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Veröffentlicht am 19.03.2023

Schöne Rezepte aber für mich zu viele Kleinigkeiten

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Dieses Backbuch ist ein Buch, das sich aus meiner Sicht super als Geschenk für backbegeisterte Teenager handelt. Es macht Spaß auf’s Backen und auf’s Ausprobieren und hält Rezepte für alle Geschmäcker ...

Dieses Backbuch ist ein Buch, das sich aus meiner Sicht super als Geschenk für backbegeisterte Teenager handelt. Es macht Spaß auf’s Backen und auf’s Ausprobieren und hält Rezepte für alle Geschmäcker bereit. Hier kommen sowohl Obstliebhaber als auch Schokoladenfans auf ihren Geschmack- und, was mich besonders gefreut hat, es gibt auch ein paar Rezepte für Brötchen oder deftiges Gebackenes, z.B. Knoblauchbrot oder Börek.

Für mich persönlich ist das Buch schön, und es sind auch ein paar tolle Rezepte drin, für mich war es aber zu viel „-chen“, weil heißen, normale Kuchen oder Torten als Törtchen, als Dessert im Glas o.ä., das ist nicht ganz so meins. Insbesondere, da die Kleinigkeiten ganz genauso viel Arbeit machen wie das „große“ Rezept.

Und, man merkt, deswegen auch oben der Geschenktipp für die jüngere Generation, dass die Autorin TikTok-Star ist. Die Videoanleitungen, die bei vielen Rezepten verlinkt sind, sind keine wirklichen Anleitungen - sondern Verlinkungen auf Instagram, wo in einem massiven Zeitraffer das Mischen der Zutaten, das Backen und Verzieren gezeigt wird. Mit einer wirklichen Anleitung, wie sie viele von uns von YouTube kennen hat das relativ wenig zu tun. Ist aber auch kein Muss - die Videolinks braucht man nicht - die Rezepte sind vollständig in dem Buch beschrieben. Die Frage - braucht es das Buch, denn auch das hat mich etwas gestört: Viele der Rezepte findet man auch auf dem Blog der Autorin. Hier also vorneweg der Tipp: Wer sich überlegt das Buch anzuschaffen - schaut einmal auf den Blog, ob euch die Rezepte generell gefallen - wenn ja, macht ihr mit dem Buch sicher nichts falsch.

Die Rezepte an sich sind sehr vielfältig und auch die Rezeptanzahl ist groß: Hier findet sicherlich jeder was - was mir sehr gut gefallen hat, sind die Grundrezepte zu Beginn des Buches, insbesondere die Anleitung für verschiedene Cremes. Ebenso enthält das Buch auch verschiedene Tipps, z.B. für Spritz-Muster ohne Tülle etc. Das ist eine wirklich schöne Idee, wenn man nicht so viel Geld für Backzubehör ausgeben möchte.

Die Rezepte selbst sind aus meiner Sicht sehr gut und übersichtlich beschrieben. Jedes Rezept hat ein Foto, sodass man eine Orientierung hat, wie das Kunstwerk aussehen soll. Gut gefunden hätte ich von der Übersichtlichkeit her, wenn die Größe der Backform direkt oben bei der Menge stehen würde - aber wenn man weiß wo man hinsehen muss, ist das auch kein Problem.

Die Zutaten selbst findet man ohne Probleme- Sonderthemen wie Fondant etc. sind aus meiner Sicht, auch wenn sie teilweise dabeistehen, kein Muss— die Rezepte kommen ohne viel Schnickschnack aus (bzw. brauchen es nicht, um lecker zu sein) und daher auch ohne große -Planung schnell machbar. Wer sich ein größeres Projekt vornimmt, hat in der Regel auch den nötigen Vorlauf, um die Zutaten zu kaufen.

Insgesamt aus meiner Sicht ein schönes Buch, mit vielen Anregungen - für mich aber nicht ganz das Richtige.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Unglaublich bewegend - mein erstes Jahreshighlight

Der Ruf des Eisvogels
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„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein Buch, das mich auf ganz verschiedenen Ebenen bewegt hat - und das auf jede Fall mein erstes Jahreshighlight ist. Bereits der erste Satz hat bei mir den Gedanken geweckt, ...

„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein Buch, das mich auf ganz verschiedenen Ebenen bewegt hat - und das auf jede Fall mein erstes Jahreshighlight ist. Bereits der erste Satz hat bei mir den Gedanken geweckt, dass es genau so ein „erster Satz“ ist, wie sie häufig in die Geschichte eingehen, „Anna Karenina“, „Die Verwandlung“ - genau hier reiht sich dieser Satz ein: „Das Unglück war genauso plötzlich da wie das Glück“. Und es passt einfach - dieser Satz zieht sich inhaltlich durch das ganze Buch - Glück und Unglück, Freud und Leid liegen so nah beisammen in diesem Buch - da passt es natürlich, dass auch „Anna Karenina“das Lieblingsbuch von Olgas Familie ist.

