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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Spannung pur!

Izara 2: Stille Wasser
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Bei „Stille Wasser“ handelt es sich um Band 2 der Izara Reihe, demnach enthält diese Rezension Spoiler zu Band 1. Seid also gewarnt.


Die Handlung knüpft ziemlich knapp an die Ereignisse des Vorgängerbandes ...

Bei „Stille Wasser“ handelt es sich um Band 2 der Izara Reihe, demnach enthält diese Rezension Spoiler zu Band 1. Seid also gewarnt.


Die Handlung knüpft ziemlich knapp an die Ereignisse des Vorgängerbandes an. Ari weiß nun, wer bzw. was sie ist, ihr Vater schmort in einer Zelle und die Welt denkt, Thanatos wäre tot. Eigentlich gute Voraussetzungen für sie, doch leider weiß nun auch jeder, dass Izara keine Legende ist. Ari wird also vor den Hohen Rat der Primus geladen und muss sich ihrem Urteil stellen. Und als wäre das nicht schon problematisch genug, muss sie dabei auch noch ihre Beziehung zu Lucian geheim halten. Hinzu kommen vermehrte Angriffe von Hexen, die mit Izara ebenfalls eine Legende verbinden und ganz eigene Pläne mit ihr verfolgen.
Oh mein Gott, dieses Buch! Es passiert so viel, so schnell, so gut! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…
Ari hat sich toll entwickelt. Sie hat gelernt, sich selbst, ihre Gefühle und ihre Fähigkeiten anzunehmen und macht nun das beste aus ihrer Situation. Sie ist weniger sprunghaft in ihren Entscheidungen und gehört inzwischen zu meinen liebsten weiblichen Charakteren. Denn Ari ist mutig, tapfer, klug und ganz bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Ihre Art von Humor bringt mich immer wieder zum Lachen.
Lucian hat sich zwar nicht viel verändert, aber er hat definitiv die Bookboyfriend-Leiter erklommen und sich einen Platz unter den Top 5 gesichert. Im zweiten Band sehen wir mehr von seiner dunklen Seite, die ihn aber keinesfalls weniger sympathisch macht. Im Gegenteil, denn selbst als kalter Brachion ist Lucian immer noch klug, charmant, ehrlich und loyal. Ihn mit Ari zusammen zu erleben war einfach toll!
Neben den beiden Hauptprotagonisten konnten aber auch die Nebenfiguren überzeugen. Allen voran Belial, alias der Teufel, alias mein zukünftiger Ehemann. Der charmante, trickreiche Primus konnte mein Herz schon im ersten Band erwärmen und hat sich spätestens jetzt für immer dort eingebrannt. Aber auch Elias (Lucians Bruder) und Ryan konnten mich voll überzeugen.
Tristan ist für mich immer noch ein großes Fragezeichen. Bei ihm bin ich mir nicht sicher, ob er böse-böse ist oder ob er nur böse handelt, aber insgeheim ein guter Kerl ist. Für mich ist er aber einer der interessantesten Charaktere im Buch, der mit einer Mischung aus Traurigkeit und Wahnsinn punktet.

Zur Handlung möchte ich gar nicht viel sagen, denn das ginge nicht, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Der Spannungsbogen hat bei mir jedenfalls mehrfach zu Schnappatmung geführt. Ich fand Band 2 sogar noch spannender als den Vorgänger! Das liegt zum Teil auch an der Welt der Primus. Was sich Julia Dippel hier ausgedacht hat, ist Wahnsinn! Der Weltenaufbau, die Regeln, die Politik und die Intrigen sorgen für reichlich Nervenkitzel beim Lesen. Besonders interessant fand ich das Konzept der „Stillen Wasser“. Worum es sich dabei genau handelt, müsst ihr selbst herausfinden. Ich fand es jedenfalls grandios!
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich gemein, denn er kündigt sich mit einem vermeintlichen Happy End an, nur um ein paar Seiten später alles kaputt zu machen und mich zu zerstören. Nun brauche ich sofort Band 3!

