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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2019

Mal ein Liebesroman, mal etwas Krimi.

Linstows Geheimnis
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Die Schreibweise der Autorin ist sehr gefällig
und fließend. Die Figuren sind wirklich gut charakterisiert.
Die Beschreibung der schönen Insel Rügen gelungen.
Man hat das Gefühl mitten im Geschehen ...

Die Schreibweise der Autorin ist sehr gefällig
und fließend. Die Figuren sind wirklich gut charakterisiert.
Die Beschreibung der schönen Insel Rügen gelungen.
Man hat das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Der Inhalt selber ist leider weder Fisch noch Fleisch.
Mal ein Liebesroman, mal etwas Krimi.
Eine junge Frau, unsicher und sehr selbstkritisch, verliebt sich in den falschen Mann.
Fast bis zum Ende hadert sie mit sich und ihrem Misstrauen. Es gibt zwar einen Todesfall und es wird auch so nebenbei ermittelt, aber wirklich spannend ist es nicht.
Es gibt einige Wendungen aber wenig Überraschendes.
Auch in einem Kriminalroman erwarte ich wenigstens etwas Spannung.
Hier handelt es sich um einen gut zu lesenden leichten Roman.
Mehr aber auch nicht.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das Armband

Die Frau aus Oslo
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Oslo 2015:

Die Norwegerin Turid entdeckt eine Anzeige in der
Aftenposten. Ein kostbares Armband soll versteigert werden.
Ein Armband das sie vor 48 Jahren das letzte mal gesehen hat.
Sie hat es als gestohlen ...

Oslo 2015:

Die Norwegerin Turid entdeckt eine Anzeige in der
Aftenposten. Ein kostbares Armband soll versteigert werden.
Ein Armband das sie vor 48 Jahren das letzte mal gesehen hat.
Sie hat es als gestohlen gemeldet. Wie kommt das Armband in
die Versteigerung?

Oslo 1942:

Die Jüdin Ester arbeitet für den Widerstand.
Sie muss miterleben wie ihr Vater festgenommen und
die Wohnung der Familie geplündert wird.
Ihr beste Freundin Ase, eine junge Mutter, wird ermordet.
Am selben Tag, an dem sie als Widerstandskämpferin enttarnt
wird. Ester flüchtet nach Schweden und lernt dort den
Widerstandskämpfer Gerhard Falkum, der ebenfalls aus Oslo geflohen ist.
Er steht unter Mordverdacht an seiner Frau. Ein Verdacht,
der nie ausgeräumt werden kann und Esther Jahrzehnte später noch beschäftigt.
Zurück in Oslo will sie herausfinden, wer ihre Familie damals in den sicheren Tod
geschickt und sie verraten hat.

Fazit:

Ein Kriminalroman der in drei verschiedenen Zeitebenen spielt.
Die Erzählweise ist etwas spröde und betulich.
Da gibt es keinen großen Spannungsbogen,
die sehr schwierige Zeit in dem Kriegsjahr wird aber sehr gut wiedergegeben.
Norwegen ist fünf Jahre unter deutscher Besatzung und diese Besatzungszeit
hinterlässt deutliche Spuren im Bewusstsein der Charaktere.
Das kommt sehr gut rüber.
Jeder verdächtig jeden und alle schleichen umeinander herum.
Z. B. die Nöte der Jüdin Ester die nach Schweden flüchten muss, treibt die
Sorge um ihre Familie um.
Die Charaktere sind überhaupt alle sehr gut dargestellt.
Man lebt und leidet mit ihnen.
Außerdem erhält dieser Krimi sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Mein Kopfkino lief die ganze Zeit in schwarz/weiß...
Es gibt viele lose Fäden, die aber nicht alle verknüpft werden.
Einige wichtige Fragen, die sich während des Lesens ergeben, werden bis zum Schluss nicht beantwortet und bleiben der Fantasie des Lesers überlassen.

Ein solider Krimi, der in sehr unschöne Zeiten führt.
Gut geschrieben, aber mit Erklärungsbedarf und damit doch etwas Spannungsarm.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.06.2019

Dunkel Schweden

Schneewittchensarg
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Ein furchtbares Verbrechen oder der Bluff des Jahrhunderts?
Das versuchen die ungleichen Kommissarinnen
Ingrid Nyström und Stina Forss im siebten
Band der beliebten Schweden Krimiserie herauszufinden.
Die ...

Ein furchtbares Verbrechen oder der Bluff des Jahrhunderts?
Das versuchen die ungleichen Kommissarinnen
Ingrid Nyström und Stina Forss im siebten
Band der beliebten Schweden Krimiserie herauszufinden.
Die Ermittlungen in ihrem bisher kompliziertesten
Fall führen sie ins småländische Glasreich. Schweden 1972:
Während einer Hochzeitsfeier verschwindet die junge,
schöne Braut spurlos. Knapp fünfzig Jahre später taucht bei einer
Ausstellungseröffnung ihr skelettierter Leichnam in einem gläsernen
Sarkophag wieder auf. Nyström und Forss übernehmen die Untersuchungen
und bald schon rücken drei Familienunternehmen, allesamt Glashüttenbesitzer,
in den Fokus der Ermittlung. Doch je tiefer Nyström und Forss in der
Vergangenheit graben, desto widersprüchlicher und rätselhafter scheinen die Dinge,
die sie zu Tage fördern.
Ein Fall der von Lüge und Verblendung, Eifersucht und Verrat, doch vor allem einer starken,
weiblichen Künstlerpersönlichkeit und ihrem nicht zu zügelnden Lebenshunger handelt.

