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Veröffentlicht am 31.03.2023

Das Geheimnis der zwölf Raben

Krabat: Roman
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Vor 50 Jahren erschien die Erstausgabe von Otfried Preußlers bekanntem Roman ›Krabat‹. Die Sage, auf der dieser basiert, ist jedoch einige Jahrzehnte älter. Trotzdem hat die Geschichte bis heute nichts ...

Vor 50 Jahren erschien die Erstausgabe von Otfried Preußlers bekanntem Roman ›Krabat‹. Die Sage, auf der dieser basiert, ist jedoch einige Jahrzehnte älter. Trotzdem hat die Geschichte bis heute nichts von ihrer Atmosphäre und ihrem Charme verloren.
Im Mittelpunkt steht der namengebende Waisenjunge Krabat, der eines Tages eine Stimme hört, die ihn magisch anzieht.
Ohne sich zu verabschieden, folgt er dem Ruf und gelangt zu einer Mühle. Krabat beginnt dort eine Lehre, gemeinsam mit den anderen Mühlknappen, die unter der Schicht aus Mehl wie Geister aussehen.
Doch schon bald mehren sich die Anzeichen, dass irgendetwas in der Mühle nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Arbeit scheint an einem Tag nicht enden zu wollen, an einem anderen Tag erledigt sie sich in einem Wimpernschlag. Und dann beginnt das Verschwinden. Jahr für Jahr verschwindet einer der Knappen und ein neuer tritt seinen Dienst an. Und niemand reicht an die Stärke des Meisters heran.

»Elf Raben saßen auf einer Stange und blickten ihn an. Er sah, dass ein Platz auf der Stange frei war, am linken Ende. Dann hörte er eine Stimme.«

Preußlers ›Krabat‹ besticht durch wundervolle, facettenreiche Charaktere, die voller Leben sind. Tonda und Juro wachsen den Leser:innen ans Herz. Die Mühle ist ein düsterer, atmosphärischer Ort, der Geheimnisse und Rätsel birgt. Nach und nach dringt Krabat zu diesen und zu Vorgängen vor, die ebenso schaurig wie magisch sind.
Die Atmosphäre von ›Krabat‹ ist einmalig und zeitlos schaurig. Die Geheimnisse sind klug mit der Handlung und den Ereignissen verwoben und die Bände zwischen den Mühlenknappen besonders. Mit Spannung können die Leser:innen verfolgen, wie sich der junge Krabat in dieser Welt zurechtfinden muss. Und versucht, nicht selbst der nächste zu sein, der in der Mühle verschwindet.

»In dem Augenblick, da sie den Handschlag vollzogen, erhob sich ein dumpfes Rumoren und Tosen im Haus. Es schien aus der Tiefe der Erde zu kommen. Der Fußboden schwankte, die Wände fingern zu zittern an, Balken und Pfosten erbebten.«

Über die Jahre wurde die Geschichte um Krabat zahlreiche Male adaptiert. Ob als Hörbuch, Hörspiel, Film oder Drama. 1972 wurde ›Krabat‹ mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet, andere Preise und Auszeichnungen folgten.
›Krabat‹ ist nicht das einzige Werk, für das Preußler (1923–2013) noch heute bekannt ist. Ob ›Die kleine Hexe‹, ›Der Räuber Hotzenplotz‹ oder ›Das kleine Gespenst‹ – seine Bücher bleiben im Gedächtnis.

»Tonda, der Altgesell, war ein stattlicher Bursche mit dichtem, eisgrauem Haar; doch schien er noch keine dreißig zu sein, dem Gesicht nach. Ein großer Ernst ging von Tonda aus, genauer: von seinen Augen. Krabat fasste vom ersten Tag an Vertrauen zu ihm; seine Gelassenheit und die freundliche Art, wie er ihn behandelte, nahmen ihn für ihn ein.«

›Krabat‹ von Otfried Preußler gehört in jedes Bücherregal. Düster, rätselhaft und atmosphärisch – die Mühle im Koselbruch geht den Leser:innen nach. Die Jubiläumsausgabe ist wunderschön und unterstreicht die Geschichte perfekt. Wer Preußlers ›Krabat‹ noch nicht kennt und eine Schwäche für das Magische und Geheimnisvolle hat, sollte definitiv einen Blick in dieses wunderbare Buch werfen.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Düsteres Jahreshighlight voller Geheimnisse

Dark Rise
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London 1821. Will wird gejagt. Er weiß nicht von wem und nicht warum. Er weiß nur, dass er sich keinen Fehler erlauben darf, immer auf der Hut sein muss. Denn seine Jäger schlafen nicht.
Er verdingt sich ...

London 1821. Will wird gejagt. Er weiß nicht von wem und nicht warum. Er weiß nur, dass er sich keinen Fehler erlauben darf, immer auf der Hut sein muss. Denn seine Jäger schlafen nicht.
Er verdingt sich an den Häfen. Versucht, unter den Menschen unterzugehen und zu überleben. Ein Moment ist es, der ihn von Ketten und Fesseln trennt – ein Moment, in dem er ihnen nicht entkommt.
Doch Will ist nicht das Einzige, das in die Hände seiner Jäger gerät und weggesperrt wird. Auch düsterte Artefakte und einen anderen Mann haben sie in ihre Gewalt gebracht. Und mit einem Mal überschlagen sich die Ereignisse.

»An der Unterseite des Handgelenks prangte ein eingebranntes S im Fleisch des Mannes – der nach ihm griff.
Dieses S hatte er schon einmal gesehen – in Bowhill. Es war in die Handgelenke der Männer eingebrannt gewesen, die seine Mutter getötet hatten.«

Denn der andere Mann war kein gewöhnlicher Mann. Er war ein Steward – der Orden derjenigen, die sich noch an die alte Magie und den dunklen König erinnern. Und die Mitglieder seines Ordens setzen alles daran, einen der ihrigen zu befreien.
Ungewollt wird Will Teil dieser Geschehnisse. Und seine eigenen Geheimnisse beginnen, sich mit denen der Stewards zu vermischen und lassen Will hoffen, endlich Antworten erhalten zu können. Die Frage ist dabei nur, wem kann er vertrauen?

»›Stewards!‹, schrie eine Stimme und riss sie aus ihrem Tagtraum. Um sie herum brach schlagartig Chaos aus, während sich das unbekannte Wort wie ein Lauffeuer verbreitete.«

Atmosphärisch, mitreißend, von der ersten bis zur letzten Seite spannend. ›Dark Rise 1‹ ist dieses Jahr mein absolutes Fantasy-Highlight. Super Atmosphäre, Setting, Handlung und unglaublich toll geschriebene Figuren. Man will mit Will in die Heiligtümer der Stewards vordringen, ihre Geheimnisse lüften und erfahren, warum seine Mutter sterben musste.
Zugleich hat auch die gegnerische Seite ihren Charme. James St. Clair, treuer Anhänger des Dunklen Königs, der selbst einige Geheimnisse verbirgt. Mit viel Liebe für außergewöhnlich atmosphärische Details geschrieben, konnte ich gar nicht schnell genug weiter lesen.

»Der Junge war eindeutig ein Gefangener. Er war an den schweren Balken gekettet, der hinter ihm verlief. Das Eisen war so dick, dass die Fesseln eher wie Ankerketten aussahen.«

Lange hat mich ein Buch nicht mehr so gespannt auf den zweiten Teil gemacht wie ›Dark Rise 1‹. Viele Geheimnisse, tolle Plot Twists und jede Menge spannender Figuren. Die Zeit kann jetzt schon nicht schnell genug vergehen, bis ich endlich ›Dark Rise 2‹ in den Händen halten kann. Ein absolutes Must-Read für Fans von stimmungsvoller Fantasie.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Gute Freunde kann niemand trennen, oder?

