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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2024

Glück hat mehrere Gesichter

Die Halbwertszeit von Glück
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Das Cover ist ein richtiger farbintensiver Hingucker.
Auch das Motiv macht richtig Lust auf dieses Buch.

Der Roman erzählt eine Geschichte von drei Frauen, die von Grund auf sehr verschieden sind. Sie ...

Das Cover ist ein richtiger farbintensiver Hingucker.
Auch das Motiv macht richtig Lust auf dieses Buch.

Der Roman erzählt eine Geschichte von drei Frauen, die von Grund auf sehr verschieden sind. Sie leben in drei unterschiedlichen Jahrzehnten, an drei verschiedenen Orten, und werden jeweils mit einem Unglück konfrontiert.
Johanna, 1987 in der DDR, Mylène, 2019 in Paris und Holly, 2003 in Los Angeles.
Es geht um das Glück und seine vielen Facetten. Es stellt sich die Frage, was Glück ist?
Lässt sich das Glück festhalten? Kann man Glück weiterreichen?
Überhaupt können wir einfach so glücklich sein, ohne zu wissen, ob wir es eigentlich auch verdient haben?

Seite 228:
-In der Physik ist die Halbwertszeit die Zeitspanne, in der sich die Menge eines bestimmten Stoffes um die Hälfte reduziert.
...aber im Prinzip zerfällt alles irgendwann.

Erzählt wird dieser Roman in drei Erzählsträngen über je eine der drei Frauen. Dank der fließenden Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit. Die Charaktere sind gut gewählt, mit all ihren Ecken und Kanten. Es sind starke
und sehr widerstandsfähige Frauen.
Leider wird vieles zu detailverliebt beschrieben.
Das bremst etwas den Lesefluss.
Dazu kommen so viele Zufälle, die den Hauptcharakteren passieren, dass es schon wieder unglaubwürdig ist.
Zu viele glückliche Fügungen stehen im Vordergrund.
So bleibt vieles sehr oberflächig und vor allem sehr klischeebehaftet.
Das macht die Geschichte vorhersehbar und es fällt dann letztendlich doch schwer, sich mit den Personen zu identifizieren.
Schade, denn es wäre mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Dunkles Dalarna

Zimmer 55
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Die Kapitel sind kurz gehalten und sehr aussagekräftig.
Durch die wunderbare Schreibweise fällt es nicht schwer sich zurechtzufinden.
Der fließende Schreibstil, die gut herausgearbeiteten Charaktere
überzeugen.
Gleich ...

Die Kapitel sind kurz gehalten und sehr aussagekräftig.
Durch die wunderbare Schreibweise fällt es nicht schwer sich zurechtzufinden.
Der fließende Schreibstil, die gut herausgearbeiteten Charaktere
überzeugen.
Gleich am Anfang geht es sehr spannend los und ohne Umschweife
ist man mitten drin im Geschehen.
Der Thriller nimmt einen gefangen und ist düster und geheimnisvoll.
Abgründe tun sich auf. Ein tiefer Blick in die menschliche Psyche.
Die Figuren sind bis in die Nebenrollen so liebevoll gezeichnet, dass man ganz schnell
Sympathien oder auch Antipathien hegt.
Die Autorin schafft es aus jeden der Figuren das Geheimnisvolle
und auch Befremdliche klar herauszustellen.
Zudem ermitteln hier ganz normale Menschen mit all ihren Ecken und Kanten.
Der Fall an sich ist recht spannend. Vor allem auch die psychologischen Momente,
die schildern, was den Verbrecher antreibt.
Leider gibt es aber von Anfang an einiges, was Fragen aufwirft.
Auch das Verhalten der Charaktere und die daraus resultierenden Konsequenzen sind nicht immer nachzuvollziehen.
Der am Anfang erzeugte Spannungsbogen bleibt nicht bis zum Ende erhalten.
Ein guter Krimi, der einen frösteln und am Ende sprachlos zurücklässt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Sehr gelungener 2. Band

Morgen ist ein neuer Tag
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In diesem sehr flüssigen und mitreißend geschriebenen
zweiten Band kommt das Lebensgefühl und der
Zeitgeist der 1960er Jahre wunderbar auf die Zeilen.
Beate Sauer beherrscht die Kunst,
eine fiktive Familie ...

