Ergreifend, spannend und informativ - Ein Lesehighlight
Alma MaterDas Cover gefällt mir sehr gut. Es wirkt schlicht und zurückhaltend, strahlt für mich aber Ruhe und Kraft aus und passt durch die Farbgebung wunderbar zu einem historischen Roman.
Zum Inhalt möchte ich ...
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es wirkt schlicht und zurückhaltend, strahlt für mich aber Ruhe und Kraft aus und passt durch die Farbgebung wunderbar zu einem historischen Roman.
Zum Inhalt möchte ich gar nichts weiter verraten und nur auf den Klappentext verweisen. Thematisch geht es um Glauben, den Dreißigjährigen Krieg in den 1640er-Jahren und die damit verbundenen Entbehrungen, besonders für die einfache Bevölkerung. Der Roman umfasst aber auch Freundschaft, Liebe und Hoffnung. Letztlich heißt es für den Protagonisten Georg in einer unmöglich scheinenden Situation trotz allem den eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Der mitreißende Erzählstil schafft es, die Gefühle und Gedanken Georgs für den Leser nachvollziehbar zu machen. Nicht zuletzt deshalb empfand ich den Roman als unglaublich berührend und teilweise auch bedrückend. Die Autorin versteht es außerdem, Kampfhandlungen und Gefahrensituationen unglaublich fesselnd zu beschreiben, sodass man das Buch währenddessen schlicht nicht aus der Hand legen kann.
Die Charaktere haben sich einen Platz in meinem Herzen gesichert. Wir begleiten den wissbegierigen und ehrgeizigen Georg auf seinem Weg im jungen Erwachsenenalter und sehen ihn an seinen Herausforderungen wachsen. Er hat ein gutes Herz und seine Begeisterung für Wissen war geradezu ansteckend. Auch die anderen Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, haben mich überzeugt und auch mehrfach durch ihre Handlungen und/oder Entwicklungen überrascht.
Wirklich großartig finde ich, wie viel Wert auf die korrekte Beschreibung des historischen Kontextes gelegt wurde. In diesem Roman steckt so viel aufwendige Recherche, durch die man sich fühlt, als befinde man sich wirklich im 17. Jahrhundert. Seien es beispielsweise die Umgangsformen der handelnden Personen oder die Beschreibung von Kriegshandlungen – all das hat dazu geführt, dass sich das Geschehen für mich realistisch und authentisch angefühlt hat.
Insgesamt hat mir dieser historische Roman sehr gut gefallen. Ich habe beim Lesen geschmunzelt, mitgelitten und -gehofft und auch öfter mal ein Taschentuch gezückt. Für mich war dieses Buch mit Abstand der überzeugendste, glaubwürdigste und rundeste historische Roman, den ich seit Langem lesen durfte und obwohl ich Bücher eigentlich nie zweimal lese, werde ich hier wohl eine Ausnahme machen und ihn irgendwann noch einmal zur Hand nehmen.