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Veröffentlicht am 21.05.2023

Ein Leben für Eiscreme

Träume aus Eis
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„Träume aus Eis“ erzählt die Geschichte des Münchner Eisfabrikanten Josef Pankofer und seiner Familie - das Leben für einen Traum, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht die Besten sind. Das Buch ist ein ...

„Träume aus Eis“ erzählt die Geschichte des Münchner Eisfabrikanten Josef Pankofer und seiner Familie - das Leben für einen Traum, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht die Besten sind. Das Buch ist ein schöner Familienroman der auch ein gutes Bild des Lebens um 1930 herum zeigt - insbesondere des Lebens junger Frauen. Zahlreiche, auch tragische, Wendungen, lassen das Buch mehrfach drehen, sodass die Geschichte nicht langweilig wird - teilweise tritt sogar das Eis in den Hintergrund. Auch wer etwas Liebe sucht, kommt ganz sicher nicht zu kurz da beide Pankofer-Mädchen während der Geschichte ihre große Liebe finden.

Was für meinen Geschmack allerdings tatsächlich etwas zu kurz kommt ist der historische Hintergrund. Ich kenne München sehr gut und lese Bücher wie dieses auch, um hier ein paar Einblicke, auch in das Stadtleben, der damaligen Zeit zu erhalten. Hier wurden zwar mehrere Schauplätze, wie z.B. der Viktualienmarkt, die Kaufingerstraße oder auch das Künstlerhaus genannt, aber ich konnte mich nicht wirklich in die Stadt hineinversetzen. Ich lese dann gerne einzelne Ereignisse oder Orte nach - das hat mir hier gefehlt. Ebenso die Figur des Josef Pankofer - die Autorin beschreibt im Nachwort selbst, dass es die Figur zwar gab, diese allerdings zeitlich erst später geboren ist, als die Figur in der Geschichte. Über den „richtigen“ Josef Pankofer ist wohl nur sehr wenig bekannt -außer eben dem „Steckerleis“. Hier hätte ich mir aber gewünscht, dass man ihn dann nicht „älter“ macht, sondern eben in den richtigen Kontext rückt.

Die Geschichte selbst fand ich angenehm zu lesen - hier aber ganz klar der Hinweis: Die Figuren sprechen Dialekt, welcher auch so geschrieben ist. Da sich dies durch das gesamte Buch zieht, kann es für Leser die vielleicht kein bayrisch sprechen oder es einfach nicht lesen wollen, durchaus anstrengend sein. Mir selbst war es teilweise zu viel. Was mir besonders gut gefallen hat waren die Frauenfiguren, allen voran die älteste Tochter Frieda. Diese habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen, aber auch die anderen Frauen, Erna, Lotte und Fanny fand ich toll. Josef muss ich sagen blieb für mich etwas farblos, vielleicht weil er die meiste Zeit eher am Rand des Geschehens mit seiner Eisproduktion beschäftigt war. Wenn er auftauchte war seine Laune meist schlecht und so konnte er mich nicht wirklich überzeugen.

Für mich alles in allem ein schönes Buch - normalerweise würde ich jetzt sagen „zum Abschalten“ allerdings sind hier durchaus mehrere tragische Wendungen eingebaut, die wohl eher weniger zum Abschalten einladen. Auf jeden Fall aber angenehm zu lesen mit tollen Frauenfiguren.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht so

Ein Ort für Herzensdinge
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„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus ...

„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus finden diese Gegenstände neue Besitzer und mit ihnen eine neue Geschichte - aber leider konnte mich die Geschichte, die um diese Idee herumgewoben wurde so überhaupt nicht überzeugen.

Gwen nimmt sich nachdem sie ihren Job verloren hat eine Auszeit und beginnt als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Sozialkaufhaus. Zwischen der Geschichte von Gwen, die sich nach dem Verlust ihres Jobs und einem schweren Schicksalsschlag Jahre zuvor, wieder zurück in die Gegenwart kämpfen muss, sind auch immer wieder die kleinen Geschichten der Gegenstände eingestreut - sei es ein Pullover, ein Brettspiel oder ein Schal.