In diesem sehr flüssigen und mitreißend geschriebenen
zweiten Band kommt das Lebensgefühl und der
Zeitgeist der 1960er Jahre wunderbar auf die Zeilen.
Beate Sauer beherrscht die Kunst,
eine fiktive Familie in historischen Ereignisse
dieser Zeit einzubinden. Dazu tragen ihre genausten
Recherchen und auch ihr wunderbarer Schreibstil bei.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Sie sprühen so vor Leben, dass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen.
Der Roman erzählt nicht nur von politischen Erfahrungen. Sondern auch von den
Lebensgeschichten der jungen Frauen, von guten und auch von schmerzlichen Erlebnissen.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil
dieser Familie zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
Dieser Teil ist von einer erfrischenden Leichtigkeit, wobei ernste Töne auch vorhanden sind.
Aber genau diese Mischung bringt das Leseerlebnis.
Dieses Buch beinhaltet alles, was einen richtig guten Roman ausmacht.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Die goldene Glocke

Die Insel der weißen Lilien
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Linnea hatte eine Beziehung mit einem verheirateten Mann. Nach einem sehr unschönen Ende will Linnea nur noch raus aus Oslo. Da kommt ihr das Angebot
einer Freundin gerade recht. Sie kann das Haus der ...

Linnea hatte eine Beziehung mit einem verheirateten Mann. Nach einem sehr unschönen Ende will Linnea nur noch raus aus Oslo. Da kommt ihr das Angebot
einer Freundin gerade recht. Sie kann das Haus der verstorbenen Großtante Marie bewohnen. Das liegt auf einer Nordnorwegischen Insel.
Kater Arthur ist mit von der Partie und die beiden leben sich ziemlich
schnell ein. Die Nachbarn sind sehr nett und da gibt es ja auch noch
den hilfsbereiten Elektriker Karsten.
Als Linnea im Haus eine alte Bronzeglocke findet, kommt sie Maria näher.
Es gibt Spuren, die bis in eine weit über 60 Jahre alte Vergangenheit
führen.
Das Cover ist zwar wunderschön, aber es passt nicht so recht
zur Geschichte.
Es handelt sich zwar um eine Liebesgeschichte, aber nicht nur.
Eine recht unbekannte Seite Norwegens wird auf geblättert.
Die Blutstraße, ein Straßenstück in Norwegen in der Kommune Saltdal bezeichnet, das unter hohen Verlusten durch vorwiegend jugoslawische Zwangsarbeiter errichtet wurde.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen.

Linnea in den 2000 Jahren und Marie in den 1940 Jahren.
Die Schreibweise ist wunderbar fließend und die Charaktere sehr
ausdrucksstark. Der Einstieg ist problemlos, man fühlt förmlich
die Gewalten der Natur.

Der Leser wird richtig in die Geschichte hereingezogen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man Teil dieser Insel.
Möchte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.
Linnea lässt sich auf die Insel und deren Menschen ein.
Das verändert sie und so langsam entsteht sogar etwas wie Liebe.

Marie und ihre große Liebe, die so nach und nach sichtbar wird.
Das schwere Leben in den Kriegsjahren, eine Liebe, die eigentlich
völlig unmöglich ist, aber trotzdem erblüht.
Ein schweres Thema, das aber durch die feinfühlige Schreibweise
seine schwere verliert und ein gutes Gefühl hinterlässt.

Ein wunderschöner Roman, der eine Brücke zwischen
Norwegen und Jugoslawien schlägt. Zeigt, das Liebe
über alle Grenzen gehen kann.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Humorvoller Dorfkrimi

Nur Hilde küsste wilder
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In Hirschweiler herrscht große Aufregung. Das Dorffest ist geplant
und Hilde Kaiser hat dort ihr großes Comeback. Hilde ist eine
gebürtige Hirschweilerin und sie will in der Schlagerbranche
wieder Fuß ...

In Hirschweiler herrscht große Aufregung. Das Dorffest ist geplant
und Hilde Kaiser hat dort ihr großes Comeback. Hilde ist eine
gebürtige Hirschweilerin und sie will in der Schlagerbranche
wieder Fuß fassen. Leider klappt das alles nicht so wie geplant.
Hildes Eltern werden ermordet und sie ist die Hauptverdächtige.
Jupp glaubt zwar an ihre Unschuld, aber das ist schwer zu beweisen.
Hilde hat nicht nur Freunde in Hirschweiler. Jupp läuft zu Hochtouren
auf, damit seine Jugendliebe nicht in den Knast muss.

Das Cover ist gewohnt witzig und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Auch dieser Kriminalroman besticht wieder sprachlich, durch die
besondere Atmosphäre und dem saarländischen Charme.
Es geht gleich richtig zur Sache. Der Spannungsbogen bleibt bis zum
Schluss erhalten.
Die Charaktere sind wie immer so herrlich überspitzt.
Es menschelt auch so schön zwischen den Geschlechtern.
Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Das Kopfkino läuft ständig auf Hochtouren.
Ein richtig guter Dorfkrimi mit viel Humor und Lokalkolorit,
der sich sehr gut liest, spannend ist und Spaß macht.

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