Profilbild von Lisa_V

Lisa_V

Lesejury Star
offline

Lisa_V ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lisa_V über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Spannungsroman mit Längen, aber einer erfindungsreichen und detailverliebten Geschichte

Elternhaus
0

Nach dem ich „Elternhaus“ von Jennifer Mentges nun gelesen habe, würde ich das Buch eher als Spannungsroman bezeichnen und weniger als Thriller. Denn obwohl die Geschichte richtig stark beginnt, baut sich ...

Nach dem ich „Elternhaus“ von Jennifer Mentges nun gelesen habe, würde ich das Buch eher als Spannungsroman bezeichnen und weniger als Thriller. Denn obwohl die Geschichte richtig stark beginnt, baut sich die Spannung danach nur noch äußerst langsam auf. Durch die fehlende Spannungskurve konnte mich die Handlung leider nicht durchgängig fesseln. Zu Beginn kommt das Buch zunächst fast wie ein Märchen daher, für dieses Gefühl sorgt eine ungewöhnliche Erzählweise, an welche ich mich zunächst erst einmal gewöhnen musste. Meist berichtet ein auktorialer Erzähler von den Geschehnissen, aber auch aus der Perspektive der Hauptprotagonist:innen gibt es Kapitel. Eigentlich hat die Geschichte richtig viel Potenzial, auch wenn ich schon recht früh erkennen konnte in welche Richtung das Ganze führen könnte. Überraschen konnte mich der Plot deswegen leider nicht. Dennoch gibt es auch spannende Momente, vor allem als noch eine weitere Figur „böse“ Persönlichkeitseigenschaften erkennen lässt und die Dynamik verändert. Viel Spannung wurde meiner Meinung nach aber vor allem durch übermäßig ausgeschmückte Szenen und unnötige Kapitel verschenkt. So entstehen Längen, welche die Lesefreude unnötig dämpfen. Die Handlung wirkt dadurch außerdem immer wieder zu gewollt bzw. konstruiert und erscheint gerade deswegen als nicht rund. Wäre die Geschichte knackiger, auf den Punkt erzählt worden, hätte sie von mir durchaus volle Punktzahl bekommen. Potenzial lässt die Autorin dennoch immer wieder erkennen, weswegen ich auch in Zukunft zu einem weiteren Buch von ihr greifen würde. Für „Elternhaus“ vergebe ich allerdings aufgrund meiner Kritikpunkte nur 3 Sterne. Dennoch kann das Buch für alle die auf Hochspannung verzichten können und ausgefeilte Familienkonstellationen zu schätzen wissen, einen Blick wert sein. Fantasievoll ist die Geschichte nämlich allemal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2022

Erfrischend lebensnaher und humorvoller Roman über eine Frauen-Freundschaft

Am liebsten sitzen alle in der Küche
0

„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ von Julia Karnick war für mich ein echter Wohlfühlroman, auch wenn die Geschichte dennoch ernsthafte und tiefgründige Seiten mit sich brachte. Alle drei Hauptprotagonistinnen ...

„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ von Julia Karnick war für mich ein echter Wohlfühlroman, auch wenn die Geschichte dennoch ernsthafte und tiefgründige Seiten mit sich brachte. Alle drei Hauptprotagonistinnen sind wunderbar authentisch und gefielen mir auch gerade durch ihre Besonderheiten ausgesprochen gut. Handlungsort ist Hamburg und inhaltlich wirkt die Geschichte wie aus dem realen Leben gegriffen. Als besonders gelungen, empfand ich den Fokus auf die (wachsende) Freundschaft der drei Frauen und auch wenn es zusätzlich noch um deren jeweiliges Liebesglück ging, war die Handlung wirklich originell und so gar nicht abgedroschen. Da die Perspektiven von Almut, Tille und Yeliz sich immer wieder abwechseln, bekommt man gute Einblicke in die Gedanken aller Figuren. So konnte ich all ihre Entscheidungen nachvollziehen und fand die Geschichte außerdem emotional ansprechend. Der angenehme Schreibstil ist darüber hinaus ein weiterer Pluspunkt des Buchs. Auch durch ihn erschien die Handlung plastisch und die Lektüre geriet kurzweilig und amüsant. Außerdem gab es zahlreiche überraschende Wendungen, so dass die Handlung überhaupt nicht vorhersehbar war. Alles in allem war „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ für mich ein abwechslungsreiches Leseerlebnis, welches mir richtig gut gefiel. Das Buch ist genau richtig um abzuschalten und sorgt für garantiert entspannte Lesestunden. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, gibt es von mir natürlich 5 Sterne.
Mein Fazit: Punktet mit starken Frauenfiguren und viel Humor. Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2022

Unkonventionelles Jugendbuch, welches mich nicht vollständig überzeugen konnte

(Not So) Amazing Grace
0

„(Not So) Amazing Grace“ von Mercedes Helnwein ist wieder mal ein Buch, welches mir die Bewertung schwer macht. Ich für meinen Teil habe mich nämlich mit der Hauptprotagonistin Grace richtig schwer getan. ...

