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Veröffentlicht am 01.01.2024

Was für ein wunderschönes Buch

Die Wolkengucker
10

„Die Wolkengucker“ ist ein Buch, das absolut unauffällig daher kommt, ein Buch, dass vom Cover her nicht auffällt, dass sich aber, wenn man ihm die Chance gibt, mit jeder Seite weiter ins Herz aufmacht. ...

„Die Wolkengucker“ ist ein Buch, das absolut unauffällig daher kommt, ein Buch, dass vom Cover her nicht auffällt, dass sich aber, wenn man ihm die Chance gibt, mit jeder Seite weiter ins Herz aufmacht. Das Buch berührt einen mit einer Geschichte die ebenfalls ohne große Aufs und Abs auskommt, ohne Dramen und ohne Katastrophen - die einen aber Seite für Seite mehr berührt, weil sie einfach so „echt“ ist.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen - genau deswegen. Hier treffen ganz verschiedene Charaktere aufeinander - Wilma, eine wohlhabende alte Dame, die in ihrem Leben viel erlebt hat, die sich aber nicht dazu durchringen kann, ihr Leben zu ordnen. Ayla, eine junge Frau die sich mit zwei Jobs über Wasser hält, und durch ihre Lebensfreude jeden Raum zum strahlen bringt. Matt und seine Tochter Mia - Matt ein zurückhaltender Mann, immer noch gebrochen von dem plötzlichen Tod seiner Frau - und Mia ein kleines Mädchen, das trotz des unsagbaren Verlusts ihrer Mutter so lebensfroh und klug durchs Leben geht, dass man einfach nicht anders kann, als sie gern zu haben. Achja - und der miesepetrige Nachbar Ferdinand, der aber auch ganz anders kann als miesepetrig zu sein.

All diese Menschen verbindet eins - das Wolkengucker. Auch wenn sie es erst garnicht wollen oder darin den Sinn nicht sehen. Sie werden zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, zu Freunden, die für einander einstehen und sehen, dass „zusammen“ immer besser ist als „alleine“.

Die Charaktere sind so großartig gezeichnet - durch die verschiedenen Erzählsichten - es wird abwechselnd aus Sicht der verschiedenen Personen erzählt, erfährt man mehr über die Personen selbst und ihre Sicht auf die Geschehnisse - die Kapital sind häufig kurz aber die Erzählung wirkt nie gehetzt. Im Gegenteil, für mich waren die Abschnitte immer genau richtig. Die Figuren sind bodenständig, nah am Geschehen und wirken nie abgehoben. Es passt einfach. Es könnten unsere Nachbarn sein, jeder von uns könnte am Laternenpfahl den Zettel für das nächste Wolkenguckertreffen entdecken und das ist es, was das Buch so schön macht. Es ist eine Geschichte, die jedem passieren kann, die nicht abgehoben ist, und einen vermutlich deswegen so sehr berührt.

Für mich war das Buch ein absolutes Jahreshighlight - für jemanden, der große Dramen sucht, ist das Buch sicher nicht geeignet, wer aber einfach ein ruhiges Buch zum wohlfühlen, lachen und weinen möchte. Ein Buch, das gefühlvoll ist, ohne gefühlsduselig zu sein. Für den ist das Buch sicher genau das richtige!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.05.2022

Wohlfühlroman der zum Denken anregt

Mit dir ist alles schöner
3

Schon das Cover dieses Romans hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – die Farben, die Blumen, hier kommt auf jeden Fall Urlaubsgefühl hoch. Der Titel „Mit dir ist alles schöner“ weist direkt auf eine ...

Schon das Cover dieses Romans hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – die Farben, die Blumen, hier kommt auf jeden Fall Urlaubsgefühl hoch. Der Titel „Mit dir ist alles schöner“ weist direkt auf eine Liebesgeschichte hin –und natürlich erhält der Leser auch, was versprochen wird. Tatsächlich ist die Geschichte um Franziska aber viel mehr als eine reine Liebesgeschichte mitten in der Urlaubsidylle. Es geht viel mehr um die Suche nach sich selbst, die Frage „was macht mich glücklich“ und den Zusammenhalt. Ich habe vor ein paar Jahren das Buch „Zusammmen ist man weniger allein“ von Anna Gavalda gelesen – und dieser Titel beschreibt einfach perfekt den Weg, den Franziska in Kristina Günaks neuem Roman geht.

