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Veröffentlicht am 28.05.2020

Ein aufwühlender Eltern-Thriller! Der spannendste, verstörendste und krasseste Roman von Colleen Hoover

Verity
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Ich bin sprachlos und weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll! Diese Geschichte hat mich stellenweise unglaublich erschreckt und verängstigt. So einen Roman hätte ich von Colleen Hoover wirklich ...

Ich bin sprachlos und weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll! Diese Geschichte hat mich stellenweise unglaublich erschreckt und verängstigt. So einen Roman hätte ich von Colleen Hoover wirklich nicht erwartet.
Das mag jetzt ziemlich negativ klingen, ich möchte aber genau das Gegenteil damit ausdrücken. Denn VERITY ist eines meiner emotionalen Lesehighlights in diesem Jahr.

Dass sich dieser Roman deutlich von den klassischen Hoover-Werken abhebt, wird ziemlich schnell klar. Mit jedem Wort und jeder Zeile schwingt etwas Unheilvolles und eine ungewisse Bedrohung mit.

Doch worum gehts:
Die Protagonistin, eine erfolglose Autorin, bekommt ein unwiderstehliches Angebot. Sie soll die bekannte Thrillerreihe einer berühmten Schriftstellerin beenden, die nach einem schweren Unfall nicht mehr in der Lage ist, das selbst zu tun. Nach der ersten Begegnung mit der Autorin, ihrer Familie und dem Manuskript entwickelt sich ihr eigenes Leben in einen nervenaufreibenden Thriller.

Erzählt wird VERITY aus zwei Perspektiven. Einmal durchlebt man die gegenwärtige Geschichte aus der Sicht der Protagonistin, und auf der anderen Seite wird das Manuskript der Autorin im Verlauf der Handlung immer mächtiger und es greift immer mehr in die gegenwärtige Geschichte ein. Beim Lesen entwickelt man für beide Handlungsstränge diverse Theorien, die man durch überraschende Wendungen immer wieder über Bord werfen muss.

Ich habe schon einige morbide und extrem blutige Thriller mit atemlosen Verfolgungsjagden in Büchern durchlebt, aber dieses subtile, perfide und hochemotionale Psychospiel, das Hoover mit ihren Charakteren und Lesern in VERITY treibt, ist wirklich heftig. Die Darstellung ist unfassbar real und erschreckend authentisch. Zu keiner Zeit rechnet man damit, was als nächstes passiert. Die Handlung selbst ist unglaublich spannend und die Plot-Twists strapazieren die Nerven noch mal so richtig.
Einmal angefangen, kann man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Colleen Hoover ist mehr als nur großartig!!!

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein leicht freakiger und am Ende tiefgründiger Jugendroman

Frankly in Love
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Der Einstieg in diesen Jugendroman ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Durch den betont lockeren und gewollt jugendlichen Schreibstil entsteht schnell eine überdrehte Atmosphäre und an die Art von Humor ...

Der Einstieg in diesen Jugendroman ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Durch den betont lockeren und gewollt jugendlichen Schreibstil entsteht schnell eine überdrehte Atmosphäre und an die Art von Humor musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Doch nach einigen Kapiteln weicht die Überdrehtheit ein wenig zur Seite und die wirklich ernsthafte Thematik kommt an die Oberfläche. Eine Thematik, über die man nie müde werden darf, nachzudenken. Alltagsrassismus. In »FRANKLY IN LOVE« geht es nicht um die körperliche und gewalttätige Art von Rassismus, sondern vielmehr um die Denkweise unterschiedlicher Gruppen und die festgefahrene Erwartungshaltung von nicht integrierten Einwanderern an ihre vorbildlich integrierten Kinder.

Wie resigniert der jugendliche Protagonist Frank, ein koreanischstämmiger Amerikaner, mit der rassistischen Einstellung seiner Eltern umgeht, ist interessant zu beobachten und gleichzeitig erschreckend mit anzusehen.
Da der Autor David Yoon (übrigens der Ehemann der erfolgreichen Autorin Nicola Yoon) selbst koreanischstämmiger Amerikaner ist, konnte er sich gut in die Lage seiner Charaktere hineinversetzen und es fühlt sich so an, als habe er auch viel Persönliches mit in die Handlung einfließen lassen.