FAZIT

Eine fabelhafte, glaubwürdige und spannende Fortsetzung! Ich liebe die Charaktere, die Beziehungen und die Enthüllungen im Buch. Lucian und Ari sind für mich ein perfektes Paar, dem ich ein kitschiges Happy End wünsche. Leider weiß ich, dass die beiden noch einen weiten Weg vor sich haben und nach dem Ende von Band 2 habe ich ein bisschen Angst vor dem Rest der Reihe. Trotzdem stürze ich mich gleich auf den nächsten Band und stelle „Stille Wasser“ zu meinen Lieblingsbüchern.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Highlight!!

Izara 3: Sturmluft
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Der dritte Izara Band hat mich zerstört. Anfang, Mitte und Ende dieses Buches waren emotionsgeladene Scharfschützenmunition, die mich in die Knie gezwungen hat. Ich habe jede Seite davon geliebt!

„Hinter ...

Der dritte Izara Band hat mich zerstört. Anfang, Mitte und Ende dieses Buches waren emotionsgeladene Scharfschützenmunition, die mich in die Knie gezwungen hat. Ich habe jede Seite davon geliebt!

„Hinter jeder bedeutenden Tat ist eine Emotion die treibende Kraft. Ohne Herz kein Wille, und ohne Wille kein Weg. Im Guten wie im Schlechten. Angst kann die Welt genauso erschüttern wie Leidenschaft und Hingabe. Wir entscheiden, ob wir vor etwas weg- oder auf etwas zulaufen.“ S. 33


MEINE MEINUNG

Nach dem wirklich fiesen Ende von Band 2 musste ich sofort mit dem dritten Band der Reihe weitermachen und war etwas schockiert, dass nach den Ereignissen in „Stille Wasser“ bereits 8 Monate vergangen sind. Ari kämpft mit dem Verlust von Lucian und musste ihre Emotionen völlig abschalten, um den Schmerz ertragen zu können. Sie sucht verzweifelt nach Lucians Mörder und glaubt, bereits den Schuldigen zu kennen. Ihr Rachefeldzug bleibt aber nicht unbemerkt, denn der potenzielle Mörder schickt einen Brachion, um Ari zu töten. Was dann passiert, ist der Grund, wieso dieses Buch für mich ein Highlight ist. Aber keine Sorge, ich werde hier nicht darauf eingehen, denn ihr sollt selbst diesen „Oh-mein-Gott-was-passiert-hier-!“ Moment erleben können.

Ari hat eine krasse Wandlung durchgemacht. Sie hat sich von einem unerprobten Halb-Brachion, ohne konkrete Ahnung von ihren Fähigkeiten, zu einer knallharten Kämpferin für ihre Überzeugungen entwickelt. Sie lässt sich von nichts und niemanden mehr aufhalten und selbst der Hohe Rat, der noch vor kurzem über ihr Schicksal entschieden hat, jagt ihr keine Angst mehr ein. Mir hat es richtig gut gefallen, wie sehr hier der Fokus auf Aris Gefühle gelegt wurde. Ich konnte bei jedem Satz ihren Schmerz und ihre Verzweiflung über Lucians Tod nachvollziehen. Und obwohl sie innerlich zerbrochen ist, besitzt sie immer noch ihren ganz speziellen Humor. Ich liebe sie einfach.
Mein (nicht ganz so) heimlicher Liebling ist auch hier Belial. Der charmante Teufel hat sich von Anfang an in mein Herz eingenistet und überzeugt auch im dritten Teil mit Witz, Sarkasmus und seiner Primus-Power. Anders als in den ersten beiden Bänden spielt die Haupthandlung dieses Mal nicht im Lyceum, sondern in Bel’s Revier bzw. seiner Stadt. Der Schauplatz hat mir richtig gut gefallen und ich konnte mir Bel perfekt als Herrscher dieser Gegend vorstellen.
Natürlich konnten mich auch die Nebencharaktere wieder begeistern, auch wenn ich mir etwas mehr Präsenz von ihnen gewünscht hätte. Irgendwie fehlt mir etwas, wenn ich Ryans neckisches „Morrison“ nicht in jedem Kapitel bekomme.

