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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Voller Klischees und flach geschrieben

Privileged - Class of Royals
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Das Cover sagt mir ehrlich gesagt nicht besonders zu, aber ich muss es mir ja auch nicht unbedingt ins Regal stellen, denn bei „Privileged. Class of Royals“ handelt es sich um eine reine eBook Ausgabe. ...

Das Cover sagt mir ehrlich gesagt nicht besonders zu, aber ich muss es mir ja auch nicht unbedingt ins Regal stellen, denn bei „Privileged. Class of Royals“ handelt es sich um eine reine eBook Ausgabe.
Im Fokus steht Nora, deren Mutter sich mit dem britischen Thronfolger verlobt hat. Nora finde sich daraufhin in einer für sie neuen Welt wieder.
Erstmal: man kann gerne Geschichten die in den Kreisen der Reichen und Royals spielen schreiben, aber dann sollte an das auch konsequent durchziehen. Punktuell kam beim Lesen schon der Eindruck und das Gefühl der ganz oberen Schichten an, aber in großen Teilen der Handlung hatte ich das gar nicht. Da war insgesamt einfach zu wenig Trubel, zu wenig Tamtam, das man eigentlich erwarten könnte und würde.
Noras Gefühle und ihre Probleme mit allem möglichen sind gut beschreiben. Ihre Figur und ihren Charakter finde ich überzeugend.
Ihr gegenüber steht Asher, der ein richtiger Macho und einfach ein Ar*** ist. Mehr kann ich zu ihm nicht sagen. Er benimmt sich unmöglich und macht dann eine 180-Grad Wende, die aus dem Nichts kommt und überhaupt nicht schlüssig ist. Die ganze Beziehung zwischen den beiden ist auf toxische Verhalten aufgebaut und das fand ich beim Lesen wirklich nicht angenehm.

Was ich auch nicht wirklich angenehm fand waren diverse zeitspränge, die sich mir einfach nicht erschließen. Es werden teils an unschlüssigen Stellen Cuts gesetzt, wo man auch noch ein bisschen hätte in die Tiefe gehen können und manchmal werden auch mehrere Monate übersprungen, in denen nichts zu passieren scheint. Ein ganzes Schuljahr in ca. 330 Seiten abzubilden ist natürlich knapp, aber zeitweise haben mich diese Zeitsprünge rausgeworfen. Als Folge hat man keinen richtigen Entwicklungsbogen. Mögliche Entwicklungen in den Charakteren, die man da erkennen kann, wenn man möchte scheinen also aus der Luft gegrjffen und sind überhaupt nicht am Text erkennbar. Da wäre definitiv noch etwas machbar gewesen.

Insgesamt kann man den ersten Teil der „Privileged“ Reihe durchaus lesen, aber man kann es auc lassen. Man wird nichts verpassen. Das Buch eignet sich für zwischendurch, wenn man nichts „anspruchsvolles“ lesen möchte, aber mir hat es nur wenig zugesagt.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Starkes Ende, nicht so starker Anfang

Heiress of Thunder and Lightning (Celestial Legacy 1)
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Das Cover ist schon mal ziemlich genial gestaltet, ein echter Blickfang und bildet einen Kontrast zu dem des zweiten Teils (den man nicht ohne den ersten zu kennen lesen kann/sollte).
Die Geschichte beginnt ...

Das Cover ist schon mal ziemlich genial gestaltet, ein echter Blickfang und bildet einen Kontrast zu dem des zweiten Teils (den man nicht ohne den ersten zu kennen lesen kann/sollte).
Die Geschichte beginnt erst relativ entspannt, man lernt die Protagonistin in ihrer gewohnten, aber nicht angenehmen Umgebung kennen. Dee, so heißt sie, entwickelt sich im Lauf der Handlung stark weiter. Ihre inneren Konflikte werden sehr gut beschrieben und teilweise auch von dritten analysiert und ich fand das sehr interessant. Man merkt, womit sie hadert und das war wirklich gut dargestellt. Was mich ein bisschen gestört hat war, dass Dee ein unglaublicher Sturkopf ist, was an sich kein Problem ist, aber a einem bestimmten Punkt in der Handlung scheint sie ihre Einstellung über Bord zu werfen und tut etwas, was sei eigentlich die ganze Zeit ablehnt. Ob das jetzt eine Weiterentwicklung ihres Charakters ist, oder eine Art Inkonsequenz, kann ich gar nicht so richtig sagen, aber es ist mir aufgefallen. Andererseits benötigt man die von mir angesprochene Entscheidung für den Handlungsverlauf, also ist das schon irgendwie in Ordnung.
Man trifft einige Nebencharaktere, zu denen ich sehr geteilte Meinungen habe. Manche Namen sind ungünstig gewählt. Man hat beispielsweise Matt und Madds und das hat mich schnell rausgeworfen, die Namen sind einfach zu ähnlich. Ansonsten waren die Nebencharaktere zwar gut geschrieben, aber ich hatte generell Schwierigkeiten, alle zuordnen zu können, weil sie sich nicht gut genug voneinander unterscheiden, zumindest ging mir das beim Lesen so.
Der Anfang der Handlung ist wie gesagt eher ruhig, dann kommt ein kurzer Moment der Action und dann… Joa, dann hatte mich die Geschichte zwar, aber dann ist auch erstmal sehr lange nichts mehr passiert. Wirklich lange. Zu lange für meinen Geschmack. Sicher, ein paar wichtige Handlungspunkte werden auf dem Weg abgefrühstückt und die sind auch gut durchdacht, aber für mich hat sich der recht lange Mittelteil schon stark gezogen.
Irgendwann ging es aber dann wieder bergauf. Es kam gegen Ende zum finalen Showdown, der es in sich hatte und das Tempo wurde angezogen, sodass nochmal ordentlich Schwung reinkam. Der positive Nebeneffekt ist natürlich, dass man das Buch in guter Erinnerung behält, was auch in Ordnung ist. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen, sodass man dazu verleitet wird, auch noch den zweiten Teil der Dilogie zu lesen.