Wie gesagt, die Idee fand ich toll - jeder hat diesen einen Gegenstand über den er so viele Geschichten erzählen kann - und die Idee, dass diese Geschichten Gwen wieder zurück holen in ihr eigentliches Leben fand ich toll. Aber ehrlicherweise fand ich Gwen einfach nur nervig. Ich wurde so garnicht warm mit ihr - bei allem was sie getan hat habe ich mir nur gedacht, „jetzt mach doch einfach mal, jetzt zerfließe doch nicht in Selbstmitleid“. Und auch die kleinen Zwischenepisoden der „Gegenstände“ fand ich nicht so passend - mich haben sie aus dem Zusammenhang gerissen bzw. standen so zwischen zwei Seiten und lange wurde der Zusammenhang mit der weiteren Geschichte garnicht klar. Ich würde nicht ausschließen, dass es mir zum Schluss auch einfach nicht mehr aufgefallen ist, da ich wirklich ewig für diese Buch gebraucht habe. Aber das sagt eigentlich schon alles. Zum Ende hin wurde es besser, aber insgesamt glaube ich ist das Buch eher eine Geschichte, die einen runterzieht, statt Mut zu machen oder einen aufzubauen.

Die Nebenfiguren bleiben für mich undurchsichtig, jeder hat seine Geschichte die teilweise angeschnitten wird, aber immer sehr stark an der Oberfläche bleibt. Alles an der Geschichte ist sehr oberflächlich - auch die Freundschaft zu Gwens bester Freundin macht auf mich keinen wirklich innigen Eindruck. Ja, das kann Sinnbild dafür sein, dass Gwen Probleme hat mit Gefühlen und Beziehungen, aber trotzdem, dafür, dass das Buch dann doch fast 500 Seiten hat, wäre die ein oder andere Info mehr noch schön gewesen.

Wie gesagt, mich hat es wirklich nicht überzeugt, Cover und Idee sind toll, die Umsetzung war nichts für mich.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Hier schmeckt man die Liebe zum Kochen

Meine Süperküche
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Ich habe selten ein Kochbuch gesehen, bei dem ich auf jeder Seite das Gefühl habe, dass Lebensfreude und Liebe zum Essen in jedes einzelne Rezept geflossen ist. Dieses Kochbuch ist genau so eins - normalerweise ...

Ich habe selten ein Kochbuch gesehen, bei dem ich auf jeder Seite das Gefühl habe, dass Lebensfreude und Liebe zum Essen in jedes einzelne Rezept geflossen ist. Dieses Kochbuch ist genau so eins - normalerweise mag ich es nicht, wenn Kochbücher erstmal mit seitenweise Lebensgeschichte beginnen - aber hier passt es einfach so. Kann einem ein Kochbuch sympathisch sein? Ich würde sagen JA - auf jeden Fall. Ich hatte Spaß beim Lesen, ich hatte Spaß beim Kochen und beim Eintauchen in die türkische Küche, daher von mir auf jeden Fall eine große Empfehlung.

Das Kochbuch enthält zahlreiche Rezepte von Eintöpfen über Hauptspeisen und auch ein paar Süßspeisen - und - meine Lieblinge: Die „Meze“ - viele Kleinigkeiten, die man zusammen auf den Tisch stellt und von denen eine so lecker ist wie die andere.

Die Rezepte selbst sind klar aufgebaut und auch die Zutaten waren für mich gut zu bekommen. Wir haben in unserem Ort einen kleinen türkischen Supermarkt und hier habe ich zum Beispiel Baldo-Reis oder Tel Serice ohne Probleme bekommen. Man benötigt aber auch nicht für alle Rezepte Zutaten aus einem türkischen Supermarkt, daher kann man die Rezepte auch so gut nachkochen. Uns waren die Gerichte beim Kochen genau nach Rezept allerdings etwas zu wenig gewürzt, aber das ist Geschmacksache.

Was man allerdings wissen muss: Die Rezepte sind tendenziell immer für vergleichsweise viele Personen (vier Personen ist eher die Ausnahme) - das passt natürlich zur türkischen Kultur, die von Gastfreundschaft lebt, ist aber, wenn man nicht gerade Freunde einlädt eher nicht für den normalen Haushalt geeignet. Klar geht das „Runterrechnen“ aber auch eben nur begrenzt und es ist einfach ein zusätzlicher Schritt an den man denken muss. Daher von mir ein Stern Abzug.

Für mich aber ein absolut tolles Kochbuch - wer die mediterrane Küche mag, erhält hier viele tolle Ideen!

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Mit Asterix nach China - na klar!

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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Mein Mann und ich sind große Asterix Fans - klar, dass da auch diese Ausgabe nicht fehlen darf - was man wissen muss, es ist kein klassischer Comic sondern (so wie es auch drauf steht) die Bildergeschichte ...