Zur Haupthandlung kann ich leider nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Was ihr aber wissen müsst: Die Ereignisse haben mir das Herz gebrochen. Julia Dippel scheint mit jedem Band dieser Reihe besser zu werden, was auch erklärt, warum sie bei Cassardim ein Meisterwerk rausgehauen hat.
Ich kann nicht oft genug erwähnen, wie charakterstark Izara ist! Die Figuren machen in jedem Band eine glaubwürdige und spannende Entwicklung durch. Sie dabei zu begleiten macht Spaß und bringt mich gleichzeitig an meine Grenzen. Ari, Lucian, Bel, Tristan und Co. sind für mich inzwischen mehr als nur fiktive Figuren. Ich würde jedem (außer Tristan vielleicht) meine Freundschaft anbieten und ihre gleichzeitig in Ehren halten.

Ihr seht also, dass mir dieses Buch – die ganze Reihe – wirklich gut gefällt! Noch nie war ich so froh, einer vermeintlichen Flop-Reihe noch eine Chance gegeben zu haben. Was ich damit meine, könnt ihr in meiner Rezension zu Band 1 genauer nachlesen.

FAZIT

Die Geschichte überzeugt mit Spannung, Witz und charakterstarken Figuren. Obwohl ich etwas schwerer in die Handlung hineinkam als im Vorgängerband, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlagen sich, ebenso wie die Emotionen. Das Ende dieses Buches hat das geschafft, was bisher nur Throne of Glass gelungen war: Es hat meine Welt mit einem „What-the-Hell-das-gibts-doch-nicht-es-ist-so-gut-deshalb-darf-es-nicht-zu-Ende-sein“ Moment auf den Kopf gestellt. Wenn ihr euch also dazu entschließt, diese Reihe zu lesen (und das solltet ihr wirklich tun!), dann besorgt euch unbedingt Band 4, ehe ich Sturmluft beendet. Das Finale wird euch sonst nicht mehr schlafen lassen.
Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Highlight!!

Twisted Love
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INHALT

Rosie LeBlanc war ein Teenager, als sie Dean Cole zum ersten Mal begegnete. Es war Liebe auf den ersten Blick. Doch Dean brach ihr Herz, als er sich nicht für sie, sondern für eine andere entschied. ...

INHALT

Rosie LeBlanc war ein Teenager, als sie Dean Cole zum ersten Mal begegnete. Es war Liebe auf den ersten Blick. Doch Dean brach ihr Herz, als er sich nicht für sie, sondern für eine andere entschied. Nach elf Jahren stehen sich die beiden nun erneut gegenüber. So viel hat sich verändert zwischen ihnen, so viel ist geschehen. Doch ein Blick in Deans Augen genügt, und die Sehnsucht und das Verlangen sind wieder da, viel stärker noch als damals. Dean ist fest entschlossen, Rosie davon zu überzeugen, dass er seinen Fehler bereut und dass sie zu ihm gehört – für immer. Was er nicht weiß: Rosie ist krank. Sehr krank. Und für eine zweite Chance könnte es schon zu spät sein …
[Quelle: Lyx Verlag]

ROSIE & DEAN

Rosie LeBlance ist 28 Jahre alt und lebt in New York. Wer Vicious Love gelesen hat weiß, dass sie Millies jüngere Schwester ist und an Mukoviszidose leidet. Nachdem Millie nun aber glücklich mit Vicious zusammenlebt, will Rosie beweisen, dass sie auch für sich alleine sorgen kann und nicht mehr das Kind ist, das immer noch alle in ihr sehen. Rosie ist klug, selbstbewusst, hat ein freches Mundwerk und ist sehr lebensfroh. Sie geht keine festen Beziehungen ein und will niemanden mit ihrer Krankheit zur Last fallen. Neben einem selbstbestimmten, freien Leben wünscht sich Rosie vor allem ihren Eltern zu beweisen, dass sie trotz ihrer Einschränkungen für sich alleine sorgen kann.