Für Franziska kommt es bereits auf den ersten Seiten dieses Buchs knüppeldick. Ihr schickes Leben in Hannover geht von einem auf den anderen Tag den Bach runter – und als sie dann noch die Nachricht von dem Tod ihres Vaters erhält, verbunden mit der Info, dass sie die Erbin seines Campingplatzes ist, ist sie natürlich völlig von der Rolle. Sie macht sich direkt auf, auf den Campingplatz an der Ostsee, an dem sie bereits als Kind viele Sommer verbrachte, von dem sie aber als junge Frau geflüchtet ist und ist schockiert: Der Platz ist heruntergekommen, hier lässt sich weder Geld verdienen noch lässt sich der Platz verkaufen. Allerdings lernt sie auch einen liebenswerte Truppe von Dauercampern kennen, die sie teilweise bereits seit ihrer Kindheit kennt und erkennt, dass der Platz mehr ist als ein Campingplatz, er ist ein Zuhause, nicht nur für die Camper, sondern immer mehr auch für sie.

Franziska macht in dem Roman einen unglaublichen Wandel durch, zu Beginn der Geschichte ist sie oberflächlich, stets darauf bedacht was andere von ihr denken und naja, interessiert sich nicht wirklich für ihre Mitmenschen (dafür deutlich mehr für teure Yogakurse, Intervallfasten und laktosefreie Milch). Um es kurz zu sagen – sie war mir am Anfang so richtig unsympathisch und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie dieses Buch irgendwie zu einem Wohlfühlroman werden soll. Durch das Leben auf dem Campingplatz und nicht zuletzt durch die Gemeinschaft der Camper sowie den Elektriker Erik kehrt Franziska immer mehr zurück zu ihren Wurzeln. Sie beginnt, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen und setzt ganz andere Prioritäten. Sie interessiert sich nicht mehr nur dafür was andere Leute denken können, sondern wirklich dafür, wie es anderen Leuten geht und wie sie ihnen helfen kann. Und sie erkennt, wie schön es ist gebraucht zu werden, aber auch Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Kristina Günak setzt diesen Prozess wirklich sehr glaubhaft und sympathisch um – es ist ein stückweit ein innerer Kampf den Franziska da auch mit sich selber austrägt – die Frage zwischen rationalem Handeln und auf sein Herz hören und das schlichte „einfach mal machen“. Und hier kommt aus meiner Sicht auch die Stärke dieses Romans hinzu: Die verschiedenen Blickwinkeln die durch die Gemeinschaft der Camper in die Geschichte integriert wurden – Harald und seine an Demenz erkrankte Frau – die besten Freunde von Franziskas Eltern für die der Campingplatz ihr Altersruhesitz ist, Trudi die von Altersarmut betroffen ist und sich nicht einmal die Platzmiete leisten kann – und Erik der als helfende Hand immer zur Stelle ist, der aber wirkt als wäre er auf der Flucht vor etwas. All diese Figuren machen die Geschichte zu mehr als einem reinen Liebesroman. Insbesondere auch Eriks Sichtweisen haben auch mich beim Lesen mehrmals zum Denken angeregt, denn häufig ist es wirklich so, dass man viel mehr versuchen sollte das zu tun, was einen glücklich macht, als darauf zu hoffen, für andere perfekt zu sein.

Was Figuren und Handlung angeht, muss ich aber auch sagen, dass mich nicht alles restlos überzeugt hat. Ich hätte mir gerade zum Schluss des Buches noch mehr von den Geschichten der Camper gewünscht – von ihrem Leben und ihrem Hintergrund. Hier werden viele Punkte angeschnitten, die für mich als Leser die Geschichte noch rund gemacht hätten. Ebenso ging mir die Liebesgeschichte in diesem Buch an manchen Stellen wirklich zu schnell, gerade wenn man bedenkt, dass wir hier nicht mehr von verliebten Teenagern sprechen.

