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Veröffentlicht am 29.05.2020

Die nicht mehr so süße Alice

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Inhalt: Nachdem Alice, die nach einem verstörenden Vorfall in eine Art Gefängnis für geisteskranke gesteckt wurde, entkommt, hilft ihr der Axtmörder Hatcher in ihrem neuen Leben klarzukommen. Doch mit ...

Inhalt: Nachdem Alice, die nach einem verstörenden Vorfall in eine Art Gefängnis für geisteskranke gesteckt wurde, entkommt, hilft ihr der Axtmörder Hatcher in ihrem neuen Leben klarzukommen. Doch mit ihnen ist auch der blutrünstige Jabberwock entkommen. Wird es Alice gelingen, den dunklen Mächten, die sich nach ihr verzehren, zu entkommen?

Charaktere: Eine Neuinterpretation, die sich auch an den Charakteren bemerkbar macht, jedenfalls zum Teil. Die einzigen Parallelen zum original waren bestenfalls die Namen und einige körperliche Merkmale. Die Personen im Buch ähneln zwar dem Vorbild entfernt, aber schaffen es dennoch etwas eigenes zu werden, das sich sehr stark abhebt. Um ehrlich zu sein habe ich mich oft gefragt, warum dies unbedingt eine Neuerzählung von Alice im Wunderland sein soll. Es hätte der Story vielleicht eher gut getan, wenn sie nicht im Schatten ihres Vorbildes stehen würde. Trotzdem gefällt mir, wie die Charaktere einzeln vorgestellt werden, jedoch werden viele wichtige Informationen meistens eher flüchtig erwähnt, was dem ganzen ein bisschen seinen Zauber nimmt.

Handlung: Fast genauso trifft es die Handlung. Sie ist gut aber auch sehr gradlinig und flach. Man bekommt als Leser eigentlich direkt den Eindruck wohin das alles letztendlich führen wird, was ein wenig schade ist. Kurz gesagt; Es fehlt der Twist, der mich sprachlos auf meinem Bett hat sitzen lassen. Zu mal, das Problem, welches die Charaktere am meisten beschäftigte innerhalb weniger Augenblicke geklärt wurde. Ein Pluspunkt hier ist aber auch die Brutalität, die hier immer wieder gezeigt wird (und das auch sehr kreativ, wenn auch das einzige bei dem man sich scheinbar große Mühe gegeben hat.) Dafür jedoch konnte man das Geschriebene auch sehr sehr gut und flüssig lesen. Das Buch war nach knapp vier Stunden durch.

Das Cover ist ganz schön, auch wenn dieses direkt suggeriert, welcher Charakter wohl einen Mittelpunkt in der Gedankenwelt der Protagonisten eingenommen hat. Insgesamt passt das Cover also nicht wirklich zu der eigentlichen Handlung und sorgt eher für ein falsches Bild von der Geschichte.

Zusammengefasst ist es ein schönes Buch, von dem ich mir aber dennoch ein bisschen mehr erhofft hatte. Es lohnt sich aber trotzdem hineinzuschauen ,wenn man auf stumpfe Gewalt steht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2020

Wenn die Romantik fast schon dem Kitsch weicht

Immer Ärger mit Vampiren
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Inhalt: Der Junggeselle Bastien ist ein Vampir, der schon lange keine romantischen Beziehungen eingegangen war, wird von deinem Bruder Lucern und dessen Verlobte gebeten die liebreizende Terri bei sich ...

Inhalt: Der Junggeselle Bastien ist ein Vampir, der schon lange keine romantischen Beziehungen eingegangen war, wird von deinem Bruder Lucern und dessen Verlobte gebeten die liebreizende Terri bei sich zu beherbergen, während die Hochzeitsvorbereitungen in gange sind. Schnell wird zwischen Ihnen eine gewisse Anziehungskraft deutlich, doch kann Bastiens Geheimnis der jungen Liebe standhalten?

