Eine magische Familiengeschichte
The Rules of Magic. Eine zauberhafte FamilieIn „The Rules of Magic“ geht es um die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent, die nicht nur magische Fähigkeiten besitzen, sondern außerdem unter einem Fluch leiden, der es ihnen verbietet, sich zu ...
In „The Rules of Magic“ geht es um die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent, die nicht nur magische Fähigkeiten besitzen, sondern außerdem unter einem Fluch leiden, der es ihnen verbietet, sich zu verlieben.
Der Schreibstil ist sehr besonders und gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte, die sich über eine große Zeitspanne erstreckt, wird distanziert und unaufgeregt, manchmal fast schon emotionslos erzählt, ähnlich wie bei einer Biografie. Auch wenn es mir dadurch anfangs schwer fiel, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, mochte ich den darüber hinaus sehr bildhaften Stil und die damit geschaffene mysteriöse und melancholische Atmosphäre sehr gern.
Die Magie begleitet die eigentliche Handlung oft unterschwellig, ist aber ständig präsent, in Form von Ritualien, heidnischen Festen und Omen.
Die Geschichte spielt in Amerika, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Autorin ist es gelungen, die geschichtlichen Hintergründe auf ungezwungene Weise in die Handlung mit einzubinden.
Die Geschichte erzählt davon, wie die drei Geschwister ihre Magie entdecken und erwachsen werden. Ein wichtiger Aspekt ist ihre enge Beziehung zueinander, und ihr Zusammenhalt, der ihnen Hilft, die tragischen Ereignisse, die sich aneinanderzureihen scheinen, gemeinsam durchzustehen.
Franny, Jet und Vincent sind sehr interessante, eigenwillige Charaktere, deren Stärken und Schwächen sich gut ergänzen. Auch, wenn sie mir nicht immer sympathisch waren und ich nicht jede ihrer Handlungen nachvollziehen konnte, habe ich sie gern durch die Geschichte begleitet.
Außerdem spielt der Fluch, der auf den Dreien lastet, eine wichtige Rolle. Denn, wenn sie sich darauf einlassen, jemanden zu Lieben, gehen sie damit das Risiko ein, dass die Person sterben wird. Das wirft die Frage auf, ob die Liebe dieses Risiko wert ist und welche Opfer sie bereit sind zu erbringen.
Obwohl es keinen einheitlichen Spannungsbogen in der Geschichte gibt und man sich eigentlich die meiste Zeit fragt, worauf sie eigentlich hinausläuft, wurde mir beim Lesen nie langweilig. Durch die Hellsichtigkeit der Charaktere oder böse Omen wurde immer wieder mit den Erwartungen gespielt und man hatte oft die Befürchtung, dass man geradewegs auf eine weitere Katastrophe zusteuert. Manchmal fand ich etwas schade, wie schnell ein Ereignis abgehakt wurde, denn durch das hohe Tempo der Geschichte fehlte es manchmal an Tiefgang.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich fand es schön, mal etwas anderes zu lesen.