Alles in allem hat mich der Roman aber wirklich überzeugt, ich hatte Spaß am Lesen und konnte die Seiten genießen, das ist es, worauf es für mich ankommt. Der Roman regt definitiv zum Nachdenken an und wer einfach mal Lust hat, auf ein Abenteuer auf dem Campingplatz der wird bei diesem Buch sicher seine Freude haben!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 21.09.2019

Genau so stelle ich mir einen Regionalkrimi vor

Totentracht
2

Erstmal vorweg: Ich liebe Regionalkrimis! Warum - weil ich diese Kombination aus Witz gepaart mit Informationen über die Region, meist absolut überspitzt dargestellten Charakteren sowie einem Kriminalfall ...

Erstmal vorweg: Ich liebe Regionalkrimis! Warum - weil ich diese Kombination aus Witz gepaart mit Informationen über die Region, meist absolut überspitzt dargestellten Charakteren sowie einem Kriminalfall - der aber nicht völlig im Vordergrund steht - super finde um sich einfach zu entspannen. Also war ich voller Vorfreude auf "Totentracht" - und wurde absolut nicht enttäuscht.


Weil der Blick zuerst aufs Cover fällt fange ich mal damit an. Das Cover zeigt sofort die Naturverbundenheit des Schwarzwaldes - die auch, zumindest bei einer der Hauptfiguren eine große Rolle spielt. Ein echter Blickfang! Allerdings - so richtig rausgefunden was das Eichhörnchen mit der Handlung zu tun hat habe ich nicht - ist aber für mich auch nicht weiter wichtig.

Viel wichtiger ist dagegen die Handlung: Marie, eine junge Polizistin, aufgewachsen im Schwarzwald, kehrt nach mehreren Jahren in Berlin - nach einem peinlichen Zwischenfall in der Arbeit, zurück an ihren Heimatort Villingen-Schwenningen um dort fortan wieder als Kriminalbeamtin zu arbeiten. Allerdings läuft der Start an der neuen Dienststelle nicht wie geplant - erst rumpelt sie mit ihrem neuen Kollegen Winterhalter, einem echten "Schwarzwälder Urgestein" zusammen -und dann wird auch noch in der Fürstengruft eine männliche Leiche in Frauentracht gefunden. Es gilt also, alle Startschwierigkeiten zu vergessen und einen Mordfall zu lösen. Problematisch nur, wenn einen dabei die eigene Vergangenheit einholt...


Jetzt aber zu der Frage, was diesen Roman für mich so besonders gemacht hat. Hier kann ich nur sagen: Auf jeden Fall die Figuren! Die beiden Hauptpersonen, Marie und Winterhalter sind beide zwar absolut überspitzt dargestellt, aber genau das macht in diesem Roman den Schwarzwälder Charme aus.


Marie - ein Mädchen vom Lande die aus Berlin "geflohen" ist erlebt nach ihrer Rückkehr zuerst einen absoluten Kulturschock. Nachdem ich am Anfang nicht so wirklich mit ihr warm wurde (ich fand sie sehr belehrend und "steif") fand ich sie im Verlauf der Handlung immer besser, insbesondere an den Stellen, an denen sie eben nicht die "steife Polizistin war, die nur darauf versessen ist den Fall zu lösen", sondern in denen sie einfach nur "Marie ist" und der Leser auch etwas über ihre Gefühle erfährt.

Ganz anders dagegen Winterhalter. Der Polizist und Hobby-Landwirt ist ein Schwarzwälder-Original, badischen Dialekt inklusive, und es interessiert ihn nicht was die Leute von ihm denken (außer natürlich seine Frau). Ich fand ihn einfach nur klasse - Situationskomik ohne Ende wenn mit ihm und Marie einfach nur Welten aufeinander treffen. Die perfekte Mischung.

Auch die Nebencharaktere sind finde ich sehr gut gelungen - allen voran Winterhalters Ehefrau!


