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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte mit einer schönen Botschaft

Der Weihnachtspulli
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Dunkle Abende in der Vorweihnachtszeit eignen sich hervorragend zum Vorlesen und das Bilderbuch »DER WEIHNACHTSPULLI« von Cecilia Heikkilä ist eine zauberhafte Leseempfehlung für gemütliche Kuschelminuten.

Die ...

Dunkle Abende in der Vorweihnachtszeit eignen sich hervorragend zum Vorlesen und das Bilderbuch »DER WEIHNACHTSPULLI« von Cecilia Heikkilä ist eine zauberhafte Leseempfehlung für gemütliche Kuschelminuten.

Die Geschichte wird in kleinen Abschnitten und mit bildhaften und leicht verständlichen Worten erzählt. Im Mittelpunkt steht der kleine Streunerkater Munkel, der in einem Pappkarton lebt und dessen größter Schatz ein warmer, roter Strickpullover ist. An einem kalten Wintertag spaziert er quer durch die Stadt und bemerkt nicht, dass sich eine Masche seines Pullovers an einem Ast verfangen hat und komplett aufribbelt. Tieftraurig steht er schließlich ohne Pullover im kalten Schnee. Er nimmt das Ende des roten Fadens auf, um den Weg des Wollfadens zu folgen. Dass ihn am anderen Ende ein ganz besonders Weihnachtswunder erwartet, ahnt der traurige Streuner nicht…

Zusammen mit den wunderschönen und stimmigen Illustrationen der Autorin, die sich komplett über die Seiten erstrecken, wird Munkels Geschichte für die Kinder lebendig und die Traurigkeit, die er im Laufe der Erzählung erlebt, wird durch diese Bilder spürbar. Das kleine Weihnachtswunder am Schluss ist mehr als versöhnlich, wobei es für mein Gefühl noch etwas detaillierter hätte erzählt werden können.

MEIN FAZIT

Das liebevoll illustrierte Bilderbuch »DER WEIHNACHTSPULLI« ist nicht nur zur Weihnachtszeit eine wundervolle Geschichte zum Vorlesen, sie passt in jede Jahreszeit herein. Das Schicksal des Streunerkaters Munkel macht am Anfang ein wenig traurig, doch die Wendung zum Schluss ist mehr als versöhnlich. Durch seine Geschichte lernt man, dass auf negative Ereignisse viele wundervolle Momente folgen können.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Die "Friedliche Revolution" von 1989 aus der Sicht eines Kindes. Nostalgisch, aber nicht eingestaubt

Fritzi war dabei. Eine Wendewundergeschichte (Taschenbuchausgabe)
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»FRITZI WAR DABEI« beschreibt die letzten Wochen vor dem Mauerfall der DDR und erzählt die historischen Ereignisse aus der Sicht der Viertklässlerin Fritzi, die ihr ganz persönliches Wendewunder erlebt, ...

»FRITZI WAR DABEI« beschreibt die letzten Wochen vor dem Mauerfall der DDR und erzählt die historischen Ereignisse aus der Sicht der Viertklässlerin Fritzi, die ihr ganz persönliches Wendewunder erlebt, das für eine ganze Generation spricht und für junge Leser sehr lehrreich ist.

Man lernt Fritzi an einem Punkt kennen, an dem sie beginnt, ihr vertrautes Umfeld und die strengen Strukturen innerhalb der DDR infrage zu stellen. Es passiert auf einmal so viel. Mitschüler kommen nach den Sommerferien nicht mehr aus Ungarn zurück und Mutti nimmt an Demonstrationen teil, bis plötzlich etwas Unfassbares geschieht…

Ich persönlich habe als 80er-Jahre Westkind gar nichts von der DDR gewusst und auch während der Schulzeit wurde diese Zeit der deutschen Teilung komplett (vielleicht auch von den Lehrern bewusst) ignoriert und ich musste mir mein Wissen mit den Jahren selbst aneignen. Dieses Kinderbuch hat mich insofern tief beeindruckt, da es mit wenigen Seiten spannend, eindrucksvoll und nachvollziehbar das Ende der DDR erzählt und einen Einblick in die Gefühlswelt eines unwissenden Kindes gibt, das sein ganzes Leben lang im System gefangen war. So eine Geschichte hätte ich gerne als Kind selbst gelesen.

Neben der bildhaft und auf Augenhöhe erzählten Geschichte haben mich die gelungenen, nostalgisch anmutenden Illustrationen tief beeindruckt. In Kombination mit dem Gelesenen entwickeln sie eine unglaubliche Tiefe, der man sich schwer entziehen kann. Teilweise habe ich beim Betrachten einige Momente innehalten müssen und eine Gänsehaut bekommen.