Dean Cole ist 29 Jahre alt, äußerst attraktiv, erfolgreich und charmant. Er ist ein Weiberheld, der gerne feiert und immer einen lässigen Spruch auf Lager hat. Blickt man jedoch hinter die Fassade, wird aus dem lockeren Spaßvogel ein ganz anderer Dean. Nämlich einer mit massig Problemen, die er mit Alkohol, Drogen und Sex kompensiert. Er versucht seine Probleme aus der Vergangenheit mit seinen Lastern zu betäuben, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Dabei ist Dean eigentlich ein sehr emotionaler Charakter, der keine Angst davor hat, Rosie gegenüber seine Gefühle zuzugeben.

MEINE MEINUNG

Ich gebe es zu: Ich habe Band 1 der Sinners of Saint Reihe gehasst. Ich hasse es immer noch, denn ich finde, dass Vicious einer der schrecklichsten Menschen ist, der je (fiktiv) existiert hat. Aus diesem Grund lag Twisted Love auch sehr lange auf meinem Sub, denn mein HotHoles Content war mit Vic bereits ausgeschöpft. Nachdem ich mich aber in All Saints High verliebte, wo es um die Kinder der HotHoles geht, gab ich mir einen Ruck und Twisted Love noch eine Chance, denn Dean gehörte zu den wenigen Charakteren, die mir in Band 1 positiv aufgefallen sind.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen der männlichen und weiblichen Hauptfigur und zeigt nebenbei auch wieder Eindrücke in die Vergangenheit. Denn Rosie und Dean kennen sich bereits seit 11 Jahren. Damals war der Frauenheld mit Rosies Schwester Emilia zusammen und brach ihr damit das Herz. Als sie aber in New York wieder aufeinandertreffen, will Dean seine zweite Chance nicht ungenutzt lassen, denn vor 11 Jahren war er nur mit Emilia zusammen, weil Rosie ihn dazu gedrängt hatte. Seine Traumfrau war aber immer schon Rosie und das will er ihr nun beweisen.

Twisted Love ist eines dieser Bücher, das emotional an genau der richtigen Stelle trifft. Es ist romantisch, prickelnd, humorvoll und ernst. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und wird durch die Rückblicke noch intensiviert. Wir lernen Dean und Rosie als Jugendliche kennen, die beide mit eigenen Problemen kämpfen. Rosie mit ihrer Krankheit und Dean mit seinen Lastern. Anders als Vicious hat Dean kein Problem damit, sich seine Gefühle einzugestehen. Er weiß, was er will und tut alles, um es zu bekommen. Er ist ein netter Kerl, der alten Damen über die Straße hilft und gleichzeitig ein Frauenheld, der wirklich nichts anbrennen lässt. Eine gefährliche Kombination für mein Bookboyfriend-Radar. Auch Rosie ist mir, anders als Emilia, sehr positiv aufgefallen. Sie ist durch ihre Krankheit sehr eingeschränkt und könnte sich in Selbstmitleid suhlen, doch stattdessen ist sie lebensfroh, selbstbewusst und frech. Dean gegenüber ist sie sogar oft bissig, was mir richtig gut gefallen hat. Sie besitzt eine innere Stärke, von der sich manch einer eine Scheibe abschneiden könnte.

„Dean ‚Ruckus‘ Cole gehörte zu einer anderen Sorte Scheißkerl als Baron ‚Vicious‘ Spencer. Er verarschte einen mit lächelnder Miene. In dieser Hinsicht war er wie der Joker. Der Mischung aus Selbstbewusstsein, Übermut, gutem Aussehen und Reichtum haftete ein Beigeschmack von Wahnsinn an. Genug, um einen wissen zu lassen, dass er jedes Wort, das er sagte, ernst meinte. Er wanderte auf einem schmalen Grat, leichtsinnig und ohne Rücksicht auf Verluste, jederzeit bereit, die Folgen zu tragen.“ S. 63

