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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine magische Familiengeschichte

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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In „The Rules of Magic“ geht es um die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent, die nicht nur magische Fähigkeiten besitzen, sondern außerdem unter einem Fluch leiden, der es ihnen verbietet, sich zu ...

In „The Rules of Magic“ geht es um die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent, die nicht nur magische Fähigkeiten besitzen, sondern außerdem unter einem Fluch leiden, der es ihnen verbietet, sich zu verlieben.

Der Schreibstil ist sehr besonders und gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte, die sich über eine große Zeitspanne erstreckt, wird distanziert und unaufgeregt, manchmal fast schon emotionslos erzählt, ähnlich wie bei einer Biografie. Auch wenn es mir dadurch anfangs schwer fiel, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, mochte ich den darüber hinaus sehr bildhaften Stil und die damit geschaffene mysteriöse und melancholische Atmosphäre sehr gern.

Die Magie begleitet die eigentliche Handlung oft unterschwellig, ist aber ständig präsent, in Form von Ritualien, heidnischen Festen und Omen.

Die Geschichte spielt in Amerika, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Autorin ist es gelungen, die geschichtlichen Hintergründe auf ungezwungene Weise in die Handlung mit einzubinden.

Die Geschichte erzählt davon, wie die drei Geschwister ihre Magie entdecken und erwachsen werden. Ein wichtiger Aspekt ist ihre enge Beziehung zueinander, und ihr Zusammenhalt, der ihnen Hilft, die tragischen Ereignisse, die sich aneinanderzureihen scheinen, gemeinsam durchzustehen.

Franny, Jet und Vincent sind sehr interessante, eigenwillige Charaktere, deren Stärken und Schwächen sich gut ergänzen. Auch, wenn sie mir nicht immer sympathisch waren und ich nicht jede ihrer Handlungen nachvollziehen konnte, habe ich sie gern durch die Geschichte begleitet.

Außerdem spielt der Fluch, der auf den Dreien lastet, eine wichtige Rolle. Denn, wenn sie sich darauf einlassen, jemanden zu Lieben, gehen sie damit das Risiko ein, dass die Person sterben wird. Das wirft die Frage auf, ob die Liebe dieses Risiko wert ist und welche Opfer sie bereit sind zu erbringen.

Obwohl es keinen einheitlichen Spannungsbogen in der Geschichte gibt und man sich eigentlich die meiste Zeit fragt, worauf sie eigentlich hinausläuft, wurde mir beim Lesen nie langweilig. Durch die Hellsichtigkeit der Charaktere oder böse Omen wurde immer wieder mit den Erwartungen gespielt und man hatte oft die Befürchtung, dass man geradewegs auf eine weitere Katastrophe zusteuert. Manchmal fand ich etwas schade, wie schnell ein Ereignis abgehakt wurde, denn durch das hohe Tempo der Geschichte fehlte es manchmal an Tiefgang.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich fand es schön, mal etwas anderes zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine einzigartige Geschichte

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Addie sehnt sich so sehr nach Freiheit, dass sie in ihrer Verzweiflung bereit ist, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen. Doch der schenkt ihr nicht nur ein ewiges selbstbestimmtes Leben, sondern verflucht ...

Addie sehnt sich so sehr nach Freiheit, dass sie in ihrer Verzweiflung bereit ist, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen. Doch der schenkt ihr nicht nur ein ewiges selbstbestimmtes Leben, sondern verflucht sie damit, dass sich niemand an sie erinnern kann. Bis auf Henry, dem sie nach 300 Jahren begegnet.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Die Geschichte ist ruhig, ohne viel Action und trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen. Das liegt unter anderem an dem schönen, poetischen Schreibstil, der sich deutlich von anderen abhebt. Die Geschichte wird in einer ganz einzigartigen, teilweise philosophischen Weise erzählt und besitzt eine besondere, oft ernste und melancholische Atmosphäre. Die verschiedenen Zeitebenen und die Reise durch die Jahrhunderte sorgen für Abwechslung und bauen Spannung auf.

Die Protagonistin Addie ist ein sehr interessanter und beeindruckender Charakter und ihre Gefühle waren für mich immer gut nachvollziehbar. Vor allem zu Beginn der Geschichte war ihre starke Sehnsucht zu spüren, erst nach Freiheit und später danach, trotz ihres Fluches, Spuren in der Welt zu hinterlassen und nicht vergessen zu werden. Hier spielte die Kunst eine große Rolle. Das Ganze lässt sich gut auf die Realität übertragen und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Auch Henry, der seine ganz eigenen Probleme hat, lernt man im Lauf der Geschichte immer besser kennen. Auch wenn er mir nicht ganz so sympathisch war und ans Herz gewachsen ist wie Addie, waren die Einblicke in seine oft trübsinnigen Gedanken und seine Vergangenheit sehr interessant. Am besten gefallen hat mir aber Luc, der Bösewicht der Geschichte, mit dem Addie ihren Pakt geschlossen hat. 300 Jahre lang, war er der Einzige, der sich an Addie erinnern und ihren Namen nennen konnte und gleichzeitig war er derjenige, der sie reingelegt hat und die Schuld an ihrem Schicksal trug, weswegen die Beziehung der beiden auch sehr speziell war.