Trotz der beeindruckend authentischen Darstellung der anhaltenden rassistischen Probleme im Alltag von Frank und seinem afroamerikanischen Freund entstehen in der Handlung einige Längen und die betont jugendlich-freakige Sprache abseits der Dialoge ist wirklich anstrengend zu lesen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die deutsche Übersetzung ihren Teil zur anstrengenden Sprache beigetragen hat. Denn man stolpert häufig über die absurdesten Ausdrücke wie z. B. “Affenspiegel” für Smartphone. What?!

Insgesamt hat mich der Debütroman »FRANKLY IN LOVE« von David Yoon trotzdem gut unterhalten. Über die merkwürdigen deutschen Begriffe konnte ich nach einer Weile hinwegsehen und die freakigen Charaktere habe ich am Ende sogar liebgewonnen. Die Botschaft, dass man jeden lieben darf, den man lieben möchte, ist unglaublich wichtig und wie David Yoon sie übermittelt, ist absolut authentisch.
Mich hat diese herzerwärmende und leicht nerdige Geschichte zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Grandios illustriertes Vorlesebuch mit einer sehr kurzen Story

Hasen rasen mit dem Bus
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Das Vorlesebuch von Philip Ardagh »HASEN RASEN MIT DEM BUS« erzählt die verrückte Geschichte einer Hasentruppe, die mit dem Bus quer durch Mümmelburg rast. Da müssen die Bewohner besonders gut aufpassen, ...

Das Vorlesebuch von Philip Ardagh »HASEN RASEN MIT DEM BUS« erzählt die verrückte Geschichte einer Hasentruppe, die mit dem Bus quer durch Mümmelburg rast. Da müssen die Bewohner besonders gut aufpassen, denn so ein schneller Bus voller Hasen, kann sehr gefährlich sein.

Zuallererst fällt den Lesern, egal ob jung oder alt, natürlich das zuckersüße Cover ins Auge. Dass sich diese wundervollen Illustrationen durchs gesamte Buch ziehen, ist das Schönste an diesem Werk. Hier kann man die Arbeit des Künstlers Ben Mantle einfach nur über alle Maße loben.

Die kurze Geschichte ist zum größten Teil in sich reimende Verse aufgebaut, was ich persönlich beim Vorlesen immer sehr mag. Allerdings wiederholen sich manche Sätze unregelmäßig, was für mein Gefühl kaum Sinn ergibt und ehr verwirrt.

Zudem finde ich schade, dass es eigentlich nur die Illustrationen sind, die die kleinen Leser an die Seiten fesseln. Von der ereignislosen Story selbst, bleibt nicht wirklich viel im Gedächtnis hängen.

Dass es neben den rasenden Hasen noch eine weitere kleine Bildergeschichte zu entdecken gibt, haben wir erst später bemerkt.
Wenn man sich die Illustrationen ganz genau anschaut, gibt es direkt zu Anfang Hinweise auf einen Gefängnisausbruch. Zwei Eichhörchnchen-Banditen befinden sich auf der Flucht und werden über alle Buchseiten von der ziemlich ratlosen Polizei gejagt. Das ist wirklich spaßig und das gemeinsame Suchen gefällt den Kindern beim Vorlesen sehr.

Alles in allem ist »HASEN RASEN MIT DEM BUS« ein großartig illustriertes und detailverliebtes Vorlesebuch, das seine jungen Leser zum Lächeln bringt. Dass die Geschichte handlungstechnisch nicht viel hergibt, ist ziemlich schade. Dennoch macht es Spaß, sich gemeinsam mit den Kindern dieses Buch anzuschauen und die unterschiedlichen Szenen am Rande der Hauptgeschichte zu interpretieren.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Eine Liebesgeschichte, die mit den Seiten immer tiefgründiger wird

Nächstes Jahr am selben Tag
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In dem Jugendroman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« geht es um die Studentin Harper, die sich, gemeinsam mit ihrer überarbeiteten Mutter, um ihren kleinen, autistischen Bruder kümmert. Sie lernt am College ...

In dem Jugendroman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« geht es um die Studentin Harper, die sich, gemeinsam mit ihrer überarbeiteten Mutter, um ihren kleinen, autistischen Bruder kümmert. Sie lernt am College den vermeintlichen Aufreißer Ashton kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch auch er hat mit familiären Problemen zu kämpfen…

Die wunderschöne und erfrischend andersartige Buchgestaltung hat mich auf eine tiefgründige Liebesgeschichte hoffen lassen, doch leider erzählt dieses Buch eine vorhersehbare und leicht kitschige College-Romanze, bei der ich oft die Augen verdrehen musste.