In Dean habe ich mich ein bisschen verliebt. Er ist erfolgreich, attraktiv und charmant, aber auch ein Weiberheld mit einem Alkohol- und Drogenproblem. Da er jedoch allen den lockeren Spaßvogel vorspielt, der im Leben nichts ernst nimmt, werden seine Probleme nicht als solches wahrgenommen. Denn Dean verdient Millionen, arbeitet hart und kommt eben gut bei Frauen an. Was macht es da schon, wenn er sich einen Joint genehmigt und trinkt bis er umfällt? Nur Rosie scheint hinter seine Fassade zu blicken und zu erkennen, dass Dean so einige Dämonen aus der Vergangenheit quälen, die er mit seinen Lastern zu kompensieren versucht. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wie man sich in einen solchen Kerl verlieben kann? Ganz einfach, denn Dean ist weit mehr als seine Probleme. Er ist süß, lustig und stur. Dean kämpft für das, was er will und steht zu seinen Fehlern. Er arbeitet an sich und möchte für Rosie ein besserer Mensch sein. Wie kann man sich also nicht in ihn verlieben?
Ein großes Thema im Buch ist natürlich die Liebesgeschichte und die war der Wahnsinn! Zwischen Rosie und Dean knistert es gewaltig. Schon in den Rückblenden wird klar, dass die beiden füreinander bestimmt sind. Es war wirklich toll, die zwei auf ihrem Weg zu begleiten und zu erleben, wie sie ihre Zukunft planen. Durch Rosies Krankheit ist diese ja sehr ungewiss.
Apropos Krankheit: Mir hat es gut gefallen, dass Rosies Alltag – bestehend aus Medikamenten, Arztbesuchen, Therapien und ihrer Angst – nahtlos in die Handlung eingebaut wurde. So wirkte alles stimmig und glaubhaft.

FAZIT

Twisted Love hat mir so viel besser gefallen als sein Vorgänger. Es ist emotional, humorvoll und spannend. Rosie und Dean gehören einfach zusammen. Das Buch ist definitiv ein Jahreshighlight für mich!

Veröffentlicht am 26.05.2020

Wow! Einfach nur Wow!

Faded - Dieser eine Moment
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FELICITY & RYDER

Felicity flieht vor ihrer Vergangenheit und zieht mit nichts weiter als ein paar Habseligkeiten und ihrer abgenutzten Gitarre nach Nashville, um dort einen Neuanfang zu wagen. Sie ist ...

FELICITY & RYDER

Felicity flieht vor ihrer Vergangenheit und zieht mit nichts weiter als ein paar Habseligkeiten und ihrer abgenutzten Gitarre nach Nashville, um dort einen Neuanfang zu wagen. Sie ist Songschreiberin, hat aber keinerlei Ambitionen, vor Publikum zu singen oder berühmt zu werden und ist damit eine Seltenheit in der Stadt, die schon so manchen Musiker groß gemacht hat. Felicity ist jung, introvertiert und sucht nach einem Ort, wo sie sich sicher fühlen kann. Doch auch, wenn sie in ihrem neuen Zuhause langsam Anschluss findet und zum ersten Mal Freunde hat, lässt sich der ängstliche Blick über die Schulter nicht abstellen. Als sie Ryder begegnet, will Felicity die Anziehung zuerst nicht wahrhaben. Ein Musiker kommt für sie nicht in Frage, denn dieser Lebensstil erinnert sie zu sehr an ihre schreckliche Kindheit. Doch obwohl sie anfangs versucht, Distanz zu wahren, merkt sie schnell, dass sie sich Ryders Präsenz nicht entziehen kann.

Ryder ist ein talentierter Musiker. Er spielt Gitarre, kann singen und schreibt Songs. Sein großer Traum ist es, einen Plattenvertrag zu bekommen und endlich aus Nashville zu verschwinden. Er will nicht enden, wie viele andere Musiker, die es nie aus den Spelunken der Stadt hinausschaffen. Musik ist seine Leidenschaft, seine treibende Kraft und sein erklärtes Lebensziel. Er würde alles dafür tun und trifft deshalb nicht immer die besten Entscheidungen. Ryder ist leidenschaftlich, sympathisch und charismatisch. Zu Menschen, die nichts mit seiner Musik zu tun haben, hält er Distanz. Er möchte keine Bindungen schaffen, die ihn womöglich von seinem Traum abbringen. Deshalb geht er auch nur lockere Affairen mit Frauen ein. Bis zu dem Moment, als er Felicity sieht. Denn irgendetwas an der jungen Frau rührt an dem dicken Panzer, den der Musiker um sein Herz erbaut hat.

