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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2020

Nur teilweise spannend und interessant

Studio 6
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
ISBN-10: 3450515553
Verlag: Hoffmann und Campe (2001)
Originaltitel: Studio sex
Übersetzung: Susanne Dahmann
Preis: als HC vergriffen
als TB und als E-Book erhältlich

Nur ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
ISBN-10: 3450515553
Verlag: Hoffmann und Campe (2001)
Originaltitel: Studio sex
Übersetzung: Susanne Dahmann
Preis: als HC vergriffen
als TB und als E-Book erhältlich

Nur teilweise spannend und interessant

Inhalt:
Die Journalistin Annika Bengtzon arbeitet als Sommervertretung beim Stockholmer Abendblatt. Die ehrgeizige junge Frau wittert ihre Chance sich zu beweisen, als sie einen Tipp bekommt. Im Kronobergspark wurde die Leiche einer Frau gefunden, vermutlich erdrosselt. Annika stellt enorme Nachforschungen an, um dem Täter auf die Spur zu kommen und um eine großartige Story zu schreiben. Durch ihre zupackende, aber doch loyale Art gelingt es ihr, zum Teil mehr herauszufinden als die Polizei.

Meine Meinung:
„Studio 6“ ist zwar erst später erschienen, von der Handlung her ist es jedoch vor den anderen Bänden der Reihe angesiedelt, denn Annika fängt hier gerade erst an, für das Abendblatt zu arbeiten. Ich bezeichne den Roman daher als 1. Band der Reihe.

Ich habe bereits zwei spätere Bände gelesen, die mir wesentlich besser gefallen haben. Die Handlung in „Studio 6“ dümpelt über weite Strecken vor sich hin, Dinge wiederholen sich, die Ermittlungen kommen nicht vom Fleck, jeder hält mit seinem Wissen hinter dem Berg. Das nimmt der Geschichte ziemlich viel an Spannung.

Erst gegen Ende, als es um Annikas Privatleben geht, kommt wirklich Spannung auf, dann aber quasi wie aus heiterem Himmel. Diese Wendung kam mir fast zu plötzlich, Die Entwicklung dorthin hat sich zuvor kaum angedeutet. Immerhin erklärt sich dadurch einiges in Annikas Verhalten, das ich vorher nicht ganz nachvollziehen konnte.

Auch wenn der Kriminalroman nicht gerade vor Spannung sprüht, sollte man ihn doch zur Ergänzung der Reihe gelesen haben.

Die Reihe:
1. Studio 6
2. Paradies
3. Prime Time
4. Olympisches Feuer
5. Der rote Wolf
6. Nobels Testament
7. Lebenslänglich
8. Kalter Süden
9. Weißer Tod
10. Jagd
11. Verletzlich

★★★☆☆

Veröffentlicht am 06.12.2020

Herzergreifend, aber auch etwas kitschig

Was mir von dir bleibt
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Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG (22. März 2019)
ISBN-13: 978-3038800224
Originaltitel: History Is All You Left Me
Übersetzung: Christel Kröning und Hanna Fliedner
empfohlenes ...

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG (22. März 2019)
ISBN-13: 978-3038800224
Originaltitel: History Is All You Left Me
Übersetzung: Christel Kröning und Hanna Fliedner
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Herzergreifend, aber auch etwas kitschig

Inhalt:
Als Griffins große Liebe Theo von New York nach Kalifornien zieht, gibt er die Hoffnung nicht auf, eines Tages wieder mit Theo zusammenzukommen. Doch dann stirbt Theo plötzlich, und Griffin muss sich mit seiner Liebe und seinem Leben auseinandersetzen.

Meine Meinung:
Ich hatte ein sehr emotionales Buch erwartet, und das habe ich auch bekommen. Mehr als ein Mal musste ich zum Taschentuch greifen. Besonders die Kapitel, die in der Gegenwart spielen, sind zum Teil sehr, sehr traurig. Dagegen bringen die Episoden in der Vergangenheit meist ein Wohlgefühl mit sich. So schickt einen Adam Silvera auf eine wahre Achterbahn der Gefühle.

Anfangs war ich von der Story absolut begeistert. Ich mochte die beiden verliebten Jungs und auch den dritten im Bunde, Wade, ihren besten Freund. Ich fühlte mit Griffin, als er Steinchen für Steinchen das Mosaik seines und Theos altem und neuem Leben zusammensetzt. Hier kommen nach und nach ein paar Geheimnisse ans Tageslicht, die ich so nicht erwartet hatte. Nicht alles davon fand ich gut, manches recht unglaubwürdig und vieles auch ein wenig kitschig.

Im Großen und Ganzen hat mir „Was mir von dir bleibt“ aber sehr gut gefallen und mich tief berührt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 23.11.2020

Eine besondere Geschichte

Bergsalz
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Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Droemer HC (2. November 2020)
ISBN-13 : 978-3426282083
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine besondere Geschichte

Inhalt:
Ein kleines Dorf ...

