartungen heran und immer werden diese auch vollends erfüllt. Bereits von der ersten Seite an wurde ich von der Dramatik der Geschichte mitgerissen. Ich habe mit Emery gezittert und genau wie sie die Angst, vom Ehemann geschnappt zu werden, im Nacken gespürt. Schnell erkannte ich, dass in Emerys Leben mehr als nur eine Wunde geheilt werden muss. Das gleiche trifft auch auf Sawyer und weitere Menschen ihres Umfelds zu. Auch wenn der ein oder andere vorerst verschlossen wirkt, kam ich ihren Ängsten und dramatischen Erinnerungen bald näher. Es gab keine Seite, in der nichts Aufregendes passierte. Immer wieder wurden neue Themen aufgegriffen, die zu Spekulationen anregten und die spätestens am Ende einen gelungenen Abschluss fanden.
Eine Sache, die mir besonders gefällt ist, wie die Autorin die männlichen Protagonisten darstellt. Sie stecken voller Geheimnisse, sind einfühlsam und verständnisvoll. Ein Traumtyp, wie man ihn sich nur wünschen kann. In dieser Geschichte war es Sawyer, der mein Herz berührte. Doch auch alle anderen Figuren, bis auf Tyrone, konnte ich schnell in mein Herz schließen und mit ihnen mitfühlen. Jeder einzelne von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und es war interessant, mehr über ihr Leben zu erfahren. Über Tyrone war ich geschockt, wieviel Monster in einem Menschen stecken kann. Das Traurige daran ist, dass solche oder ähnliche Fälle wie Mila sie darstellt, auch in Wirklichkeit passieren. Manche Szenen kommen so realistisch rüber, dass man sich fühlt, als würde man danebenstehen. Natürlich ist das auch der unglaublich guten Beschreibung der Umgebung zu verdanken. Nicht zum ersten Mal war ich überrascht, wenn ich mir nach dem Lesen des Buches die beschriebenen Orte im Internet anschaute, sie ähnelten ziemlich genau den Bildern in meinem Kopf.
Der Endspurt lockte noch einmal unzählige Emotionen aus mir hervor. Ich war von Hoffnung erfüllt, den Tränen nah und hielt es vor Spannung kaum aus. Eine turbulente Reise, die mich erst einmal überwältigt zurückließ, aber dennoch einen perfekten Abschluss fand. Wieder einmal eine ausgezeichnete Leistung meiner Lieblingsautorin.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Beim Lesen die Seele baumeln lassen

Die wundersame Reise der Bienen
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„Irgendjemand hat mal gesagt, die Welt wäre eine bessere, wenn wir uns alle mehr um unsere Gärten kümmern würden. Vielleicht ist es das. Achtsam sein, mit sich und der Natur und der Welt. Die kleinen Wunder ...

„Irgendjemand hat mal gesagt, die Welt wäre eine bessere, wenn wir uns alle mehr um unsere Gärten kümmern würden. Vielleicht ist es das. Achtsam sein, mit sich und der Natur und der Welt. Die kleinen Wunder des Lebens genießen, eine Aussicht, nette Gesellschaft.“

Eine plötzliche Panikattacke macht Anna den Heimflug von der Cote d’Azur zurück nach Deutschland unmöglich. Sie muss raus aus dem Flugzeug, so schnell wie möglich. Noch nie ist ihr so etwas passiert. Was ist nur los mit ihr? Schnell wird Anna bewusst, dass ihr nicht viele Möglichkeiten bleiben, um sicher und ohne eine weitere Attacke zu riskieren, ihr zu Hause zu erreichen. In ein Flugzeug bekommt sie so schnell niemand mehr und auch ein Zug oder ein Bus scheiden aus. Kurzentschlossen sucht sie sich eine Mitfahrgelegenheit und landet im Auto von Harm. Der Meeresbiologe ist im Auftrag der Bienen unterwegs. Er verteilt Bienenköniginnen in die naheliegenden Länder. Südfrankreich war sein letztes Ziel. Von dort aus geht es zurück nach Deutschland. Auch wenn die Chemie zwischen Anna und Harm nicht unbedingt vom ersten Augenblick an stimmt, entwickeln sie von Stunde zu Stunde Sympathie zueinander. Ein unvergesslicher Roadtrip durch die bildschöne Landschaft der Provence beginnt.

Bereits nach wenigen Seiten fiel mir auf, wie bildgewaltig die Autorin Katja Keweritsch ihre Sätze gestaltet. Jede einzelne Zeile beinhaltet so viel Inhalt, dass ich sie manchmal zweimal lesen musste, um überhaupt alle Infos gänzlich aufnehmen zu können. Hatte ich mich aber erst einmal an ihren Schreibstil gewöhnt, tauchte ich ein in eine bunte Geschichte mit einer wunderschönen Landschaft und zwei ausdrucksstarken Protagonisten. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin sogar die einzelnen Abschnitte aus Annas und Harms Sicht unterschiedlich geschrieben hat. Harms wissenschaftliche Ausdrucksweise bildet einen absoluten Kontrast von Annas ausschmückender und weiblicher Sichtweise. Ohne einen Namen vor den einzelnen Absätzen zu lesen, erkannte ich direkt aus welcher Perspektive gerade erzählt wird.
Anna kann sich nicht erklären, woher ihre plötzlichen Panikattacken rühren, denn bei der einen im Flugzeug bleibt es nicht. Die Reise mit Harm hilft ihr dabei zu sich selbst zu finden. Ihre Unzufriedenheit konnte ich beim Lesen spüren. Auch wenn alles perfekt in ihrem Leben ist, scheint es doch einen Haken geben.
Auch Harm hat sich nicht umsonst auf die Reise begeben. Sein Ziel ist es nicht nur die Bienen abzuliefern. Er hat einen weiteren Grund, den es zu verarbeiten gilt.
So treffen zwei Menschen aufeinander, die, ohne es zu ahnen, eine neue Route nehmen, die ihr komplettes Leben verändert.
In etwa bei der Hälfte des Buches ist die Reise beendet, doch damit beginnt die eigentliche Reise zu sich selbst. Sowohl Anna als auch Harm, haben einiges aufzuarbeiten. Ob sie sich wiedersehen und tatsächlich zueinanderfinden oder in ihre alte Lebensweise zurückkehren, das sollte jeder der sich auf die wunderschöne Geschichte einlässt, selbst herausfinden.
Mir hat sowohl der Schreibstil als auch die Entwicklung, die diese Geschichte nimmt, sehr gefallen. Besonders aber habe ich die berauschende Landschaft genossen, die ich dank der farbenfrohen Beschreibungen ausgeprägt genießen konnte.

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