MEINE MEINUNG

Rockstar + Lyx = Highlight.
Diese einfache Gleichung scheint für mich zu funktionieren, denn immer, wenn der Lyx Verlag ein musikthematisches Buch veröffentlicht, bin ich schlichtweg begeistert. Die Geschichte von Ryder und Felicity hat mich sofort angesprochen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und stellenweise sogar poetisch. Manche Formulieren haben einen metaphorischen Anschlag, wodurch die Erzählweise noch einmal einen ganz besonderen Klang bekommt. Die Songtexte passen ebenfalls perfekt in die Geschichte und werden nahtlos in die Handlung eingefügt, da sowohl Ryder als auch Felicity eigene Songs schreiben.
Wer hier eine Klischee-Rockstar-Romance erwartet, wird überrascht werden. Zwar ist Ryder der Stadtbekannte Playboy-Musiker, der einem One Night Stand bestimmt nicht abgeneigt ist, aber das ist weder Hauptthema des Buches noch vordergründig während der Annäherung zu Felicity. Im Buch geht es wirklich um Musik, den harten Weg zum Ruhm und die Schwierigkeiten, die Bekanntheit und Geld mit sich bringen können.

„Ruhm ist eine Droge, Schätzchen. Ich habe im Laufe der Jahre immer wieder gesehen, was er anrichten kann. Er ist stärker als Heroin und macht doppelt so süchtig …“ S. 17

Die Annäherung zwischen Ryder und Felicity hat mir richtig gut gefallen! Es war prickelnd, romantisch und süß und passte perfekt zu dem Paar. Felicity ist mit ihren zarten 18 Jahren noch sehr jung, hat keinerlei Erfahrung mit Männern und ist durch ihre Vergangenheit sehr zurückhaltend. Eine schnelle Annäherung wäre also nicht glaubhaft gewesen.
Ich liebe New Adult Romanzen, die mit einer Freundschaft beginnen! Diese langsame Annäherung, das Zurückhalten der wahren Gefühle und die prickelnde Spannung, die man als Leser kaum mehr aushält, treibt meinen Puls vor Aufregung in gefährliche Höhen. Die Spannung zwischen Felicity und Ryder war vom ersten Moment an deutlich spürbar. Ihre zuckersüße introvertierte Art passt perfekt zu seinem extrovertierten Charme. Man wünscht den beiden ein Happy End und dass sich ihre Träume erfüllen – auch wenn man schon sehr früh ahnt, dass das Buch mit einem Cliffhanger endet. Zum Glück ist inzwischen Band 2 erschienen, sonst müsste ich vor Frust und Trauer heulen. Es sind einige Fragen offen geblieben, die sich hoffentlich in der Fortsetzung beantworten lassen. Ich habe die Hoffnung auf ein Happy End noch nicht aufgegeben.

„Träume sind das einzige, was ich habe. Meine Träume, meine Stimme, und diese beiden Hände, mit denen ich Gitarre spiele. Wenn man mir das nimmt … Habe ich gar nichts.“ S. 152

Das einzige Manko, das ich mit dem Buch habe, ist die doch sehr rasche Meinungsänderung von Felicity. Anfangs behauptet sie hartnäckig, sich nicht für Musiker zu interessieren und will um jeden Preis ein „auffälliges Leben“ vermeiden, doch kaum, dass sie Ryder begegnet, gibt sie nach und lässt sich auf ihn ein. Natürlich kann man argumentieren, dass es nicht leicht ist, diesem charmanten Kerl zu widerstehen, aber gerade wegen ihrer Vergangenheit hätte ich mir bei Felicity mehr Hartnäckigkeit erwartet. Sie ist sehr jung und schwärmt sofort für ihn; er ist charismatisch und will sie unbedingt näher kennenlernen: Eine Kombination, die natürlich zur Annäherung führt und da die Chemie zwischen den beiden einfach stimmt, kann ich über diese kleine Kritik hinwegsehen.

