Profilbild von Lesezeichen

Lesezeichen

Lesejury Star
offline

Lesezeichen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesezeichen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2021

Ein Mix aus Fantasy und Krimi

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
0

Berlin Monster- Nachts sind alle Mörder grau von Kim Rabe



Durch ein missglücktes wissenschaftliches Experiment wurde der Aberglauben der Menschen real. So kommt es, dass sich allerlei Fabelwesen, ...

Berlin Monster- Nachts sind alle Mörder grau von Kim Rabe





Durch ein missglücktes wissenschaftliches Experiment wurde der Aberglauben der Menschen real. So kommt es, dass sich allerlei Fabelwesen, die so genannten Stifs, überall auf der Welt tummeln. Unter anderem auch in Berlin, Lucys Heimatstadt. Sie kann die Anwesenheit der Stifs spüren, weswegen sie sich in ihrer Detektei auf Fälle spezialisiert hat, die diese betreffen. Als sie damit beauftragt wird, eine verschwundene Fee zu suchen, kann sie noch nicht ahnen, welch weite Kreise dieser Fall zieht.



Der Roman wurde in der Ich- Form geschrieben, weswegen man sich gut in Lucy hineinversetzen kann. Mir war sie gleich sympathisch, da sie sich für ihre Grundsätze einsetzt und nicht verbiegen lässt, auch nicht von ihren zahlenden Klienten. Sie ist stark mutig und mitfühlend, auch den Stifs gegenüber, was für Menschen nicht immer der Fall ist. Trotzdem ist sie nicht perfekt: Sie macht auch Fehler und hat Schwächen. Das macht sie für mich zu einer gelungenen Romanfigur: Eben menschlich und realistisch. Auch Lucys Mitbewohner waren mir sehr sympathisch. Realistisch war auch, dass jeder einzelne Protagonist seine eigene Art zu Sprechen hat.



Der Vermisstenfall nimmt schnell an Fahrt auf und zieht immer weitere Kreise. Lucy taucht schnell in eine Welt aus Korruption, Diskriminierung und Wut ab. Die Handlung nahm immer wieder unvorhergesehene Wendungen und war von der ersten bis zur letzten Seite spannend.



Die vielen verschiedenen Arten von Stifs machen den Roman bunt, vielfältig und lebendig. Neben den Fabelwesen, die oft in Fantasyromanen beschrieben werden, wie Hexen, Feen, Elfen und Trolle, gab es auch (für mich) unbekannte Wesen zu entdecken. Bspw. einen orientalischen Dämon oder eine andalusische Sagengestalt. Da war es gut, dass es einen Bezug zu den Sagen, Märchen und Mythologien gab, aus denen die einzelnen Stifs stammen. So konnte man auch ohne Vorkenntnisse oder lange Recherchen einschätzen, was die einzelnen Wesen ausmacht und ob sie über magische Fähigkeiten verfügen. Zudem konnte man beim Lesen etwas lernen, was mir persönlich sehr sympatisch war.



Zwar sind viele Elemente des Romans fantastisch, doch die Schauplätze sind real. So kann man genau zurückverfolgen, welchen Weg durch Berlin Lucy genommen hat. Mir hat die Mischung aus Realität und Fantasie gut gefallen. Nur die häufig erwähnten Straßennamen waren für mich etwas zu viel, da sie mir als Nicht- Berlinerin nichts sagten.



Am meisten hat mich die Tiefgründigkeit des Romans überrascht. Für einige Menschen sind die Stifs eine unbekannte Bedrohung oder ein Ärgernis. Das wird von ein paar Randgruppen und Politikern genutzt, um sich zu profilieren und eine feindliche Stimmung zu erzeugen. Dadurch gab es einige Parallelen zum heutigen Weltgeschehen. Besonders gut hat mir hierbei gefallen, dass beide Seiten der Medaille beschrieben wurden. Gerade die Unsicherheit der Stifs ist sehr berührend.

Leider gab es ein paar kleine Logikfehler. Sie beeinflussen die Handlung des Romans zwar nicht direkt, wären jedoch vermeidbar gewesen.

Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 18.04.2021

Einfach zum Weglesen

The Story of a Love Song
0

"The story of a lovesong" von Vi Keeland und Penelope Ward (erschienen bei LYX) ist ein Liebesroman. Trotz des englischen Buchtitels ist es ein deutsches Buch.

Luca und Griffin sind seit ihrer Schulzeit ...

"The story of a lovesong" von Vi Keeland und Penelope Ward (erschienen bei LYX) ist ein Liebesroman. Trotz des englischen Buchtitels ist es ein deutsches Buch.

Luca und Griffin sind seit ihrer Schulzeit Brieffreunde. Was als Schreibübung begann wurde schnell zu einer tiefen Freundschaft... Bis Luca den Kontakt wegen eines schrecklichen Erlebnisses abbrach.
Jahre später bekommt sie einen weiteren Brief von Griffin. Sie nutzt die Chance und die Beiden beleben ihre Freundschaft wieder. Sie verstehen sich so gut, dass sogar mehr daraus werden könnte... Doch das Erlebnis von früher lässt Luca immer noch nicht los.


Das Buchcover ist ansprechend und passt zum Inhalt des Romans. Auch der Titel ist passend gewählt.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte leicht folgen. Trotzdem gab es ein paar Formulierungen, die etwas komisch anmuteten. Zwar konnte man auch sie leicht verstehen, aber sie waren etwas unpassend. Durch sie wurden für mich so manch eine romantische oder gar prickelnde Stimmung zerstört.

Der Roman ist abwechselnd aus Lucas und Griffins Sicht geschrieben. So hat man als Leser einen guten Überblick, was gerade in den beiden Hauptprotagonisten vorgeht. Man kann sich so problemlos in die Beiden hineinversetzen. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass sich die Art, wie Luca und Griffin sprechen und denken, unterscheidet. Jeder von Ihnen hat so seine persönliche Note, was sie realistisch macht.
Luca leidet an einer Angststörung. Ich finde gut, dass so ein schwieriges Thema in einem Buch aufgegriffen wurde. Trotzdem ist es weder melancholisch, noch traurig. Im Gegenteil: Luca ist witzig und lebensfroh. Ihre Therapie und auch ihre Fort- und Rückschritte werden meiner Meinung nach realistisch dargestellt. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob die Angstörung selbst auch realistisch beschrieben wurde. An manchen Stellen konnte ich Luca nicht ganz verstehen und auch ihre Beweggründe und Taten nicht ganz nachvollziehen. Bspw. hat sie erst Angst vor Menschenmassen und später auch vor geschlossenen Räumen. Zudem begann ihr Trauma auf einem Rockkonzert. Später hat sie aber keine Probleme damit, sich ein Konzert im Livestream anzusehen. Sie bemerkt sogar die elektrisiert Stimmung des Publikums, ohne auch nur einen Gedanken an ihr Erlebnis zu verschwenden.
Das fand ich etwas sonderbar. Vielleicht hätten die Autorinnen noch mehr auf ihre Angststörung eingehen sollen. Zwar erzählt Luca immer mal wieder im Verlauf des Romans, wie es ihr damit geht. Aber alles in allem wird ihre psychische Krankheit doch nur vage und ungenau beschrieben.

Dafür, dass die Briffreundschaft der beiden Hauptprotagonisten, laut Klappentext, im Mittelpunkt stehen soll, gibt es recht wenig Briefe zu lesen. Ich fand das etwas enttäuschend: Eigentlich wurde die Briffreundschaft nur in den ersten Kapiteln verfolgt. Später schreiben sich Luca und Griffin leider nicht mehr. Auch keine Liebesbriefe, obwohl sich das angeboten hätte.
Die Briefe, die man als Leser zu sehen bekommt sind witzig und lebensfroh. Meiner Meinung nach, sind sie jedoch etwas zu "perfekt". Ich glaube kein Mensch drückt sich so in Briefen aus; Ich zumindest habe es in keinem der Briefe, die ich je geschrieben habe, getan.

Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass die Beziehung zwischen Luca und Griffin tiefgründig ist, konnte ich das nie erkennen. Im Gegenteil: Ich fand sie oft nur oberflächlich, was vor allem an dem Tempo liegt, dass die Beiden vorlegen. Ihre Beziehung baut sich so rasend schnell auf, dass ich manchmal das Gefühl hatte, abgehängt zu werden. Ich hätte mir gewünscht, dass es wirklich etwas tiefgründiger zugeht, statt nur körperlich.

Große Teile des Romans basieren auf dem Klischee, dass das Privatleben von Stars automatisch an die Öffentlichkeit dringt. Dass es genug Berühmtheiten gibt, die diese Tatsache Lügen strafen wird nicht bedacht. Erst am Ende des Romans finden die Beiden einen Kompromiss, den sie vielleicht schon früher gefunden hätten, wenn sie offen miteinander umgegangen wären und sich gegenseitig zugehört und vor allem vertraut hätten.

Neben den Hauptprotagonisten gibt es noch weitere Personen und Nebenhandlungen. Diese wurden witzig, natürlich und lebendig beschrieben. Besonders Lucas exzentrischer Therapeut wächst einem schnell ans Herz. Ich finde die Nebenhandlungen runden das Buch ab und werten es auf jeden Fall auf; Auch wenn sie leider traurig enden.

Nach dem Ende des Romans gibt es noch eine kleine Überraschung. Ich finde sie wunderschön. Ich habe so etwas noch nie in einem Buch gefunden und bin vollkommen begeistert. Es lohnt sich, nach dem Ende der Handlung einfach umzublättern, um zu sehen, was da steht

Alles in allem lässt mich "The Story of a lovesong" mit gemischten Gefühlen zurück. Es gab Vieles, dass mir gefallen hat. Jedoch gab es auch einige Stellen die ich als nicht so durchdacht empfand. Manchmal hätte ich mir gewünscht länger in einer Szene zu verweilen und diese richtig zu intensiv zu erleben.
Insgesamt würde ich das Buch als gute Urlaubslektüre bezeichnen: Man kann es einfach so weglesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.10.2020

Sehr hilfreich

Marathon: Das Einsteigerbuch
0

"Marathon: Das Einsteigerbuch" von Andrew Kastor ist ein Sachbuch.

Wie der Titel vermuten lässt, dreht es sich darum, den Leser auf einen Marathonlauf vorzubereiten. Dabei werden Themen, wie das richtige ...

"Marathon: Das Einsteigerbuch" von Andrew Kastor ist ein Sachbuch.

Wie der Titel vermuten lässt, dreht es sich darum, den Leser auf einen Marathonlauf vorzubereiten. Dabei werden Themen, wie das richtige Schuhwerk und die passende Ernährung genauso angesprochen, wie die beste Haltung beim Laufen. Selbst Verletzungen, die typisch für Marathonläufer sind, wurden nicht ausgespart.

Im hintersten Teil des Buchs gibt es einen 20- wöchigen Übungsplan, der Schritt für Schritt an die Distanz eines Marathon heranführt.



Der Schreibstil war mir angenehm: Ich konnte dem Geschriebenen gut folgen. Die Kapitel waren übersichtlich und nicht zu lang. So konnte ich mir den Inhalt des jeweiligen Kapitels leicht einprägen und in drr Praxis beherzigen.

Ich war überrascht, wie viel es zu bedenken gibt, bevor man überhaupt mit dem Training beginnen kann. Besonders die Anleitung für die richtige Lauftechnik habe ich mir Erstaunen gelesen. Ich laufe nun schon mehrere Jahre und habe bis dahin immer gehört, dass man sich seinen Laufstil instinktiv einprägt. Ich muss jedoch eingestehen, dass diese Meinung falsch war: Die im Buch beschriebene Lauftechnik ist viel effizienter!

Der 20 Wochen Plan ist sinnvoll und baut die einzelnen Übungen gut aufeinander auf. Ich fand die einzelnen Trainigseinheiten weder zu schwierig, noch zu leicht. Sie haben mich genau im richtigen Maße gefordert.