Ein atmosphärisch dichter Krimi der die schwedische Seele sehr gut wiedergibt.
Wunderbar geschrieben und sehr authentisch.
Die Ermittler sind allesamt Persönlichkeiten mit vielen Ecken und Kanten.
Sehr Problembehaftet und mit kompliziertem Privatleben.
Alle Charaktere sind sehr interessant und lassen das Kopfkino auf Hochtouren laufen.
Ein komplizierter Fall, der weite Kreise zieht.

Leider hat er sehr viele offene Fäden, die es zu verknüpfen gilt.
Das gelingt nicht immer und macht es zeitweilig etwas langatmig.
Das Ende ist dann aber wieder schlüssig und sehr überraschend.
Nur die zusätzliche Schlussszene um Kommissarin Forss hätte es nicht gebraucht.
Die Action war meiner Meinung nach überflüssig.
Passt einfach nicht zu dieser Art Kriminalroman.
Alles in allem ein solider Schweden Krimi.

Veröffentlicht am 27.06.2019

All die verschiedenen Wahrheiten

All die unbewohnten Zimmer
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Text:
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen.
In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen,
die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit:
Der ...

Text:
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen.
In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen,
die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit:
Der ehemalige Mönch Polonius Fischer, der pensionierte Kommissar Jakob Franck,
Polizeibeamtin Fariza Nasri und Tabor Süden, der Experte für Vermisstenfälle
übernehmen die Fahndung. Trotz vereinter Kräfte stoßen sie an ihre Grenzen.
Aber die Zeit drängt – es kommt zu Nachfolgeverbrechen und die Todesfälle erregen große mediale Aufmerksamkeit.
Sie entfachen hitzige Diskussionen über Ost- und Westdeutschland,
Migrationspolitik und »das System« …

Fazit:

Vier doch sehr spezielle Kommissare mit sehr ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden müssen zwei recht aufsehenerregende Morde aufklären.
Der Autor nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt.
In ein sehr dunkles München.
Sehr gesellschaftskritisch wird hier die hässliche Fratze
der moralischen Verworfenheit gezeigt.
Was ist wahr und was ist unwahr?
Es geht um Nazis, Ausländer, die Mafia und um Machos.
Lose Fäden die gesponnen werden laufen am Ende zusammen.
Das alles wird in einem sehr gemächlichen Tempo atmosphärisch dicht
erzählt.
Die Menschen und ihre unbewohnten Zimmer sind schwere Kost.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine physischen und seelischen Verwüstungen.
Die Charaktere sind sehr stark gezeichnet. Man leidet mit ihnen und hofft das
der Albtraum, in der der Leser hereingezogen wird, bald ein Ende hat.
Ein sehr ungewöhnlicher und leider sehr wahrer Gesellschaftskritischer Kriminalroman.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Der Duft von Orangen

Das Tal der Orangen
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Klappentext:
Der Duft der Orange macht den geheimen Zauber von Magdalenas Ensaïmadas aus.
Für ihr traditionelles Gebäck ist sie auf ganz Mallorca bekannt.
Doch als der Spanische Bürgerkrieg ausbricht, ...

Klappentext:
Der Duft der Orange macht den geheimen Zauber von Magdalenas Ensaïmadas aus.
Für ihr traditionelles Gebäck ist sie auf ganz Mallorca bekannt.
Doch als der Spanische Bürgerkrieg ausbricht, verliert Magdalena die wichtigsten Menschen
in ihrem Leben. Sie entscheidet sich, für die Freiheit und ihr Tal der Orangen zu kämpfen,
auch wenn sie dafür die Liebe opfern muss.
Jahrzehnte später begibt sich Magdalenas Urenkelin Anaïs auf die Spuren ihrer Urgroßmutter. Das Schicksal führt sie ins Tal der Orangen …

Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte die von zwei starken Frauen handelt.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und springt immer wieder
in die 1930er Jahre zurück.
Diese Geschichte wird in einem sehr schönen Stil wiedergegeben.
Ich war sehr schnell drin und hätte das Buch in einem Rutsch
durchlesen können.
Man merkt dem Roman an, dass die Autorin sehr gut recherchiert
und viel Leidenschaft in ihre Geschichte gepackt hat.
Es geht um Familiengeheimnisse die gelüftet werden müssen.
Die Charaktere sind so stark und voller Leben,
die Landschaftsbeschreibungen sind wunderbar.
Sofort hat man die mediterranen Gerüche in der Nase und das Kopfkino
versetzt einen in die traumhaft schöne Landschaft.
Dazu kommen die so leckeren Rezepte, die Appetit auf Mallorca machen.
Ein bezaubernder Roman mit ernstem Hintergrund.
Dieses Buch ist traurig und fröhlich, bitter und süß und einfach nur schön.