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Veröffentlicht am 01.01.2024

Ein wunderschöner Weihnachtsroman über eine komplexe Familie und viele Verwirrungen

Weihnachten kann kommen
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Die Autorin „Sarah Morgan“ sagt mittlerweile selbst auch, dass es jedes Jahr zu einer Tradition gehört einen neuen Weihnachtsroman zu schreiben. Genauso gehört es für mich jedes Jahr zu einer Tradition ...

Die Autorin „Sarah Morgan“ sagt mittlerweile selbst auch, dass es jedes Jahr zu einer Tradition gehört einen neuen Weihnachtsroman zu schreiben. Genauso gehört es für mich jedes Jahr zu einer Tradition ihren neuen Weihnachtsroman zu lesen. In der Regel lese ich sie zur Einstimmung in die Weihnachtszeit. Dieses Jahr allerdings hat das nicht funktioniert und ich habe diesen Roman quasi als Abschluss gelesen. Bemerkenswert war dennoch, dass der Roman etwas geschafft hat, was die vier Wochen im Advent nicht geschafft haben. Er hat mich in eine gemütliche, winterliche Stimmung versetzt. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, sind kühlere Temperaturen und etwas Schnee, um die Atmosphäre perfekt zu machen.
Bezeichnend für den Stil der Autorin ist es, dass sie mittlerweile keine klassischen Liebesgeschichten mehr schreibt. Es geht nicht mehr nur darum, dass sich eine Hauptperson zur Weihnachtszeit verliebt und einige romantische Dates erlebt. Diese Geschichten sind auch schön und haben ihre Daseinsberechtigung.
Die Autorin schreibt allerdings mittlerweile deutlich tiefgründigere Geschichten. Im Vordergrund stehen immer komplexe Familienbeziehungen und dieser Roman ist keine Ausnahme. Es geht um die Familie Miller, die von außen betrachtet die absolute Bilderbuchfamilie ist. Hinter den Kulissen gibt es allerdings viele Tabuthemen und der Zusammenhalt ist nicht so fest wie er scheint. Das Ganze scheint kurz vor Weihnachten zu eskalieren, als alle im Elternhaus in Schottland zusammenkommen und eingeschneit werden. Im Zentrum von den Familienkonflikten landet Lucy, die eigentlich nur ein neues Marketingkonzept vorbeibringen wollte und nun unfreiwillig mit den Millers Weihnachten feiern darf.

Ob die Ausgangssituation für diesen Roman nicht vielleicht etwas übertrieben ist, darüber kann man bestimmt streiten. Es gibt hier definitiv einige Zufälle und Verwirrungen, die es so nicht zwingend bedurft hätten. Dennoch ist die Handlung mit viel Witz geschrieben und viele Dialoge wirken sehr authentisch. In den wenigsten Familien darf jeder immer ausreden oder zu Wort kommen. Warum sollte dies in einem Buch anders sein? Mir hat außerdem gefallen, dass die Geschichte aus fünf Sichten erzählt wird und der Leser dadurch sehr viele Einblicke in die Familie bekommt. So wird auch deutlicher, warum einer so handelt wie er es getan hat.

Das absolute Highlight war für mich da Setting in einem eingeschneiten Herrenhaus in Schottland. Ich würde sehr gerne einmal in einem solchen Haus Urlaub machen. Es gibt auch eine große Bibliothek mit Kamin und wer nicht bei diese Vorstellung schon in einer gemütlichen Stimmung ist, der ist es bestimmt, wenn er davon liest, die die Oma frische Lebkuchen backt, die Mutter in jedem Zimmer einen Tannenbaum dekoriert oder eine Tochter einen Schneemann baut. Es gibt es viele Weihnachtstraditionen, die hier aufleben. Wer in einem Weihnachtsroman auch ein bisschen Kitsch haben möchte, kommt auch auf seine Kosten. Für mich war dies ein perfektes Rundumpaket.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine spannende Dystopie, die Lust auf mehr macht

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Die Autorin Franzi Kopka ist bereits im Jahr 2023 mit ihrer Dilogie „Gameshow“ bekannt geworden. „Honesty“ hatte sie dabei eigentlich schon viel früher geschrieben und seit 2014 bereits drei Mal überarbeitet. ...

Die Autorin Franzi Kopka ist bereits im Jahr 2023 mit ihrer Dilogie „Gameshow“ bekannt geworden. „Honesty“ hatte sie dabei eigentlich schon viel früher geschrieben und seit 2014 bereits drei Mal überarbeitet. Das Resultat kann der Leser nun kennenlernen. Der Roman greift dabei einen Gedanken auf, der häufiger in Dystopien genutzt wird. Es wird davon gesprochen, dass Menschen ein sogenanntes Killergen haben. Ein biologischer Marker, der uns dafür verantwortlich macht, unmoralisch zu handeln oder auch schlechte Gefühle wie Eifersucht, Neid, Hass oder Mordlust zu empfinden. In einer fernen Zukunft hat die Menschheit nun ein Medikament erfunden, was diese schlechten Wesenszüge unterdrückt und Menschen dazu zwingt, bedingungslos die Wahrheit zu sagen. Selbst das Verschweigen von Tatsachen ist nicht mehr möglich.