„(Not So) Amazing Grace“ von Mercedes Helnwein ist wieder mal ein Buch, welches mir die Bewertung schwer macht. Ich für meinen Teil habe mich nämlich mit der Hauptprotagonistin Grace richtig schwer getan. Diese ist über die gesamte Handlung hinweg, unausstehlich, frech und stellenweise ihren Mitmenschen gegenüber richtiggehend asozial. Natürlich darf ein Buchcharakter seine Leser:innen auch herausfordern und muss nicht automatisch gemocht werden, in diesem Fall war mir das dargestellte Verhalten aber einfach To-Much. So konnte ich zu Grace einfach keine Beziehung aufbauen und die ganze Geschichte schaffte es nicht mich emotional zu erreichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es sich in diesem Fall um ein Jugendbuch handelt, welches wirklich eher jüngeren Leser:innen gefallen soll. Obwohl ich sonst gerne auch als Erwachsene in diesem Genre unterwegs bin, fehlte mir hier einfach eine tiefgründige Botschaft bzw. fand ich viele der getroffenen Aussagen stellenweise grenzwertig. Wenn man sich allerdings erst mal von der Idee löst, das die Geschichte eine sinnvolle Message vermitteln soll, bietet das Buch durchaus hohen Unterhaltungswert. Die Handlung ist nämlich amüsant, stets interessant und versteht es auch durch ihre Abgedrehtheit zu fesseln. Der Schreibstil liest sich dabei flüssig und passt durchaus ins Genre. Auch der Handlungsort in Florida, war mal etwas Anderes und verleiht der Geschichte eine besondere Note. Alles in allem kann ich dem Roman dennoch nur 3 ½ Sterne geben.

Mein Fazit: Ungewöhnliche Geschichte, voller Überraschungen, mit einer herausfordernden Hauptprotagonistin. Allerdings habe ich schon deutlich stimmigere Jugendbücher gelesen, deshalb gibt es von mir in diesem Fall keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2022

Genuss ohne Reue – Klassische italienische Rezepte, wechseln sich hier mit neuen Ideen ab

WW - Italien
0

Mittlerweile muss ich wirklich feststellen, dass die Kochbücher von Weight Watchers richtige Goldgruben voller garantiert leckerer Rezepte sind! Denn auch ihr neustes Werk „Italien“ konnte mich wieder ...

Mittlerweile muss ich wirklich feststellen, dass die Kochbücher von Weight Watchers richtige Goldgruben voller garantiert leckerer Rezepte sind! Denn auch ihr neustes Werk „Italien“ konnte mich wieder mal voll überzeugen. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, Weight Watchers Mitglied zu sein. Denn in diesem Fall kann man die Punkteangaben der Rezepte einfach ignorieren, denn praktischerweise sind auch die Kalorien angegeben. Für alle Mitglieder gibt es hingegen einen echten Mehrwert, durch einen QR-Code lässt sich jedes der Essen direkt in die WW App übertragen. Sehr gut gefiel mir außerdem die hochwertige und ansprechende Gestaltung des Buchs. Jedes Rezept wird durch ein aussagekräftiges Foto ergänzt und auch die jeweiligen Angaben zu Zutaten und Zubereitung sind übersichtlich gestaltet und gut verständlich beschrieben. Neben altbekannten Klassikern, finden sich hier auch abwechslungsreiche Gerichte, welche ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Gerade die vegetarischen Variationen stechen positiv hervor. Letztendlich ergibt sich so eine tolle Mischung und das Kochbuch lädt immer wieder erneut zum Stöbern ein. Alle von mir bisher nachgekochten Gerichte, waren sehr lecker und dabei auch noch einfach zuzubereiten. Auch wenig geübte Hobbyköch:innen können sich denke ich gut zurecht finden. Durch die meist kurzen Zubereitungszeiten bieten sich die Kreationen auch für die schnelle Küche unter der Woche an. Da ich im Gesamten von der Zusammenstellung einfach nur begeistert bin, vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Ungewöhnlich, feministisch und interessant – Ein historischer Roman der anderen Art

Matrix
0

Obwohl Titel, wie auch das Cover des Romans „Matrix“ der Autorin Lauren Groff, eher an Science Fiction denken lassen, handelt es sich doch um einen historischen Roman. Auch wenn ich nach der Lektüre immer ...

Obwohl Titel, wie auch das Cover des Romans „Matrix“ der Autorin Lauren Groff, eher an Science Fiction denken lassen, handelt es sich doch um einen historischen Roman. Auch wenn ich nach der Lektüre immer noch finde, dass der Titel nicht richtig zum Inhalt passt, gibt es zumindest einen erkennbaren Zusammenhang im Text. Und irgendwie passt alles auch gerade deshalb, da auch die Handlung ziemlich strange ist. Im positiven Sinne wurde ich überrascht von einer wirklich verrückten Geschichte, starken Frauenfiguren und einem sehr besonderen Klosterleben. „Matrix“ ist wirklich anders als alles was ich bisher an historischen Romanen gelesen habe. Inhaltlich handelt es sich um die Lebensgeschichte von Marie, welche über viele Jahre hinweg erzählt wird. So erlebt man als Leser:in hautnah nicht nur Maries persönliche Entwicklung, sondern auch den Ausbau des Klosters, mit. Durch innovative, aber für die damalige Zeit durchaus ketzerische Ideen, wird die Ausgestaltung eines Imperiums dargestellt und zwar aus einer rein weiblichen Perspektive heraus erzählt. Auch durch diese besondere Erzählweise, wirkte die Geschichte auf mich wie ein Heldinnen-Epos. Allerdings ergaben sich für mich, auch durch den Schreibstil durchaus Längen. Denn dieser liest sich stellenweise etwas sperrig und auch die andauernde Perspektive des auktorialen Erzählers sprach mir weniger an. Positiv gefielen mir hingegen modernere Noten, wie zum Beispiel der offene Umgang mit Homosexualität, welcher dennoch zeitgemäß dargestellt wurde. Und auch die erkennbaren Charakterentwicklungen der Figuren, sowie der erfrischend hinterfragende Blick auf starre Strukturen in der Organisation Kirche, sprechen für dieses Buch. Obwohl „Matrix“ seine Leser:innen durchaus herausfordert, lohnt sich die Lektüre. Lediglich für die Längen gibt es von mir einen Stern Abzug.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere