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Veröffentlicht am 04.06.2021

Spannende und tief gehende Geschichte

Keeping Secrets
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Keeping Secrets

Jeder darf Geheimnisse haben. Schauspielerinnen auch?

Tessa Thorn ist zwanzig Jahre, Schauspielerin und kennt sich mit Geheimnissen bestens aus. Für einen neuen Film muss sie nach Faerfax, ...

Keeping Secrets

Jeder darf Geheimnisse haben. Schauspielerinnen auch?

Tessa Thorn ist zwanzig Jahre, Schauspielerin und kennt sich mit Geheimnissen bestens aus. Für einen neuen Film muss sie nach Faerfax, eine Stadt, die Tessa mehr als einmal eine Panikattacke erleben lässt.
Cole Williams, angehender Journalist, wird beauftragt die Schauspielerin Tessa Thorn zu porträtieren und kommt dabei ihr und ihren Geheimnissen immer näher.   
Mit Spannung und Leidenschaft erzählt Anna Savas die Geschichte der Beiden in ihrem neuen Roman „Keeping Secrets“, veröffentlicht 2021 im LYX-Verlag.

Am besten hat mir die Darstellung der Figuren gefallen. Die Emotionen und Gefühle waren sehr stark zu spüren und die Figuren wirkten sehr echt. Die Spannung zwischen den beiden war deutlich zu spüren und Tessas Zerrissenheit bescherte einem eine tief gehende Gänsehaut.

Der Roman behandelt triggernde Inhalte und ist keine leichte Kost, dennoch liest es sich sehr flüssig und hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
Tessa ist eine sympathische junge Frau, die schon so einiges erlebt hat und trotz ihrer Berühmtheit bodenständig geblieben ist. Man fühlt und leidet mit ihr und so nach und nach versteht man warum sie so geworden ist, wie sie ist.
Auch Cole hat kein einfaches Leben, dafür aber tolle Freunde, die ihm, im Gegensatz zu seiner verkorksten Familie, einen sicheren Hafen bieten und auch Tessa mit in ihren Kreis aufnehmen.

Abwechselnd wird aus Tessas und Coles Sicht geschrieben und das jeweils in der Ich-Perspektive, so erlebt man die Geschichte mit zwei unterschiedlichen Gefühlen.

Das Ende kommt sehr abrupt, wodurch noch ein paar Fragen offen bleiben, diesbezüglich würde ich mir wünschen, dass diese sich in den zwei Folgebänden noch klären.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies eine schöne und mitreißende Geschichte ist, die einem unter die Haut geht. Die Figuren sind schön beschrieben und machen die ganze Atmosphäre des Buches aus. Ich würde den Roman allen empfehlen, die gerne aus dem New Adult Romance Genre lesen und Geschichten mit Tiefgang mögen.
Leute, die die Geschichte von Cinder & Ella mochten, werden diese hier auch gerne lesen.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Was würdest Du machen, wenn die Welt heute endet?

Unser letzter Tag
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Unser letzter Tag

Magst du Satire oder beschäftigst dich gerne mit tief gehenden philosophischen Fragen und Gedankenspielen? Fragst du dich auch manchmal, ob du dein Leben anders leben würdest, wenn du ...

Unser letzter Tag

Magst du Satire oder beschäftigst dich gerne mit tief gehenden philosophischen Fragen und Gedankenspielen? Fragst du dich auch manchmal, ob du dein Leben anders leben würdest, wenn du wüsstest, dass es bald vorbei ist?

Veröffentlicht 2021 in dem Kirschbuch Verlag, trifft der Roman den Nerv der Zeit. Erst kürzlich widmete sich die Nasa einer Simulation eines Asteroideneinschlags und konnte diesen in einer sechsmonatigen Übung nicht verhindern.
Der Roman „Unser letzter Tag“ von Stefan Suchanka beschäftigt sich genau mit diesem Szenario.
Die Menschen wissen, ihr letzter tag endet um 20:12 Uhr, durch einen Einschlag eines Asteroiden irgendwo zwischen Asien und Australien.
Wir begleiten Ludwig durch seinen letzten Tag und lernen dabei sieben seiner Freunde kennen, die er nach und nach besuchen geht. Jede dieser Freundschaften ist auf ihre Weise besonders und jeder Freundin hadert mit den eigenen Problemen.
In welchen Verhältnis sie zueinander stehen, was ihnen an ihrem letzten Tag besonders wichtig ist und was eine Tankstelle mit dem ganzen zu tun hat, erfahrt ihr, wenn ihr Ludwig und seine Freundinnen auf ihrem letzten Tag auf der Erde begleitet.