Trotz der unaufgeregten Handlung hat die Autorin es geschafft mir ihren Worten, kleinen Andeutungen oder Zeitsprüngen an der richtigen Stelle, Spannung aufzubauen. Man will nicht nur wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht, sondern auch, was in der Vergangenheit geschehen ist oder welche Ziele verfolgt werden.

Alles in allem handelt es sich um eine sehr besondere, tiefsinnige und berührende Geschichte, die mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Spannender Auftakt mit Luft nach oben

A Whisper of Stars
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Die Grundidee und die Bedeutung der Sterne innerhalb der Geschichte gefallen mir richtig gut. Der bildhafte Schreibstil und das Setting schaffen eine magisch mysteriöse Atmosphäre, die durch die Namen ...

Die Grundidee und die Bedeutung der Sterne innerhalb der Geschichte gefallen mir richtig gut. Der bildhafte Schreibstil und das Setting schaffen eine magisch mysteriöse Atmosphäre, die durch die Namen und Bezeichnungen in der fremden Sprache noch verstärkt wird.

Hawaiki mit seinen Bewohnern und seiner Kultur wird so eingehend und anschaulich beschrieben, als würde die Insel tatsächlich existieren und ich hätte mich so sehr gefreut, noch mehr Zeit dort zu verbringen.

Es gibt viele unterschiedliche und interessante Charaktere. Liv ist eine tolle Protagonistin. Sie ist taff und mutig, bleibt aber durchweg nahbar und sympathisch. Sie hinterfragt die Dinge und verschenkt ihr Vertrauen nicht zu leichtfertig. Besonders gut finde ich ihre bedingungslose und unkomplizierte Freundschaft zu Finn. Die beiden sind ein super Team und man spürt, dass sie seit frühester Kindheit eng miteinander verbunden und sehr wichtig füreinander sind. Auch sonst fand ich es gut, dass auf zwischenmenschliche Dramen verzichtet wurde und der Verlauf der Handlung im Vordergrund steht. Die Liebesgeschichte, wenn man sie überhaupt so nennen kann, wird nur leicht angedeutet und gibt einen Ausblick auf das, was sich in den nächsten Bänden noch anbahnen könnte.

Die Mythologie, die der Geschichte zugrunde liegt, wirkt gut ausgearbeitet und durchdacht, aber auch sehr komplex. Dementsprechend sind viele Erklärungen nötig, die in recht geballter Form vermittelt werden. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Infos im Laufe der Geschichte und weniger monologmäßig gestreut worden wären. So aber fand ich den Anfang etwas langatmig und überfordernd. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Herausforderungen und Probleme sich jedes Mal zu schnell und einfach wieder auflösen und sich als doch gar nicht so schlimm herausstellen. Dadurch sackt die Spannung immer wieder ab, nur um dann im nächsten Moment wieder hochzuschnellen, anstatt sich langsam immer weiter zu steigern. Außerdem fiel es mir stellenweise schwer, zu folgen, was aber wahrscheinlich daran lag, dass ich das Hörbuch gehört habe und nicht noch mal schnell nachlesen konnte, wenn ich etwas verpasst habe. Stimme, Tempo und Betonung der Sprecherin fand ich aber sehr angenehm.

Auch, wenn mich der Handlungsverlauf nicht immer ganz überzeugen konnte, hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen und es hat Spaß gemacht, sie anzuhören.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Psychoduell

Darling Rose Gold
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Während ihrer gesamten Kindheit war Rose Gold überzeugt davon, dass sie schwerkrank ist. Doch dann findet sie heraus, dass ihre eigene Mutter für das Grauen verantwortlich ist. Patty sitzt ihre Strafe ...

Während ihrer gesamten Kindheit war Rose Gold überzeugt davon, dass sie schwerkrank ist. Doch dann findet sie heraus, dass ihre eigene Mutter für das Grauen verantwortlich ist. Patty sitzt ihre Strafe im Gefängnis ab. Als Rose Gold sie danach zu sich holt, scheint alles vergeben und vergessen. Aber der Frieden währt nicht lange.

