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Luthien_Tinuviel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2020

Reihenauftakt, der viele Möglichkeiten offenlässt.

Cursed - Die Auserwählte
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Nimue legte die Hände fester um den Ledergriff, drehte sich rasch und trennte Bors' Hand sauber am Gelenk ab. Der SChwung des Schlags ließ das abgetrentte Glied durch die Luft seeln, bis es dreißig ...

Nimue legte die Hände fester um den Ledergriff, drehte sich rasch und trennte Bors' Hand sauber am Gelenk ab. Der SChwung des Schlags ließ das abgetrentte Glied durch die Luft seeln, bis es dreißig Fuß weiter weg auf dem Platz landete. - S. 97

Wem dieses Zitat aus dem Werk schon zu viel des Guten war, der sollte diese Werk lieber nicht lesen, denn wie man auch aus der Cover-Farbe ableiten kann: Es wird blutig!

Das Werk ist Auftakt einer Buchreihe und wurde zeigtleich mit der dazugehörigen Netflix-Serie geschaffen.

Inhaltlich wird die klassische Arthus-Saga neu erzählt, Protagonistin ist die Fey Nimue, die nach einem schmerzlichen Verlust aufgrund der Verfolgung der Fey durch die Roten Paladine ein magisches Schwert in die Hände bekommt und sich daran macht, mit alten und neuen Bekannten die Fey vor dem Verderben zu retten. Einer der Bekannten: ein Mann namens Arthur...

Meine Meinung:



Zum Cover: Blutrot, wie auch die Handlung. Es zeigt das Wichtigste: Das magische Schwert.

Handlung: Die Handlung ist vielschichtig und wird aus verschiedenen Erzählperspektiven und Handlungssträngen gewoben. Ich mochte die Perspektivwechsel sehr, auch wenn man vor allem im letzten Teil merkt, dass sich an einer Fernsehserie orientiert wurde.

Inhaltlich ist die Erzählung spannend, ich mag den komplexen Weltaufbau mit all den verschiedenen Völkern und Parteien sowie Fantasyelementen, aber auch, wie oben schon erwähnt, sehr blutig (fast zu viel des guten).

Bei den Charakteren war eine sehr gute Mischung dabei und man merkt auch schon in diesem Teil eine deutliche persönliche Entwicklung mancher Figuren. Toll finde ich, wie doch immer wieder bekannte Figuren aus der klassischen Saga an unvorhergesehenen Stellen der Erzählung auftauchen und Bedeutung für die Geschichte erlangen..

Der Schreibstil ist detailliert, wodurch einerseits die Welt in all ihrer Komplexität zum Leben erweckt wird, an manch anderer Stelle das spritzende Blut jedoch fast schon zu plastisch wird.

Der Stil ist sehr eingängig und lässt sich sehr gut lesen.

Die Illustrationen: Die Illustrationen verleihen der Erzählung zusätzliches Leben und eben aufgrund dieser würde ich auch zum gebundenen Buch greifen. Gelungen fand ich vor allem die Schwarz-weiß Illustrationen, auch wenn diese mitunter etwas roh wirkten. Die farblichen Illustrationen haben in ihrer Gestaltung zwar auch irgendwie zu der Geschichte gepasst, jedoch hat mich hier gestört, dass diese von ihrer Positionierung her teilweise seiten vor dem auf diesen abgebildetetn Geschehen eingefügt waren. Ich frage mich da, ob das bei der englischen Originalausgabe auch der Fall ist. In jedem Fall haben mich diese Spoiler mitunter doch irritiert.

Fazit: Eine tolle, fantasiereiche, teilweise aber sehr in blutige Details versunkene Neuerzählung des klassischen Werkes, welche keinesfalls abgeschlossen ist und welcher man aber die Nähe zur Fernsehserie anmerkt.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Sehr gut geschriebene, ehrliche Biographie

Meines Vaters Land
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"Ich habe ein Foto von meinem Vater gefunden. Es gibt Hunderte... Dies hier war weggesperrt... Verborgen hinter ihrem Kinderportrait hatte Else ihn, einen todtraurigen Mann um die 30- so verloren guckt ...