Mein Mann und ich sind große Asterix Fans - klar, dass da auch diese Ausgabe nicht fehlen darf - was man wissen muss, es ist kein klassischer Comic sondern (so wie es auch drauf steht) die Bildergeschichte zum Film - aber: Wir finden es beide super! Insbesondere, weil durch diese Aufmachung die Zeichnungen viel besser zur Geltung kommen und man auch Kleinigkeiten viel genauer erkennen kann"

Die Zeichnungen sind gewohnt detailreich, die Geschichte wie immer super, mit dem typischen Asterix & Obelix - Witz (auch wenn ich am Anfang Angst hatte, die Freundschaft der beiden könnte leiden). Klar, ab und zu merkt man durchaus, dass die Geschichte zu einem Film gehört - teilweise waren schon extreme Sprünge in der Geschichte. Wenn man dann überlebt, was für eine Zeitspanne abgedeckt wird - aber egal, es geht ja nicht um eine "realitätsnahe" Darstellung.

Wir hatten auf jeden Fall ein kurzweiliges Leseabenteuer!

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Schöne Rezepte aber für mich zu viele Kleinigkeiten

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Dieses Backbuch ist ein Buch, das sich aus meiner Sicht super als Geschenk für backbegeisterte Teenager handelt. Es macht Spaß auf’s Backen und auf’s Ausprobieren und hält Rezepte für alle Geschmäcker ...

Dieses Backbuch ist ein Buch, das sich aus meiner Sicht super als Geschenk für backbegeisterte Teenager handelt. Es macht Spaß auf’s Backen und auf’s Ausprobieren und hält Rezepte für alle Geschmäcker bereit. Hier kommen sowohl Obstliebhaber als auch Schokoladenfans auf ihren Geschmack- und, was mich besonders gefreut hat, es gibt auch ein paar Rezepte für Brötchen oder deftiges Gebackenes, z.B. Knoblauchbrot oder Börek.

Für mich persönlich ist das Buch schön, und es sind auch ein paar tolle Rezepte drin, für mich war es aber zu viel „-chen“, weil heißen, normale Kuchen oder Torten als Törtchen, als Dessert im Glas o.ä., das ist nicht ganz so meins. Insbesondere, da die Kleinigkeiten ganz genauso viel Arbeit machen wie das „große“ Rezept.

Und, man merkt, deswegen auch oben der Geschenktipp für die jüngere Generation, dass die Autorin TikTok-Star ist. Die Videoanleitungen, die bei vielen Rezepten verlinkt sind, sind keine wirklichen Anleitungen - sondern Verlinkungen auf Instagram, wo in einem massiven Zeitraffer das Mischen der Zutaten, das Backen und Verzieren gezeigt wird. Mit einer wirklichen Anleitung, wie sie viele von uns von YouTube kennen hat das relativ wenig zu tun. Ist aber auch kein Muss - die Videolinks braucht man nicht - die Rezepte sind vollständig in dem Buch beschrieben. Die Frage - braucht es das Buch, denn auch das hat mich etwas gestört: Viele der Rezepte findet man auch auf dem Blog der Autorin. Hier also vorneweg der Tipp: Wer sich überlegt das Buch anzuschaffen - schaut einmal auf den Blog, ob euch die Rezepte generell gefallen - wenn ja, macht ihr mit dem Buch sicher nichts falsch.

Die Rezepte an sich sind sehr vielfältig und auch die Rezeptanzahl ist groß: Hier findet sicherlich jeder was - was mir sehr gut gefallen hat, sind die Grundrezepte zu Beginn des Buches, insbesondere die Anleitung für verschiedene Cremes. Ebenso enthält das Buch auch verschiedene Tipps, z.B. für Spritz-Muster ohne Tülle etc. Das ist eine wirklich schöne Idee, wenn man nicht so viel Geld für Backzubehör ausgeben möchte.

Die Rezepte selbst sind aus meiner Sicht sehr gut und übersichtlich beschrieben. Jedes Rezept hat ein Foto, sodass man eine Orientierung hat, wie das Kunstwerk aussehen soll. Gut gefunden hätte ich von der Übersichtlichkeit her, wenn die Größe der Backform direkt oben bei der Menge stehen würde - aber wenn man weiß wo man hinsehen muss, ist das auch kein Problem.

Die Zutaten selbst findet man ohne Probleme- Sonderthemen wie Fondant etc. sind aus meiner Sicht, auch wenn sie teilweise dabeistehen, kein Muss— die Rezepte kommen ohne viel Schnickschnack aus (bzw. brauchen es nicht, um lecker zu sein) und daher auch ohne große -Planung schnell machbar. Wer sich ein größeres Projekt vornimmt, hat in der Regel auch den nötigen Vorlauf, um die Zutaten zu kaufen.

Insgesamt aus meiner Sicht ein schönes Buch, mit vielen Anregungen - für mich aber nicht ganz das Richtige.

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