Der Roman beschäftigt sich auf eine lustige und gleichermaßen tief gehende Art mit vielen gesellschaftlichen Problemen. Ich fand dabei die Erzählweise besonders ansprechend. Stefan Suchanka beschriebt die einzelnen Charaktere und das Umfeld in einer Art und Weise, die mich genau fühlen lässt, wie es den Figuren ergeht und wie ihr Leben aussieht. Die Sprache bringt die Tatsachen auf den Punkt, schließlich geht die Welt bald unter und wir haben keine Zeit zu verschwenden. Die Sieben Freund
innen könnten unterschiedlicher nicht sein und zeigen damit die Bandbreite der Gesellschaft. Beschrieben werden diese mit den sieben Todsünden Hochmut, Habgier, Wollust, Neid, Maßlosigkeit, Wut und Trägheit. Haben sie deshalb den Tod verdient?
Ständig kommt man, während des Lesens, zu der Frage „Würde ich auch so handeln?“ oder „Wie wollte ich, dass mein letzter Tag aussieht, was würde ich machen wollen?“.
Mich hat begeistert zu sehen, wie sich die einzelnen Figuren an einem einzigen Tag verändert haben und dass diese auch in wenigen Stunden neue Freunde finden konnten. Manchmal habe ich mich aber auch gefragt, ob es tatsächlich so sein kann, dass man sich so schnell verändern kann, wenn man nur einmal den Spiegel vor die eigene Nase gehalten bekommt. Im großen und ganzen konnte mich dennoch der ausdrucksstarke Schreibstil und die witzigen und teils auch satirischen Einfälle überzeugen. Die Einfachheit in die Charaktere einzutauchen hat mich gefesselt und ich wollte das Buch gar nicht mehr weg legen. Die Frage, ob die Welt wirklich unter gehen wird, hat mich von Anfang an mitgenommen und bis zum Schluss begleitet. Das Buch lässt viel spekulations- und interpretationsspielraum und wird mir wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben.

Empfehlen kann ich den Roman jedem/jeder, der/die sich gerne mit Gedankenexperimenten beschäftigt und einen Humor für Ironie hat.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Rezension zu Packeis

Packeis
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Packeis ist eine Graphic Novel, die von Simon Schwarz geschrieben und illustriert wurde. 2012 wurde sie in dem avant-Verlag veröffentlicht und zeigt die Geschichte von Matthew Henson, dem ersten Menschen, ...

Packeis ist eine Graphic Novel, die von Simon Schwarz geschrieben und illustriert wurde. 2012 wurde sie in dem avant-Verlag veröffentlicht und zeigt die Geschichte von Matthew Henson, dem ersten Menschen, der den Nordpol erreichte. Für alle die noch nie eine Graphic Novel gelesen haben, sie ist ähnlich einem Comic, jedoch sind Graphic Novel’s häufig Einzelbände und auch meist für Jugendliche oder Erwachsene aufgrund ihrer ernsteren Themen gedacht.

Erzählt wird eine Wahre Geschichte in vielen Bildern und wenig Text. 1909 erreichte Matthew Henson den Nordpol (echte Beweise dafür fehlen jedoch oder sind verschollen). Aufgrund seiner Hautfarbe und dem damals starken Rassismus gegen Schwarze, ist ihm die Anerkennung für seinen Einsatz lange verwehrt geblieben.
Zusammen mit Robert Peary machte er drei Jahrzehnte Expeditionen nach Grönland, auf dem Weg zum Nordpol, wo sie auch in die Sagenwelt der Inuit eintauchen. Die Geschichte von Henson wird in der Gegenwart des alten Matthews mit vielen Rückblenden in das Leben des jungen erzählt. Man erkennt dies an unterschiedlichen Farben die für die verschiedenen Zeiten eingesetzt werden.
Besonders spannend find ich, das Leben des alten Matthews zu sehen, wobei ich mich frage was es für eine Schmach sein muss nach so einem Erfolg putzen zu müssen. Die Illustrationen sind sehr ausdrucksstark und die Verteilung von Bild und Text ist gut abgestimmt. An manchen Stellen war es anfangs schwer zu verstehen, ob die Geschichte eine echte Geschichte zeigen soll oder ob dort nur mit bildlichen Vorstellungen gespielt wird. Prinzipiell ist die Geschichte klar und nicht besonders ausgeschmückt. Am Ende des Buches ist ein Zeitstahl angehängt in dem wichtige Fakten zu Matthew Hensons leben vermerkt sind.

Die Geschichte ist spannend und gleichermaßen sehr berührend. Ich würde die Graphic Novel allen weiterempfehlen, die wahre Geschichten mögen und allgemein an Geschichte interessiert sind.

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