Besonders gegen Ende ist „Heiress of Thunder and Lightning“ ein spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe obwohl ich einige Kritikpunkte habe. Ich bin auf den nächsten Teil der Reihe gespannt.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein Ende der Reihe, wenn auch nicht herausragend

Forever, Ida - Endspiel
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Mit diesem Buch endet die „Forever, Ida“ Reihe von Alex Pohl und ehrlich gesagt, kann ich das auch verschmerzen.
Nach den ersten Beiden Teilen, die mir beide nur wenig gefallen haben wollte ich trotzdem ...

Mit diesem Buch endet die „Forever, Ida“ Reihe von Alex Pohl und ehrlich gesagt, kann ich das auch verschmerzen.
Nach den ersten Beiden Teilen, die mir beide nur wenig gefallen haben wollte ich trotzdem noch den letzten lesen, einfach nur, um zu wissen, wie sich alles auflösen würde.
Ich hatte schon vorher keine Tiefe Bindung zu den Charakteren und auch hier hat mir wieder etwas gefehlt, was sie greifbar macht. Ich konnte ihre Handlungen schon irgendwo verstehen, aber mich nicht in sie hineinfühlen und war deshalb wieder einmal nicht so richtig gefesselt vom gesamten Verlauf.
Immerhin; Jetzt ENDLIICH kommen die einzelnen Handlungsstränge so langsam zu einem Ende. Das hat sich schon am Anfang der knapp 350 Seiten angebahnt und das war auch genau das, worauf ich gewartet habe. Zugegeben, die einzelnen Fäden haben in den meisten Fällen relativ wenig miteinander zu tun, was ich eher schade finde, aber meinetwegen, immerhin wird irgendwo ein Punkt gesetzt und alles bekommt seine Auflösung.
Tatsächlich war der Spannungsfaktor meiner Meinung nach wie auch schon in den vorherigen zwei Büchern eher gering, was das ganze ein wenig in die Länge gezogen hat aber wenn man mal durch die erste Hälfte durch ist, dann geht alles doch relativ schnell und die Geschichte kommt (wenn auch ohne die Spannung, die die Genrezuordnung „Thriller“ auf dem Buchcover erwarten lässt) zu einem einigermaßen würdigen Schluss, wo alle noch einmal erwähnt werden und ihr persönliches Ende in der Handlung finden.

Insgesamt kann ich sagen, es ist ein Abschluss. Er ist nicht wirklich herausragend, wenn auch ein kleines bisschen stärker, als die anderen beiden Teile der Reihe. Er ist aber auch nicht grauenvoll schlecht. Daher gibt es von mir 3 Sterne.
Mit einer Leseempfehlung tue ich mich hier immer noch schwer. Obwohl das Buch wirklich nicht schlecht war, habe ich mich doch stellenweise zwingen müssen weiterzulesen, so wie es mir schon bei den beiden ersten Bänden der Reihe ging. Wer diese allerdings gut fand, dem wird „Endspiel“ vermutlich aber auch gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

A touch of Mythologie und Lovestory

A Touch of Darkness
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Man hat auf Instagram, TikTok etc. schon so viel Positives und begeisterte Stimmen zu dem Buch gehört, dass das die Erwartungen natürlich schon in eine Richtung lenkt. Ich denke das war mit das größte ...

Man hat auf Instagram, TikTok etc. schon so viel Positives und begeisterte Stimmen zu dem Buch gehört, dass das die Erwartungen natürlich schon in eine Richtung lenkt. Ich denke das war mit das größte Problem, dass ich mit der Geschichte hatte.
Der Klappentext gibt schon ein Handlungselement preis. Die griechische Mythologie. Protagonisten sind Hades und Persephone zwei Figuren aus eben dieser, die in dem Buch ihre Liebesgeschichte sehr neu interpretiert erzählen. Auch das hat mich direkt angesprochen, ich finde Neuinterpretationen von Sagen und Mythen sehr spannend, also war meine Neugir auf „A Touch of DArkness“ geweckt.