In dieser Welt gibt es nun ein neues Partnerschaftsprogramm, welches jedem Heiratsfähigen einen passenden Partner zuteilen soll. Dieses Datingprogramm hat etwas an „The Selection“ erinnert, nur dass hier nicht nur für einen ein Lebenspartner gesucht wird, sondern für eine größere Gruppe. Ansonsten ist das Weltengefüge eher wie „Tribute von Panem“, da es auch verschiedene Distrikte und ein stark separiertes Klassensystem gibt. Für mich war dies in Ordnung, dass es hier viele Parallelen gibt, da es ansonsten auch noch genug Alleinstellungsmerkmale gab.

Die Hauptperson Mae ist spannend, da sie einige Makel, Hobbies und vor allem viele innere Monologe hat. Sie wirkt authentisch und vor allem nahbar. Es gibt viele Aspekte, mit denen sich ein Leser identifizieren kann. Dazu kommen einige äußerst sympathische Nebencharaktere, die zwar nicht das Glück haben, die Geschichte mit ihrer eigenen Sicht zu bereichern, die allerdings noch so komplex sind, dass man ihre Hintergrundgeschichte erahnen kann.

Basierend auf dem Klappentext und der Tatsache, dass es sich um ein Partnerschaftsprogramm handelt, könnte man meinen, dass es eine vorhersehbare Handlung gibt oder auch, dass eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Beides ist allerdings nicht der Fall. Mae lernt nicht nach zwei Kapiteln wen kennen, in den sie sich dann unsterblich verliebt und selbst nach Ende des ersten Teils ist für mich noch vieles offen. Um alle Fragen zu klären, muss der Leser wohl noch auf die anderen Bücher der Trilogie warten. Da es im Auftakt viele spannende Wendungen und Hintergrundinformationen gab, habe ich kein Thema damit noch zwei weitere Bücher in dieser Welt zu lesen. Einen kleinen Punktabzug gab es für mich nur für den unpassenden Cliffhanger, der das Buch wirklich mitten in der Handlung abbricht und wirklich alles offenlässt. Das hätte für mich ein bisschen abgerundeter Enden können. So oder so freue ich mich jedoch auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Ein leichter, manchmal etwas oberflächlicher Wohlfühlroman

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt
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„Dort draußen gibt es jemanden, der dich anschaut, als wärst du sein Leben, Holly. Der dich sieht und sicher weiß, dass es dich auf der Welt nur einmal gibt. Der dir alles geben will, was du dir jemals ...

„Dort draußen gibt es jemanden, der dich anschaut, als wärst du sein Leben, Holly. Der dich sieht und sicher weiß, dass es dich auf der Welt nur einmal gibt. Der dir alles geben will, was du dir jemals gewünscht hast, und noch viel mehr.“

Kennt ihr das, wenn ein Buch einfach nur schön ist und die Lektüre einem ein gutes Gefühl gibt? So ging es mir mit „Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt“. Der Roman ist wie ein gemütlicher Abend auf der Couch mit einer Tasse Tee und einem Paar warmer Socken. Die Geschichte baut einen auf und unterhält, aber sie ist auch gleichzeitig nicht übermäßig spektakulär. Es gibt ein paar Romane von Brittainy C. Cherry, die einem wirklich nah gegangen sind und emotional zerrissen haben. Dies ist kein solcher Roman, sondern ein absoluter Wohlfühlroman.

Für Holly ist der Gedanke an die Weihnachtszeit nicht besonders rosig, da sie im letzten Jahr an Weihnachten von ihrem Verlobten am Altar stehen gelassen wurde. Da sie zum nächsten Weihnachtsfest nicht allein zu ihrer Familie gehen möchte, beginnt sie einen Dating-Marathon, um einen passenden Mann zu finden. Für diese Treffen hat sie sich das neue Restaurant in der Nähe ihrer Wohnung ausgesucht. Somit wird Kai, der Barkeeper, jeden Abend zeuge ihrer schlechten Dates. Er hat irgendwann Mitleid mit ihr und möchte ihr mit einigen Datingtipps helfen.

Bereits nach dem Klappentext ist offensichtlich, wie die Geschichte enden wird und auf dem Weg dahin gibt es auch nicht allzu viele Überraschungen. Dennoch ist die Entwicklung einfach nur schön. Es macht viel Spaß mitzuerleben wie sich Kai und Holly kennenlernen. Es gibt einige winterlichen Dates, süße Nachrichten und viele aufbauenden Dialoge. Jede Frau sollte einen Mann wie Kai im Leben haben. Jemanden, der einen sieht, auch wenn man sich selbst nicht wiedererkennt. Jemanden, der einen aufbaut, wenn man einen Cheerleader im Leben gebrauchen kann.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Heftige Themen, aber zugleich eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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Ava Reed ist bekannt für ihre gefühlvollen Liebesromane. Da ist ihr neuer Jugendroman keine Ausnahme. Der Leser darf sich auf eine weitere wundervolle, bewegende Geschichte freuen. Überrascht war ich allerdings, ...

Ava Reed ist bekannt für ihre gefühlvollen Liebesromane. Da ist ihr neuer Jugendroman keine Ausnahme. Der Leser darf sich auf eine weitere wundervolle, bewegende Geschichte freuen. Überrascht war ich allerdings, dass sie so viele Schattenseiten aufweist.

Der Leser lernt zunächst Mika kennen, der in dem schlimmsten Verhältnissen aufwächst, die man sich quasi vorstellen kann. Auch wenn seine Mutter ihn liebt, hat sie keine Möglichkeiten mehr ihm dies zu zeigen. Mika ist auf sich allein gestellt und musst sich zum Teil auch noch um seine suchtkranken Eltern kümmern. Als er am absoluten Tiefpunkt angekommen ist, holt ihn das Jugendamt von seinen Eltern weg. Allerdings sind seine inneren Mauern mittlerweile so dick, dass er keinen aus seiner neuen Pflegefamilie heranlassen möchte. Nur seine Pflegeschwester Joanna scheint manchmal zu ihm durchzudringen.

Die Darstellung von Mika’s Elternhaus ist wirklich heftig und wer mit schwierigen Familiensituationen ein Problem hat, sollte dieses Buch in keinem Fall lesen. In Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, bin ich überrascht, dass seine Verhältnisse so ehrlich und offen dargestellt wurden. Somit ist der Kontrast zu seiner neuen Pflegefamilien umso größer. Joanna lebt schon mehrere Jahre in dieser Pflegefamilie und zählt diese wirklich als ihre Familie. Diese Menschen haben wirklich eine Bilderbuchfamilie geschaffen. Nicht jeder ist perfekt und es gibt hier auch einige Macken, aber jeder wirkt so akzeptiert wie er ist. Bemerkenswert fand ich vor allem die Dialoge zwischen den Familienmitgliedern. Ich hatte noch nie ein Buch mit so viel gewaltfreier und wertschätzender Sprache. Da könnten sich sehr viele in ihrem Alltag eine Scheibe abschneiden.

Die Geschichte ist mir ans Herz gegangen. Sie zeigt an so vielen Stellen, was alles eine Familie ausmacht und dass man nicht automatisch durch Blutsbande oder durch ein Stück Papier zu einer Familie wird. Im besten Fall ist eine Familie eben ein Gefühl und nicht nur ein Wort mit sieben Buchstaben.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Sehr verworrene Geschichte mit plötzlichem Ende

Gameshow – Das Versprechen von Glück
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Das Ende von „Gameshow – Der Preis der Gier“ hatte mich nicht los gelassen und auch, wenn ich hier bereits sehr viele Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ oder auch „Die Bestimmung“ gesehen hatte, wollte ...

Das Ende von „Gameshow – Der Preis der Gier“ hatte mich nicht los gelassen und auch, wenn ich hier bereits sehr viele Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ oder auch „Die Bestimmung“ gesehen hatte, wollte ich gerne wissen, wie es weitergeht. Dier Fortsetzung hält auch wieder einige Parallelen zu den beiden anderen Reihen bereit, allerdings waren diese nicht mehr ganz so augenscheinlich. Mich hat hier zunächst begeistert, dass es mehr Individualität in dem Roman gibt.

Die Geschichte setzt beinahe nahtlos an den ersten Teil an. Cass hat die Wahrheit über die Gameshow erfahren und versucht nun zusammen mit den NoClans das System zu stürzen. Da sie nun kein aktiver Player mehr ist, sind die Einblicke in die eigentlichen Spiele weniger geworden. Das fand ich eigentlich etwas schade, da diese für mich zu mehr Spannung geführt hatten. Es geht nun eindeutig mehr Details zu dem Aufbau der eigentlichen Gesellschaft und wie es zu dieser Struktur gekommen ist. Das war zwar auch interessant, aber dies führt dazu, dass nun noch mehr Namen auftauchen und dass es mehr Verflechtungen gibt. Für mich war es so teilweise schwieriger den ganzen Handlungssträngen zu folgen.

In meinen Augen ist die Geschichte mit diesem Buch nun in sich abgeschlossen, allerdings habe ich auch immer noch nicht den Eindruck, dass wirklich alle Fragen beantwortet sind. Selbst wenn noch ein weiterer Teil in der Reihe erscheinen sollte, dann würde ich diesen nicht mehr lesen. Es wurde immer mehr Spannung aufgebaut. Damit habe ich auf ein großes Finale mit einer plausiblen Auflösung und vielleicht auch einer Idee, wie es nach der letzten Seite für die Hauptpersonen weitergeht, erwartet. Dies kam allerdings für mich nicht. Es gibt ein genauso plötzliches Ende wie bereits im ersten Teil. Somit bin ich auch wieder etwas frustriert zurückgeblieben. Der Unterschied zum Auftakt war lediglich, dass die schönen Momente zwischendurch gefehlt haben.

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