Maffia meets Mode
Girl in BlackLia will alles, nur nicht den Sohn eines Mafiabosses heiraten. Doch nach dem Tod ihrer Mutter scheint ihr Leben vorbestimmt zu sein. Der Clan hat Pläne mit ihr, und ihrer Gabe. Doch sie flieht von ihrer ...
Lia will alles, nur nicht den Sohn eines Mafiabosses heiraten. Doch nach dem Tod ihrer Mutter scheint ihr Leben vorbestimmt zu sein. Der Clan hat Pläne mit ihr, und ihrer Gabe. Doch sie flieht von ihrer eigenen Hochzeit nach Berlin. Dort will sie ihr Leben nach ihren Wünschen gestalten. Sie will Mode designen. Doch die Vergangenheit ist gnadenlos.
Das Cover spricht mich persönlich kaum an. Der Bronzeton ist ein Highlight, keine Frage, aber ich finde einfach keinen Zugang zum Mädchen in Schwarz, welches dekorativ auf dem Cover posiert. Aber nicht das Cover, sondern der Inhalt zählt. Und die Geschichte fängt explosiv an. Lias Hochzeit wird blutiger als gedacht und sie flieht im Brautkleid. Mit der Bluthochzeit und dem spektakulärem Abgang hatte Lia definitiv meine Aufmerksamkeit.
Mara Lang besitzt die Gabe, Dinge sehr anschaulich wiederzugeben. So war ich sowohl bei der Hochzeit als auch bei Lias anschließender Flucht hautnah dabei. Ich habe ihre emotionalen Höhepunkte und Tiefschläge sehr deutlich erlebt. Mara gelingt es einfach Gefühle darzustellen, ohne das ich das Buch an die Leine hängen musste, um es vom Kitsch zu trocknen. In manchen Szenen standen mir einfach die Haare zu Berge.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt:
Lia ist mutig, hat aber einen dicken Panzer um sich herum errichtet, und das nicht ohne Grund. Ihre Gabe, Emotionen zu erspüren und beeinflussen zu können, setzt ihr wahrlich zu.
Über Nevio stolpert Lia am Berliner Bahnhof. Und langsam, ganz langsam beginnt er ihre Schale zu knacken. Der Wechsel der beiden POVs empfand ich persönlich als sehr angenehm, da dem Leser dadurch noch einmal eine andere Sichtweise dargeboten wurde.
Kommen wir zu einem Plotstrang, den ich persönlich sehr interessant fand. Mode und Design. Ich fand ihn nicht deshalb interessant, weil ich der Fashionvictim schlecht hin bin, sondern da ich selten über das Modebusiness in einem fantastischen Roman gelesen habe. Das war ziemlich erfrischend. Auch Lias Freunde stammen aus dieser „Welt“ und nehmen uns ein bisschen an die Hand, um sowohl Lia als auch uns in diese Thematik einzuführen. Exzentrische Jungdesigner, Musen und Fotoshootings inklusive.
Die Geschichte entwickelte sich auch gerade durch die Elemente dieses Handlungsstrangs anders als ich eigentlich gedacht hatte. Mara hat uns in eine faszinierende Welt eingeführt. -Trotzdem war ich das ein oder andere Mal recht hibblig, wann denn der Maffiaplot weitergeht.
Ein tolles Buch mit kleinen Abstrichen in der B-Note ;). Ich vergebe gute vier Sterne.