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Luthien_Tinuviel

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Spannend-Überraschend-Verwirrend und am Ende etaws übertrieben

72 Stunden - Fürchte die Stille
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold- oder ist es genau umgekehrt?

In „72 Stunden – Fürchte die Stille“ von Ben Escher spielt zumindest dem Titel und Klappentext nach das Schweigen eine große Rolle. Der ...

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold- oder ist es genau umgekehrt?

In „72 Stunden – Fürchte die Stille“ von Ben Escher spielt zumindest dem Titel und Klappentext nach das Schweigen eine große Rolle. Der Sohn von Protagonistin Bea ist zum Zeitpunkt der Handlung bereits fast ein Jahr spurlos verschwunden. Die Polizei ist ratlos. Bea, zuvor eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, war durch diese Situation zunehmend überfordert. In der Hoffnung auf Hilfe für ihre psychische Situation nimmt Bea an einem „Schweige-Retreat“ in einem abgelegenen alten Schloss teil. 72 Stunden Schweigen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft beginnt die Vergangenheit, Bea einzuholen und mysteriöse Ereignisse häufen sich…

Meine Meinung:



„72 Stunden“ ist ein sehr fesselnd geschriebener Thriller, der immer wieder mit neuen unvorhergesehenen Wendungen aufwartet. Bereits der Handlungsort, das alte – teilweise im Verfall begriffene- Schloss schafft eine unheilvolle, bedeutungsschwangere Atmosphäre. Die Handlung schreitet zunächst ruhiger, und dann steigernd zügig bis zu einem großen Showdown voran, auch wenn das Thema Schweigen für mich eine erstaunlich geringe Bedeutung eingenommen hat. Die Protagonistin Bea ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, aber ich konnte ihr Verhalten zumindest teilweise gut nachvollziehen. Die Erzählung erfolgt aus verschiedenen Perspektiven in „Echtzeit“ sowie Retrospektive. Erst nach und nach setzen sich die Hinweise zu einem Gesamtbild zusammen. Ich kann jedoch auch jetzt nach dem Lesen nicht behaupten, dass ich alles verstanden habe; dafür muss ich das Werk definitiv noch einmal genauer lesen. Das große Finale kam mir etwas übertrieben vor, aber manchem Leser dürfte das von anderen Autoren her bekannt vorkommen. Mich hat es zwar etwas verwirrt, aber nicht weiter gestört.

Fazit:


Ein fesselnder Thriller, der anders war als erwartet und am Ende etwas übertrieben hat.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Tolle Charakterbeschreibungen, schöne Geschichte

One Last Song
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Ich lese sonst keine New Adult Werke, aber One Last Song hat mich voll von sich überzeugt.

In der Geschichte geht es um Riley, die davon träumt, als Musicaldarstellerin erfolgreich zu werden, die durch ...

Ich lese sonst keine New Adult Werke, aber One Last Song hat mich voll von sich überzeugt.

In der Geschichte geht es um Riley, die davon träumt, als Musicaldarstellerin erfolgreich zu werden, die durch Zufall auf Julian trifft, der bereits erfolgreicher Rockstar ist und sich geschworen hat, keine Beziehungen mit Frauen aus derselben Branche einzugehen.

Meine Meinung:

Die Geschichte selbst fand ich persönlich nicht besonders innovativ. Das Grundszenario ist nicht unbekannt und man kann recht schnell in etwa vorausahnen, welchen Lauf die Geschichte nehmen wird.

Was mich jedoch überzeugt hat, sind hier- wie aber auch immer bei Nicole Böhms Erzählungen- die Charaktere. Man lernt Riley und Julian im Laufe der Geschichte einfach kennen und lieben. Und darüber hinaus sind auch die Nebencharaktere so liebevoll ausgestaltet, dass die Geschichte, auch wenn recht simpel, doch eine gewisse Tiefe erhält.

Auch der Erzählstil, abwechselnd aus Sicht von Julian und Riley, trägt dazu bei, dass die Seiten geradezu verfliegen und man merkt auch die Liebe zu Kunst und Musik, die dieses Werk transportiert.

Fazit: Ich freue mich auf Band 2 und 3.

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Veröffentlicht am 27.10.2018

Spannender Thriller voll unvorhersehbarer Wendungen.

Die perfekte Unschuld
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„Es gab schlechtere Orte zum Sterben. Aber nur wenige entsetzlichere Arten.“

„Die perfekte Unschuld“ ist Helen Fields 2. Krimi und handelt erneut von DI Luke Callanach und Ava Turner von Police Scottland.
Teil ...