Das Cover ist meiner Meinung nach nicht sehr ansprechend, da es durch die kleinen Vampire am Flaschenhals etwas kindliches bekommt. Und dieses Buch ist vieles, aber nicht jugendfrei. Doch mir gefällt die Skyline, wie sie auf jedem der Bücher zu sehen ist, auch wenn diese nichts mit dem Handlungsort New York zu tun hat.

Charaktere: Das ist das erste Mal, dass ich ein Buch lese, ohne dabei wenigstens auf eine Person eine gewisse Abneigung zu entwickeln. Das war recht interessant. Bastien und Terri verbinden einige traurige Schicksalsschläge und es ist bemerkenswert, wie sie beide damit umgehen zu versuchen. Doch die Entwicklung der Charaktere, besonders der von Bastien, ist manchmal ein wenig schnell vorangeschritten. Besonders in Bezug zu seiner Liebe zu Terri, die im natürlich nicht vergönnt sein darf, aber gleichzeitig sollte er trotzdem noch in gewisser Maßen seinen eigenen Kopf behalten. Ansonsten kann ich nicht viel über die Charaktere klagen. Besonders Terri machte es mir schwer beim lesen nicht mich selbst vorzustellen, da ich viel zu viele Parallelen zu mir selbst im Handlungs-und Denkmuster entdeckt hatte.
Die Romantik ist süß, aber mir manchmal ein bisschen zu viel gewesen, doch das ist einzig und allein geschmacksache.

Ein weiterer struktureller Makel sind meiner Meinung nach die abrupten Zeitsprünge, die das flüssige Lesen ein bisschen behinderten. Manchmal brauchte ich einige Sekunden um erstmal die Situation zu erkennen.

Insgesamt jedoch ein gelungener vierter Band, der die Neugierde auf mehr weckt.

(Ein weiterer Pluspunkt: Ich war ein kleiner Schussel und habe mit diesem Buch mit der Reihe angefangen. Das ist mir jedoch erst nach hundert Seiten aufgefallen. Das bedeutet, dass sich die Bücher auch trotz der zusammenhängenden Handlungen einzeln lesen lassen. Was bei so vielen Bänden wirklich nur vom Vorteil ist.)

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Über eine chaotische Familie, die ihren Weg geht

Weit weg und ganz nah
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Abgesehen davon, dass Jojo Moyes sowieso eine brilliante Autorin ist, hat dieses Buch mal wieder gezeigt, dass hinter ihren Geschichten eine Menge Herz stecken.

Das einzige, was ich nicht verstehe, ist ...

Abgesehen davon, dass Jojo Moyes sowieso eine brilliante Autorin ist, hat dieses Buch mal wieder gezeigt, dass hinter ihren Geschichten eine Menge Herz stecken.

Das einzige, was ich nicht verstehe, ist dass Nicky weder auf dem Cover zu sehen ist, noch im hinteren Klappentext erwähnt wird aber naja.

Das Buch beginnt mit dem allseits bekannten Chaos. Es gibt kein Geld und der einzige Weg dorthin, wird durch tausende Hindernisse erschwert. Aber die überoptimistische Jess lässt sich davon nicht aufhalten. Sie versucht alles um ihre nicht ganz so perfekte Familie ein Zuhause zu bieten. Und so versucht sie mit allen Mitteln ihrer kleinen Tochter eine Reise nach Schottland zu ermöglichen, um dort in einer Matheolympiade ein Stipendium für einen Schulbesuch zu erlangen. Doch auf dem Weg gerät einiges schief, sodass sie letzendlich auf den Autositzen des Geschäftmannes Ed sitzen und gemeinsam mit ihm, einem Fremden, nach Schottland fahren.

