Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
The Promise - Der goldene HofEhrlich gesagt wollte ich dieses Buch nur lesen, da ich hinter dem grandiosen, einfach nur atemberaubenden Cover eine märchenhafte Jugendfantasygeschichte vermutet habe.
Gelesen habe ich dann eine Art ...
Ehrlich gesagt wollte ich dieses Buch nur lesen, da ich hinter dem grandiosen, einfach nur atemberaubenden Cover eine märchenhafte Jugendfantasygeschichte vermutet habe.
Gelesen habe ich dann eine Art historischen Roman, in dem mittellose, ungebildete und unverheiratete Mädchen von einem Unternehmen rekrutiert werden, um im hochgelobten Nachbarland Adoria an reiche Männern versteigert zu werden.
Klingt eigentlich nach einem guten Aufhänger für eine düstere Dystopie, doch die Handlung ist so belanglos und wird so zäh erzählt, dass zu keiner Zeit auch nur der Hauch von Spannung aufkommt. Davon abgesehen störte mich von Beginn an das schwache und verstörende Frauenbild, das von der Autorin gezeichnet wurde. Die rekrutierten Mädchen lernen in ihrer umfassenden Ausbildung nicht nur die Gepflogenheiten des Adels, sondern auch das Verhalten einer folgsamen und unterwürfigen Ehefrau kennen. Eine gute Ehefrau hat sich ihrem Mann natürlich in allen Belangen sittsam unterzuordnen und seine Bedürfnisse über ihre eigenen zu stellen. Ist doch klar …
Das Ganze wäre ja gar nicht so schockierend gewesen, wenn eine starke Protagonistin mutig gegen dieses Schicksal rebelliert hätte. Stattdessen lernt der Leser eine gelangweilte und verzogene junge Gräfin kennen, die vor einer arrangierten Hochzeit flieht, um in Adoria an einen reichen Mann versteigert zu werden. Unterwürfig fügt sie sich diesem Schicksal. Oookay … Erst viel zu spät beginnt sie, für sich einzustehen und gegen dieses System zu kämpfen.
Diese Entwicklungen haben mich so sehr gestört, dass die Handlung selbst, die in meinen Augen auch noch langweilig erzählt wird und mit keinen überraschenden Wendungen aufwarten kann, diese Enttäuschung nicht mehr gut machen konnte.
Zugegeben, ich habe von der Geschichte etwas vollkommen anderes erwartet und mich auf ein märchenhaftes Fantasyabenteuer gefreut. Anstelle von magischen Elementen und einer starken Hauptfigur habe ich nur eine affektierte und schwache Protagonistin kennengelernt, an der man sich auf keinen Fall ein Beispiel nehmen sollte.
Meiner Tochter würde ich dieses Jugendbuch, das kein vorbildliches Frauenbild zeichnet, nicht zu lesen geben.