Ich bin rundum begeistert von "Marathon: Ein Einsteigerbuch" und habe durch das Arbeiten damit große Fortschritte gemacht. Deswegen kann ich es jedem Laufbegeisterten nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 25.10.2020

Der Sinn von Weihnachten

Der wundersame Adventskalender
0

"Der wundersame Adventskalender" von Thomas Franke ist ein Weihnachtsroman.

Der Roman beginnt unerwartet am 24. Dezember. Martin ist spät dran mit dem Weihnachtsgeschenkekaufen. Besser gesagt: Er ist ...

"Der wundersame Adventskalender" von Thomas Franke ist ein Weihnachtsroman.

Der Roman beginnt unerwartet am 24. Dezember. Martin ist spät dran mit dem Weihnachtsgeschenkekaufen. Besser gesagt: Er ist so spät dran, dass schon alle Läden geschlossen haben, bis auf ein Antiqitätengeschäft. Dort findet er zwar nicht die erhofften Geschenke für die Familie, dafür aber eine zweite Chance.



Das Cover gefällt mir: Es sieht weihnachtlich aus und passt somit hervorragend zum Roman.

Was mir beim ersten Blick ins Buch aufgefallen ist: Es sind nicht exakt 24 Kapitel. Das bedeutet, dass man das Buch nicht als Adventskalender lesen kann. Ich persönlich fand das schade.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Während Martin mir im ersten Kapitel noch recht unsympathisch war, wurde er mir von Kapitel zu Kapitel sympathischer. Das lag zum einen daran, dass man seine Beweggründe besser verstand. Zum anderen lag es aber auch an seiner positiven Charakterentwicklung. Mir gefiel es ihn auf diesem Weg zu begleiten.

Besonders gut fand ich die Weihnachtsgeschichte, die Martin erzählt. Sie beleuchtet die bekannte Geschichte um Maria und Josef aus einem ganz anderen Blickwinkel und gibt ihr dadurch etwas magisches.

An manchen Stellen fand ich die Handlung um Martin jedoch etwas zu konstruiert. Besonders in der Szene mit dem nächtlichen Picknick lief es für ihn zu glatt. Das hatte für mich zu viel Heilewelt- Charakter, um noch realistisch zu sein.

Ansonsten mochte ich das Buch sehr gerne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2020

Überraschend

Die Frau im grünen Regenmantel
0

"Die Frau im grünen Regenmantel" von Laura Lippman ist ein Kriminalroman.

Die Detektivin Tess ist wegen Schwangerschaftskomplikationen ans Haus gefesselt. Sie soll sich so wenig, wir möglich bewegen, ...

"Die Frau im grünen Regenmantel" von Laura Lippman ist ein Kriminalroman.

Die Detektivin Tess ist wegen Schwangerschaftskomplikationen ans Haus gefesselt. Sie soll sich so wenig, wir möglich bewegen, weswegen sie oft im Wintergarten sitzt. Zur Beschäftigung beobachtet sie die Passanten in einem nahegelegednen Park. Besonders eine Frau sticht ihr dabei ins Auge, da sie beim täglichen Hundespaziergang einen grünen Mantel trägt. Eines Tages rennt der Hund jedoch alleine durch den Park. Tess ist sich sicher, dass dem Frauchen etwas passiert sein muss.

Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Romans. Das gefiel mir gut.

Der Schreibstil ist raffiniert. Er wirkt gehoben und nicht alltäglich, so als ob eine feine Dame die Geschichte erzählt. Trotzdem kann man dem Geschriebenen gut folgen. Man merkt, dass die Autorin schon etliche (wie ich finde verdiente) Preise für ihre Werke bekommen hat.

Tess bringt die Beweise auf dem heimischen Sofa in eine logische Ordnung, während ihr Lebensgefährte und ihre Freundin Ermittlungen anstellen. Das ist sehr ungewöhnlich für einen Krimi; Trotzdem ist die Handlung spannend und lesenswert.

Mir haben besonders die Kapitel gefallen, in denen der Hund eine Rolle spielt: Er bringt Schwung und Witz in die Geschichte.

Das Ende war für mich überraschend. Ich hätte nicht erwartet, dass der Roman so ausgeht.



Ich finde "Die Frau im grünen Regenmantel" ist ein rundum gelungenes, kleines Büchlein, das ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere