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Veröffentlicht am 27.09.2017

Mein Herz wird dich finden

Mein Herz wird dich finden
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Inhalt

Vor 400 Tagen ist Jacob, Mias Freund, ums Leben gekommen. Seit 400 Tagen versucht sie zu begreifen und die Tragödie zu überwinden. Sie nimmt Kontakt zu den Organempfängern auf, denn Jacob war Organspender ...

Inhalt

Vor 400 Tagen ist Jacob, Mias Freund, ums Leben gekommen. Seit 400 Tagen versucht sie zu begreifen und die Tragödie zu überwinden. Sie nimmt Kontakt zu den Organempfängern auf, denn Jacob war Organspender und sein Tod ermöglichte anderen das Leben. Vier Empfänger melden sich, sind sogar zu einem Treffen bereit, nur der Fünfte schweigt und dieser hat das, für Mia, wichtigste Organ erhalten: Jacobs Herz. Kurzerhand recherchiert Mia und findet tatsächlich heraus, wer der Empfänger ist.

Meinung

„Mein Herz wird dich finden“ ist nach „Mondglas“, „Der Soundtrack meines Lebens“ und „Dein eines, wildes, kostbares Leben“, das vierte Buch, welches ich von Jessi Kirby gelesen habe. Es erzählt die Geschichte von Mia, einem 18-jährigen Mädchen, das ihren Freund Jacob vor etwas über einem Jahr bei einem Unfall verloren hat.

Mia igelt sich seit dem Tag des Unfalls zu Hause ein. Sie hatte so viele Pläne, es war das Abschlussjahr an der Highschool, sie wollte auf ein College gehen und ihr Leben zusammen mit Jacob genießen. Doch in ihrer Trauer verliert sie all ihre Ziele aus dem Kopf, ist von einer Trauerwolke umgeben, kann sich zu nix aufraffen und zählt nur die Tage, die seit dem Unfall vergangen sind.

Doch dann begegnet sie Noah, einem 19-jährigen jungen Mann, den sie eigentlich niemals treffen durfte, denn Noah ist der Empfänger von Jacobs Herz und er hat bisher den Kontakt zur Familie des Spenders abgelehnt. In seiner Anwesenheit blüht sie auf, nimmt wieder richtig am Leben teil, anstatt einfach nur zu „überleben“. Die Nähe zu Noah tut ihr gut. Was anfänglich nur aus der Motivation heraus entstand Jacob wieder näher zu sein, hat sich zu neuem Lebensmut entwickelt.

Auf der anderen Seite ist Noah, der Empfänger von Jacobs Herzen, ein junger Mann, der endlich wieder das Leben genießen möchte, nachdem er nach langen Jahren der Krankheit so viel verpasst hat. Und diese neue bzw. zweite Chance hat er nur, weil eine andere Person sein Leben lassen musste.

Jessi Kirby hat die Charaktere wirklich schon gezeichnet. Während dem Lesen werden sie zu engen Freunden und Verbündeten. Ihre Handlungen und Gefühle sind authentisch und es fällt sehr leicht sich in die Personen hinein zu versetzen.

Die Geschichte, an der Jessi Kirby uns teilnehmen lässt ist tragisch und traurig, gleichzeitig hat sie aber auch eine hoffnungsvolle Spannung inne, die einen mitreißt und mitfiebern lässt. Die gewählte Sprache ist einfach und prägnant und stellenweise auch poetisch. Dadurch, dass die Geschichte aus Mias Perspektive in der Gegenwart erzählt wird, fehlt leider manchmal etwas „Drumherum“. Manchmal hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen von Noah gewünscht, als das was er Mia erzählt bzw. sie sich, durch ihre Recherche, selbst hat zusammenreimen können.

Übrigens:
Zu Anfang eines jeden Kapitels gibt es ein kleines Zitat über das Herz, ein kurzer Abriss aus medizinischen Artikeln oder Auszüge aus Berichten von Betroffenen rund um das Thema Organspende und Transplantation. Ein geschickter Coup der Autorin, diese kleinen Textstellen regen noch einmal zusätzlich zum Nachdenken an.

Fazit

Eine wunderschöne Geschichte über das Leben, die Liebe und all dies nach einem tragischen Unglück wieder zu zulassen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Infernale

Infernale (Band 1)
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Inhalt

USA, in der Zukunft: Man hat ein Gen gefunden, welches für Gewalt und Mord verantwortlich ist. Nachdem immer mehr Gewaltverbrechen Trägern dieses Gens zuzuschreiben sind, hat man sich entschlossen ...

Inhalt

USA, in der Zukunft: Man hat ein Gen gefunden, welches für Gewalt und Mord verantwortlich ist. Nachdem immer mehr Gewaltverbrechen Trägern dieses Gens zuzuschreiben sind, hat man sich entschlossen eine Bundesweite Registrierung durchzuführen. Davy, ein 17-jähriges Mädchen, musikalisches Wunderkind, gute Schülerin, behütet aufgewachsen. Kann sie wirklich eine Trägerin sein?