Olga reist mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin an den Ort ihrer Jugend - unfreiwillig - und sofort wird sie von den Ereignissen der Vergangenheit eingeholt. Einem Ort, an dem sie die schönsten Zeiten ihrer Kindheit und Jugend verbrachte, aber den sie verlassen musste und an den sie auch nach ihrem Weggang nie wieder zurückgekehrt ist. Zu verworren ist ihre Geschichte, zu viel steht auf dem Spiel. Aber genau diese Geschichte kennen weder ihre Tochter noch ihre Enkelin - wie auch, da Olga nicht über ihre Vergangenheit spricht - und damit auch niemandem ihre Geschichte erzählt.

Eine Geschichte, die den Leser mitnimmt - von Olgas Geburt, über ihre Kindheit und Jugend - bis in die Gegenwart. Auf zwei Zeitebenen wird Olgas Reise und die Gegenwart dargestellt, über Rückblenden blickt man aber immer zurück und erfährt so Olgas Geschichte. Die Zeitsprünge sind aber immer gut dosiert - in der Regel sind es sogar mehrere Kapitel in der Vergangenheit und in der Gegenwart - der Leser verliert sich nicht und kommt gut mit. Auch wenn die Zeitsprünge teilweise nicht chronologisch sind - sie folgen insbesondere zum Schluss hin, Olgas Gedanken und Erinnerungen.

Die Geschichte selbst ist ganz anders, als ich sie zu Beginn vermutet hatte -dass es um eine Reise in die Vergangenheit, eine Familiengeschichte geht, das erfährt man bereits aus dem Klappentext. Aber Olgas Geschichte ist so viel mehr - eine Geschichte von Mut, von Freundschaft in allen seinen Facetten, aber insbesondere auch davon, was es heißt, sein ganzes Leben lang kämpfen zu müssen - für sich, für sein Kind und für andere. Olgas Geschichte thematisiert einen Teil des Krieges, an den ich so bislang noch nicht gedacht hatte und rückt das Leid der Schwächsten in den Vordergrund - aber auch die Bürden, die es mit sich bringen kann zu helfen.

Olgas Geschichte hat mich von Anfang an bewegt - ich konnte das Buch insbesondere in der zweiten Hälfte kaum noch aus den Händen legen - und war völlig baff, was das Geständnis zum Schluss angeht. Das hatte ich nicht kommen sehen.

Warum ist das Buch mein erste Jahreshighlight? Weil es ehrlich ist, weil es zeigt, wie nah Leid und Glück beisammen sind, weil es nicht beschönigt, sondern zeigt, was häufig verborgen bleibt. Und weil die Charaktere einen mitreißen - Olga vorneweg als starke Frau, der die Freundschaft über alles geht, die teilweise auch schwere Entscheidungen trifft, um ihr Kind zu schützen und die einen so eindrucksvollen Weg gegangen ist.

Und ja, das Buch ist nicht nur schön, denn wie gesagt, „das Unglück war genauso plötzlich da wie das Glück“ - wenn eine Tür sich schließt, geht eine andere auf, und genau diese Erkenntnis, ist glaube ich ganz wichtig bei diesem Buch. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Ein echter Jörg Maurer

Shorty
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„Shorty“ ist kurios und abgedreht - wirklich. Das Buch macht Spaß, weil es teilweise so abgedreht ist, dass man nur noch den Kopf schütteln kann - dabei legt das Buch aber auch den Finger in die Wunde ...

„Shorty“ ist kurios und abgedreht - wirklich. Das Buch macht Spaß, weil es teilweise so abgedreht ist, dass man nur noch den Kopf schütteln kann - dabei legt das Buch aber auch den Finger in die Wunde und zeigt, wie zerbrechlich unsere Welt sein kann, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Und wer weiß, vielleicht ist ja doch ein Fünkchen Wahrheit in dem Ganzen verborgen.

Für mich ist das Buch ein typisches Jörg Maurer-Buch. Das, was ich an seinen Jennerwein-Krimis mochte - den verschachtelten, intelligenten Schreibstil (ohne dabei Thomas-Mann-Sätze zu fabrizieren) aus verschiedenen Perspektiven mit Anspielungen und Seitenhieben in alle Richtungen - genau das macht auch „Shorty“ aus. Die Geschichte ist in keinster Weise geradlinig und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wo ich jetzt eigentlich bin und wie viel Zeit vergangen ist. Dabei schafft es das Buch aber trotz aller Wirrungen und Kuriositäten die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren.

Allerdings, so ehrlich bin ich dann doch- hat es mich nicht so in den Bann gezogen wie Jörg Maurers andere Bücher - einfach weil es für mich dann doch teilweise zu kurios war. Ich fand es teilweise sehr anstrengend zu lesen.

Wer aber einfach mal etwas komplett anderes und unerwartetes lesen möchte, dem kann ich „Shorty“ auf jeden Fall empfehlen. Das Buch regt durchaus zum Denken an und wenn man in der U-Bahn wieder alle Leute auf ihre Handys starrend dasitzen sieht denkt man sich dann schon seinen Teil.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Hat mich nicht berührt

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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"Mit dir hatte ich nicht gerechnet" ist ein Buch über gegenseitiges Vertrauen, über die Freiheit tun und lassen zu können was man möchte und über Liebe. Die Idee hinter dem Buch ist aus meiner Sicht gut: ...