FAZIT

„Faded: Dieser eine Moment“ ist eine wunderschöne Rockstar Romance Geschichte, die viele Klischees auslässt und sich auf die Liebe der Protagonisten zur Musik konzentriert. Es geht um zwei Menschen mit unterschiedlichen Träumen, die jedoch bereit sind, für die Liebe zueinander Opfer zu bringen. Neben dramatischen (aber nicht übertriebenen) Wendungen und einer gefühlvollen Romanze, erzählt das Buch von zwei liebenswerten Charakteren, die für sich alleine schon Stärke zeigen, zusammen aber zu etwas ganz besonderen werden. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlightschatz, da mich Handlung, Protagonisten, Schreibstil und Spannungsbogen vollständig überzeugen konnten!

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Hunger Games trifft Spartacus

Nevernight - Das Spiel
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Wie bereits im ersten Band, so sticht auch in der Fortsetzung der besondere Schreibstil hervor, der einerseits die Gegenwart beschreibt, aber auch auf Ereignisse in der Vergangenheit eingeht. So erleben ...

Wie bereits im ersten Band, so sticht auch in der Fortsetzung der besondere Schreibstil hervor, der einerseits die Gegenwart beschreibt, aber auch auf Ereignisse in der Vergangenheit eingeht. So erleben wir Mia als Auftragsmörderin der Roten Kirche, aber auch als Gladiatii in der Staffel ihrer Domina. Denn Mias Plan, Duomo und Scaeva zu töten sieht vor, ihnen beim Venatus Magni – den Großen Spielen – als Siegerin gegenüberzustehen und sie dort zu töten. Doch anstatt von Leonides gekauft zu werden, den alle für den Favoriten halten, wird Mia von dessen Tochter Leona erworben, die ihrem Vater mit einer eigenen Siegerstaffel Konkurrenz machen möchte. Die Chancen stehen damit schlecht für die rachedürstige Assassine, denn Leona hat noch nicht annähernd genug Siegeskränze gewonnen, um sich für das Venatus Magnis zu qualifizieren. Mia und ihre Gladiatii Genossen müssen nun erst einmal andere Kämpfe gewinnen und überleben, um ihr Haus zu den Spielen zu bringen.


„Sanguii e Gloria! – Blut und Ruhm“ S. 139


Nachdem das Setting im ersten Band ein bisschen an einen Schulalltag denken lässt, so kommen einem im zweiten Band eher Eindrücke á la Hunger Games und Spartacus in den Sinn. Mias Ausbildung in Leonas Staffel gleicht in keinster Weise der feinen und leisen Art zu töten, die ihr in der Roten Kirche beigebracht wurde. Auf dem Sand gibt es keine Tricks und keine Fallen, sondern nur Blut und Ruhm. Es geht um die Unterhaltung der Zuschauer und dafür sollen die Krieger auf spektakuläre Weise fallen. Die Arenen werden dafür mit einer besonderen Technik ausgestattet, die sehr an die Hungerspiele erinnert und den Sand zu phantasievollen Kampfplätzen umgestaltet.
Die Kämpfe und Arenen haben mir sehr gut gefallen und waren richtig kreativ. Es war spannend und pulshochtreibend und ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich beim Lesen die Luft anhielt.

Mia muss sich aber nicht nur auf dem Sand beweisen, sondern auch ihre neuen Ausbilder von sich überzeugen. Zudem hat sie es dieses Mal nicht mit Akolythen zu tun, sondern mit ausgebildeten Gladiatoren. Sie leben zusammen, essen zusammen und kämpfen zusammen. Mia betrachtet die Gruppe bald als Freunde und hadert mit ihren Racheplänen. Das ist auch einer der Grundkonflikte des Buches, denn Mia stellt sich immer öfter die Frage, wie weit sie bereit ist, für ihre Rache zu gehen. Ein weiterer Konflikt ist Ashlinn Järnheim, die Akolythin, die die Rote Kirche verraten und Tric getötet hat. Ich habe anfangs sehr mit mir gekämpft, weil ich Ash den Mord an Tric nicht verzeihen kann und ihr deshalb den Auftritt im Buch nicht gönnte. Meinetwegen konnte das Mädchen in der Hölle schmoren… Aber nach und nach – während sie mit Mia zusammenarbeitete – lernte ich, darüber hinwegzusehen und ich muss zugeben, dass sie gut in die Handlung passt. [Ich hasse sie aber trotzdem und verzeihe ihr nie!]


„Als Bibliothekar hat man das Problem, dass es ein paar Lektionen gibt, die man nicht aus Büchern lernen kann. Und als Assassine hat man das Problem, dass es ein paar Geheimnisse gibt, die man nicht lösen kann, indem man wild auf sie einsticht.“ S. 124


Charakterlich hat sich Mia sehr entwickelt. Sie wirkt noch kälter und härter als im ersten Teil, noch furchtloser, jetzt, da zwei Begleiter in ihrem Schatten leben, die sich von ihrer Angst ernähren.
Mias Zwiespalt mit ihrer Rache macht sie zu einem äußerst facettenreichen Charakter. Einerseits wird sie vom Erzähler als eiskalte Mörderin beschrieben, was auch passt, denn wenn es um ihre Rache geht, kennt Mia keine Gnade. Die treibt sie an und mit dieser rechtfertigt sie alle (Fehl-) Entscheidungen. Gleichzeitig verspürt sie jedoch Mitleid, Empathie und Zuneigung. Sie fühlt sich mit den anderen Gladiatoren verbunden, missbilligt die Sklaverei und zögert bei dem Gedanken, Unschuldige zu töten. Letzteres war ja auch der Grund, warum sie die Abschlussprüfung der Roten Kirche nicht bestanden hat. Mias moralische Grundhaltung ist somit schwierig einzuschätzen und Jay Kristoff schafft es immer wieder, dass der Leser an ihr zweifelt.

Ein Highlight für mich waren die Schattenbegleiter. Nach dem Tod von Lord Cassius hat sich Eclipse an Mia gebunden, was dem eigensinnigen Herrn Freundlich natürlich überhaupt nicht passt. Die beiden Schattenwesen sind wahrlich wie Hund (naja Wolf) und Katz. Sie streiten sich die ganze Zeit und haben kein nettes Wort füreinander übrig. Ich fand die beiden zum Schreien komisch und konnte oft nur noch die Augen verdrehen, weil sie sich wie Kinder angegangen sind.

Was mich etwas gestört hat, war der bereits erwähnte Erzählstil bzw. der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Wo dieser für mich im ersten Band noch Sinn ergab und Mias Kindheitstrauma aufarbeitete, so sehe ich in der Fortsetzung keinen triftigen Grund, warum die Handlung nicht chronologisch erzählt wurde. Ich hatte ständig das Gefühl, aus den Szenen gerissen zu werden, was meiner Meinung nach nicht nötig war, da die Ereignisse höchsten ein paar Monate umfassen. Doch trotz dieses kleinen Mankos überzeugt der Spannungsbogen des Buches, der mit den letzten Seiten noch einmal richtig an Fahrt aufgenommen hat.


„Die Angst ist ein Feigling.“ S 171


FAZIT

Nevernight: Das Spiel versucht einerseits die Handlung aus dem ersten Band aufzugreifen, fügt mit den Gladiatorenkämpfen aber auch einen völlig neuen Handlungsstrang dazu. Mia ist nun keine stille Assassine mehr, sondern kämpft in lauten Arenen um Blut und Ruhm. Ihre Rache treibt sie weiterhin an, doch es wird immer deutlicher, dass sie ein Gewissen besitzt – mag sie es auch noch so sehr leugnen. Der Schreibstil ist gewohnt ironisch und anspruchsvoll, was mir dieses Mal besser gefallen hat als noch im ersten Teil. Wahrscheinlich habe ich mich inzwischen daran gewöhnt. Für mich ist das Buch definitiv ein Lieblingsbuch und übertrifft seinen Vorgänger!

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