Ich kann nur sagen: Ich habe bei diesem Buch wirklich konstant gelacht oder zumindest geschmunzelt. Das Buch lebt von der Situationskomik zwischen den Figuren - die Ereignisse überschlagen sich und man kommt aus dem Lachen teilweise nicht mehr raus. Auch wenn es an einigen Stellen etwas "zu viel" wird hatte ich beim Lesen einfach nur meinen Spaß. Zwischendrin habe ich direkt vergessen, dass es hier einen Mordfall zu lösen gibt - weil zwischen den Figuren so viele Sachverhalte aufgekommen sind, dass diese Teile der Handlung für mich genauso wichtig wurden wie der Krimi-Teil. Nichtsdestotrotz hat mir das Miträtseln um den Mörder großen Spaß gemacht.


Das Buch lässt sich supergut lesen (wenn man davon absieht, dass man dauernd lachen muss). Der Schreibstil ist flüssig -Winterhalter redet zwar ab und zu im Dialekt - allerdings haben die Autoren hier sehr gut darauf geachtet, dass es nicht zu viel wird und den Lesefluss nicht stört. Ich, die so Garnichts mit dem badischen Dialekt zu tun habe, bin auf jeden Fall sehr gut damit klar gekommen.


Von mir eine klare Leseempfehlung für all diejenigen, die gerne Regionalkrimis lesen und einfach mal abschalten wollen. Wer eine von Anfang bis Ende spannenden Krimi liebt, bei dem der Kriminalfall im Mittelpunkt steht - für den ist dieses Buch vermutlich aber eher nichts.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Zurück in die Bücherwelt - aber mit Abstrichen

Das Buch der gefährlichen Wünsche
1

Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass es mit „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ wieder zurück in die Bücherwelt geht, die wir bereits aus „Dem Buch der gelöschten Wörter“ kennen. Hat mich ...

Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass es mit „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ wieder zurück in die Bücherwelt geht, die wir bereits aus „Dem Buch der gelöschten Wörter“ kennen. Hat mich die Bücherwelt mit ihren Figuren, sowie den Wanderern und Verwandeln doch von Anfang an begeistert. „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ spielt ein paar Jahre nach dem dritten Teil von dem Buch der gelöschten Wörter - kann aber komplett allein und auch ohne Vorwissen gelesen werden. Man kommt zurück in die Welt - begegnet auch den bekannten Figuren des Bundes, rund um M, Hope, Rufus, Gwen und Lance wieder - aber insbesondere die Truppe aus den ersten Bänden spielt hier nur eine Nebenrolle. Anders als die Vorgängerbände ist dieses Buch auch nur ein Einzelband.

Tatsächlich spielt dieses Buch viel mehr in der „Welt der Lesenden“ sprich - außerhalb der Bücherwelt - auch wenn man das zunächst garnicht denkt, denn man begleitet dieses Mal eine Buchfigur, Izzy Amazing, bei ihrem Abenteuer. Natürlich taucht man auch in diesem Buch wieder ein, in verschiedene Buchwelten, allerdings ist dies aus meiner Sicht immer sehr kurz und oberflächlich. Man trifft ein paar Charaktere, unterhält sich und schon sucht man wieder die Tür in die Zentrale. Mir hat der Zauber gefehlt, der den ersten Büchern das besondere etwas gegeben hat - die Beschreibungen von Green Gable oder Pemperley - dafür hatte man das Gefühl, dass die Buchfiguren sich viel zu gut in der Welt der Lesenden auskannten.

Auch mit Izzy bin ich zugegebenermaßen erst zum Schluss warm geworden- ich fand sie am Anfang sehr anstrengend - aber das wird. Insbesondere das letzte Drittel hat mich dann doch überzeugt und mitgenommen - den Weg dahin war für mich aber eher langatmig. Auch der Zusammenhalt zwischen den Buchfiguren - gemeinsam mit Wanderern und Verwandeln hat mir gefehlt - dieses „an einem Strang ziehen“ - in diesem Buch hatte man eher das Gefühl, es gibt ein Abenteuer, fernab von der eigentlichen Bücherwelt - obwohl ja mehrere Geschichten direkt durch das Buch der gefährlichen Wünsche betroffen waren.

