Enttäuscht
Two can keep a secretDer erste Jugendroman der Autorin, "One of us is lying", konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Deshalb waren meine Erwartungen eigentlich hoch als ich nach diesem Buch gegriffen habe. Dennoch wusste ...
Der erste Jugendroman der Autorin, "One of us is lying", konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Deshalb waren meine Erwartungen eigentlich hoch als ich nach diesem Buch gegriffen habe. Dennoch wusste ich, dass es schwer werden würde, den Debütroman zu übertreffen, was dann letztlich wie erwartet nicht geschehen ist. Und dies aus folgenden Gründen:
Der Schreibstil der Autorin war flüssig zu lesen, aber nicht so einbindend bzw. mit der Sogwirkung wie in "One of us is lying". Dennoch war er insgesamt auch hier in Ordnung.
Mit dem Handlungsaufbau hatte ich ein paar Probleme. Schon in den ersten Seiten taucht das erste entscheidende und einschneidende Ereignis auf. Danach passiert, abgesehen von einer sich wiederholenden Sache, erst einmal für längere Zeit gefühlt nichts Wichtiges mehr. Klar, die Handlung muss sich erst entfalten und aufgebaut werden, das ist mir klar. Aber das wurde ziemlich in die Länge gezogen, so dass ich mich manchmal während des Lesens schon gefragt habe, warum dieses Buch als Jugendthriller bezeichnet wird. Die Spannung war größtenteils nicht vorhanden - außer überwiegend auf den letzten 30 bis 40 Seiten. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Handlung ziemlich auf der Strecke blieb. Es wurde viel von den Protagonisten selbst spekuliert und drum herum geredet. Da dies eigentlich fast das gesamte Buch einnimmt, vor allem durch Ellery's Perspektive, wird auch einiges vernachlässigt. Die Charaktere sind meiner Meinung nach nicht besonders gut ausgearbeitet und die Dynamik zwischen den einzelnen Charakteren wurde dem Leser nicht gut genug vermittelt. Vor allem die Liebesgeschichte musste leiden - wenn man das denn überhaupt als solche bezeichnen kann. Vielleicht wäre der Begriff einer Schwärmerei treffender. Das einzige an diesem Buch, das mich wirklich positiv überraschen konnte, ist, dass das Ende für mich unerwartet war. Im Vergleich zu "One of us is lying", wo ich schon lange Vorahnungen gehegt habe, die sich letztendlich - zumindest teilweise - bewahrheitet haben.
Als Fazit kann ich also sagen, dass ich dem Buch leider nicht viel abgewinnen konnte. Die Charaktere waren für mich ohne große Tiefe, die Handlung größtenteils unspektakulär und die Beziehungen der Charaktere und die Charaktere selbst waren nicht gut ausgearbeitet. Positiv war das unerwartete Ende.
2,5/5