„Es gab schlechtere Orte zum Sterben. Aber nur wenige entsetzlichere Arten.“

„Die perfekte Unschuld“ ist Helen Fields 2. Krimi und handelt erneut von DI Luke Callanach und Ava Turner von Police Scottland.
Teil 2 lässt sich sehr gut unabhängig vom 1. Roman und ohne Vorkenntnisse zu den Charakteren lesen.

Inhalt:


Edinburgh wird von einer Reihe Morde erschüttert, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Erst wird bei einem Festival ein junger Mann hinterrücks erstochen, wenige Stunden später wird eine Frau grausam erdrückt gefunden. Für beide Morde fehlen die Motive, beide Menschen waren karitativ tätig. Besteht ein Zusammenhang?
Zugleich wird auch Callanachs Privatleben erschüttert. Ava scheint sich ohne jeden Grund seltsam zu verhalten und sozial zu isolieren. Auch taucht eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit im Dezernat auf. Was hat es hiermit auf sich?

Meine Meinung:


„Die perfekte Unschuld“ wird von zwei Haupterzählsträngen dominiert. Zum einen geht es natürlich um die Mordermittlungen, zum anderen aber steht auch das Privatleben der Protagonisten im Vordergrund. Ob einem dies gefällt, darüber kann man sich streiten. Ich für meinen Teil mochte die privaten Krisen und Einblicke, die durch ihre Brisanz über das teilweise langsame Fortschreiten der Ermittlungen hinwegtrösteten. Helen

Inhaltlich geht es von Beginn an voll zur Sache. Die Fallidee ist innovativ (sofern man Verbrechen als innovativ bezeichnen darf, unvertraut ist wahrscheinlich der bessere Ausdruck). Als Leser sollte man jedoch keine Scheu vor sehr brutalen und blutigen Szenarien haben. Zu viel Vorstellungskraft und ein schwacher Magen sind in Kombination hier unter Umständen keine Freunde. Dennoch, was man Fields zugutehalten muss: Die Brutalität, die Teil der Handlung ist, wird nicht zu sehr aufgebauscht. Es wirkt in keinem Zeitpunkt reißerisch oder gar gewaltglorifizierend.

Schreibstil: Fields schafft es hier wieder einmal, trotz langsamem Fortschritt der Handlung die Spannung nicht abflauen zu lassen. Auch wenn der Erzählstil anders ist als in Teil 1 der Serie, hat mich die Geschichte doch irgendwie in ihren Bann gezogen. Alles wirkt für sich sehr unaufgeregt, dennoch ist es das keinesfalls.
Man merkt, dass Fields zugleich als Drehbuchautorin tätig ist, so wie sie die verschiedenen Themengebiete verwebt und die Handlungsstränge entwickelt. Für Fernsehserienliebhaber hat dies seinen ganz eigenen Reiz.

Charaktere: Es werden neue Charaktere eingeführt, die einem teilweise sympathisch, teilweise weniger sympathisch sind. Teilweise haben sie dennoch das Potenzial, in Folgeteilen zu Protagonisten zu lancieren. Die altbekannten Charaktere haben sich authentisch fortentwickelt. Teilweise sind Wendungen unvorhergesehen, im Nachhinein doch zumindest entfernt nachvollziehbar. Schade fand ich, dass manche offenen Fragen aus Teil 1 nicht wieder aufgegriffen wurden, was jedoch für Neueinsteiger in die Serie gut ist.

Cover: Kritik habe ich lediglich in größerem Umfang zum Cover zu äußern. Ich finde es schön, dass es zum 1. Buch der Reihe passt, doch wie schon bei diesem ist mir der Zusammenhang zum Inhalt der Geschichte schleierhaft.

Fazit:


„Die perfekte Unschuld“ ist ein spannender Thriller, der vor allem durch seine Erzählstränge „Kriminalfall“/ „Privatleben“ dominiert wird. Man merkt, dass Helen Fields auch als Drehbuchautorin arbeitet, denn die Handlungsverläufe und Dramen könnten durchaus auch einer Krimiserie stammen.
Alles in allem hat mich „die perfekte Unschuld“ durch die Idee hinter dem Kriminalfall und die unerwarteten Verwebungen augenscheinlich unzusammenhängender Themengebiete einmal mehr fesseln und von Helen Fields als Autorin überzeugen können.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Bekannte Motive mit außergewöhnlichen Ideen vermischt

Das Reich der Vampire
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Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness von Jay Kristoff ist Band 1 einer neuen mehrteiligen Reihe (ich vermute Trilogie) des Verfassers.

Ich war zu Beginn skeptisch, da ich von dem Verfasser ...

Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness von Jay Kristoff ist Band 1 einer neuen mehrteiligen Reihe (ich vermute Trilogie) des Verfassers.

Ich war zu Beginn skeptisch, da ich von dem Verfasser bislang noch nicht überzeugt war, aber das Werk hat mich dann letztlich doch in seinen Bann gezogen.

Inhalt:



Protagonist Gabriel ist gebrochen und Gefangener eines Eisblutes, einer Art Vampir. Er soll dem Eisblut seine Lebensgeschichte berichten. In seinen Erzählungen berichtet er von seiner Kindheit und Jugend, wie er Mitglied eines Vampirkriegermönchsordens wurde und sein Leben dem Kampf gegen den dunklen Vampirfürsten widmete, dessen Kriegszug gegen die Menschheit Tod und Leid über das Land brachte.

Meine Meinung:



Zu Beginn des Werkes war ich noch skeptisch, da mich weder der Autor noch die Bücher, mit denen die Werbung das Werk verglichen (zB der Name des Windes von Patrick Rothfuss) mich überzeugt hatten. Doch recht schnell konnte mich das Werk in seinen Bann ziehen.

Die Handlung enthält viele aus anderen Erzählungen bekannte Elemente,, bei denen man sich einbildet, den Fortgang der Handlung erahnen zu können. Zugleich ist es jedoch mit vielen ungewöhnlichen Ideen und Wendungen gespickt, sodass der Einstieg in das Werk zunächst eine gewisse Herausforderung darstellte. Sobald man jedoch ein gewisses Verständnis für die Welt und Parteien, die in dem Werk miteinander streiten gewonnen hat, fesselt Gabriels Lebensgeschichte.

Die Handlung spielt fast vollständig auf der Ebene des "Ich"-Erzählers Gabriel, sodass man bisweilen den Rahmen zu vergessen scheint (retrospektiver Bericht). Der Erzählstil ist eher ruhig. Die Erzählung erfolgt nur in Teilen chronologisch, was das Werk jedoch eher noch spannender macht. Gerade eine Vielzahl von Andeutungen und Vorahnungen halten einen als Leser und Leserin bei der Stange. Man möchte einfach wissen, was weiter geschieht.

Zur Hörfassung:



Das Hörbuch ist aufgrund des Umfangs des Werkes sehr lang, aber es hat mich dennoch in seinen Bann gezogen. Der Sprecher hat einen guten Job gemacht. Ein gutes Hörbuch zum Nebenherhören.

Fazit: Außergewöhnlicher Vampirroman. Ich denke, ich werde die Reihe weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Sehr philosophisch, spannender Mittel- und Endteil

Schiffbruch mit Tiger
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Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel kannte ich bislang nur aus dem Kino. Insofern hat der Einstieg mich etwas überrascht, letzten Endes war das Werk jedoch sehr interessant und auch philosophisch.

Inhalt: ...

Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel kannte ich bislang nur aus dem Kino. Insofern hat der Einstieg mich etwas überrascht, letzten Endes war das Werk jedoch sehr interessant und auch philosophisch.

Inhalt: Protagonist Pi Patel erzählt einem kanadischen Autor seine Lebensgeschichted über seine Jugend in Indien, seine Suche nach der spirituellen Erleuchtung und schließlich der größten Herausforderung seiner Jugend: Während einer Überfahrt von Indien nach Kanada sinkt das Schiff, auf dem sich Pi mit seiner Familie befand und er findet sich in einem Rettungsboot auf weiter See wieder.

Meine Meinung:

Ich fand Schiffbruch mit Tiger sehr interessant, auch wenn es eine Weile gebraucht hat, bis mich das Werk fesseln konnte. Wortwörtlich die ersten über 100 Seiten lesen sich wie eine lange Einleitung mit vielen religionsphilosophischen Gedanken. Das findet man interessant oder auch nicht. Aber spätestens ab dem Schiffbruch wird das Werk auch für die breitere Masse interessant und Pis Geschichte fesselt.

Fazit: Für Fans philosophischer Werke, die sich auch an religiösen Gedanken nicht stören, interessantes Werk.

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