Sowohl Patty als auch Rose Gold hatten eine schwere Kindheit. Beide wurden aber so manipulativ und böse dargestellt, dass ich keinerlei Mitgefühl empfinden konnte. Dadurch war mir auch fast schon egal, was mit den beiden passiert. Die Geschichte an sich hätte so viel Raum für Emotionen geboten, aber durch die Darstellung der Charaktere war ich größtenteils einfach nur abgestoßen.

Das wäre für mich weniger schlimm gewesen, wenn es sich um einen spannungsgeladenen Thriller gehandelt hätte. Aber Spannung kam bei mir höchstens ganz am Ende auf, als ich wissen wollte, wer nun welches Spiel spielt.

An sich finde ich die Konzeption der Geschichte sehr gelungen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die am Schluss gekonnt ineinandergreifen: Den von Rose Gold während der Zeit, zu der Patty im Gefängnis saß. Und den von Patty nach ihrer Haftentlassung. Leider passiert während der ganzen Zeit kaum etwas und die Handlung kriecht vor sich hin.

Im Vordergrund stand eher der psychologische Aspekt, statt dass tatsächlich etwas passiert ist. Man taucht tief in die Gedankenwelt von Mutter und Tochter ein und es wird mitunter sehr düster. Das war einerseits interessant, anderseits hatte ich oft keine Lust weiterzulesen.

Dafür, dass es sich um einen so psychologischen Roman handelt, fehlt mir die Thematisierung von psychischen Störungen. Tatsächlich finde ich die Botschaft, die man aus der Geschichte herauslesen könnte, eher bedenklich. Ein Prolog, oder eine Anmerkung hätte ich gut gefunden, vor allem weil das Buch nicht wie ein rein unterhaltsamer Thriller daherkommt.

Auf jeden Fall wurde ich aber zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Ernste Geschichte, humorvoll erzählt

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Lacey ist 25 Jahr alt und wird aufgrund einer Genmutation höchstwahrscheinlich an Brustkrebs erkranken, an dem auch schon ihre Mutter gestorben ist. Sie hat die Möglichkeit ihr eigenes Leben zu retten, ...

Lacey ist 25 Jahr alt und wird aufgrund einer Genmutation höchstwahrscheinlich an Brustkrebs erkranken, an dem auch schon ihre Mutter gestorben ist. Sie hat die Möglichkeit ihr eigenes Leben zu retten, indem sie eine Brustamputation vornehmen lässt. Doch die Entscheidung dafür oder dagegen fällt ihr alles andere als leicht. Also setzt sie sich selbst eine Deadline und stellt eine Liste auf, mit Dingen, die sie bis dahin noch erleben möchte.

Die Diagnose hat Laceys Leben auf den Kopf gestellt. Klar, dass da nicht jede Handlung rational und nachvollziehbar ist. Sie trifft viele gute und auch weniger gute Entscheidungen, sie lacht, weint, verliebt sich und sie wird verletzt. Für mich war sie eine sehr sympathische, wenn auch manchmal etwas anstrengende Protagonistin. Sie weiß oft nicht, was sie will, irrt ziellos umher und ist stellenweise komplett überfordert. Sie ist mutig und stark, zeigt aber auch mal Schwäche und schafft es nicht immer für sich selbst einzustehen. Insgesamt war sie für mich ein sehr authentischer Charakter, der sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt hat. Außerdem mochte ich ihre Begeisterung für Mode, die man immer wieder gespürt hat.

Der Schreibstil ist angenehm locker und humorvoll. Trotz des ernsten Themas musste ich immer wieder lachen, habe mich beim Lesen wohl gefühlt und nicht bedrückt. Die Themen Brustkrebs und Mastektomie wurden einfühlsam und gleichzeitig ungeschönt behandelt. Ich fand es wirklich interessant und wichtig, mehr über die medizinischen Hintergründe zu erfahren. Im Vorfeld war mir nicht klar, wie viel wirklich hinter so einer OP steckt und ich habe mir wenig Gedanken über physische und psychische Folgen einer Brustamputation gemacht.

Was mir außerdem gut gefallen hat, ist die Diversität, die sich durch die Geschichte zieht und dabei völlig ungezwungen wirkt. Statt Stereotypen, Klischees und Schubladen-Denken, ist die Geschichte offen, modern und unvoreingenommen. Das Buch hat mich oft an die Serie „The Bold Type“ erinnert, die ich sehr gern mag.

Zwischendurch war es mir etwas zu viel hin und her, außerdem fand ich es stellenweise etwas langatmig. Das Ende wiederum kam dann sehr plötzlich und wurde schnell abgehandelt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden damit, wie die Geschichte sich entwickelt hat und welchen Weg Lacey gegangen ist.

Fazit: Die perfekte Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor, Emotionen und Leichtigkeit.

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