Die Deutsche Wiedervereinigung ist ein emotionales Thema, dessen grausame Vorgeschichte nicht vergessen werden darf und aus diesem Grund ist es enorm wichtig, der jungen Generation so früh wie möglich von den Hintergründen zu erzählen.

FAZIT

Mit dem Kinderbuch »FRITZI WAR DABEI« erzählt die Autorin Hanna Schott von der friedlichen Revolution in der DDR, die 1989 zum Mauerfall und der Wende führte.

Durch Fritzis Erzählung erlebt man diese Ereignisse aus der Sicht eines Kindes mit und kann sich sowohl als junger als auch als erwachsender Leser gut in ihre Lage hineinversetzen. Natürlich geht diese kurze Geschichte nicht zu genau ins Detail, doch sie bietet die perfekte Grundlage für weitere Recherchen. In meinen Augen ist dieses Buch eine wichtige Lektüre, die Eltern gemeinsam mit ihren Kinder lesen und erörtern sollten. Auch als Schullektüre eignet sich dieses wichtige Buch hervorragend.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Keine leichte Geschichte! Mich hat sie tief bewegt und emotional zerstört

Dem Horizont so nah
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Der Roman »DEM HORIZONT SO NAH« ist mir in den letzten Jahren schon oft aufgefallen und ich dachte tatsächlich immer, dass es sich hierbei um eine leichte und vielleicht berührende Liebesgeschichte handelt, ...

Der Roman »DEM HORIZONT SO NAH« ist mir in den letzten Jahren schon oft aufgefallen und ich dachte tatsächlich immer, dass es sich hierbei um eine leichte und vielleicht berührende Liebesgeschichte handelt, die sich gut zwischendurch lesen lässt. Dass diese Geschichte auf mehreren Ebenen schockierend ist und auf wahren Begebenheiten beruht, hat mich noch mal mehr erschüttert und mir das Herz beim Lesen noch schwerer werden lassen.

Und eben weil die Geschichte die Lebensgeschichte der Autorin ist und sie in Romanform auf einen wegweisenden Abschnitt ihres Lebens zurückblickt, macht es mir aus moralischen Gründen schwer, mich kritisch zu diesem Roman zu äußern. Denn ehrlich gesagt, habe ich zwischendurch einige Längen gespürt, die mir das Lesen etwas erschwert haben. Doch abgesehen davon, leistet Jessica Koch mit dem Veröffentlichen ihrer Liebesgeschichte eine hervorragende Aufklärungsarbeit, die ich nur loben kann.

Ich bin gerade ein wenig unentschlossen, wie ich jetzt weiterschreiben soll. Denn einerseits möchte ich euch so wenig wie möglich vom Inhalt erzählen, damit ihr euch möglichst unvoreingenommen an dieses Buch wagen könnt. Allerdings ist die Thematik teilweise so traumatisch, dass ich diese erschütternde Geschichte emotional labilen Menschen nicht empfehlen möchte. Denn Jessica Koch erzählt mit einer bewussten Offenheit und Deutlichkeit von scheußlichen Verbrechen, wehrlosen Opfern und tödlichen Krankheiten, die bis ins Mark vordringen und mich auch jetzt noch zu Tränen rühren. Mich persönlich hat dieser Roman am Ende emotional zerstört.

Abgesehen von den schweren Episoden und den kleinen Längen ist »DEM HORIZONT SO NAH« ab jetzt eine meiner Herzensgeschichten und wer sich von euch stark genug für eine tiefgründige, authentische und persönliche Geschichte mit nahbaren und starken Charakteren ist, in die man sich leicht verlieben kann, dem kann ich den seitenstarken Roman von Jessica Koch auf jeden Fall ans Herz legen. Zudem zeigt diese Geschichte sehr eindrucksvoll, wie wichtig es ist, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und sich von Vorurteilen und Rasterdenken endgültig zu verabschieden!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Man kann nicht alles mögen...

Gut gegen Nordwind
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Schon seit einigen Jahren schleiche ich um den hochgelobten Roman »GUT GEGEN NORDWIND« von Daniel Glattauer herum. Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen habe ich eine Geschichte erwartet, die das ...

Schon seit einigen Jahren schleiche ich um den hochgelobten Roman »GUT GEGEN NORDWIND« von Daniel Glattauer herum. Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen habe ich eine Geschichte erwartet, die das Potenzial hat, eine Herzensgeschichte zu werden.
Doch das war leider nicht der Fall, denn mich persönlich hat dieser Roman ziemlich enttäuscht zurückgelassen.

Die Grundidee, die Geschichte ausschließlich in E-Mails zu erzählen und die Protagonisten lediglich virtuell zusammenzubringen, ist durchaus interessant. Die E-Mails sind gekonnt formuliert und lassen sich schnell Weglesen. Auch die ersten kurzen Nachrichten zwischen Emmi und Leo haben einen guten Unterhaltungswert. Allerdings zeigen sich die Charaktere nach kurzer Zeit von ihrer pubertären Seite und ganz besonders die Reaktionen von Emmi waren mir zu kindisch und klischeebeladen. Die nichtigen Streitereien, die schnell einsetzen, haben mich genervt und dadurch konnte ich nur wenig Sympathien für die Protagonisten und ihre Geschichten aufbringen.

Erschwerend kommt hinzu, dass man durch das Lesen der E-Mails wenig vom wahren Seelenleben der Charaktere erfährt und nur das miterlebt, was sie einander erzählen.



FAZIT

Rückblickend betrachtet, hat »GUT GEGEN NORDWIND« meine (vielleicht zu) hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Der in vielen Rezensionen als Lieblingsbuch glorifizierte Roman bot mir keinerlei Mehrwert und die Tändeleien der Protagonisten konnte ich leider keinen Moment ernst nehmen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Ein monstermäßiges Grusel-Abenteuer

Willkommen in Monsterville
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Dieses Abenteuer hält, was der Titel verspricht: Es ist monstermäßig.

Gemeinsam mit Ben erleben die Leser ein gruseliges und spannendes Abenteuer, das voller Geheimnisse und Rätsel steckt. Dabei beginnt ...

Dieses Abenteuer hält, was der Titel verspricht: Es ist monstermäßig.

Gemeinsam mit Ben erleben die Leser ein gruseliges und spannendes Abenteuer, das voller Geheimnisse und Rätsel steckt. Dabei beginnt Bens Geschichte mit einem Umzug, der ihn gar nicht glücklich macht. Seine Eltern haben sich getrennt und in der neuen Stadt wohnen merkwürdige Kreaturen. Anfangs glaubt Ben noch, dass sich die Bewohner lediglich auf Halloween vorbereiten und deswegen bereits in ihren Kostümen stecken. Schnell merkt er, dass er der Einzige ist, der diese Monster sehen kann. Nun möchte er noch schneller aus dieser verfluchten Stadt flüchten. Doch genau dann verschwindet sein geliebter Hund …

Uns hat Bens magische Geschichte sehr gut unterhalten und sie hat uns genau das beschert, was wir erwartet haben: ein monstermäßiges Leseabenteuer. Die Charaktere sind nahbar, wirken authentisch und die Handlung ist gruselig, spannend, skurril und witzig zugleich.
Das Setting ist mehr als passend. »WILLKOMMEN IN MONSTERVILLE« spielt um die Halloween-Zeit und die gesamte Stadt umgibt eine besondere Atmosphäre.

Dass die Handlung zwischendurch immer wieder vom Erzähler, einem gewissen “Adam Monster”, unterbrochen wird, empfanden wir als Bereicherung und unterhaltsam. Denn er erklärt verschiedene Dinge und versorgt die Leser auf charmante Weise mit wissenswerten Hintergrundinfos.

Zu Beginn wird im Prolog ein wirklich gruseliges Schauermärchen erzählt, das sich im 16. Jahrhundert in der Stadt ereignet haben soll. Auf mysteriöse Weise sind Siedler verschwunden und Ben findet kurz nach dem Umzug unwissentlich einen Hinweis auf die verschwundenen Menschen. Dieses schaurige Rätsel möchte man als Leser unbedingt gelöst haben, doch am Ende sind noch VIELE Fragen offen und wir sind begierig darauf zu erfahren, was damals tatsächlich geschehen ist. Auf einen möglichen zweiten Band sind wir daher sehr gespannt.

FAZIT

»WILLKOMMEN IN MONSTERVILLE« ist eine Empfehlung für junge Leser ab 8/9 Jahren, die gruselige Bücher mögen. Während der spannend erzählten Geschichte gibt es aufwendige Illustrationen zu entdecken und Rätsel zu entschlüsseln. Wer keine Angst vor Monstern hat, sollte sich unbedingt auf Bens Abenteuer einlassen!