Ich bin ehrlicherweise hin- und hergerissen. Ich glaube, wenn man die Vorgängerromane nicht kennt, ist dieses Buch für sich genommen super - wenn man aber bereits in die Bücherwelt eingetaucht war, fallen die Unterschiede doch sehr deutlich ins Auge, daher gibt es von mir nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Mehr Weihnachtsstimmung geht fast nicht

Fräulein Gewürzzauber - Zimtküsse und Honigduft
1

„Fräulein Gewürzzauber - Zimtkuss und Honigduft“ ist ein Weihnachts-Roman, wie er im Buche steht - mehr Weihnachtsstimmung geht kaum. Das Buch schafft eine wunderschöne Adventsatmosphäre, bei der es einem ...

„Fräulein Gewürzzauber - Zimtkuss und Honigduft“ ist ein Weihnachts-Roman, wie er im Buche steht - mehr Weihnachtsstimmung geht kaum. Das Buch schafft eine wunderschöne Adventsatmosphäre, bei der es einem warm ums Herz wird. Der Roman ist als Adventskalender gestaltet- er besteht aus 24. Kapiteln, sodass er einen durch die gesamte Adventszeit begleitet - zumindest für die Leser, die es schaffen, wirklich nur ein Kapitel pro Tag zu lesen (was wirklich schwer ist). Das Buch ist schon der zweite Teil des „Fräulein Gewürzzauber“ - das Buch ist aber absolut ohne Vorkenntnisse lesbar, da man in der Einleitung alles erfährt, was man wissen muss.

Lena betreibt das „Fräulein Gewürzzauber“ ein Café, in dem sie ihre Kunden mit allerhand Spezialitäten - von Keksen über Pralinen und Kuchen, verwöhnt. Eins ist dabei allen Leckereien gemein: Lena hat ein „Gewürznäschen“, d.h. sie hat ein Händchen dafür, verschiedenste Gewürze so zu kombinieren, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft (und das sprichwörtlich auch beim Lesen). Kein Wunder dass die Weihnachtszeit die turbulenteste Zeit im „Fräulein Gewürzzauber“ ist - und dann kommt natürlich noch alles zusammen: Lenas Freund Max verhält sich komisch, seine leicht anstrengende Tante kommt zu besuche, Lena lässt sich auf einen Backwettbewerb ein (den sie wirklich überhaupt nicht brauchen kann - aber was muss, das muss) und Lena findet mit dem Tagebuch ihrer Ur-Ur-Großmutter noch einen ganz persönlichen Begleiter durch die Adventszeit.

Die Geschichte ist wirklich ganz großartig geschrieben - man fühlt sich, als sitzt man selbst im „Fräulein Gewürzzauber“ und unterhält sich mit Lena und ihren Freunden. Die Figuren sind einfach nur sympathisch (zumindest die, die es sein sollen) - man fühlt mit ihnen mit und durch den großartigen Schreibstil der Autorin ist man einfach mittendrin - von Anfang an.

Warum gibt es dann von mir nur vier Sterne: Die Erklärung ist - mir war es, gerade am Anfang, etwas zu viel Kitsch, etwas zu viel „Puderzucker“ über der Geschichte. Vor lauter „zuckersüßen“ Adjektiven und Figurennamen voller Metaphern konnte ich mich nicht mehr auf die Geschichte konzentrieren - mir war es wirklich zu viel. Nach dem ersten Drittel wurde es aber viel besser und die Geschichte nahm richtig Fahrt auf - zum krönenden Abschluss in den letzten Dezembertagen.

Auch ein paar Ungereimtheiten innerhalb der Geschichte haben mich etwas gestört und zum Schluss hin, ging es mir dann doch mit dem ein oder andere Thema etwas zu schnell. Aber insgesamt ist das Buch genau das, was es sein soll: Ein Weihnachtsroman zum Träumen, zum Abschalten und dafür, einen auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Hier hat die Autorin mit der Atmosphäre des Cafés, dem Thema „Backen und Gewürze“ und natürlich den liebenswerten Charakteren einen tollen Rahmen für die Weihnachtszeit geschaffen.

Wer ein Buch zum Träumen in der Weihnachtszeit sucht - oder noch einen tollen Adventskalender, der ist hier genau richtig!

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