Dabei konnte mich der leichtgängige Schreibstil sofort überzeugen und in die Geschichte ziehen, doch mit den Protagonisten konnte ich mich keinen Moment anfreunden. Die Distanz, die ich von Beginn an spürte, wurde mit den Seiten leider nur größer.

Den magischen Moment, als sich die Protagonisten ineinander verliebt haben sollen, habe ich überhaupt nicht wahrgenommen… Die Entwicklung der Liebesgeschichte war mir auch danach einfach zu nüchtern und trotz leidenschaftlicher Momente merkwürdig leidenschaftslos.

Dass sich Harper, nachdem ihr der wunderbare Ashton von seiner traumatischen Vergangenheit erzählt hat, allerdings nicht traut, ihm von ihrem autistischen Bruders zu erzählen, konnte ich nicht nachvollziehen. Dass sich die gesamte Geschichte primär um das Wahren dieses Geheimnisses dreht, hat mich leider ziemlich genervt. Ich mag es nicht, wenn künstlich erzeugte Dramen unnötig in die Länge gezogen werden.

Gefallen haben mir hingegen die familiären Hintergrundgeschichten der beiden Hauptfiguren. In die jeweilige Situation kann man sich gut hinein fühlen. Loben möchte ich aber ganz besonders die einfühlsame und realistische Darstellung der autistischen Verhaltensweisen des kleinen Bruders der Protagonistin. Diese Passagen haben mich berührt und beeindruckt.

Alles in allem konnte der Roman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Da ich eine vollkommen andere Liebesgeschichte erwartet habe, kam ich mit der überraschend naiven und teils kitschigen Handlung nicht gut zurecht.

Wer auf der Suche nach einer leichten College-Romanze ohne Tiefgang ist, ist mit »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« gut beraten.
Mir persönlich fehlte hier einfach zu viel…

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Eine naiv-kitschige Liebesgeschichte, von der ich mehr erwartet habe

Das Licht von tausend Sternen
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In dem Jugendroman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« geht es um die Studentin Harper, die sich, gemeinsam mit ihrer überarbeiteten Mutter, um ihren kleinen, autistischen Bruder kümmert. Sie lernt am College ...

In dem Jugendroman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« geht es um die Studentin Harper, die sich, gemeinsam mit ihrer überarbeiteten Mutter, um ihren kleinen, autistischen Bruder kümmert. Sie lernt am College den vermeintlichen Aufreißer Ashton kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch auch er hat mit familiären Problemen zu kämpfen…

Die wunderschöne und erfrischend andersartige Buchgestaltung hat mich auf eine tiefgründige Liebesgeschichte hoffen lassen, doch leider erzählt dieses Buch eine vorhersehbare und leicht kitschige College-Romanze, bei der ich oft die Augen verdrehen musste.

Dabei konnte mich der leichtgängige Schreibstil sofort überzeugen und in die Geschichte ziehen, doch mit den Protagonisten konnte ich mich keinen Moment anfreunden. Die Distanz, die ich von Beginn an spürte, wurde mit den Seiten leider nur größer.

Den magischen Moment, als sich die Protagonisten ineinander verliebt haben sollen, habe ich überhaupt nicht wahrgenommen… Die Entwicklung der Liebesgeschichte war mir auch danach einfach zu nüchtern und trotz leidenschaftlicher Momente merkwürdig leidenschaftslos.

Dass sich Harper, nachdem ihr der wunderbare Ashton von seiner traumatischen Vergangenheit erzählt hat, allerdings nicht traut, ihm von ihrem autistischen Bruders zu erzählen, konnte ich nicht nachvollziehen. Dass sich die gesamte Geschichte primär um das Wahren dieses Geheimnisses dreht, hat mich leider ziemlich genervt. Ich mag es nicht, wenn künstlich erzeugte Dramen unnötig in die Länge gezogen werden.

Gefallen haben mir hingegen die familiären Hintergrundgeschichten der beiden Hauptfiguren. In die jeweilige Situation kann man sich gut hinein fühlen. Loben möchte ich aber ganz besonders die einfühlsame und realistische Darstellung der autistischen Verhaltensweisen des kleinen Bruders der Protagonistin. Diese Passagen haben mich berührt und beeindruckt.

Alles in allem konnte der Roman »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Da ich eine vollkommen andere Liebesgeschichte erwartet habe, kam ich mit der überraschend naiven und teils kitschigen Handlung nicht gut zurecht.

Wer auf der Suche nach einer leichten College-Romanze ohne Tiefgang ist, ist mit »DAS LICHT VON TAUSEND STERNEN« gut beraten.
Mir persönlich fehlte hier einfach zu viel…

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