"Mit dir hatte ich nicht gerechnet" ist ein Buch über gegenseitiges Vertrauen, über die Freiheit tun und lassen zu können was man möchte und über Liebe. Die Idee hinter dem Buch ist aus meiner Sicht gut:

Fiona wurde als Jugendliche durch eine Fernsehserie berühmt und dreht mit der Zeit vollständig durch, lässt niemanden mehr an sich ran und ist auf Krawall gebürstet. Das Buch spielt mehrere Jahre nach dem Ende der Serie - Fiona hat ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen und versucht so wenig wie möglich aufzufallen - bis, tja, bis die Serie fortgesetzt werden soll. Sam, ihr damaliger Serienpartner ist dringend auf die Fortsetzung der Serie angewiesen und versucht Fiona zu überreden - bis er sich in sie verliebt.

Es könnte eine klassisch, locker leichte Liebesgeschichte werden - könnte, ist aus meiner Sicht aber nicht. Fiona blieb für mich bis zum Ende unnahbar, sie war mir nie wirklich sympathisch. Sam fand ich lieb - aber auch ihn habe ich nicht wirklich zu greifen bekommen. Das Buch hat nicht geschafft mich mitzureißen - ich war Zuschauer, aber nicht in der Geschichte drin. Die Liebesgeschichte zwischen Sam und Fiona war nett - aber das Gefühl wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben hat mir gefühlt - geblieben sind nur die Sexszenen.

Und auch Fionas Geschichte - ich finde hier hätte man so viel mehr draus machen können - der Leser ahnt, was ihr passiert ist - aber bis zum Schluss weiß man nicht ob und wie sie schafft, das Ganze zu verarbeiten.

Für mich ist beim Lesen einfach der Funke nicht übergesprungen, insbesondere, weil die Charaktere aus meiner Sicht sehr unnahbar blieben.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Ein neuer Horizont

Tohrus Japan
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„Tohrus Japan“ ist ein Kochbuch für diejenigen, die das Land erleben wollen, die Eindrücke in das Land und die japanische Küche erhalten wollen, fernab von dem Asia Imbiss um die Ecke - für diejenigen, ...

„Tohrus Japan“ ist ein Kochbuch für diejenigen, die das Land erleben wollen, die Eindrücke in das Land und die japanische Küche erhalten wollen, fernab von dem Asia Imbiss um die Ecke - für diejenigen, die sich wirklich mit der japanischen Küche befassen wollen. Und für diejenigen die verstanden haben, dass Sushi eine Kunst ist und Nichts, was man mal eben in einem Kochbuch lernt - das ist auch der Grund, warum in diesem Kochbuch eben „alles, außer Sushi“ enthalten ist.

Wir hatten richtig Spaß mit dem Kochbuch - weil es Gerichte zu entdecken gibt, die wirklich mal ganz anders sind. Dabei meine ich jetzt nicht, das typisch deutsche japanisch interpretiert (wobei auch hier ein bisschen was dabei ist) sondern wirklich authentische japanische Gerichte - und Aromen. Auch wenn manches vielleicht etwas eigentümlich klingt bietet das Buch auf jeden Fall einen Blick über den Tellerrand und bringt all denjenigen Spaß, die sich damit beschäftigen wollen.

Das Buch ist aus meiner Sicht weder ein geeignetes Buch für Koch-Anfänger, noch für die schnelle Küche. Aber wer ein bisschen Zeit mitbringt der wird tolle Gerichte auf seinem Teller finden.

Was mir als Einstieg besonders gut gefallen hat waren die Eindrücke von „Japan in Deutschland“ die Tohru Nakamura auf den ersten Seiten beschreibt - das war wie das Eintauchen in eine andere Welt und für mich eine gelungene Einstimmung. Weiter geht es mit ins. 60 verschiedenen Rezepten - typisch japanisch, oder wie oben kurz erwähnt japanisch interpretierte deutsche Gerichte - das passt einfach, da Tohru Nakamura ja auch beide Kulturen vereint.

Die Rezepte selbst sind klar strukturiert - sowohl die einzelnen Zutaten (unterteilt z.B. nach Rezeptteilen z.B. Gemüse, Sauce etc.) mit verständlichem Text und Bildern zu jedem Rezept. Was mir auch gut gefallen hat ist, dass den Rezepten jeweils eine „Warenkunde“ vorangestellt ist, in der man noch etwas mehr über die Zutaten erfährt - ebenso sind die Gerichte nicht sortiert nach Vorspeise und Hauptspeise sondern nach Grundbestandteilen, z.B. Fisch, Sesam etc.

Mir hat das Kochbuch auf jeden Fall einen sehr guten Einblick in die japanische Küche mit ihren vielfältigen Rezepten und Zutaten gegeben und auch, wenn das Kochbuch jetzt nichts für jeden Tag ist (was ich aber auch nicht erwartet hatte), macht das Kochen hieraus auf jeden Fall Spaß!

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