"Ich habe ein Foto von meinem Vater gefunden. Es gibt Hunderte... Dies hier war weggesperrt... Verborgen hinter ihrem Kinderportrait hatte Else ihn, einen todtraurigen Mann um die 30- so verloren guckt er auf keinem Foto außer auf den letzten vor dem Volksgerichtshof." Seite 7

Meines Vaters Land von Wibke Bruhns ist eine sehr bewegende, aber auch zum Nachdenken anregende Biographie ihres Vaters, Hans Georg Klamroth, der mit den anderen Beteiligten des Hitler-Attentats vom 20.07.1944 verurteilt und hingerichtet wurde.

Meine Meinung:



Das Werk ist in einem sehr angenehmen Schreibstil geschrieben. Man merkt die persönliche Beziehung der Autorin zu ihrer Familie, zugleich finde ich es aber toll, dass nichts geschönt beschrieben wird. Die Autorin ist sehr ehrlich im Umgang mit der Lebensgeschichte ihres Vaters. Sie glorifiziert ihn in keiner Weise, sondern bemüht sich wirklich, eine neutrale Perspektive einzunehmen. Sehr gefallen hat mir auch, wie sie an vielen Stellen einfach auch kommentierend in die Handlung eingreift und ihre Gedanken beim Lesen der Briefe und Tagebucheinträge ihrer Eltern mit uns Lesern teilt.

Die Biographie behält fast durchgängig einen roten Faden bei und fügt sich sehr gut in die allgemeine deutsche Geschichte zu Lebzeiten des Protagonisten ein, sodass man sehr persönlich das allgemeine Weltgeschehen und dessen Bedeutung für diese Familie mitbekommt.

Fazit: Eine wirklich gut geschriebene, spannende, ehrliche Biographie, die jeder historisch (insbesondere an der Zeit 1900-1945) Interessierte gelesen haben sollte.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Schwieriges Werk

Nur der Tod vergisst
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Ein für mich schwieriges Werk, das vor allem für historisch interessierte Personen durchaus interessant ist.

Ich habe mich beim Lesen mehrfach schwergetan. Wir haben als Protagonisten ein Mitglied der ...

Ein für mich schwieriges Werk, das vor allem für historisch interessierte Personen durchaus interessant ist.

Ich habe mich beim Lesen mehrfach schwergetan. Wir haben als Protagonisten ein Mitglied der Waffen-SS in den letzten Kriegstagen, dem man seine Naivität und seinen Idealismus durchaus anmerkt, zugleich muss man sich aber auch einfach vor Augen halten, dass er an unfassbaren Kriegsverbrechen beteiligt war und über seine Freunde und deren Taten möchte man am Liebsten gar nicht nachdenken.
Man möchte Mitleid mit ihm haben an manchen Punkten, aber es geht einfach nicht.
Das Werk wirft einen als Leser wirklich in einen moralischen Zwiespalt: Kann man Menschen bei aufrichtiger Reue ihre Verbrechen, so schlimm sie auch gewesen sein mögen, vergeben?
Die Frage muss, glaube ich, jeder Leser für sich selbst beantworten.

Das Werk ist mit seiner Wahl des historischen Umfeldes und seinem Protagonisten in jedem Fall ungewöhnlich gerade dadurch interessant. Es wirkt historisch sauber eingeordnet. Der Schreibstil ist sehr neutral, fast sachbuchartig gehalten, was ich aber vor dem Hintergrund der Person des Protagonisten ganz angenehm finde.

Fazit: Für historisch interessierte Personen sicher einmal ein interessantes historisches Werk, es ist jedoch nicht wirklich tiefgehend und auch eher nicht unterhaltsam aufgrund der Thematik.

Zur E-Book- Ausgabe: Ich kann ja nichts zur gedruckten Ausgabe sagen, aber was mir bei der E-Book-Ausgabe negativ aufgefallen ist, sind Absätze an unpassenden Stellen. Ich mag Absätze durchaus sehr gerne, um den Text übersichtlicher zu gestalten, aber hier waren teilweise mitten in Szenen und Gesprächen Absätze drin, die für mich schlicht nicht logisch positioniert haben und den Lesefluss erheblich gestört haben.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine sehr fesselnde Thriller-Trilogie, wenn auch nicht ganz das, was ich erwartet hatte.

Serienkiller
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Zu Beginn war ich etwas skeptisch, weil sich der Autor erst einmal seitenlang in den Details der Durchführung einer Einbalsamierung ergeht, aber dann wurde es spannender.

Die drei Werke sind fesselnde ...

Zu Beginn war ich etwas skeptisch, weil sich der Autor erst einmal seitenlang in den Details der Durchführung einer Einbalsamierung ergeht, aber dann wurde es spannender.

Die drei Werke sind fesselnde Thriller mit einem deutlichen übernatürlichen Touch, der mich zumindest jedoch nicht gestört hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm, John als Charakter, wenn auch teilweise fast schon etwas in seiner Soziopathie überzogen, ist faszinierend und gibt einen authentischen 16-Jährigen an.

Die Schilderungen sind teilweise sehr detailliert, auch in ihren blutigen Details (siehe die Einbalsamierungen), aber wen dies und fantastische/scifi Elemente in einem Thriller nicht stören, der wird hier eine gelungene Trilogie finden.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein Werk für Superhelden-Fans, aber daher leider nicht ganz meins

Vicious - Das Böse in uns
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'Du bist etwas anderes... Victor ist gestorben.'' Wir sind beide gestorben, Eli. Und wieder zurückgekehrt.'''Nein, ich glaube nicht... Etwas stimmt nicht mit dir, etwas fehlt."

"Vicious- das Böse ...

'Du bist etwas anderes... Victor ist gestorben.'' Wir sind beide gestorben, Eli. Und wieder zurückgekehrt.'''Nein, ich glaube nicht... Etwas stimmt nicht mit dir, etwas fehlt."

"Vicious- das Böse in uns" von V. E. Schwab kann ich nur als reichlich morbid bezeichnen.

Das Werk spielt auf zwei Zeitebenen und erzählt von Vic und seinem Freund Eli, deren Ziel es war zu sterben, um mit Superkräften wiederbelebt zu werden. Doch ist es wirklich so toll, Superkräfte zu haben und wird sich dies nicht auf deren Freundschaft auswirken? Lest es nach und findet es heraus.

Meine Meinung:



Ich mag keine Superheldenfilme, die mit übermenschlichen Kräften spielen (und nicht etwa technischem Können wie etwa Iron Man oder Batman). Etwas in mir sträubt sich da einfach und emotional reißt mich das nicht mit. Wie ich beim Lesen dieses Werkes feststellen durfte, ist das auch bei Büchern bei mir der Fall.

Von daher: Die Handlung war okay, hat mich jetzt aber nicht vom Hocker gehauen. Natürlich gab es spannende Entwicklungen, aber aufgrund meines Superheldenproblems konnte ich einfach nicht wirklich mitfiebern.

So was wie dieses Werk habe ich noch nicht gelesen. Es ist eine Art Urban Fantasy, aber mehr im Stile von Superman oder Fantastic Four. Ich persönlich kann mich mit den Superman Filmen einfach nicht anfreunden.

Auch kamen mir die Charaktere teilweise recht eindimensional dargestellt vor. Man lernte sie und ihre Dämonen zwar kennen, aber es fehlte mir eine gewisse Tiefe, die deren Verhalten auf mich glaubhafter hätte wirken lassen.

Der Schreibstil war dagegen wirklch angenehm zu lesen. Sowohl Ausdrucksweise als auch die verschiedenen Zeitebenen haben mir gut gefallen. Die düstere Atmosphäre, die die teils auch etwas brutale Handlung prägt, wird super übertragen.

Fazit: Ein an sich gut geschriebenes Buch, das man gut lesen kann und sicher einige Leute begeistern kann, da es einfach mal eine ganz andere Art von Fantasy ist, aber eben einfach nicht ganz meins.

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