Meinung

Dieses Buch hat mich wütend und traurig zugleich gemacht. Wütend, weil ich die Handlungen der Personen auf keinen Fall nachvollziehen und auch nicht tolerieren kann. Traurig, weil das Buch eine Zukunftsvision beschreibt, die näher ist, als wir uns vorstellen können.

Ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie sich jemand fühlen mag, dessen Leben von einem auf den anderen Tag komplett umgedreht wurde, nur, weil ein Test besagt, dass dieser Jemand ein gewisses Gen in sich trägt. Vom Liebling der Massen mit einer sicheren und guten Zukunft, Freunden, einem Partner und einer Familie die stolz ist, wird man zum Abschaum der Gesellschaft. Jemand, der es nicht einmal mehr wert ist, dass man auf dem Boden läuft, den er oder sie geschrubbt haben.

Und das schlimmste an der Sache ist, dass die Personen vollkommen grundlos ausgegrenzt werden. Ja, sie haben das Potential dazu ein Gewaltverbrechen zu begehen, aber wer hat das nicht? Sophie Jordan zeigt ganz wunderbar auf, wie eine Gesellschaft Leute dazu macht/verdammt, dass zu sein, was sie von einem erwarten. Durch Isolation, Markierungen und speziellem Training, bleibt den Trägern nichts Anderes übrig, als das zu werden, was alle bereits in ihnen sehen.

Schön dargestellt sind auch der innere Kampf und der Wandel von Davy. Man spürt deutlich, dass sie aus der Welt, in der es nur schwarz (Träger) und weiß (alle anderen), ausbricht und feststellt, dass es zwischen den beiden Farben noch etliche Nuancen von grau sind.

Fazit

Eine Geschichte über eine Zukunft, die von Angst durchzogen ist und die gar nicht so weit entfernt zu sein scheint. Ein mahnender Finger, der auf die Gesellschaft zeigt und einen nachdenklich stimmt. Zurück bleibt die Frage, wer die größeren Monster sind. Die Genträger oder die, die mit dem Finger auf sie zeigen?

Veröffentlicht am 27.09.2017

Küss mich untern Nordlicht

Küss mich unterm Nordlicht
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Inhalt

Jenny lebt mit ihrem Vater in Alaska, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, züchten sie Huskys und betreiben eine kleine Pension. Jennys größter Wunsch ist es, an dem härtesten Hundeschlittenrennen, ...

Inhalt

Jenny lebt mit ihrem Vater in Alaska, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, züchten sie Huskys und betreiben eine kleine Pension. Jennys größter Wunsch ist es, an dem härtesten Hundeschlittenrennen, dem Iditarod, teilzunehmen. Dann reist eine neue Gastfamilie an und Jenny kommt dem Sohn näher.

Meinung

Der Titel „Küss mich unterm Nordlicht“ suggerierte mir eine winterlich-romantische Geschichte und genau das habe ich mir gewünscht und wenn ich ehrlich bin, auch erwartet. Ich wurde bitterlich enttäuscht. Das Buch ist so vollgestopft mit schwer zu verdauenden Themen. Stalking, Naturschutz, Verlust, Zukunftsängste, um nur einige zu nennen, dass für die Liebesgeschichte, die, zumindest meiner Meinung nach, im Vordergrund stehen sollte, so gut wie kein Platz ist. Die Autorin hat wirklich versucht alles unter einen Hut zu bringen und ist damit über das Ziel hinausgeschossen. Die Themen werden im fliegenden Wechsel abgehandelt, kaum ist eins angesprochen, geht es auch schon wieder um was Anderes, und leider immer dann, wenn es anfing interessant zu werden. So kommt mir nur ein Wort für die Story in den Sinn: langweilig. Schade.

Dennoch muss ich die Autorin auch loben. Sie hat die wunderschöne und verschneite Kulisse Alaskas mit ihren Worten eingefangen und mir nähergebracht. Ich bin wahrlich kein Freund von Schnee, aber jetzt habe selbst ich Fernweh.

Fazit

Langweilige Geschichte vor der wunderschönen Kulisse Alaskas

Veröffentlicht am 27.09.2017

So kalt wie Eis

So kalt wie Eis, so klar wie Glas
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Inhalt

Auf der Beerdigung ihrer Mutter lernt Cora ihren tot geglaubten Großvater Jacob kennen, ein angesehener Schneekugelmacher. Kurzerhand entschließt sie sich mit ihm in sein Heimatdorf Rockenfeld ...