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Sie sind alte Freunde, haben zusammen Höhen und Tiefen erlebt und durchgestanden. Solche Erlebnisse schweißen zusammen, oder nicht?
Als eine Frau aus ihrem Kreis vermisst wird, kommen die ersten Fragen ...

Sie sind alte Freunde, haben zusammen Höhen und Tiefen erlebt und durchgestanden. Solche Erlebnisse schweißen zusammen, oder nicht?
Als eine Frau aus ihrem Kreis vermisst wird, kommen die ersten Fragen auf. Die ehemalige Lektorin und Programmleiterin aus einem renommierten Verlagshaus hatte definitiv nicht nur Freunde. Im Lauf der Jahre hat sie sich jede Menge Feinde gemacht. Doch würde wirklich jemand so weit gehen, ihr etwas anzutun?
Mit Nele Neuhaus‘ neuem Kriminalroman ›In ewiger Freundschaft‹ muss das Ermittler-Duo Oliver von Bodenstein und Pia Sander, ehemals Kirchhoff, nun schon zum zehnten Mal ein Verbrechen aufklären. Doch umso tiefer sie in die Umstände um das Verschwinden der Frau vordringen, auf desto mehr ungelöste, lange begrabene Fragen stoßen sie. Und manche dieser Geheimnisse sind so alt, dass sie alles ändern könnten.
Denn jeder hat etwas zu verbergen. Doch manche haben mehr zu verlieren als andere, wenn ihre Geheimnisse bekannt werden.

»Der Mann starrte sie an. Er war barfuß und unrasiert, sein weißes Haar stand wirr von seinem Kopf ab.
›Bitte‹, flüsterte er mit zittriger Stimme. ›Bitte helfen Sie mir.‹«

›In ewiger Freundschaft‹ kann problemlos gelesen werden, ohne das andere Teile aus der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe bekannt sind. Trotzdem hat man als Leser:in definitiv mehr von der Geschichte, wenn man andere Teile kennt. Vor allem ›Mordsfreunde‹. Denn die Geschichte aus ›Mordsfreunde‹ ist es, die in ›In ewiger Freundschaft‹ in dem Verlag erscheinen soll, in dem die Verschwundene einst arbeitete.
Wer andere Bände der Reihe gelesen hat, kennt sicherlich Neuhaus‘ Talent für tiefe und realitätsnahe Charaktere. Weder Bodenstein noch Kirchhoff/Sander sind stereotype Abziehbilder eines Ermittlers. So muss Bodenstein die Herausforderung meistern, in seinem Alter noch einmal Vater geworden zu sein und als derzeit quasi Alleinerziehender seine Tochter und die Arbeit unter einen Hut bringen zu müssen.

»Ein kalter Schauer rieselte Julia über den Rücken, und sie musste schlucken. Kirchhoffs Ex-Frau war das reale Vorbild für eine seiner Hauptfiguren, das wusste sie, und genau wie die fiktive Ina Grevenkamp war Pia Sander Kriminalhauptkommissarin beim Kommissariat 11 der Regionalen Kriminalinspektion in Hofheim, zuständig für Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag. Was hatte es also zu bedeuten, wenn die Kripo sich am Haus von Heike Wersch umschaute?«

Im Vordergrund von ›In ewiger Freundschaft‹ stehen die verschlungenen Bande zwischen Menschen, die sich um Wahrheit und Lüge schlängeln. Spannend ist dabei nicht nur die Frage, was geschehen ist und wer der Täter oder die Täterin ist, sondern vor allem das Warum.
Was geschah vor all den Jahren als einer der Freunde starb? Und auf welche Weise hat dies auf die unterschiedlichsten Wege das Leben der Freunde beeinflusst?

»Seit seiner unglaublichen Metamorphose vor vier Tagen hatte er seinen Schreibtisch nur verlassen, um sich etwas zu trinken zu holen oder mal aufs Klo zu gehen. Er hatte die Rollläden nicht hochgezogen, sein Handy nicht mehr aufgeladen, er hatte weder gegessen noch geschlafen und wusste nicht, ob es gerade Tag war oder Nacht, aber das spielte keine Rolle, denn er konnte endlich wieder schreiben.«

›In ewiger Freundschaft‹ ist ein Krimi, der nicht von Blutrünstigkeit lebt, sondern von den Geschichten und Geheimnissen von Menschen, die um eine alte Freundschaft und ein Verlagshaus gewoben sind. Doch es ist nicht nur spannend zu sehen, was im Verborgenen liegt. Auch die Kräfte, die frei werden, wenn dies hervor gezerrt wird, schlagen Funken. Julia Nachtmann passt als Sprecherin perfekt zu Neuhaus‘ ›In ewiger Freundschaft‹.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Das Erbe des geliebten Onkels

Whisky mit Mord
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Die begabte und erfolgreiche Journalistin Abigail Logan erbt die Destillerie ihres Onkels in Schottland. Doch Abi ist alles andere als eine Kennerin von Whiskys und froh, dass sie das Erbe ihres Onkels ...

Die begabte und erfolgreiche Journalistin Abigail Logan erbt die Destillerie ihres Onkels in Schottland. Doch Abi ist alles andere als eine Kennerin von Whiskys und froh, dass sie das Erbe ihres Onkels nicht allein besichtigen muss.
Obwohl sie ihrem Onkel sehr nah stand, hat sie die Destillerie noch kein einziges Mal besucht. Und in Schottland wird sie jeden Verbündeten brauchen.
Schon bevor Abi an der Destillerie ankommt, erhält sie seltsame Post, doch bei Abbey Glen angekommen, häufen sich die Drohungen gegen sie. Allzu deutlich macht man ihr, dass weder eine Fremde noch eine Frau als neue Besitzerin der Destillerie geduldet werden würde. Doch Abi wäre nicht Abi, wenn sie sich dadurch entmutigen lassen würde.

»Ben war in meiner dunkelsten Stunde für mich da gewesen, und am Ende hatte ich ihn im Stich gelassen. Über fünfundzwanzig Jahre waren vergangen, doch die Erinnerung daran, wie ich allein und verängstigt im Krankenhaus aufwachte, war mir noch so frisch im Gedächtnis, als wäre es gestern gewesen.«

Doch Drohungen und seltsame Post sind nicht das Einzige, das Abi in Schottland erwartet. Unbekannte schleichen um ihr Haus und sabotieren die Destillerie. Selbst bei diesen Taten bleibt es jedoch nicht, kurz nach ihrer Ankunft wird eine Leiche in einem Whiskey-Fass in Abbey Glen gefunden.
Für die Polizei ist klar, dass Abi sich aus den Ermittlungen raushalten soll. Doch dies hält die Journalistin nicht davon ab, mit Erfolg eigene Nachforschungen anzustellen, die sie einen genauen Blick auf die Geschichte der Destillerie und der dort arbeitenden Menschen werfen lässt.

»Abbey Glen, das ist einer der angesagtesten aufstrebenden Hersteller von Single Malt Whisky in Schottland. Klein und sehr teuer, eine Nobeldestillerie. Wirklich etwas, das zu Ben passt. Echte Klasse.«

›Whisky mit Mord‹ lebt von vielfältigen Charakteren, einer Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist, und dem Zauber Schottlands. Fast jeder scheint etwas zu verbergen zu haben und auch um die Destillerie ranken sich zahlreiche Geschichten.
Die Handlung ist dicht, die Ereignisse nachvollziehbar und zugleich überraschend. Nach und nach entsteht so durch die Hinterbliebenen ein Bild von Abis Onkel Ben, der sich mit dem Erbe einiges gedacht zu haben scheint.
›Whisky mit Mord‹ ist eine spannende Kombination aus Geheimnissen, der Aufklärung eines Verbrechens und den persönlichen Beziehungen, der Leute um Abby Glen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie es mit der Reihe weitergehen wird und was Abigail Logan im zweiten Band, ›Whisky für den Mörder‹ erwarten wird.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Das Grauen des Unbekannten

Berge des Wahnsinns – Erster Teil
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Eine Expedition in die Antarktis. Ein Triumph für die Wissenschaft. In unbekannte, noch nie von einem Menschen betretene Gebiete sollen sie vordringen.
Durch Bohrungen wollen sie herausbekommen, was unter ...

Eine Expedition in die Antarktis. Ein Triumph für die Wissenschaft. In unbekannte, noch nie von einem Menschen betretene Gebiete sollen sie vordringen.
Durch Bohrungen wollen sie herausbekommen, was unter den tiefen Eisschichten verborgen liegt. Gesteine, Fossilien, Spuren längst vergangenen Lebens.
Ein Sensationsfund, der die Wissenschaft verändern soll und die angenommenen Theorien über die Welt in Zweifel zieht.
Denn bald schon müssen sie feststellen, dass sie mehr unter den Eisschichten finden, als sie zu hoffen gewagt hätten. Doch dann müssen sie sich fragen, ob sie jemals hätten an diesen Ort kommen sollen.

»Ich muss mein Schweigen brechen, weil Männer der Wissenschaft sich weigern, meinem Rat zu folgen, ohne zu wissen, worum es geht.«

H. P. Lovecraft ist ein Meister der düsteren, geheimnisvollen Atmosphäre. Unheilvoll lesen sich die Berichte um die Wissenschaftler, die in die Antarktis aufbrechen, um die Welt und ihre Beschaffenheit weiter zu erkunden, zu verstehen und zu systematisieren.
Nur noch über Funk mit dem Rest der Welt verbunden, wird die gut vorbereitete Expedition bald schon daran erinnert, welche Gefahren im Unbekannten schlummern können.

»Aus seiner Stimme konnte ich eine unbewusste Beunruhigung heraushören – über eine eisige Leere via 1100 Kilometern hinweg –, als er darauf drängte, wir sollten uns beeilen, damit wir die unheimliche neue Gegend so schnell wie möglich wieder verlassen könnten.«

›Berge des Wahnsinns – Erster Teil‹ ist nur der erste Teil der Erzählung von H. P. Lovecraft und ich kann es kaum erwarten, bis der nächste Teil herauskommt. Natürlich könnte ich die Geschichte schon weiterlesen, doch wer einmal eine Lovecraft-Erzählung aufgeschlagen hat, die von François Baranger illustriert wurde – wie ›Cthulhus Ruf‹ –, der weiß vielleicht, dass sich das Warten lohnt.
Die Illustrationen von Baranger sind unglaublich stimmungsvoll, düster und unheilschwer. Sie sind so voller Details und fangen die Stimmung der Erzählung mehr als nur ein. Jede Seite lässt die Lesenden spüren, wie stark Baranger mit Lovecrafts Werk vertraut ist.

»Die unbekannten Berge ragten vor uns in schwindelnde Höhe auf wie eine fürchterliche, von Giganten errichtete Mauer, und die merkwürdig regelmäßigen Umrisse waren jetzt sogar ohne Fernglas auszumachen.«

›Berge des Wahnsinns – Erster Teil‹ ist das Beste aus zwei Welten. H. P. Lovecrafts Erzählung zieht die Lesenden schon nach wenigen Sätzen so tief in den Horror und die Schrecken einer unbekannten Eiswelt hinein. François Baranger fängt die Stimmung der Erzählung ein und lässt die Welten und Wesen Lovecrafts Gestalt annehmen. Unglaublich spannend zu lesen und faszinierend zu betrachten, eine klare Empfehlung.

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