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Droemer HC (2. November 2020)
ISBN-13 : 978-3426282083
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine besondere Geschichte

Inhalt:
Ein kleines Dorf im Allgäuer Voralpenland. Die Höfe liegen weit auseinander. Man kennt sich, hat aber nicht viel miteinander zu tun. Doch dies ändert sich, als eines Tages eine Nachbarin vor Franziskas Tür steht. Die alleinstehende Franzi, Mitte 70, ist nicht begeistert, ausgerechnet zur Mittagessenszeit Besuch zu bekommen. Doch dann lädt sie Johanna kurzerhand zum Essen ein und merkt, zu zweit schmeckt es viel besser. Für eine allein kochen lohnt sich ja eigentlich sowieso nicht. Und schon nimmt eine großartige Bewegung ihren Lauf. Erst schließen sich noch mehr alleinstehende Frauen zusammen und kochen reihum für die ganze Gruppe. Dann entsteht der Plan, die Küche des alten Gasthauses, in dessen oberem Stockwerk Flüchtlinge untergebracht sind, wieder in Betrieb zu nehmen und für Dörfler und Flüchtlinge zusammen zu kochen. Und es gibt noch viel mehr Ideen …

Meine Meinung:
Schon von der ersten Seite an konnte Karin Kalisa mich begeistern mit ihrem ganz wundervollen, zum Teil poetischen Schreibstil. Die Sprache ist bildhaft, Vergleiche sehr ungewöhnlich, aber absolut treffend. Die Autorin beobachtet sehr genau und beschreibt detailliert. So kommt das Kopfkino sofort in Gang und die Figuren erwachen zum Leben. Diese wirken sehr authentisch - genau solche Menschen kenne ich auch aus unserem Dorf.

In Zeitraffer werden etliche Einzelschicksale erzählt. Dabei gibt es auch vieles zwischen den Zeilen zu lesen.

Die Erzählung in der Gegenwart wird mehrmals durch Einschübe aus der Vergangenheit (um 1550) unterbrochen. Hierbei geht es um dasselbe Dorf, Bauern, die der Bundschuh-Bewegung angehörten. Diese kurzen Kapitel unterbrechen den Lesefluss etwas. Ich empfand es aber nicht als wirklich störend.

Passend zum Setting sind die Dialoge zwischen den Dorfbewohnern in gemäßigtem Dialekt gehalten, der aber für alle Leser*innen gut verständlich sein sollte. Auch der übrige Text ist dem ein bisschen angepasst, zwar in Hochdeutsch, aber mit Eigenheiten wie zum Beispiel Artikel vor den Namen: „die Franzi“ oder „der Josef“.

Ich habe das Lesen dieser Mut machenden und meistens für Wohlgefühl sorgenden Geschichte sehr genossen. Nur der Schluss hat mir leider gar nicht gefallen. Trotzdem wünsche ich dem Buch viele, die es lesen, denn die Idee hinter dieser Geschichte ist einfach toll.

★★★★☆

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2020

Fantasievolles und äußerst spannendes Abenteuer

Bartimäus
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Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: cbj (7. Juni 2004)
ISBN-13: 978-3570127759
Originaltitel: The Amulet of Samarkand
Übersetzung: Katharina Orgaß und Gerald Jung
empfohlenes Alter: ab ca. 10 Jahren
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: cbj (7. Juni 2004)
ISBN-13: 978-3570127759
Originaltitel: The Amulet of Samarkand
Übersetzung: Katharina Orgaß und Gerald Jung
empfohlenes Alter: ab ca. 10 Jahren
Preis: als HC vergriffen
als TB, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fantasievolles und äußerst spannendes Abenteuer

Inhalt:
Nathanael ist fünf Jahre alt, als seine Eltern ihn einem Zauberer zur Ausbildung überlassen. Leider erkennt sein Meister nicht Nathanaels große Begabung. So wagt sich der Junge eigenmächtig an schwierige Beschwörungen und richtet damit auch einiges an Unheil an. Doch nebenbei kommt er einer Verschwörung mächtiger Zauberer auf die Spur und setzt alles daran, sie zu stoppen. Dies kann natürlich nur mit Hilfe eines mächtigen Dschinns gelingen: Bartimäus.

Meine Meinung:
Der Verlag empfiehlt dieses Buch ab einem Alter von 10 Jahren. Allerdings sollte das Kind dann sehr gerne lesen, da der Umfang von weit über 500 Seiten sonst abschreckend wirkt. Und es sollte nicht besonders sensibel sein, denn es geht manchmal ganz schön zur Sache. Zart besaitete Kinder könnte Albträume bekommen, wenn Dämonen mit fiesen Fratzen erscheinen, Menschen sterben usw.

Auf der anderen Seite sorgt aber Jonathan Strouts lockerer Schreibstil mit viel Fantasie, Humor, Ironie und Sarkasmus dafür, dass man die Geschehnisse nicht allzu ernst nimmt.