Inhalt

Auf der Beerdigung ihrer Mutter lernt Cora ihren tot geglaubten Großvater Jacob kennen, ein angesehener Schneekugelmacher. Kurzerhand entschließt sie sich mit ihm in sein Heimatdorf Rockenfeld zu ziehen, um dort die Schule zu beenden. Doch in Rockenfeld gehen merkwürdige Dinge vor sich und wer ist dieser mysteriöse Hausfreund ihres Großvaters?
Meinung

Zuerst sei gesagt, dass es sich bei dem Buch weder um eine Dystopie handelt noch um Fantasy im eigentlichen Sinne. Ich sortiere es bei den Märchen ein und muss sagen, dass es wirklich ein sehr schönes, aber auch spannendes und teilweise gruseliges Märchen ist. Die Mischung aus der imposanten und bildgewaltigen Sprache sowie die Tatsache, dass hier ein Thema der Sagenwelt behandelt wurde, welches ich noch in keinem Unterhaltungsroman lesen durfte, hat mich überzeugt und beeindruckt.

Die Protagonistin Cora ist eine tolle Persönlichkeit, die mit ihrem Schicksal umzugehen weiß. Die teilweise kindliche Naivität, die eigentlich nicht wirklich zu einer 17-jährigen passen will, stört das Bild kaum. Ganz großartig finde ich noch den Charakter Elsa. Elsa ist wunderbar gelungen, eine patente ältere Frau, die mit ihrer Burschikosen und bodenständigen Art eine tolle Freundin ist und mich mehrfach mit ihren ironischen und fast zynischen Kommentaren zum Lachen brachte.

Da ich nicht jeden Charakter einzeln erwähnen kann möchte ich noch sagen, dass auch die restlichen von ihnen ganz toll gezeichnet sind. Jeder auf seine eigene Art herrlich ungewöhnlich und kaum stereotypisch. Hier hat der Autor wirklich gute Arbeit geleistet.
Fazit

Ein tolles Thema der Sagenwelt aufgegriffen und gut in einem Jugendroman umgesetzt, ich wurde super unterhalten und hatte Freude beim Lesen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Hinten sind Rezepte drin

Hinten sind Rezepte drin
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Inhalt
Kann ich emanzipiert sein und trotzdem ohne Unterwäsche in die Stadt? Bin ich schon eine moderne Frau, nur weil ich nicht kochen kann? Kriege ich in einer Beziehung auch Treuepunkte? Muss es in ...

Inhalt
Kann ich emanzipiert sein und trotzdem ohne Unterwäsche in die Stadt? Bin ich schon eine moderne Frau, nur weil ich nicht kochen kann? Kriege ich in einer Beziehung auch Treuepunkte? Muss es in Frauenbüchern eigentlich immer um Männer, Mode und Cellulite gehen? Wenn Sie solche Fragen mögen, werden Sie in diesem Buch viel Spaß haben.

Meinung
Nach „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ veröffentlichte die TV Moderatorin Katrin Bauerfeind ihr zweites Buch „Hinten sind Rezepte drin – Geschichten, die Männern nie passieren würden“.

Eigentlich bin ich keine Leserin von Sachbüchern, aber als kinderlose, unverheiratete Frau Anfang 30 gehöre ich wohl genau zur Zielgruppe.

Dieses Buch ist eine episodische Sammlung von Anekdoten aus Katrin Bauerfeinds Leben. Es sind alltägliche Themen wie Sex, Familie, Wellnesswahn, Männer, die in diesem Buch behandelt werden. Dabei legt Frau Bauerfeind einen schönen Humor an den Tag, der direkt, trocken und mit einer gesunden Portion Sarkasmus und Selbstironie durchzogen ist.

Ich habe mich während des Lesens wirklich gut unterhalten gefühlt, ich habe gelacht und geschmunzelt. Die Anekdoten haben einen hohen Wiedererkennungswert, ich habe mich in vielen Erzählungen wiedergefunden und musst darüber auch mal den Kopf schütteln, dies ist, auch wenn es sich nicht so anhört, positiv gemeint.

Nun muss ich leider auch noch sagen, dass der Humor teilweise abflachte und einige Geschichten für mich persönlich „zu viel des Guten“ oder abgedroschen waren (Stichwort: gewollte Kinderlosigkeit bei Ü30 Frauen).

Positiv hervorzuheben ist noch, dass die Kapitel in sich abgeschlossen und weder zu kurz noch zu lang sind. Einige Kapitel hätte man sicherlich ausführlicher, ausschweifender behandeln können, dass wäre aber nicht nötig gewesen und hätte das Buch nur unnötig aufgeblasen, von daher hat Fr. Bauerfeind hier genau den richtigen Weg gewählt.

Fazit
Humoristisch, kurzweilig, teilweise mit kleinen Schwächen, dennoch erfrischend und unterhaltsam - nicht nur für die Frau