Diese Familie kann man einfach nur mögen. Sie sind super authentisch und versuchen hinter jedem Schicksalsschlag etwas gutes zu erkennen. Dafür beneide ich sie. Jess, wie sie versucht immer alles gerade zu rücken, Ed wie er gar nicht weiß, was ihm geschieht, als er schon längst mitten in der ... steckt und trotzdem noch sein Herz am rechten Fleck behält. Trixie, dessen liebe zu Mathe für mich nicht wirklich nachvollziehbar ist, aber trotzdem super knuffig und zuletzt Nicky, der Junge, der von allen nicht wirklich gemocht ist. Dennoch sie alle treten irgendwann in das Herz ein und man wünscht sich einfach nur, dass sie ihre Ziele erreichen.

Das einzige, was ich ein bisschen zu bemängeln habe, ist ein kleiner Logikfehler. Nämlich hatte Ed in einem Discounter nach einer Lesebrille geschaut, aber wusste nicht welche er am besten nehmen sollte, da er nicht weiß, ob die Person Kurz-oder Weitsichtig ist. Kleiner Spoiler: Am Ende nimmt er alle.
Es ergibt jedoch keinen Sinn, da es gar keine Lesebrillen für Kurzsichtige in Discountern gibt. (Würde auch keinen Sinn ergeben)
Außerdem hätte man meiner Meinung nach noch mehr über Nicky aufklären können, da bei mir persönlich noch einige Fragen offen geblieben sind.

Alles in allem aber eine schöne Geschichte mit Herz, die einem lehrt, dass Geld nicht immer alles und Familie eigentlich das Wichtigste ist.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Eine schreckliche Parallelwelt.

Vox
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Jean McClellan ist eine starke, intelligente Persönlichkeit, dessen Leben durch die diskriminierenden Gesetze bestraft wird. Ihr Job als Wissenschaftlerin: Aufgegeben. Sie darf nämlich nur hundert Wörter ...

Jean McClellan ist eine starke, intelligente Persönlichkeit, dessen Leben durch die diskriminierenden Gesetze bestraft wird. Ihr Job als Wissenschaftlerin: Aufgegeben. Sie darf nämlich nur hundert Wörter an einem Tag sprechen. Andernfalls wird ein Stromstoß durch ihr Handgelenk gejagt. Was hat sie getan ? Nun, sie ist eine schlichtweg Frau. Jede Frau in Amerika, sogar kleine Mädchen erhalten diese schrecklichen Armbänder. Auch nonverbale Kommunikation ist nicht erlaubt und wird bestraft. Die Gedanken der Frauen sind eingesperrt. Die Uhr scheint auf die Zeit zurückgestellt worden zu sein, in der Frauen nichts weiter sind als die Gebärmaschinen, die sich um den Haushalt zu kümmern haben. Erst als ihr das Armband im Rahmen einer außerordentlichen Forschungsaktion entfernt wird. Sieht sie die Chance allen Frauen die Stimme zurückzugeben. Und die Zeit rennt...

Das Buch war sehr schnell um. Für mich war das Buch eigentlich von Anfang an spannend, aufgrund der emotionalen und persönlich nachvollziehbaren Handlungen und Gefühle der Charakter. Oft habe ich das Buch einfach einige Minuten weglegen müssen, weil ich so wütend war auf einige Personen oder weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, so etwas zu durchleben. Dieses Buch hat mir vor Augen geführt wie wichtig es ist, dass man immer um deine Rechte kämpft, egal wie banal es im ersten Moment zu sein scheint. Auch die Charaktere handeln so, wie man es sich denken könnte, aber gleichzeitig fiebert man immer mit, was vor allem durch den hervorragenden Schreibstil begünstigt ist. Vor allem aber hofft man, dass auch in dieser schrecklichen Parallelwelt die Frau von ihrer Unterdrückung befreit wird.

Alles in allem ein schönes Buch, wenn man sich nicht einfach nur berieseln lassen möchte, sondern auch Nachdenken möchte über gesellschaftliche Themen, wie in diesem Fall, der Umgang mit der Frau.

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