Zuerst mal zu dem Mythologie Aspekt: Es sind vor allem die Figuren erhalten geblieben, ansonsten spielt es eher eine weniger wichtige Rolle und man muss wirklich kein:e Expert:in sein, um da inhaltlich hinterherzukommen. Das ist natürlich gut, damit die Geschichte für jede:n lesbar und verständlich ist, aber ein kleines bisschen mehr hätte man meiner Meinung nach schon einbauen können, um den Fokus nicht nur auf die Lovestory zu legen, sondern auch noch ein bisschen was außenherum zu haben.
An sich kann die Geschichte natürlich auch ohne den von mir angesprochenen Hintergrund funktionieren, aber wenn man schon die ganze Mythologische Welt zur Verfügung hat, hätte man meiner Meinung nach einfach auch noch mehr davon verwenden können.

Die Lovestory an sich ist…. Ganz nett. Sie funktioniert, hat ihr eigenes Level an Drama und Emotionen. Dazu eine seeeeehr große Ladung spicy Szenen, was ich ganz ohne Wertung erwähne. Man kann es mögen, muss man aber nicht. Es schadet der Geschichte nicht, (trägt aber auch nicht unglaublich viel dazu bei), und wer das gerne liest, für den ist das Buch wahrscheinlich etwas.

Trotzdem fehlt mir etwas in der Geschichte. Und das ist Tiefe. Sicher muss nicht jede Geschichte den Sinn des Lebens beantworten, aber insgesamt fand ich die Story eher Oberflächlich. Viele Charaktere haben nur sehr wenig Präsenz oder Charakter und sind immer nur da, wenn der Plot es verlangt um zu funktionieren. Es kommt mir so vor, als würde vieles einfach passieren. Ohne Grund, einfach, weil das Universum der Geschichte es gerade so will, ohne dass es im weiten Kontext der Geschichte großartig Sinn ergibt.

Insgesamt ist „A touch of Darkness“ Eine nette Geschichte, die man gut lesen kann, mich aber nicht vom Hocker hauen kann. Ein Grund dafür könnten meine Erwartungen sein, aber es wird nicht ausschließlich daran liegen. Ich bin nichts desto trotz gespannt, was die nächsten Teile bieten werden.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Bedrückend mit ein wenig Hoffnung

Als die Welt uns gehörte
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Das Cover hat mir gleich gut gefallen, ist aber eigentlich viel zu schön für die beiweilen recht düstere Handlung. Es geht inhaltlich in die frühe Mitte des 20. Jahrhunderts, mitten hinein in eine Zeit ...

Das Cover hat mir gleich gut gefallen, ist aber eigentlich viel zu schön für die beiweilen recht düstere Handlung. Es geht inhaltlich in die frühe Mitte des 20. Jahrhunderts, mitten hinein in eine Zeit voller Hass, Unrecht und unglaublicher Unterdrückung.
Zunächst einmal: die Bezeichnung Jugendbuch finde ich schwierig. Unter 15 würde ich das Buch definitiv nicht empfehlen, da passt inhaltlich und stimmungstechnisch einfach nicht.
Man begleitet drei Freunde: Leo, Elsa und Max, die das Schicksal irgendwann auseinanderreist. Ihr Leben entwickelt sich in der NS-Zeit in völlig unterschiedliche Richtungen und ihre Zukunft ist fraglich. Jeder bekommt etwa gleich viel Erzählzeit in der Handlung und die Perspektiven werden ständig gewechselt. So bekommt man Einblick in die unterschiedlichen Lebensrealitäten, die im Lauf der Handlung immer weiter kontrastieren. Ein Leitmotiv ist immer wieder die Anfangsszene, in denen die Freunde noch zusammen und die Welt noch gut war. Bis zum Schluss wird dieser Moment immer wieder erwähnt, auch wenn die Welt um die Protagonisten noch so kaputt ist. Ein kleiner Moment der Hoffnung also, in einer Welt, in der es eigentlich keinen Anlass zur Hoffnung gibt.

Die Stimmung in der Geschichte wird immer düsterer. Sie beginnt bei dem angesprochenen Moment am Anfang auf einem Riesenrad, das auch für das Covermotiv verantwortlich ist unglaublich fröhlich und ausgelassen. Und dann geht es kontinuierlich bergab. Verzweiflung und Gewalt fängt an, die Geschichte zu dominieren. Das schlimme ist, dass man mit ein bisschen Hintergrundwissen zur NS Zeit weiß, worauf alles zuläuft und weiß, was hinter gewissen Bezeichnungen, Euphemismen und Tarnnamen steckt. Man kann erahnen, worauf die Geschichte hinarbeitet und spürt damit die Verzweiflung der Figuren im Buch umso mehr, wenn ihre Hoffnungen nach und nach zunichte gemacht werden. Obwohl die Lebensweise der Figuren nicht weiter von unserer entfernt liegen könnte, fühlt man mit und lässt sich schnell von der Geschichte fesseln, zumindest ging es mir so.

Die Geschichte ist berührend, bedrückend und informativ gleichzeitig. Ich kann sie wirklich empfehlen, für alle, die mit den Themen, die in Verbindung mit der Nationalsozialistischen Ideologie stehen umgehen können.

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