Erzählt wird zum einen in der Ich-Perspektive von Bartimäus, zum anderen aus Nathanaels Sicht. Nathanael ist eine interessante Figur. Anfangs tut er einem wirklich leid, denn er leidet unter der Trennung von seiner Familie. Sein Meister ist nicht besonders nett zu ihm. Nur dessen Frau schließt den Kleinen in ihr Herz und umgekehrt. Schnell merkt man dann, dass der Junge außergewöhnlich begabt ist, auch wenn er sich zunächst noch als unsicher erweist. Aber Mut hat er auf jeden Fall. Was er tut, ist moralisch nicht immer einwandfrei, und doch merkt man, dass er im Innersten kein schlechter Mensch ist und niemandem etwas Böses will - es sei denn, es ist ein Feind.

Mir haben besonders gut die Kapitel aus Bartimäus’ Sicht gefallen. Der Dschinn ist herrlich frech und arrogant und zieht über alles und jeden her, während er sich selbst in den höchsten Tönen lobt. Ich musste hier einfach ständig grinsen. Das ist so herrlich amüsant zu lesen. Und auch wenn er zu Beginn in einer Tour über seinen Herrn und Meister Nathanael schimpft, kristallisiert sich bald heraus, dass da doch auch eine gewisse Zuneigung ist. Diese Entwicklung fand ich ganz großartig.

Die Handlung ist wahnsinnig spannend, mit mehreren Höhepunkten zwischendurch, wo eine kleinere Schlacht geschlagen werden muss, und einem großen Showdown am Ende.

Aufgrund der Komplexität der Geschichte und der für ein Kinderbuch recht anspruchsvollen Sprache werden sicher auch viele Erwachsene ihren Spaß mit Bartimäus und Nathanael haben.

Die Reihe:
1. Das Amulett von Samarkand
2. Das Auge des Golem
3. Die Pforte des Magiers
4. Der Ring des Salomo

★★★★★

Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein etwas anderer Irving, und trotzdem typisch

Letzte Nacht in Twisted River
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Gebundene Ausgabe: 736 Seiten
Verlag: Diogenes (20. Mai 2010)
ISBN-13: 978-3257067477
Originaltitel: Last Night in Twisted River
Übersetzung: Hans M. Herzog
Preis: 26,90 €
auch als E-Book und als Taschenbuch ...

Gebundene Ausgabe: 736 Seiten
Verlag: Diogenes (20. Mai 2010)
ISBN-13: 978-3257067477
Originaltitel: Last Night in Twisted River
Übersetzung: Hans M. Herzog
Preis: 26,90 €
auch als E-Book und als Taschenbuch erhältlich

Ein etwas anderer Irving, und trotzdem typisch

Inhalt:
Daniel lebt mit seinem Vater Dominic in einem Holzfällerlager in New Hampshire. Dominic ist Koch und versorgt die Arbeiter mit Mahlzeiten. Sein zwölfjähriger Sohn Daniel, dessen Mutter früh gestorben ist, bedeutet ihm alles. So zögert er nicht lange, als Daniel in der Klemme steckt, und flüchtet mit ihm kreuz und quer durch die USA und Kanada.

Meine Meinung:
Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich in diese Geschichte hineinzufühlen. Sie strotzt vor Zeitsprüngen hin und her, rauf und runter. Wenn man nicht auf die Überschriften achtet, kann man sich dabei ganz schön verirren, immerhin deckt die Handlung einen Zeitraum von ca. 50 Jahren ab, in denen neben etlichen durchgängig teilnehmenden Figuren auch ständig wechselnde mit von der Partie sind. Die muss man im Kopf erst mal richtig sortieren.

Dominic, Daniel und ihr Freund Ketchum waren mir sehr sympathisch, obwohl sie manchmal für mich nicht nachvollziehbar handelten. Doch das konnte ich akzeptieren, weil es einfach trotzdem passte. Mir haben die Protagonisten und auch die anderen Charaktere auf ihre Weise alle sehr gut gefallen. Viele von ihnen sind Menschen, wie ich in meinem Leben keine kenne und die deshalb meine Neugier wecken.

John Irving erzählt von verschiedenen Leben und von verschiedenen Todesfällen, von Liebe und Hass, von skurrilen Beziehungen und echter Freundschaft. Dabei ist die Handlung interessant und fesselnd, wenn auch manchmal etwas zu detailliert und ausschweifend für meinen Geschmack. Auch manche Wiederholung, wohl als Stilmittel eingesetzt, hätte ich nicht gebraucht.

Trotzdem habe ich dieses Buch von Seite zu Seite mehr genossen und war mit meinem Herzen und meinen Gedanken ganz darin versunken. Vielleicht muss man diesem Roman einfach etwas Zeit geben, damit er von sich überzeugen kann. Ich habe die Lektüre auf jeden Fall nicht bereut.

★★★★☆