Never judge a book by its cover...
Das Hospital der HoffnungInhalt:
Die Geschichte beginnt mit Aurora, ihrem Bruder Llorenc und den Milchgeschwistern Maria und Lluis im frühen Kindesalter und zieht sich dann durch bis sie alle erwachsen sind, im Berufsleben stehen ...
Inhalt:
Die Geschichte beginnt mit Aurora, ihrem Bruder Llorenc und den Milchgeschwistern Maria und Lluis im frühen Kindesalter und zieht sich dann durch bis sie alle erwachsen sind, im Berufsleben stehen und teils eigene Familien gegründet haben.
Die einzelnen Geschichten der auftretenden Personen, konzentrieren sich dabei vor allem auf den Bau eines neuen Krankenhauses in Barcelona, der sich über viele Jahre zieht. Dieser nimmt gewissermaßen die Rolle des Protagonisten in dieser Geschichte ein.
Wir erfahren nebenbei auch etwas über die politisch angespannte Lage in Spanien bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, sowie in Ansätzen etwas über die vorherrschenden Kunstströmungen.
Meine Meinung:
Ich hatte mich wahnsinnig auf meine erste Leserunde gefreut, da mich das Cover und der Klappentext total angesprochen haben. Je weiter ich im Buch dann aber fortgeschritten bin, umso ernüchternder war es dann.
Der Roman fokussierte sich nicht wie erwartet auf die Geschichten von Aurora, Maria und Lluis, sondern vor allem auf den Bau des neuen Krankenhauses. Und das scheint mir noch fast eine untertriebene Beschreibung zu sein, denn ich hatte zwischenzeitlich mehrfach den Eindruck, in einem Architektur- oder Kunstmagazin zu lesen. Die Autorin beschreibt nämlich fast bis ins kleinste Detail, wie das neue Krankenhaus aufgebaut ist, wie die Wände, Decken und Böden gestaltet sind, wie die Pavillons angeordnet sind etc. Es war für mich stellenweise einfach nur noch uninteressant und ich hatte gar keine Lust mehr weiterzulesen.
Das hing auch damit zusammen, dass mir der Klappentext eine völlig falsche Vorstellung vom Buch gegeben hat, sonst hätte ich mich gar nicht erst darauf beworben. Bis wir in der Geschichte an der Stelle ankommen, wovon im Klappentext die Rede ist, sind wir quasi schon durch zwei Drittel des Buches durch. Ich hatte mich darauf gefreut zu sehen, wie sich Aurora gegen ihren Vater durchsetzt und „als erste Frau“ Medizin studiert und mit welchen Problemen sie dabei zu kämpfen hat, doch weder merkt man etwas vom enormen Widerstand des Vaters, noch ist sie überhaupt die erste Frau im Medizinstudium und irgendwie scheint bei ihr alles reibungslos zu laufen. Auch, dass seine von allen als wunderschön betrachtete Tochter lange unverheiratet bleibt, scheint Darius Rovira überhaupt nicht zu stören. Das erscheint mir im Hinblick auf die damalige Zeit alles etwas unrealistisch.
Insgesamt werden mir hier einfach zu viele Personen ins Spiel gebracht, deren eigentlich spannende Geschichten dann aber nur halbherzig erzählt werden, sodass sie irgendwie alle recht blass und eindimensional bleiben. Gleiches gilt für die Menge an unterschiedlichen Themen, die aufgegriffen werden: Leider alles nur furchtbar oberflächlich (mit Ausnahme des Krankenhauses). Da das Buch jetzt nicht wahnsinnig lang ist, hätte man das sicher noch etwas ausgestalten können. Schade eigentlich, denn es hätte viel Potenzial gehabt, das dann aber leider verschenkt wurde.
Fazit:
Ich würde das Buch nicht nochmal lesen und bin noch immer sehr frustriert, wieviel Zeit ich auf das Buch verschwendet habe. Jetzt hab ich erst mal genug von Rezensionsexemplaren. Es ist sicherlich kein schlechtes Buch, denn es gibt vielleicht jemanden, den vor allem der Bau dieses Krankenhauses interessiert, aber dann sollte das auch aus dem Klappentext so hervorgehen, denn ich bin mir sicher, so wird es viele enttäuschte Leser zurücklassen.